(30.03.2016, 12:23)andi schrieb: Chemnitz,Halle,Regensburg ,Dresden u.a. , da bauen die Städte das komplette Stadion allein neu , bei uns trägt die Stadt einen Teil und das ist vielen Stadträten und Einwohnern schon zu viel , was ist das nur für ein kleinbürgerliches denken !
Ich war ja nun seit 2010 bis weit in 2013 zu vielen Dingen mit unterwegs, die was mit dem Stadionbau zu tun hatten.
Der absolute Oberknaller in der Richtung war mal eine Stadtratssitzung Dezember 2011 ?? glaube ich - die ging so bis kurz vor Mitternacht. Ich habe selten soviel Voreingenommenheit, dummes Gelaber, bürgerliche Arroganz, Standesdünkel und alle derartige Nuancen erlebt wie in den Diskussionen bei dieser Stadtratssitzung von Vertretern verschiedenster Coleur zum Thema Stadion.
Mit den letzten Jahren - insbesondere ganz krass aufgetreten beim Thema Stadion - muss man sich wohl wirklich mit dem Gedanken anfreunden, das der Verein tatsächlich in der Stadt Erfurt an sich kaum Unterstützung, Lobby sowie ein Standing in der Stadt an sich hat.
Die tatsächlich direkt in der Stadt etwas für den Verein tun, sind in aller Regel zurückzuführen auf persönliche Bindungen/Bekanntschaften/Beziehungen etc - quer durch Politik/Wirtschaft/Gewerbe/ etc....
Wenn der Oberbürgermeister Bausewein nicht selber Fan wäre, stände heute noch die alte Bruchbude unverändert da - darauf kannst du Gift nehmen.
Weder ein Vorgänger Ruge noch ein eventueller Nachfolger Panse oder andere hätten für das Stadion und den bekanntesten Verein der Stadt einen Finger krumm gemacht.
Es ist wohl tatsächlich so, das der Verein in vielen Dingen vom nahen und weiteren Umland bzw den landesweit verteilten Fans lebt in vielen Dingen.
Als Zugezogener seit sehr vielen Jahren in Erfurt/Thüringen lebend und durchaus mit anderen Mentalitäten in Deutschland vertraut, erlebe ich trotz allen guten Lebens hier nirgendwo soviel Kleinstaaterei, Kleinbürgerei, soviel Kleingeistigkeit im Denken und Handeln wie in weiten Teilen Thüringens und auch in der Stadt Erfurt - entsprechende Possen und Geschichten gibt es ja genug in den letzten Jahren.
Vielleicht eine Folge dessen, das Thüringen an sich nie ein homogenes Land war in eigener Existenz sowie Wachsen und Werden, sondern immer zerrissen in Jahrhunderten in Kleinstaaterei oder Aufteilung in fremden Besitz....und das über Generationen wohl im Bewusstsein hängengeblieben ist....
Und so muss man sich über Meinungsbilder zum Stadion im Rat, insbesondere der Erfurter Verwaltung ( die gern mal hinterfotzig den OB sabotiert und auflaufen lässt, wenn den Damen und Herren Bediensteten es persönlich gegen den Strich geht was da gemacht werden soll) sowie der Bevölkerung nicht wundern.
Sicher auch, weil man medial das Stadion immer wieder NUR mit RWE in Verbindung darstellte und nicht als Punkt für alle in der Stadt. Und RWE sich als einziger Verein auch dazu offen positionierte und Stellung bezog - während der Rest der Sportlandschaft Erfurts stillschweigend den ***** einzog und sich regelmäßig verpisste, wenn Stellungnahme gefragt war....
Es gibt in Erfurt nichts, an dem nicht irgendein Teil aus dem Rat, der Verwaltung oder der Bevölkerung herumkrittelt oder Dinge grundsätzlich schlecht geredet werden bzw die Diskussion darum geht, warum das nun ausgerechnet in Erfurt NICHT geht oder nicht machbar ist oder Erfurt gerade DAS nun eben nicht braucht...im Gegensatz zum sonstigen Trend in Deutschland.
(30.03.2016, 12:56)Arokh schrieb: Sorry, aber für diese Aussage fehlt mir jegliches Verständnis. Da wird ein neues Stadion gebaut und die Leute wollen partout auf ihrem alten Platz sitzenbleiben. So eine ähnliche Diskussion gabs damals schon wegen des Marathontors. Da frage ich mich doch, wieso wir überhaupt ein neues Stadion bauen.
Du wirst lachen, ich kenne eine erhebliche Anzahl Leute, die auch im neuen Stadion nicht von der West runterwollen...
Meist aus alter Verbundenheit - weil sie seit 20 Jahren oder mehr eben dort sitzen....
Oma kauft auch nicht plötzlich Spee, wenn sie 40 Jahre mit Ariel gewaschen hat....
.. is so....