(19.12.2015, 19:29)Napoleon schrieb: Das stimmt ja so nicht. Bunjaku war bei Paderborn unter Vertrag, bei Kumbela wars eher die Resozialisierung. Das der Qualität hat, wussten sie auch in Kaiserslautern.
Wenn das alles Lotterie und Zufall wäre, könnte es jeder machen. Das ist es ganz und gar nicht, sondern eine Frage von Sachverstand, Vernetzung und Finanzierung.
Ist teilweise schon so, wie @annaka das schrieb.
Bunjaku war ab 01/2006 bei Paderborn unter Vertrag, kam aus der Schweiz. Im Kader von Paderborn spielte er jedoch nur eine untergeordnete Rolle und war dort unzufrieden.
Von 17 Ligaspielen kam Bunjaku nur bei 10 Spielen zum Einsatz - 2 mal in der Startelf, 8mal als Wechselspieler mit Einsatzzeiten von durchschnittlich höchstens 30 Minuten. Er wollte nach der Saison eigentlich zurück in die Schweiz.
Bunjakus Ehefrau hatte dann eine Bekanntschaft mit Dotchevs Ehefrau in Paderborn, wobei diese erzählte, das er einen neuen Verein sucht. Über diese Schiene der Familie Dotchev kam er letztendlich nach Erfurt zur Saison 2006/2007. Das hatte garnichts oder wenig mit Stefan Beutel zu tun. Die Geschichte mit der Modeboutique der Frau Dotchev in Paderborn und der Frau Bunjaku ist aber nun ein uralter Hut in Erfurt und lange bekannt.
Richtig ist, das Kumbela von Beutel geholt wurde, als er in Kaiserslautern enrsthafte Probleme wegen seines Lebenswandels bzw seiner falschen Freunde hatte.
Letztlich ist das auch egal. In allen Vereinen ist es immer noch so unter dem Strich, das Trainer und Manager gemeinsam ihre Mannschaft zusammenbasteln. Im Normalfall jedenfalls. Der Trainer benennt sein Anforderungsprofil, welche Positionen er benötigt und welche Anforderungen er an den Spieler stellt. In aller Regel werden in einem Verein dann Listen von Spielern erstellt, die man teilweise längerfristig beobachtet.
Mir ist jedenfalls bekannt, das auch Traub und Preußer solche Listen aufgestellt haben. Dann wird die vertragliche Situation des Spielers erkundet, ob der zu haben ist. Bei Gesprächen geht es dann auch um die wirtschaftlichen Details.
Traub ist lange genug Spieler und lange genug im Verein als Manager, um mittlererweile nicht entsprechende Connections zu haben zu Beratern, Spielern und anderen Vereinen.
Man hat ja bereits vor der "Mission 2016 " schon länger unter Preußer vor allem versucht, A-Juniorenspieler nach Erfurt zu holen, die Potential für mehr haben. Unter dieser Prämisse hat man Spieler wie Kadric, Nietfeld, Breustedt und eine ganze Reihe anderer als A-Junioren in den Verein geholt.
Ob jeder Spieler dann entsprechend der Spielklasse des Vereines auch etwas wird, steht auf einem ganz anderen Blatt. Um höher anzukommen, spielt bei vielen der Übergang von den A - Junioren zu den Männern eine große Rolle. Nicht jeder bewältigt anfangs diesen Schritt, mancher Spieler braucht mit der Verzögerung von manchmal 3-5 Jahren die Zeit, um dann doch irgendwo etwas zu werden und sich über niedrigere Spielklassen dann doch noch nach oben zu arbeiten. Gerade Beck ist ein absolut typisches Beispiel dafür. Nietfeld zeigt das gerade in Zwickau.
