(04.12.2010, 01:24)suppo schrieb: Da fällt mir unser Spiel gegen 1860 damals ein, wo sie sich danach auch beschwert haben, das unser Rasen zu hoch war
Genau; und das damalige DSF monierte bei dem Live-Spiel, dass unser Flutlicht die Eckfahnenbereiche "Lux-mässig" nicht richtig ausleuchtet ....
Zum Spiel Bayern auf Schalke:
Schalkes Trainer, Manager und Vorstandschef in Personalunion hat den Traditionsverein inzwischen „sich zum Bilde“ umgebaut. Er will aber nicht nur seine eigenen Leute im administrativen Bereich um sich haben, er will auch möglichst nur Spieler, die er persönlich verpflichtet hat – und auch die Fans sollen gefälligst nach seiner Pfeife kaufen und nach seiner Partitur für Stimmung sorgen. Ob Wolfsburg oder Schalke, dieser Mann hinterlässt Spuren, ob als Radikalsanierer oder als Trainer. Er zerstört die Traditionen eines Vereins, um sie den Erfordernissen der Ökonomie, den „veränderten Marktgesetzen“ anzupassen. Das heißt: Fußball, die Fans, die Geschichte spielen keine wesentliche Rolle mehr, allenfalls als ökonomische Kategorien des magathschen Gesamtkonzeptes. Abgesehen davon gibt er sich als Trainer wie als Sanierer knüppelhart bis brutal.
„Siegen wird der, dessen Armee in allen Rängen vom gleichen Geist beseelt ist“
Mit der Demonstration seiner Macht gegenüber den Spielern „Prügelstrafe“ (verschärftes Training, in kurzen Hosen aufs Eis, Streichung freier Tage – wer erinnert derlei Methoden nicht von kranken Bundeswehr-Offz) sanktioniert er wieder die Prügelstrafe als pädagogisches Mittel – solang die Kicker sich das gefallen lassen.
Die Erziehungslehre/Lernpsychologie (von der dieser Mann mindestens ebenso wenig hält, wie von Demokratie - und noch weniger versteht) geht u.a. davon aus, dass harte Strafen meist nicht wirken, auch, weil sie u.a. Widerstand provozieren. Magath geht offenbar auch im sozialen Zusammenleben von schlichten „wenn – dann“-Reaktionen aus. Insoweit ist die PR-Maßnahme „drakonische Strafen“ (das lenkt von ihm ab) auch Ausdruck der Flachheit seines Denkens und seiner Schwäche: Da er offenbar nicht in der Lage ist argumentativ zu überzeugen, lässt er seine Spieler-„Puppen“ in kurzen Hosen im Schnee „tanzen“.
Der Autokrat Magath inszeniert sich als unbedingter Herrscher. Macchiavelli Felix verlangt keine Einsicht, sondern absolute Unterordnung und zudem Hingabe (der Fans). Dieses archaische Modell gilt ihm als Vorbild für Familie, Staat und Wirtschaft – und als seine praktische Kritik gegenüber demokratischen Verhältnissen. Felix Magath, soviel sollte klar sein, ist eben mehr als eine „Heuschrecke des Fußballs“, wie der Reviersport schrieb.
„Der Krieg liebt den Sieg, und nicht die Dauer“
Natürlich werden ihn „die Schalker“ auf Schultern aus der Arena tragen, sobald entsprechende Resultate kommen, insbesondere morgen. Das kann dann, wie die Immobilienblase, einige Zeit gut gehen. Danach heißt es „Abwärts“.
Magath wird gehen – und nicht nur eine Schalker-Ruine hinterlassen, sonderna auch die Fans.
Vielleicht sollte Felix Magath seine Abstraktion von der Kunst des Fußballs konsequenterweise mit und bei Sepp Blatter weitertreiben oder gleich in Katar „zeitgemäße Menschenführung auf dem Fußballplatz“ lehren.
Ganz nebenbei: Beiersdorfer soll ja beim 1. FC die Meier-Nachfolge antreten, da wird doch bei Red Bull ein ideales Magath-Pöstchen frei.
PS.: Solche Äußerungen von LvG wie "Er habe den "Verdacht", dass die Gegner “bewusst“ für schlechte Platzverhältnisse sorgen könnten. “Auf einem schlechten Platz können wir unser Positionsspiel nicht so spielen“, kommen natürlch äußerst mies bei der Gegnerschaft an und ich bin auch der Meinung, dass er sich das verkneifen sollte.
Kurz noch zum Bundesligaspiel gestern:
Das Spiel war ein ziemliches Gekrampfe. Pauli ist nach vorne einfach erschreckend schwach, eigentlich ist das nicht Erstligatauglich. Logisch, dass dann Tiffert Paulis Torschütze wurde. Von Lautern war allerdings auch nichts zu sehen, auch wieder auf Normalmaß gestutzt.
Pauli muss jetzt nach München und dann kommt Mainz - ich denke die werden die halbe Miete, also 20 Punkte bis zur Winterpause nicht zusammen bekommen.
Lautern empfängt WOB und muss nach Bremen. VW traue ich eine Niederlage auf dem Betze zu, bei dem Schrott, den die spielen, in Bremen gibts nix zu holen. Darum würde ich sagen: Vorteil Lautern.
Allerdings werden sowohl die Lauterer, als auch Pauli quasi bis zum Letzten Spieltag kämpfen müssen, um der Zweitklassigkeit zu entgehen, denn Köln und besonders Gladbach (@SDH ) traue ich eine Aufholjagd zu.
Spocht frei