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RWE-Spiele in historischen Dokumenten
Das Pokalfinale von 1980 (Der komplette Spielbericht aus der FUWO)

Aufstellungen
RWE: Benkert, Teich, Becker, Göpel, Brosselt, K. Schröder, Fritz, Vogel, Iffarth, Heun, Romstedt, Trainer: Pfeifer
Jena: Grapenthin, Schnuphase, Kubjuweit, Weise, Schilling, Kraus, Lindemann, Hoppe, Vogel, Raab, Trocha, Trainer: Meyer

Schiedsrichter: Kirschen, Einbeck, Di Carlo
Zuschauer: 45.000 im Berliner Stadion der Weltjugend
Torfolge: 1:0 40. Romstedt, 1:1 81. Raab, 1:2 94. Kurbjuweit, 1:3 97. Sengewald
Auswechslungen: 96. Vlay für Vogel, 97. Hornik für Schröder
60. Töpfer für Trocha, 72. Sengewald für Vogel

Spielbericht:
Die Trainer versprachen einiges, doch die Mannschaften hielten zunächst wenig genug. Manfred Pfeifer ging davon aus, daß offensiv wirken wollte. Hans Meyer betonte, daß beide Mannschaften um den Sieg spielen werden.
Nun, das Weiß-Rot der Erfurter und das Blau-Weiß der Jenaer, neufach über das gesamte Feld hinweg, scheinbar untrennbar miteinander verbunden, mag sich auf dem grünen Rasen zu einem hübschen bunten Bild vereint haben, indes schien dieser totale Pärchenbetrieb zu einer völlig Erstarrung des Geschehens zu führen. Fritz-Lindemann, Schröder-Krause, Vogel-Hoppe, so fanden sich im Mittelfeld keinswegs zufällig zusammen, und die Stoßstürmer konnten sich kaum drehen, so dicht standen ihnen die Abwehrspieler auf den Füssen. Nichts gegen ein konsequentes Decken der Angreifer, aber alles gegen ein stupides Hinterherlaufen über das gesamte Feld, gegen jenes sterile "Miteinander der Kontrahenten" im Mittelfeld, das eher für Phantasielosigkeit aller Beteiligten spricht, Trainer wie Spieler, als für eine vorgegebene taktische Konzeption.
Die logische Folge: Lange Zeit passierte so gut wie nichts. Spannungsgehalt eines Pokalendspiels? Dramatische Zuspitzung nichts von alledem. Stattdessen machte sich Langeweile breit. Die Höhepunkte der ersten Phase sind schnell aufgezählt. Schnuphase schloß oft mit nach vorne auf, hatte auch eine Chance (6.) während Teich lediglich einmal über die Mittellinie rückte, dabei gleich eine gute Kombination auslöste (35.). Dazwischen ließ Lindemann einen Knaller los, den Benkert parierte (32.). Sonst gab es nichts Bemerkenswertes zu notieren.
Ein Glück für den weiteren Fortgang des Geschehens, dass Fritz nach genau vierzig Minuten alle Fesseln sprengte, sich mit schnellen Antritt löste, den Ball kurz am Fuß führte und überraschend abschoß. Grapenthin parierte zwar, muß aber die Kugel prallen lassen. Romstedt war zur Stelle. Der Ball zappelte im Netz. Der Außenseiter führte.
Der Rückstand zwang den Favoriten zu größerer Aktivität, und sofort gewann das Geschehen an Reiz. Erst jetzt kam Spannung auf, Dramatik sogar, und mit diesen Faktoren stellten sich auch Elemente der Klasse ein. Freilich gab es auch Unfertiges zu sehen, beispielsweise bei einigen Akteuren im Umgang mit dem Ball. Doch insgesamt geschah jetzt viel Überraschendes, dem man seine Anerkennung nicht versagen konnte. Was aber die Frage provozierte: Warum nicht gleich so?
Wie auch immer, Schnuphase, Weise, Kurbjuweit drängten im Wechsel nach vorn. Darin sah Manfred Pfeifer später eine wichtige Ursache für „Jenas noch verdienten Sieg, weil die engere Abwehr aggressiver wirkte“. Regisseur Hoppe ging weite Wege. Krause zwang Schröder in die Defensive. Und vorn zerrten Vogel, Raab, Töpfer an den Ketten, durchbrachen sie jetzt mehrfach, ließen Becker, Göpel, Brosselt mit zunehmender Spielzeit schlecht aussehen. Benkert musste bei Eingaben und Schüssen sein Können beweisen, tat das auch mit Auszeichnung, „wobei jedoch „, wie er sagte, „das dritte Tor auf mein Konto ging“.
Trotz des Jenaer Dauerdrucks, die Erfurter machten sich mehrere Male urplötzlich frei, verbuchten Chancen, hatten die Möglichkeit, die endgültige Entscheidung herbeizuführen. Nach Göpels Flanke köpfte Vogel daneben (55.); als Romstedt Heun freispielte, lenkte Grapenthin zur Ecke (56.); und auch Göpel verfehlte nach Fritz Flanke das Ziel (64.).
Diese Aktionen waren ein Signal für den FC Carl-Zeiss. Wirkte er zunächst nach dem Wechsel noch etwas bieder, mitunter geradezu hausbacken, als die Gefahr einer Niederlage immer gravierender wurde, verstärkte er seine Bemühungen, bewies der Favorit Moral. Es hatte auch den Anschein, als hätte der FC Carl-Zeiss mehr zuzusetzen, wobei das jedoch auch einfach aus der Konstellation des Spiels heraus abzuleiten ist, aus dem „alles oder nichts“ , zu dem er ja gezwungen war. Raabs Tor nach Töpfer Flanke und zu kurzer Abwehr der Erfurter Deckung leitet die Wende ein. Die Entscheidung fiel allerdings erst, und das dürfen die Rot-Weißen auf der Habenseite verbuchen, in der Verlängerung. Nach Sengewalds Freistoß, der von der Mauer zu Kurbjuweit prallte, sorgte der linke Verteidiger von rechten Seite für das 2:1, dem Sengewald schließlich mit einen haltbaren Schuß das 3:1 folgen ließ.
Ohne Zweifel, der FC Carl-Zeiß gewann dann noch völlig verdient, weil er ausgeglichener besetzt war, flexibler wirkte und auch über die besseren Individualisten verfügte. Der FC Rot-Weiß tat viel für die Belebung des Spiels, das insgesamt fair geführt wurde, bei dem Schiedsrichter Kirschen ohne Verwarnung auskam, was sowohl für seine Leistung als auch die korrekte Haltung der Aktiven sprach.

