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14.11.2021, 15:24
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 14.11.2021, 15:39 von ronry.)
Fassen wir mal alles zusammen, was noch so in Erinnerung ist von gestern.
Ankommen in Scheubengrobsdorf als einer der westlichen Vororte von Gera - da kommt auf der Dorfstrasse Mannschaft samt Tross mit Material angelaufen vom Parkplatz, der etwa 400m weiter weg war.
Das Gelände selbst von der Organisation der Gastgeber her gut vorbereitet. Trennung Gäste und Einheimische inklusive ordentlicher Versorgung mit Bier und Bratwurst.
Der Verein hatte ordentlich Geld als Vorleistung in die Hand genommen, um die 1.000 Zuschauer unter zu bekommen.
Im Gästebereich eine Stahlrohrtribüne aufgebaut für bessere Sicht und Bauzäune zur Trennung.
Im Heimbereich ebenso Tribünen aufgebaut.
Da nur eine Platzseite und eine Hintertorseite für die Einheimischen nutzbar war.
Auf der Gegengeraden waren die Wechselbänke und keine Möglichkeiten für Zuschauer, da dort jegliche Abgrenzungen fehlen.
Der Rest an Interessierten des Dorfes machte am Hang auf der Gegenseite Spaziergang und schaute das Spiel halt ohne Karte von draußen.
Der TSV bestätigte bei seinem ersten Pokalviertelfinale der Vereinsgeschichte durchaus seine bisherigen Pokalergebnisse.
Dazu ein recht enger und über weite Teile unebener, holpriger Platz. Zuschauer nah dran.
Eine sehr kleine Minderheit an Zuschauern im heimischen Bereich zeichnete sich 90 Minuten lang eigentlich mehr oder minder durch dauerhafte Pöbelei + bekannte Gesänge aus J... + fortdauernde Beleidigungen unserer Spiele aus, wenn diese dort auf der Seite auftauchten.
Da stimmte dann der Schlachtruf " Westvororte...Ohne Worte".......in jeglicher Hinsicht.
Wenn man dann nach dem Spiel erkennbar als RWE-Person sich dort noch verabschiedet von Personen der Gastgeber und des eigenen Vereines und junge Spieler des TSV( die übrigens im Kader der Gastgeber standen) noch in Spielkleidung mit Bier und Zigarette in der Hand im Bekanntenkreis (jene aus dem Pöblerhaufen) mit anstimmen "Schw... RWE" habe ich dann auch keine Fragen mehr.
Bestätigt mir dann auch Aussagen aus der NWA von RWE, das es bei früheren Jugendspielen zwischen RWE und dem JFC Gera (einem Teil der SG TSV Westvororte) wohl bereits des Öfteren zu Pöbeleien bei Spielen kam.
Ging dann auch über volle 90 Minuten absolut zur Sache auf dem Platz.
Vor den Toren in HZ 1 sehr ereignisarm, dafür ging es zwischen den Strafräumen richtig rund. RWE wurde sehr früh und hoch angelaufen, in jede Menge Zweikämpfe verwickelt.
Seitens der Gastgeber allerdings sehr viel Mimimi genau von den Spielern, die ordentlich draufgingen und austeilten und dann nur am Diskutieren waren, wenn diverse körperlich präsente RWE-Spieler sie dann mal gekonnt auflaufen ließen.
Wenn man sich im Medienteil mal diverse Bilder anschaut, waren das bezüglich Gera vor allem der 17er Eichberger, der 19er Marcus Schneider (aktuell deren bester Stürmer) - der in der Luft und am Boden fast jeden Zweikampf gegen Manu verlor und oft diskutierte.
Und der 20er Dörlitz ( auf den Bildern der Glatzköpfige). Besonders er flennte am meisten herum, wenn er auch mal auf die Socken bekam.
