Vor gut einem Jahr zur ungefähr selben Zeit stand der Fortbestand und das Weiterspielen der Mannschaft aus finanziellen Gründen auf der Kippe.
Der - damalige muss man nun sagen - Trainer Thomas Brdaric stellte sich zu jener Zeit absolut vor seine Mannschaft (was leider viele vergessen haben) , für die es um die Existenz ging.
In einem - nachdem Geld beschafft war vom Insolvenzverwalter - hochemotional geprägten Flutlichtspiel damals gegen den SV Babelsberg brachen viele Dämme. Die Mannschaft siegte 3:1 und befreite sich und Fans von der quälenden Frage, ob man unter diesen Umständen Fußball spielen kann.
Ein Jahr später muss diese Mannschaft, aus der noch etliche Spieler da sind, sich erneut aus einer schwierigen Situation befreien.
Diese ist diesmal jedoch sportlicher Natur, weil im Ligabetrieb in der laufenden Saison mehr Frust als Lust regierte. Mit 14 Punkten aus 15 Spielen steht man aktuell im schlechtesten Fall auf einem Abstiegsplatz in die Oberliga, wenn alle Regularien wie zu viele Absteiger aus Liga 3 und Nichtaufstieg des Staffelsiegers greifen.
In einem Mix aus zu vielen und zu oft verletzten Spielern, fehlende Form etlicher bisheriger Führungsspieler, defensiven Aussetzern und Schwächen im Spiel, mangelnder offensiver Durchschlagskraft, dem Fehlen klarer hierarchischer Strukturen auf dem Platz und einem Trainer, der offenbar seine Spielidee nicht an vorhandenen oder auch nicht vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten seiner Spieler anpassen konnte, landete man dort, wo man aktuell ist.
So müssen nun übergangsweise 2 Männer ran, die immer etwas mit dem Label RWE zu tun hatten. U19-Chef und Co-Trainer Robin Krüger - der eigentlich bisher fast ausschließlich beim anderen RWE im Ruhrpott gearbeitet hat. Und Ex-Torwart und Torwarttrainer Rene Twardzik. Der schon seit Jahren sehr emotional an der Seitenlinie dabei ist und rot-weiß lebt.
Die Manschaft weiß, das sie ab sofort im Focus steht und es zuerst an ihr liegt, ob das in den letzten Wochen rasant abhanden gekommene Fanvertrauen und der Wille zur Unterstützung wieder aufleben oder nicht.
Erste Gelegenheit dazu bietet das Pokalspiel gegen den Thüringenligisten SV 1879 Ehrenhain aus dem Altenburger Land hart an der Grenze zu Sachsen. Dieses Spiel kann man als ersten Schritt nutzen, sich aus der aktuell sehr bescheidenen Situation zu befreien.
Die Mannschaft des Trainer Jörg Böckel ( 37 Jahre alt) spielt aktuell eine gute Saison in der Thüringenliga. An 12 Spieltagen nie schlechter als Platz 4, aktuell seit 2 Spieltagen auf Platz 2 stehend sind die Ostthüringer ein ernst zu nehmender Gegner. Auch wenn sie Amateure sind, 2 Klassen tiefer spielen.
Im Pokal - und wer sollte das nicht besser wissen als Rot Weiß Erfurt seit vielen Jahren - zählt das alles nicht. Sensationelle Pokalcoups auf vielen Ebenen gab es schon immer.
Zumal man gegen diesen Gegner schon einmal spielte. In der 1.Pokalrunde im August 2015 war man Gast im Waldstadion, gewann mit 3:1.
Mit einer Drittligamannschaft, in der Akteure vom Format Domaschke, Odak, Erb,Laurito, Hergesell, Tyrala, Judt, Aydin, Uzan und Kammlott zum Beispiel standen und die sich in einem sehr zähen Spiel letztlich zu Toren von Kammlott, Uzan und Erb rang.
Ehrenhains Trainer Jörg Böckel stand damals als Aktiver noch selbst auf dem Platz gegen RWE.
Auch Torwart Sittel, Abwehrspieler Bethke, Mittelfeldspieler Ollert, Stürmer Schmidt und der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1, Andy Knutas, waren bei jenem Spiel vor über 4 Jahren dabei. Knutas ist mittlererweile mit 12 Jahren erste Mannschaft der Dienstälteste beim SV Ehrenhain.