Urteil der Kapitäne:
Dieter Göpel: Enttäuscht? Nein, ein wenig geknickt schon. Wir standen so dicht vor dem Ziel. Wenige Minuten trennten uns vom Pokalgewinn. Dennoch, in diesen Wettbewerb haben wir viel erreicht. Und im Finale forderten wir den großen Favoriten schon sehr. Der Ausgleich war ein Schock. Danach wurden meine Beine bleischwer. Da war nichts mehr drin für uns. Jena war cleverer, routinierter. Ein Kompliment. Und viel Erfolg im EC II.

Konrad Weise: Ehrlich, so richtig war ich von unseren Sieg nicht mehr überzeugt. Dennoch steckte keiner von uns auf. Und genau das zahlte sich dann aus. Eben unserer Moral haben wir den Ausgleich noch zu verdanken. Und dann klappte es ja noch. Erfurt forderte uns stark. Es zeigt sich, dass der Pokal seine eigenen Gesetzen unterliegt, und das macht seinen Reiz aus. Mir schien es, dass wir auch kräftemäßig mehr zuzusetzen hatten als der FC Rot-Weiß, der ganz offensichtlich den Ausgleich wenige Minuten vor dem Schlusspfiff nervlich nicht verkraftete.

Urteil der Experten:
Günter Schneider (Präsident des DFV der DDR)
Ein farbiges, bis zur letzten Minute auch erfreulich fair geführtes Treffen. Erfurt erwies sich als gleichwertiger Finalist, besaß in den entscheidenden Phasen des Spiels nicht die Abgeklärtheit und Routine des Siegers.
Hans Müller (stellvert. Generalsekretär des DFV der DDR)
Eine selbstbewusst aufspielende Erfurter Elf forderte Jena allen Respekt ab.
Georg Buschner (Nationalmannschaftstrainer)
Mich überrascht es keinesfalls, dass der Unterlegene mit seinen kraftvollen Konterspiel über weite phasen die Akzente setzte.
Werner Günther (Vorsitzender des FC Rot-Weiß Erfurt)
Ich beglückwünsche Jena aufrichtig zu diesem Triumph. Das 1:3 nach gutem Spiel und der großen Chance, sogar 2:0 in Führung gehen zu können, hinterlässt bei uns keine Enttäuschung. Wir haben als Außenseiter das Beste gegeben.

