(06.12.2022, 10:09)schico schrieb: @papa, vollste Zustimmung. Hinten sind wir eine Katastrophe! Und es kommt ja auch nicht wirklich etwas nach. Schlotterbeck muss man vielleicht noch Zeit geben aber ja.......
Das Problem heißt schlicht und ergreifend Balance und Effektivität.
Wenn die fraglos vorhandene offensive Klasse seit mehreren Jahren oft ineffektiv agiert, kannst Du defensive Schwächen nicht mehr übertünchen und bekommst die Resultate, die wir die letzten 4-6 Jahre bekommen haben.
Man kann das machen, das man offensiv stark agiert - teilweise zu Lasten der Defensive. Wenn man die Qualität auch hat, dann immer noch das Tor mehr zu schießen, das es braucht.
Aber seit Jahren hat Deutschland eben auch keinen starken Abschlußstürmer mehr.
Seit etwa 2016 sind gefühlt gut 20 Leute auf Abwehrpositionen probiert, ohne das jemals eine Konstanz erreicht wurde.
Am Ende sitzt dann einer wie Nico Schulz mit 6 Mille Jahresgehalt auf der Bank im Verein. Als ein Beispiel.
Und generell fragte man sich schon unter Löw, ob immer das Leistungsprinzip eine Rolle spielte oder bei manchem Akteur eher die vermutete Unabdingbarkeit und fehlende Vorstellung der Trainer, das es auch ohne den betreffenden Akteur gehen könnte.
Das sind aber vordergründig nicht nur mal Turniere, die man verkackt.
Das geht deutlich tiefer.
Das sind mMn komplett verschlafene Tendenzen und Ausbildungsrichtungen generell im deutschen Fußball bis in die entsprechenden deutschen U-Mannschaften hinein.
Zum Teil ist das auch Bierhoffs Feld - da Direktor Nachwuchsakademie.
Aber auch Flick gehört in aller Konsequenz mit dazu.
Als Sammer - der als Sportdirektor den Nachwuchs ausrichten wollte - es endgültig satt hatte, sich von Bierhoff (der damals nur Manager der N11 war) und Löw permanent in den Kompetenzen beschneiden zu lassen ( zb der Streit um die Trainerbesetzung der U21 - wer dort das Sagen hat) schmiß der hin.
Nachfolger wurde - Flick, Löws bisheriger Co-Trainer. Und das wurde dann auch im Löwschen Sinne ausgerichtet mit Entwicklungen, die heute den deutschen Fußball zum zweiten Mal bei einer WM einholen.
Frankreich zb quillt fast über vor Talenten seit vielen Jahren - auf jeder Position.
Was machen die besser, das da immer wieder jemand nachkommt?
Während deutsche Vereine lieber englische und französische Talente kaufen und ihre NLZ-Arbeit ab Liga 2 abwärst schicken oder auf die Reservebänke anderer Bundesligisten.
Ad hoc fällt mir maximal zb Musiala ein, der bei einem führenden deutschen Club mal aus dem Nachwuchs hochkommt. So die letzten 2-4 Jahre gesehen. Und sich auch für höhere Aufgaben anbietet.
Und auch ein Punkt für mich.
Wenn man mal Revue passieren lässt, was nach der WM 2018 und jetzt so wie Salamischeiben aus der Kabine kommt, sehe ich auch da Trainer UND Sportdirektor in der Verantwortung.
Wenn Spieler untereinander sich annerven, kommt nicht der wirkliche Teamgeist zustande, den es braucht.
So etwas sollte Trainer und Manager umtreiben.
Und um es abzuschließen:
Die Bräsigkeit von Verbänden und Funktionären in den leitenden Funktionen im DFB und seinen angeschlossenen Regional - und Landesverbänden spielt mit Sicherheit auch eine Rolle, weil ganz unten - an der Basis - ganz viel Porzellan zerschlagen wurde. Dort, wo eigentlich die Spieler für die nächsten 10-20 Jahre entwickelt und gefördert werden.