Insbesondere zu Hause sind die Ehrenhainer stark. In 6 Heimspielen in der Liga holten sie sich 15 Punkte aus 5 Siegen und einer Niederlage und schossen 21:11 Tore. Mannschaften wie Wacker Teistungen ( letzter Pokalgegner von RWE) mit 1:4, SpVgg Geratal mit 1:4, Preußen Langensalza mit 1:4, Bad Frankenhausen mit 1:7 unterlagen dort recht torreich. Lediglich zuletzt gegen den SC Weimar beließen es die Ostthüringer bei einem 1:0. Einen anscheinend absolut gebrauchten Tag erwischten sie wohl vor fast 2 Monaten bei der einzigen Heimniederlage - 1:7 gegen den 1.FC Sonneberg.
Auch auswärts treten sie mutig auf, spielen offensiv. Was ihnen 3 Siege, 1 remis und 2 Niederlagen (jeweils 1:4 bei Schott Jena und Fahner Höhe Dachwig) bei 17:18 Toren einbrachte.
Denkwürdig bleibt mit Sicherheit das erste Auswärtsspiel in dieser Saison am 2.Spieltag bei der BSG Wismut Gera, welches Ehrenhain mit 7:6 gewann - nachdem man bereits 1:5 (52.) und 2:6 (54.) zurück gelegen hatte und zwischen der 67. sowie punktgenau zur 90.Minute den Rückstand aufholte, ausglich und das Spiel drehte. Moral hat diese Mannschaft ganz offensichtlich und dürfte sich auch bei einem Rückstand nicht gleich geschlagen geben.
Topzugang bei Ehrenhain vor der Saison war übrigens Christopher Lehmann eben von jener BSG Wismut Gera.
Aktuell mit 16 Toren in 12 Spielen auf Platz 2 der Torjägerliste der Thüringenliga. Damit ist der offensive Mittelfeldspieler für knapp die Hälfte der bisherigen 38 Ehrenhainer Tore in der Liga verantwortlich, gab erstaunlicherweise nur eine Torvorlage selbst.
Ebenfalls vor der Saison kamen aus dem Nachwuchs des FSV Zwickau (U19) Mittelstürmer Tom Ebersbach , Mittelfeldspieler Kevin Fritzsche und Mittelfeldspieler Oliver Peuker. Allesamt gut ausgebildet, bilden Fritzsche und Peuker mit Torjäger Lehmann die Ehrenhainer Achse im Mittelfeld. In diese Achse gehört dann noch der erfahrene Maik Wegner (32) mit 4 Toren und 3 Vorlagen auf rechts und der junge Max Zerrenner (23) auf links mit 3 Toren und 2 Vorlagen.
Die Stürmer Schmidt ( vom SV Schmölln gekommen/3 Tore)), Syhre (3 Vorlagen) und Ebersbach spielen in dem oft als kompaktes 3-5-2 angelegtem System anscheinend die Rolle der Ballsicherer/Ballableger an die nachrückenden torgefährlichen Mittelfeldspieler.
Im Pokal eliminierten die Ostthüinger bisher den VfB Apolda (2:0), Wacker Gotha (2:1) und den VfR Bad Lobenstein (2:0) jeweils auswärts. Das Viertelfinale gegen RWE ist das erste Pokalheimspiel der Ehrenhainer im laufenden Wettbewerb. Und da will man sich sicher teuer verkaufen.
Für RWE ist vor allem Aufmerksamkeit von der ersten Minute gefragt, Konzentration, Besinnung auf das eigene Spiel und Durchsetzungsvermögen im Zweikampf. So lange die Füße tragen werden sich die Amateurspieler nach allen Kräften wehren. Das kann durchaus bis zur 90.Minute sein. Und so lange haben Profis die verdammte Pflicht, in diesem Spiel alles zu tun, weiter zu kommen bei allem Respekt vor dem unterklassigen Gegner.
Das ist eine Pflichtaufgabe für die Spieler. Auch, um sich endlich wieder etwas mehr Selbstbewusstsein zu holen für den Ligaalltag. Und ihrem Interimstrainerteam Krüger/Twardzik die Aufgabe nicht unnötig schwer zu machen.
Auch gegenüber den Fans hat die Mannschaft verspielten Kredit wieder zu erarbeiten. Niemand fährt am Sonntag im kalten November auf einen Sportplatz an der Landesgrenze zu Sachsen, um sich erneut solcherlei Darbietungen wie zuletzt anzusehen.
Ausreden und andere hindernde Gründe zählen hier nicht mehr.
Fehlen werden wie schon zuletzt Kaffenberger, Jobst und Cichos und auch Theißen (Außenbandriss). Adomah ist wieder im Training, ansonsten dürfte der Kader soweit beisammen sein.