Quelle: FUWO Ausgabe 21 vom 20.05.1980
Zitieren
Sonderausgabe Deutsches Sportecho und der FUWO zum Beginn der Saison 1980/81

Aufgebot für die Saison des RWE:
Tor:
Benkert, Oevermann
Abwehr:
Becker, Birke, Brosselt, Göpel, Teich, Winter
Mittelfeld:
Fritz, Geißenhöhner, Iffarth, Rustler, Schröder, Vogel
Angriff:
Heun, Hornik, Romstedt, Vlay

Zugänge:
Keine
Abgänge:
Berger, Busse (eigene Nachwuchsoberliga) Linde (Motor Weimar)

Trainer der letzten 10 Jahre:
1970/71 Bäßler
1971-1973 Vollrath
1973-1978 Bäßler
Ab 1978 Pfeifer

Leitungskollektiv:
Klubvorsitzender: Werner Günther
Verantwortl. Oberligatrainer: Manfred Pfeifer
Trainer: Günter Bach
Mannschaftsleiter: Hans-Günter Schröder
Kapitän: Dieter Göpel
Arzt: Dr. Dieter Schuh
Masseur: Dieter Ehlert

Angriffsschwung ist die Devise (von Günter Simon)
Einen weiteren Qualitätssprung zu vollziehen, die spielfähige Elf näher an die Ansprüche der Spitzengruppe heranzuführen, das waren durchaus realistische Vorstellungen des FC Rot-Weiß, als er die Saison 1979/80 in Angriff nahm. Statt dessen hatte er einen verzweifelten Kampf gegen den Abstieg zu führen. Für das Versäumnis, zwar herzerfischend zu stürmen, doch leichtsinnig abzuwehren, entrichteten die Thüringer teueres Lehrgeld. Aus einer schier aussichtslosen Situation heraus dennoch mit großen moralischen Qualitäten die höchste Spielklasse zu sichern und sogar in das FDGB-Pokalendspiel einzuziehen, stellt dem willensstarken Kollektiv ein gutes Zeugnis aus. Zweitklassig zu werden, stand nie zur Diskussion. Trainer Pfeifer verstärkte nicht die Abwehr, er belebt vielmehr das Mittelfeld durch Ex-Stürmer (Schröder und Vogel), um die offensive Grundhaltung noch stärker auszuprägen. Diese Risikobereitschaft trug Früchte.
Erfurt hat seine Angriffspotenzen (Heun, Romstedt) noch lange nicht ausgeschöpft. Selbst wenn der Elf eine regieführende Persönlichkeit fehlt, besitz sie die Fähigkeit, aus allen Reihen torgefährlich in Erscheinung zu treten. Besetzungsänderungen gegenüber der 2. Halbserie 1979/80 sind nicht vonnöten. Goldbach (nach Beendigung seines NVA-Ehrendienstes) sowie die Juniorenauswahlspielers Michalowski, Nemetschecks und Sänger sorgen für ein breites Spielerangebot mit hoffnungsvollen Perspektiven. „Einen Mittelfeldplatz mit anspruchsvollen Fußball zu erreichen, das ist unser Ziel“ so Manfred Pfeifer.
Zitieren
1. Spieltag 1980/81
Dresden - Aue 3:0
RWE - 1. FC M 2:5
KMS - Vorwärts 1:1
Hansa - Lok 2:2
Böhlen - Zwickau 2:0
BFC - HFC 3:0
Riesa - Jena 3:5

Tabelle:
1. Magdeburg
2. BFC
3. Dresden
4. Jena
5. Böhlen
6. Lok
7. Rostock
8. Frankfurt/O.
9. KMS
10. Riesa
11. Zwickau
12. RWE
13. HFC
14. Aue

Spielbericht RWE - 1. FC M
Überschrift: Was individuelle Klasse alles bewirken kann (von Joachim Pfitzner)
Aufstellung RWE:
Benkert, Teich, Birke, Göpel, Becker, Schröder, Fritz, Iffarth, Vlay, (ab 62. Vogel) Romstedt, Heun (im 1-3-3-3) Trainer: Pfeifer
Magdeburg:
Heyne, Stamann, Raugust, Mewes, Cramer, Tyll, (ab 62. Seguin), Pommerenke, Steinbach, Halata, Streich, Hoffmann (im 1-3-3-3) Trainer: Urbanczyk
Schiedsrichter: Stumpf, Bude, Bahrs
Zuschauer: 15.000
Torfolge: 1:0 17. Romstedt 1:1 35. Mewes 2:1 55. Göpel 2:2 56. Hoffmann 2:3 64. Streich 2:4 74. Hoffmann 2:5 80. Halata
Verwarnung: Halata, Mewes, Raugust

