(05.03.2025, 18:08)Bärliner schrieb: Ich habe mal was von 10.000 Euro gehört.
Aber gut, die Kosten steigen überall
Der Antrag zur Zulassung Liga 3 mit allen erforderlichen Unterlagen hat schon zu Rombachs Zeiten 25k gekostet.
Und kostet heutzutage in derselben Dimension in etwa.
Für den Betrag kannst Du in Liga 4 einen Spieler ca ein halbes Jahr ordentlich bezahlen.
Davon ab ist ja die reine Beantragung der Zulassung nicht das alleinige Problem.
Seit 2022/23 gilt in Liga 3 - das wurde halbiert - Mindestkapazität Stadion 5001 Zuschauer - davon 2.000 Sitzplätze zwingend vorgeschrieben, ein Drittel überdacht.
Gästekontigent mindestens 1.000 Karten oder 10% ( die höhere Anzahl gilt).
Flutlichtanlage mindestens 800 Lux ( neugebaute Stadien mindestens 1200 Lux - dazu alles in LED)
Rasenheizung ist Pflicht.
Dazu - neu eingebaute Rasenheizungen müssen über erneuerbare Energien betrieben werden plus mehrere Heizkreisläufe, um auch absschnittsweise heizen zu können.
Ist keine Rasenheizung da, muss zwingend für die Zeit vom 15.November bis 31.März einer Spielzeit ein Ausweichstadion benannt werden. Die Nutzung der Ausweichspielstätte hat zur Folge, dass das TV-Geld in der betreffenden Saison um 25% gekürzt wird.
Hält der Aufsteiger die Klasse und hat auch im zweiten Jahr keine Rasenheizung und nutzt das Ausweichstadion, wird die TV-Vermarktung um 50% gekürzt.
Alternative ohne Kürzung - Ausweichspielstätte mit komplett überdachtem Spielfeld ( aber bis nach Gelsenkirchen fahren die bestimmt nicht).
Medienarbeitsplätze - mindestens 10 auf der Haupttribüne zentral ( die hat Lok aktuell glaube gar nicht).
Presseraum zwingend getrennt vom VIP-Raum ( hat Lok ebenfalls nicht - dort ist das im selben Raum zusammen wie bei recht vielen Vereinen der Liga 4) Mindestens 25 Plätze für Medienvertreter.
Dazu kommen für TV_Kommentatoren je 2 Arbeitsbereiche a 3Plätze ( jeweils 1,80 Breite x1m). Gibt es aktuell dort nicht in der geforderten Ausstattung. Im Moment kann man dort froh sein, wenn man einen Stuhl bekommt, um an der Arbeitsfläche sitzen zu können.
Plus 400m² Aufstellfläche für TV-Wagen ( mindestens Platz für 3 LKW als 40-Tonner).
Weiterhin 1% Prozent der Plätze im Stadion barrierefrei und Plätze für Sehbehinderte. Das ist Pflicht.
Hauptamtlicher Fanbeauftragter ab Liga 3, vorgeschriebener Fanshop und vorgeschriebener VIP-Raum.
Das ist so ein bißchen was an Infrastruktur in Liga 3.
Da wir mit Fanradio oft genug auf der ollen Holztribüne von Lok waren und wir wissen, wie das Ding außen und innen aussieht, wird Lok wohl richtig Geld in die Hand nehmen müssen, um diesen Mindeststandard dort herzustellen.
Insbesondere die geforderten Medienarbeitsplätze.
Was Lok in der Frage dort hat, ist eher eine Zumutung bis Nichtvorhandensein. Teilweise liegt da noch nicht einmal Strom an.
Das Ding ist im Wesentlichen im Zustand aus Zeiten der DDR-Oberliga, bissel was repariert und gestrichen und das Allernötigste an Auflagen in Liga 4 erledigt.
Dann kommen wir mal zum Monetären.
Klubs, die mindestens 80% ihrer gesamten Erträge benutzen, um die Personalkosten zu stemmen, müssen 1 Million Reserve beim DFB hinterlegen in Form verbürgter Papiere/ Sicherheiten.
Wer den Etat in der Frage erheblich überzieht, bekommt Geldstrafen bis hin zu Punktabzügen.
Diese Strafen kommen übrigens in einen großen Topf, der an die anderen Ligaverein verteilt wird, wenn die positiv gewirtschaftet haben.
Man staunt jedenfalls über Lok, dass die mit der alten Bruchbude plus eingeschränkter Zuschauerkapazität das wirtschaftliche Abenteuer eingehen wollen. Von der Stadt Leipzig wird wohl nicht viel kommen als Beigabe.
Beim Stadtrivalen Chemie geht man da deutlich anders heran an die Infrastrukturfragen.
Für uns als RWE wären sicherlich die Infrastrukturvorgaben keinerlei Problem. Das ist in der geforderten Form alles da.
Aber angesichts des klaren Rückstandes bei noch ausstehenden 10 Spielen regulär plus 3 Nachholer würde ich mir die Ausgabe auch reiflich überlegen.