Selbst war er aber nicht im Geringsten ein Kind von Traurigkeit. Siehe das Bild in der TA mit Elezi mit einer Grätsche gegen Elezi - offene Sohle voraus. Elezi hatte in der Szene eigentlich Glück, das er die Füße noch weg bekam. Und da gabs es noch mehr Szenen von diesem Spieler. Ständig beide Arme draußen. Und andere Sachen....
Gut war seitens RWE - und da ging wieder Manu richtig voran - das man immer mehr voll dagegen hielt und diese Zweikämpfe annahm.
Das war diese Saison nicht immer so und es gab Spiele, wo man sich davon teilweise beeindrucken ließ. Diesmal nicht.
Das wirkte sich natürlich negativ auf den Spielfluß aus. RWE hatte die bessere spielerische Anlage und da Vorteile -bekam das jedoch im letzten Drittel bei eigenem Ballbesitz fast nie ausgespielt gegen defensivstarke Gastgeber.
Einzige klare Möglichkeit blieb das Durchspiel in der 9.Minute, als Elezi dann 16m vor dem Tor allein durch war und das 1:0 machen muss. Leider hielt der Torwart das bzw wehrte er ab.
Auf der Gegenseite war das Spiel der Gastgeber immer darauf angelegt - eigener Ballbesitz - weiter Schlag in unsere Hälfte Richtung Schneider, um den in Szene zu setzen oder den Ball abschirmen zu lassen und nachrückende Spieler zu bedienen.
Das unterband unsere Dreierkette Bär-Startsev-Manu jedoch konsequent. Die Gastgeber und Schneider hatten in HZ 1 einen Torabschluß - der ging jedoch knapp drüber.
Die HZ 2 begann mit etwas mehr Spielanteil und auch mehr Druck der Gastgeber.
Auch mehr emotionale Szenen, auch mal Rudelbildung.
Manu und Startsev und Bär mussten ab Strafraumlinie durchaus mal einiges mehr aufräumen und klären als in HZ1.
Reck selbst im Tor bekam eigentlich kaum etwas zu halten.
Bis zu der Szene ( ca 65. Minute), als Schneider plötzlich doch allein durch war. Reck kam ihm entgegen, wollte den Ball aufnehmen. Schneider hat ihn meines Erachtens weggecheckt und dann erst den Ball bekommen und eingeschoben zum vermeintlichen 1:0.
Schiri Strebinger pfiff jedoch sofort noch Sekundenbruchteile vor der Torerzielung ab und der Assistent hatte auch sofort die Fahne oben. Möglicherweise wohl auch noch abseits von Schneider.
Dann bekam RWE wieder etwas mehr Zugriff ohne deutliche klare Offensivaktionen.
Die Abwehr der Gearer spielte weiter recht kompromißlos.
Wir versuchten viel - auch schon in HZ 1 - über die Außenbahnen.
Aber weder Bär/Persson rechts noch Manu/Aguilar links mit Unterstützung von Elezi, Sivaci und Mergel kamen mal gut zur Grundlinie durch und konnten Eingaben bringen bzw konnten gute Flanken gesetzt werden.
Der Ballführende wurde häufig gedoppelt und oft auch gezwungen, wieder zurück zu spielen. Dazu kamen - wenn man durchkam - doch recht viele Abseitspositionen unserer Spieler.
Besonders Persson merkte man mangelnde Spielpraxis deutlich an. Von dem Trainerduo Rost/Miscevic aufgefordert, stärker auch mal in die Zweikämpfe zu gehen und ins eins gegen eins, übertrieb er es dann im Zweikampf häufig und bekam diese abgepfiffen.
Allerdings - das immer wieder währende Anrennen von RWE schlauchte natürlich auch die Gastgeber erheblich. Weil Rot-Weiß durchaus auch breit spielte, versuchte Ball und Gegner laufen zu lassen und sie zu beschäftigen.
Wenn auch oft unpräzise gespielt, technische Fehler vorkamen, manchem Spieler auf dem leicht feuchten Rasen Standfestigkeit fehlte und sie immer mal aus- oder wegrutschten oder man sich hier und da zu sehr von der Zweikampfhärte der Gastgeber beeindrucken ließ.