Der - damalige muss man nun sagen - Trainer Thomas Brdaric stellte sich zu jener Zeit absolut vor seine Mannschaft (was leider viele vergessen haben) , für die es um die Existenz ging.
In einem - nachdem Geld beschafft war vom Insolvenzverwalter - hochemotional geprägten Flutlichtspiel damals gegen den SV Babelsberg brachen viele Dämme. Die Mannschaft siegte 3:1 und befreite sich und Fans von der quälenden Frage, ob man unter diesen Umständen Fußball spielen kann.
Ein Jahr später muss diese Mannschaft, aus der noch etliche Spieler da sind, sich erneut aus einer schwierigen Situation befreien.
Diese ist diesmal jedoch sportlicher Natur, weil im Ligabetrieb in der laufenden Saison mehr Frust als Lust regierte. Mit 14 Punkten aus 15 Spielen steht man aktuell im schlechtesten Fall auf einem Abstiegsplatz in die Oberliga, wenn alle Regularien wie zu viele Absteiger aus Liga 3 und Nichtaufstieg des Staffelsiegers greifen.
In einem Mix aus zu vielen und zu oft verletzten Spielern, fehlende Form etlicher bisheriger Führungsspieler, defensiven Aussetzern und Schwächen im Spiel, mangelnder offensiver Durchschlagskraft, dem Fehlen klarer hierarchischer Strukturen auf dem Platz und einem Trainer, der offenbar seine Spielidee nicht an vorhandenen oder auch nicht vorhandenen Fähigkeiten und Fertigkeiten seiner Spieler anpassen konnte, landete man dort, wo man aktuell ist.
So müssen nun übergangsweise 2 Männer ran, die immer etwas mit dem Label RWE zu tun hatten. U19-Chef und Co-Trainer Robin Krüger - der eigentlich bisher fast ausschließlich beim anderen RWE im Ruhrpott gearbeitet hat. Und Ex-Torwart und Torwarttrainer Rene Twardzik. Der schon seit Jahren sehr emotional an der Seitenlinie dabei ist und rot-weiß lebt.
Die Manschaft weiß, das sie ab sofort im Focus steht und es zuerst an ihr liegt, ob das in den letzten Wochen rasant abhanden gekommene Fanvertrauen und der Wille zur Unterstützung wieder aufleben oder nicht.
Erste Gelegenheit dazu bietet das Pokalspiel gegen den Thüringenligisten SV 1879 Ehrenhain aus dem Altenburger Land hart an der Grenze zu Sachsen. Dieses Spiel kann man als ersten Schritt nutzen, sich aus der aktuell sehr bescheidenen Situation zu befreien.
Die Mannschaft des Trainer Jörg Böckel ( 37 Jahre alt) spielt aktuell eine gute Saison in der Thüringenliga. An 12 Spieltagen nie schlechter als Platz 4, aktuell seit 2 Spieltagen auf Platz 2 stehend sind die Ostthüringer ein ernst zu nehmender Gegner. Auch wenn sie Amateure sind, 2 Klassen tiefer spielen.
Im Pokal - und wer sollte das nicht besser wissen als Rot Weiß Erfurt seit vielen Jahren - zählt das alles nicht. Sensationelle Pokalcoups auf vielen Ebenen gab es schon immer.
Zumal man gegen diesen Gegner schon einmal spielte. In der 1.Pokalrunde im August 2015 war man Gast im Waldstadion, gewann mit 3:1.
Mit einer Drittligamannschaft, in der Akteure vom Format Domaschke, Odak, Erb,Laurito, Hergesell, Tyrala, Judt, Aydin, Uzan und Kammlott zum Beispiel standen und die sich in einem sehr zähen Spiel letztlich zu Toren von Kammlott, Uzan und Erb rang.
Ehrenhains Trainer Jörg Böckel stand damals als Aktiver noch selbst auf dem Platz gegen RWE.
Auch Torwart Sittel, Abwehrspieler Bethke, Mittelfeldspieler Ollert, Stürmer Schmidt und der Torschütze zum zwischenzeitlichen 1:1, Andy Knutas, waren bei jenem Spiel vor über 4 Jahren dabei. Knutas ist mittlererweile mit 12 Jahren erste Mannschaft der Dienstälteste beim SV Ehrenhain.