Auch Baumgarten - der hier wieder mal als Beispiel angeführt wurde an anderer Stelle im Forum - hat bewusst diesen Schritt nach Rostock gewählt, weil er hier nur sporadisch eine Entwicklung machte. Stammspieler ist er jedoch auch bei Hansa nicht gewesen - von 21 Spieltagen stand er jetzt 8mal in der Startelf , wurde 3mal eingewechselt, blieb 10mal ohne Einsatz im Kader - Baumann griff ganz selten auf ihn zurück, durchgespielt hat er fast nie. Erst in den letzten 3 Spielen - davon 2 unter dem neuen Trainer - ist er dort im Moment Stammspieler, schoß gegen Chemnitz jetzt sein erstes Saisontor.
Das sind schon Fakten auch bei diesem Spieler - bei dem manche eine Träne hinterher weinen an anderer Stelle dieses Forums, weil er nun ausgerechnet gegen Chemnitz ein Tor schoß am Wochenende. Das die Hansa-Anhänger ihn feiern für diesen wichtigen Siegtreffer, dürfte wohl nur allzu normal sein. In Verbindung mit seinem Tor gegen Unterhaching.
Aber verklärte Blicke bringen wohl nichts in solche Richtungen.
Ich bin da mit meiner Auffassung eher auf dem Level wie @puffbohne - der hier neulich äußerte, das unser Kader schon in der Lage sein sollte, in der 3.Liga sich zumindest im Bereich von Platz 11-15 in etwa anzusiedeln. Was ich auch mal in längerer Betrachtung zum Spiel gegen Cottbus oder Kiel geschrieben hatte.
Wir haben viele Spieler im Kader, die eine ausreichende Anzahl von Spielen in der 3.Liga bestritten haben, mancher sogar in Liga 2 oder gelegentlich in Liga 1. In der Abwehr sind Spieler wie Domaschke, Klewin, Laurito, Erb, Hergesell und Odak keine heurigen Hasen. Auch ein Menz, ein Judt und ein Tyrala sind es nicht und auch ein Kammlott nicht. Aydin verfügt über genügend Potential, auch ein Höcher.
Mittlererweile hat sich von den Neuen ein Nikalaou etabliert. Uzan scheint langsam in die richtige Richtung zu kommen. Ein Szimayer dagegen hat wieder abgebaut.
Die Frage ist doch eher - warum bringen diese erfahrenen Spieler ihre Qualitäten nicht auf den Platz ?? Wie können junge Spieler wie Szimayer, Pigl, Bichler weiter kommen, wenn die alten Hasen konfus spielen? Wo sollen da junge Spieler wachsen?
Von ganz jungen Spielern aus dem eigenen Bereich wie Löschner oder Bergmann ganz zu schweigen.
Eichmeier ist einer, den ich abgeben würde. Da kommt keine Entwicklung. Liga 3 ist er derzeit zu schlecht.
Einen Burdenski als Kurzschlußtransfer zu bezeichnen, würde ich mir verkneifen. Den habe ich außer ein paar Minuten in Chemnitz noch nie auf dem Platz gesehen, ebenso wie Schikowski, den man derzeit garnicht einschätzen kann.
Warum das alles unter Preußer zunehmend stagnierte, kann man nur mutmaßen. Vielleicht ist er von seiner Art wirklich zu ruhig und zu sachlich.
Hier bedarf meines Erachtens in der jetzigen Situation eines Trainers, der die Köpfe frei bekommt, der Truppe verinnerlicht - das sie im Abstiegskampf ganz dick din steckt. Das sie nicht resignieren darf und zusammenklappen darf wie in den letzten Spielen, wenn garnichts läuft. Sondern Kampf annehmen muss, Bissigkeit zeigen muss.Weitermachen muß und hellwach sein muß auf dem Platz. Ob das dann immer nach gutem Fußball aussieht, lasse ich mal dahingestellt sein - wenn sie die nötigen Punkte sammelt. Gleichwohl ich der Meinung bin, das mit jedem Erfolgserlebnis auch das Selbstvertrauen steigt - der Trainer dann jedoch die Truppe weiter vorwärts treibt und nicht der Rückfall in den alten Trott folgt, wenn man 3 Spiele nicht verloren hat.