Entscheidend für die Spielwende war dann meines Erachtens die Änderung auf den Außenbahnen.
Persson, Sivaci und Aguilar raus - dafür Seidemann, Ballo und Chaabi.
Damit bekam das Außenspiel von RWE deutlich mehr Tempo sowie Balleroberungen durch Seidemann, Chaabi und Ballo.
Und genau dadurch das 1:0.
Balleroberung am eigenen Strafraum, guter Paß auf Seidemann in die Tiefe, der noch in der eigenen Hälfte startend abging, alles stehen ließ und dann von der rechten Strafraumbegrenzung punktgenau flach ins Zentrum passte - Mergel stieg noch drüber und ließ durchlaufen - Chaabi mit dem linken Fuß sauber platziert in die rechte Ecke. 1:0.
Das zog den Gastgebern aber noch nicht wirklich den Zahn. Aber ihre Angriffe auch nicht mehr so, das man Bedenken haben konnte, das da noch etwas anbrennt.
Nun starteten wir aus der Konterhaltung, zwangen Gera zum Rückwärtsspielen.
Dabei wurde vom RV der Torwart angespielt, weit und breit niemand.
Von ca 20m Entfernung lief dann Chaabi doch - nichtmal mit sehr viel Druck - den TW an, der das dann offenbar mitbekam und ins Schwimmen kamen. Er rutschte kurz aus, verstolperte den Ball, da war dann Chaabi schon da, klebte an ihm wie eine Klette. Er wollte Chaabi loswerden, dribbelte mit Ball Richtung Seitenaus. Chaabi stellte sich jedoch sehr geschickt so an seine Seite, das er den Ball nicht wegschlagen konnte und weiter dribbeln musste und er bis an die Eckfahne gedrängt wurde. Dort nahm Chaabi ihm dann geschickt den Ball ab und lief die Torauslinie entlang Richtung leeres Tor. Im Strafraum standen dann RWE - und Geraspieler - alle offenbar in Erwartung eines Anspieles durch Chaabi.
Chaabi jedoch zog dann aus etwa 12m aus einem vollkommen unmöglichen spitzen Winkel einfach flach und präzise mit links von fast auf der rechten Grundlinie ins lange Eck ab - 2:0.
Chaabi hatte vor beiden Toren übrigens schon das 1:0 auf dem Fuß - als er mit links vom rechten Strafraumeck hoch und platziert aufs Tor schoß und der Ball an die Latte klatschte.
Danach hörte man vom Gera-Trainer Schlebe das Kommando " Los Jungs, volles Risiko". Und wir ließen uns da etwas zu sehr nach hinten reindrängen und wieder in Zweikämpfe verwickeln. Besonders legten es die Gastgeber mit wieder vielen langen Bällen auf Schneider darauf an, irgendwo am Strafraum zu Standards zu kommen.
Was dann auch klappte.
Freistoß aus ca 20m sehr zentraler Position, der dann von Richter auch richtig gut geschossen war ins rechte obere Eck und auch nicht erreichbar für Reck ( der sich ganz lang machte - siehe Bilder im Presseteil) - 1:2.
Und schon war wieder Feuer unterm Dach.
Inklusive fast 7 Minuten Nachspielzeit auf Grund doch vieler Spielunterbrechungen in HZ 2 und in der Nachspielzeit wegen Foulspiels, Reklamationen, Diskussionen, mal eine Rudelbildung und so weiter.
Berechtigte gelbe Karten gegen Elezi (Foulspiel HZ1) und Reck (Zeitspiel kurz vor Schluß). Warum jedoch A.Startsev gelb sieht - als der Schiri zu Reck läuft und dem gelb zeigen will und der Schiri auf Startsev aufläuft - weiß man nicht so genau.
Am Ende eine Runde weiter. Schwer erkämpfter, nicht unverdienter Sieg gegen einen kampfstarkenn Gegner.