Insbesondere zu Hause sind die Ehrenhainer stark. In 6 Heimspielen in der Liga holten sie sich 15 Punkte aus 5 Siegen und einer Niederlage und schossen 21:11 Tore. Mannschaften wie Wacker Teistungen ( letzter Pokalgegner von RWE) mit 1:4, SpVgg Geratal mit 1:4, Preußen Langensalza mit 1:4, Bad Frankenhausen mit 1:7 unterlagen dort recht torreich. Lediglich zuletzt gegen den SC Weimar beließen es die Ostthüringer bei einem 1:0. Einen anscheinend absolut gebrauchten Tag erwischten sie wohl vor fast 2 Monaten bei der einzigen Heimniederlage - 1:7 gegen den 1.FC Sonneberg.
Auch auswärts treten sie mutig auf, spielen offensiv. Was ihnen 3 Siege, 1 remis und 2 Niederlagen (jeweils 1:4 bei Schott Jena und Fahner Höhe Dachwig) bei 17:18 Toren einbrachte.
Denkwürdig bleibt mit Sicherheit das erste Auswärtsspiel in dieser Saison am 2.Spieltag bei der BSG Wismut Gera, welches Ehrenhain mit 7:6 gewann - nachdem man bereits 1:5 (52.) und 2:6 (54.) zurück gelegen hatte und zwischen der 67. sowie punktgenau zur 90.Minute den Rückstand aufholte, ausglich und das Spiel drehte. Moral hat diese Mannschaft ganz offensichtlich und dürfte sich auch bei einem Rückstand nicht gleich geschlagen geben.
Topzugang bei Ehrenhain vor der Saison war übrigens Christopher Lehmann eben von jener BSG Wismut Gera.
Aktuell mit 16 Toren in 12 Spielen auf Platz 2 der Torjägerliste der Thüringenliga. Damit ist der offensive Mittelfeldspieler für knapp die Hälfte der bisherigen 38 Ehrenhainer Tore in der Liga verantwortlich, gab erstaunlicherweise nur eine Torvorlage selbst.
Ebenfalls vor der Saison kamen aus dem Nachwuchs des FSV Zwickau (U19) Mittelstürmer Tom Ebersbach , Mittelfeldspieler Kevin Fritzsche und Mittelfeldspieler Oliver Peuker. Allesamt gut ausgebildet, bilden Fritzsche und Peuker mit Torjäger Lehmann die Ehrenhainer Achse im Mittelfeld. In diese Achse gehört dann noch der erfahrene Maik Wegner (32) mit 4 Toren und 3 Vorlagen auf rechts und der junge Max Zerrenner (23) auf links mit 3 Toren und 2 Vorlagen.
Die Stürmer Schmidt ( vom SV Schmölln gekommen/3 Tore)), Syhre (3 Vorlagen) und Ebersbach spielen in dem oft als kompaktes 3-5-2 angelegtem System anscheinend die Rolle der Ballsicherer/Ballableger an die nachrückenden torgefährlichen Mittelfeldspieler.
Im Pokal eliminierten die Ostthüinger bisher den VfB Apolda (2:0), Wacker Gotha (2:1) und den VfR Bad Lobenstein (2:0) jeweils auswärts. Das Viertelfinale gegen RWE ist das erste Pokalheimspiel der Ehrenhainer im laufenden Wettbewerb. Und da will man sich sicher teuer verkaufen.
Für RWE ist vor allem Aufmerksamkeit von der ersten Minute gefragt, Konzentration, Besinnung auf das eigene Spiel und Durchsetzungsvermögen im Zweikampf. So lange die Füße tragen werden sich die Amateurspieler nach allen Kräften wehren. Das kann durchaus bis zur 90.Minute sein. Und so lange haben Profis die verdammte Pflicht, in diesem Spiel alles zu tun, weiter zu kommen bei allem Respekt vor dem unterklassigen Gegner.
Das ist eine Pflichtaufgabe für die Spieler. Auch, um sich endlich wieder etwas mehr Selbstbewusstsein zu holen für den Ligaalltag. Und ihrem Interimstrainerteam Krüger/Twardzik die Aufgabe nicht unnötig schwer zu machen.
Auch gegenüber den Fans hat die Mannschaft verspielten Kredit wieder zu erarbeiten. Niemand fährt am Sonntag im kalten November auf einen Sportplatz an der Landesgrenze zu Sachsen, um sich erneut solcherlei Darbietungen wie zuletzt anzusehen.
Ausreden und andere hindernde Gründe zählen hier nicht mehr.
Fehlen werden wie schon zuletzt Kaffenberger, Jobst und Cichos und auch Theißen (Außenbandriss). Adomah ist wieder im Training, ansonsten dürfte der Kader soweit beisammen sein.