Die Antwort wußte an diesem vorherbstlichen Augustsonnabend nicht allein der Wind wie es im Lied heißt, sondern der 1. FCM. Die Antwort auf die Herausforderung des Gastgebers, als nach einer knappen Stunde wechselvollen Hin und Her beim Stande von 1:1 Heuns Gewaltschuß, von Heyne abgeboxt, doch noch im Netz landete, denn Göpel war mit dem Kopf zur Stelle. Schon im Gegenzug fiel der Ausgleich. Über die linke Seite starteten die Magdeburger den Angriff. Der noch 19 jährige Verteidiger Cramer, viel Spielverständnis offenbarend, faßte sich ein Herz, ließ auf engstem Raum an der Seitenlinie zunächst Birke und dann Teich ins Leere rutschen und bediente Hoffmann, der ohne zu zögern flach einschoß.
Die linke Flanke sollte zur entscheidenden werden. Über sie trieb der seine gute Olympiaform unterstreichende Steinbach die Konterzüge voran. Streich und Hoffmann verwandelten. Und der junge Halata setzte schließlich, ausnahmsweise von rechts, noch mit einen Prachtschuß in den Winkel aus 12 Metern den Schlußpunkt.
Das 5:2 für die Männer von der Elbe mutet unglaublich an. Lange hatten die Erfurter die Partie offen gestaltet. Die Frage nach dem Sieger schien noch nicht beantwortet. Iffarth hatte gute Szenen, Romstedt beschäftigte Mewes, Heun war mit sieben Schußversuchen der auffälligste Stürmer auf dem Platz.
Was also gab dem Ausschlag? Die individuelle Klasse in den Reihen der Magdeburger. In der spielentscheidenden Phase sorgten sie eben für die Antwort, von der Eingangs die Rede war: Steinbachs soli, Streichs Ballsicherheit, Hoffmanns Torgespür, Pommerenkes Pässe, obgleich das Spiel des 1: FCM nicht fehlerlos war (Abspielfehler, Tylls Langatmigkeit, Raugusts Nachteile gegenüber Heun) Geradezu klassisch wußte der Gast die Schwachstellen der Blumenstädter auszunutzen. Und die traten im Deckungszentrum zutage. Teich verstand sich nicht in der Deckungsorganisation, wirkte unsicher. In der ungenügenden Abstimmung mit Göpel, der sich zwar mutig von Streich wegspielte, von Deckungsdiziplin, aber auch nicht viel hielt, da lag der Hase im Pfeffer. Und dort müssen die Rot-Weißen stabiler werden, wollen sie nicht die Früchte ihrer Mühen gebracht werden.
"Wir spielen lange Zeit recht gut, sorgten mit für ein gutklassiges, angriffsorientiertes Spiel" meinte Manfred Pfeifers rechte Hand, Trainer Günter Hoffmann, völlig zu Recht. Das Spiel vor 15.000 Zuschauern hatte Schauwert, und man sollte in der Tat als objektiver Betrachter weniger über Verteidigungsfehler sprechen als darüber, daß die 7 Tore das Salz waren, das die Suppe verfeinert.
FCM-Chfetrainer Kurt Holke sah das 5:2 in der Endphase aus als Ausdruck eines Spiels mit dem Raum, mit dem der Sieger tatsächlich viel anzufangen wußte. Hinzu kam die größere Präzision der Torschüße. Von den 12 Schüße war jeder torgefährlich, während auf Erfurter Seite nur sieben von 19 zielgerecht abgegeben wurde.

Zum Schiedsrichterkollektiv:
Stumpf hatte in einer fairen Partie keine Mühe, wurde gut assistiert.

Trainermeinung:
Pfeifer: Wir haben vom Resultat her wohl zu hoch verloren, denn wir hielten in diesem guten Oberligatreffen lange mit, hatten nach meiner Ansicht nach zeitweise Vorteile. Der 2:2 Ausgleich durfte nicht fallen. Mit unserer eignen Hintermannschaft bin ich unzufrieden.

