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Die "Causa " Engelhardt - Fankolumne
Die "Causa " Engelhardt

Erwartungsfroh starteten Verein und Anhänger in die neue Saison - nach durchwachsenem Beginn mit beständig besseren fussballerischen Darbietungen durchaus ansehenswert - besonders die Spiele gegen Dynamo Dresden und Preussen Münster.
Taktisch und spielerisch wurden hier Entwicklungen bestätigt und ein kompaktes Team demonstriert.

Umso ärgerlicher ist es, das im Falle des Spielers Marco Engelhardt die Gemüter immer wieder zum Kochen kommen.
Im Januar 2012 stieß der Ex-Erfurter nach Jahren der Höherklassigkeit und einer guten Karriere zurück zu seinem Heimatverein.
Nach Erkrankung und Vereinslosigkeit bekam er hier die Chance, wieder Fussball zu spielen unter dem damaligen Trainer Emmerling.
Viele Fans verbanden damit hohe Erwartungen an den Spieler Marco Engelhardt. Er hat lange gebraucht nach seiner Rückkehr, um wieder an alte Leistungen anzuknüpfen.
Besonders in der Saison 2013/2014 - nach der Geburt seines Kindes - drehte er regelmäßig auf. Vergessen darf man jedoch nicht, das er in entscheidenden Spielen in genau derselben Saison sich leider auch vom Rest der Mannschaft anstecken ließ und bei teilweise herben und beschämenden Niederlagen genau so mit unter ging.
Es bleibt eine Widersprüchlichkeit in der Bewertung des Spielers Marco Engelhardt in den sportlichen Leistungen der letzten 2 1/2 Jahre genauso wie in der Erwartung, das er als erfahrener Spieler eine "Leader"funktion ausübt.

Man darf dem verantwortlichen Sportvorstand Hörtnagl, seinem Manager Traub und seinem Trainerteam sicherlich zugestehen, das man sich in Vorbereitung der neuen Saison Gedanken um den Kader macht.
Diese Crew hat eine klare Zielstellung und Vorgabe von der Vereinsführung - im Rahmen der - im Vergleich zu Engelhardts Verpflichtung - weit später ausgerufenen "Mission 2016 " - dem Aufstieg in die 2.Bundesliga zum 50-jährigen Vereinsjubiläum und Eröffnung des umgebauten Stadions.

Das diese dafür zuallererst zuständige Crew von Sportvorstand, Manager und Trainer daran gemessen wird, steht außer Frage. Außer Frage steht auch, das sie sich über 2-3 Jahre im Voraus mit der Entwicklung der Mannschaft beschäftigen muss - ein Team zu formen, das Ansprüche an die Spitze in Liga 3 bestätigt und den Willen hat, dieses sportliche Ziel zu erreichen.

Letztlich - das ist auch in anderen Vereinen keinesfalls anders - führt das auch zu unpopulären Personalentscheidungen. Im Falle Marco Engelhardt war man wohl der Meinung, das jüngere Spieler mit gleichem Potential mit Blick auf die Zielstellung mehr weiterhelfen. Das ist das gute Recht der Verantwortlichen, das so zu sehen. Zumal Hörtnagl mehrfach unmissverständlich sagte, das Spieler mit Potential, die jünger sind, bei ihm den Vorzug erhalten. Das er als Sportvorstand mit dieser Zielstellung auch keine Rücksicht auf "Denkmäler " nimmt, erschließt sich in dem Zusammenhang ebenfalls.

Andererseits - auch im Profifussball sollte es - wie in jeder Firma - zwischen Leitung und Angestellten ein "Betriebsklima " geben. Soziale Kompetenz ist dabei meines Erachtens von Nöten. Wenn man zu Marco Engelhardt solch eine Entscheidung fällt, gehört zur sozialen Kompetenz die Betrachtung des Spielers. Alter, familiäre Verhältnisse, Vermittelbarkeit in andere Vertragsverhältnisse, Lebensplanung des Spielers, die finanzielle Sicherstellung.

Die Umstände, unter denen man sich von Marco Engelhardt getrennt hat, bleiben unklar. Beide Parteien haben Stillschweigen vereinbart. Einzig die Boulevardpresse wollte in ihren Kolportierungen immer wieder Einzelheiten wissen, deren Verbreitung lediglich Unfrieden und Misstimmung im Verhältnis von Mitgliedern und Fans zur Vereinsführung brachten.

Fragen bleiben trotzdem offen.
Man gönnt Marco Engelhardt am Ende seiner Karriere einen gut dotierten "Rentenvertrag". Man darf auch dem Verein zugestehen, das er nach Jahren des wiederkehrenden Mittelmasses klare Vorgaben macht und ehrgeizige sportliche Ziele anstrebt - und sich dafür das kickende Personal sucht.