Was es sonst noch gab:
Nachwuchsoberliga:
RWE-FCM 5:2
RWE: Berger, Sänger, Nemetschek, Röder, Brosselt, Busse, Geißenhöhner, Fehrenbacher, Döring, Specht, Babock Trainer: Menz
Torfolge: 0:1 17. Döbbelin 1:1 28. Babock 1:2 37. Döbbelin 2:2 64. Busse 3:2 73. Specht 4:2 76. Busse 5:2 82. Specht

Das Neuste damals:
Fritz beendet sein Studium an der DHFK erfolgreich als Diplomsportlehrer. Zum ersten Klubehrenmitglied wurde Kurt Brendel ernannt, der 27 Jahre die Funktion des Mannschaftsleiters ausübte und diese nun an den früheren Oberligaspieler Hans-Günter Schröder übergab. Kurt Brendel wird im Spielausschuß dem FC Rot-Weiß weiter die Treue halten.

Bundesliga:
2. Spieltag
Bayern-Dortmund 5:3
Duisburg-1860 1:0
Düsseldorf-Uerdingen 1:0
Gladbach-Schalke 3:1
Frankfurt-Bielefeld 2:0
Bochum-Karlsruhe 0:0
Nürnberg-HSV 2:3
Lautern-Stuttgart 1:0
Köln-Leverkusen 1:1
3. Spieltag
1860-Nürnberg 2:4
HSV-Lautern 3:2
Stuttgart-Köln 3:0
Leverkusen-Frankfurt 3:2
Bielefeld-Gladbach 2:3
Schalke-Uerdingen 3:1
Düsseldorf-Bayern 3:0
Bochum-Duisburg 1:1
Karlsruhe-Dortmund 1:1
Tabelle:
1. Düsseldorf
2. HSV
3. Frankfurt
4. Stuttgart
5. Bayern
6. Gladbach
7. Lautern
8. Duisburg
9. Köln
10. Leverkusen
11. Bochum
12. Dortmund
13. Nürnberg
14. Schalke
15. Karlsruhe
16. 1860
17. Uerdingen
18. Bielefeld
Zitieren
2. Spieltag 1980/81
Wismut Aue - RWE 3:1
leider kein Spielbericht vorhanden.

3. Spieltag 1980/81
Erfurt-Dresden 0:1
BFC-Lok 3:0
KMS-Aue 0:0
Hansa-1.FCM 1:0
Böhlen-Frankfurt/O. 3:2
Riesa-Zwickau 0:0
Jena-HFC 3:1

Tabelle:
1. BFC
2. Jena
3. 1. FCM
4. Dresden
5. Rostock
6. Böhlen
7. Lok
8. Aue
9. Frankfurt/O.
10. HFC
11. KMS
12. Riesa
13. Zwickau
114. RWE