Offen bleibt die Frage, ob es nicht ein fairer Umgang miteinander gewesen wäre, unmittelbar nach der Saisonanalyse und vor Beginn der Vorbereitung mit dem Spieler Marco Engelhardt und seinem Berater Klartext zu reden - das man nicht mehr mit ihm plant und er die Erlaubnis erhält, sich einen neuen Verein zu suchen.
Warum tut man dies während der laufenden Vorbereitung, die er zum Teil noch mitbestritten hat?

Offen bleibt die Frage, warum man mit ihm nicht darüber gesprochen hat, den noch 1 Jahr laufenden Vertrag fristgerecht zu erfüllen von beiden Seiten - und Engelhardt sportlich ins zweite Glied als Standby-Profi getreten wäre , gleichzeitig sich auf eine neue berufliche Herausforderung nach der Karriere hätte vorbereiten können.

Offen bleibt die Frage, warum es zwischen beiden Parteien nach Wochen des bekannten Status Quo immer noch keine Einigung gibt.
Man fragt sich, ob beiden Parteien eigentlich klar ist, welche Demontage ihres Ansehens sie eigentlich öffentlich betreiben.
In der Öffentlichkeit kommt der Eindruck an, das es dem Verein um eingespartes Geld in Größenordnungen geht. Bis zu dem Punkt, an dem die Öffentlichkeit von " schäbig " gegenüber einem verdienten Spieler spricht - der dem Verein einstmals eine stolze Ablösesumme einbrachte.

Die Partei Engelhardt ist bei dem Ganzen jedoch genauso betroffen, wenn sie - was öffentlich eben nicht bekannt ist - ohne Wissen und ohne Genehmigung des Vereines RWE Verhandlungen mit einem anderen Verein aufgenommen haben sollte. Das widerspricht in der Tat den bekannten Regularien der Fussballverbände und wäre in der Tat ein Affront gegenüber dem bestehenden Vertragspartner.

Andererseits stellt sich dann schon die Frage, wie man sich in " konstruktiven " Gesprächen befinden kann zur einvernehmlichen Vertragsauflösung und nicht wissen will bei den Verantwortlichen von RWE, das Marco Engelhardt mit dem HFC Chemie verhandelt. Die Gerüchte darüber und auch Presseartikel darüber gibt es bereits seit gut einer Woche und nicht erst seit gestern.

Offen bleibt auch die Frage, ob Marco Engelhardt und sein Berater hinter dem Rücken des Vereines in Halle verhandelt haben, um den Verein RWE unter Zugzwang zu setzen und die Interessen ihrer Seite durchzusetzen, was das Finanzielle betrifft..

Letztlich - wie die Dinge bisher gelaufen sind - wird keiner von beiden Seiten an dieser bisherigen Situation gewinnen.
Die Beschädigung des Ansehens von Spieler und Verein ist nachhaltig, wenn man weiter so miteinander umgeht.

Im Interesse beider Parteien kann es eigentlich nur eine Lösung geben - setzt Euch SOFORT zusammen und klärt die Sachlage sauber, im Interesse von Spieler und Verein.
Beendet dieses unwürdige Schauspiel, bei dem beide Seiten eigentlich nur verlieren können.

Das sind beide Seiten dem Verein und seinen Mitgliedern und Fans einfach schuldig.

P.S 02.09.2014 : Ein kurzes Nachwort sei mir gestattet.

Nach dem Schreiben dieser Zeilen verging 1 Tag - und Marco Engelhardt löste tatsächlich seinen Vertrag auf. Man wünscht ihm alles Gute im wahrscheinlich letzten Profivertrag seiner Laufbahn im höherklassigen Bereich und kann ihm nur danken für seinen Einsatz bei RWE.
Man ist irgendwo froh, das diese Posse ein Ende hat.

Den Verantwortlichen möchte man mahnend dazu sagen, das man in der Zukunft wohl professioneller vorgehen sollte. Und der Stellung des Spielers, um den es geht, angemessen. Auch bei unpopulären Entscheidungen - die es immer wieder geben wird.

Schlimm wäre es, wenn eines Tages umworbene Spieler mit entsprechendem erworbenem Status wie Engelhardt sagen : " Erfurt ?? Ich bin doch nicht b.l.ö.d. " Und wegbleiben.......
Es schwebt die zahl 80 000 ,- im www. als versüßungsprämie für den abgang von engel.
wenn dem so ist .......... brauch man sich über fehlende zuschauerzahlen nicht wundern .
Auch der einfache Fan läßt sich nicht verrarschen !!!
Das ist keine "Prämie", sondern der finanzielle Denkzettel für einen überflüssigen Rentenvertrag inkl. nachträglicher Besinnung. Vor Gericht? - Nein, danke! Einfach auf das falsche Pferd gesetzt, von Anfang an. Auf dass uns Ähnliches in Zukunft erspart bleibt!


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