Spielbericht

FC Rot-Weiß Erfurt - SG Dynamo Dresden 0:1 (0:1)
Aufstellungen:
Erfurt: Benkert, Teich, Birke, Göpel, Iffarth, k. Schröder, (ab 72. Specht) Sänger, Vogel, Romstedt, Heun, Busse Trainer Pfeifer (im 1-2-4-3)
Dresden: Jakubowski, Dörner, A. Schmidt, Schmuck, Lachmann, Häfner, Perterson, Trautmann, Riedel, Kotte, Lippmann (ab 79. Richter) Trainer Pautzsch (im 1-3-4-2)
Schiedsrichter: Roßner, Henning, Heinemann
Tor: 0:1 Trautmann (25.)
Zuschauer: 13.000
Verwarnung: Lippmann
Titel: Die "Alten" suchten und fanden sich auch (von Günter Simon)
Ebbe im (Punkte-) Beutel, Not am Mann - für Erfurt und Dresden waren das sorgengeschwängerte Konstellationen. "Nervosität ist da unausbleiblich" prophezeite Gerhard Prautzsch schon vorher. Von diesen Zustand blieb keiner verschont, hüben wie drüben nicht. Ein leistungsmindernder Faktor war damit im Spiel.
Im Vorjahr hatte Manfred Pfeifer trotz Abstiegsproblemen - Rot-Weiß war 13 mal Letzter - an seiner Stammelf festgehalten. Diesmal, nach zwei Niederlagen, zog er erste Konsequensen: Becker und Fritz (beide verletzt) sowie Vlay blieben draussen. Für sie kamen Busse (22) sowie Debütanten Sänger (17) und später Specht (20) in die Elf. Das Talent Sänger überzeugte. Der junge Bursche entwickelte Spielverständnis, erarbeitete Chancen für Heun und Romstedt, begünstigt durch einen Gegenspieler (Routinier Riedel), der mehr Wert darauf legte, zu sich selbst zu finden anstatt Deckungsaktivität zu entwickeln. An der Umbesetzung lag es nicht, daß Erfurt abermals geschlagen wurde. Göpels unplazierter Foulstrafstoß, den Jakubowski hielt (23.), war nur die größte von mehr als ein halbes Dutzend Torchancen, die eine mit vielen Fehlerquellen versehene Dynamo-Abwehr den Rot-Weissen (Heun-Romstedt-Busse) vor die Füsse spielten. "Unfaßbar nicht eine davon zu nutzen", stönte Trainer Günter Hoffmann. "Zur Grundlinie kamen wir besser als erhofft, doch dann begann das Dilema", fuhr er fort. Erfurt blieb im Mittelfeld zu langatmig, unentschlossen über die Flügel, reaktionsschwach bei Schußmöglichkeiten. Alles hinreichende Gründe für eine Erfolgslosigkeit, die allerdings nicht lange anhalten muß.
Nicht die Attraktivität großer Tage und Jahre, Dynamo hatte in seinen zweiten Auswärtsspiel weniger anspruchsvolle denn situationsgerechte taktische Dinge in petto. Die jungen Außenverteidiger blieben in ihrem Raum, übergaben den Mann ("Dadurch verringerten wir die Unruhe im Strafraum", so "Dixi" Dörner). Auf die "Alten" war verlaß. Dörner, Häfner, Riedel, Schmuck und kotte suchten sich ständig, hielten die Youngster weitestgehend aus Schwierigkeiten heraus. Ballsicherheit war die Devise, überraschende Konter aus einer dichtgestaffelten Abwehr. Natürlich waren Ungereimtheiten in der Spielgestaltung, Abspielfehler und Risiken (Dörner) nicht zu übersehen, auch magelndes Stehvermögen nicht (Lachmann, Peterson, A. Schmidt, Schmuck, Riedel, Lehmann), doch dieser Seig wird der Dynamo-Elf vor allen vor dem UEFA-Cupspielen eine wertvolle Rückenstärkung gewesen sein. Dessen bin ich sicher.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Roßner schwankte zwischen großzügig und kleinlich. Teichs Fouls, als er Lippmann auflaufen lies (33.) und dann Häfner im Strafraum zu Fall brachte (44.) mußte ganz einfach mit "Gelb" und Strafstoß bestraft werden. Unerfindlich auch, wieso Henning eine Unkorrektheit von Lippmann an Heun vor seinen Augen einfach übersah.
Trainermeinung:
Pfeifer: Unzufrieden bin ich über die Niederlage hinaus über eine Vielzahl ausgelassener Chancen. Nach dem 0:1 griffen wir unüberlegt an, vernachlässigten das Flügelspiel sträflich. In der Spielführung waren wir Dynamo gleichwertig.

Nachwuchsoberliga:
RWE-Dresden 1:3
Erfurt: Michalowski, Röder Nemetscheck, Berschuk, Brosselt, Fehrenbacher, Goldbach, Geißenhöhner, (ab 46. Hornik) Döring, Vlay, Babock Trainer: Menz
Tore: 0:1 Gütschow (18.) 0:2 Pfahl (25.) 0:3 Heidler (40.) 1:3 Vlay (76.)
RWE dritter in der Nachwuchstabelle

Bundesliga
4. Spieltag
Gladbach-Leverkusen 1:0
Duisburg-Karsruhe 2:2
Dortmund-Düsseldorf 2:1
Kaiserslautern-1860 3:2
Nürnberg-Bochum 0:2
Frankfurt-Stuttgart 2:1
München-Schalke 5:1
Uerdingen-Bielefeld 2:2
Köln-HSV 0:3
5. Spieltag
1860-Köln 2:1
HSV-Frankfurt 3:1
Stuttgart-Gladbacg 4:2
Leverkusen-Uerdingen 4:1
Bielefeld-Bayern 1:2
Schalke-Dortmund 1:2
Duisburg-Nürnberg 2:0
Bochum-Kaiserslautern 0:0
Karlsruhe-Düsseldorf 3:0
Tabelle:
1. HSV
2. Bayern
3. Duisburg
4. Kaiserslautern
5. Dortmund
6. Stuttgart
7. Frankfurt
8. Bochum
9. Gladbach
10. Düsseldorf
11. Leverkusen
12. Karlsruhe
13. 1860
14. Köln
15. Nürnberg
16. Schalke
17. Bielefeld
18. Uerdingen

quelle: FUWO 37 / September 1980
Zitieren
4. Spieltag
Dresden-HFC 3:2
Zwickau-Jena 0:3
Lok-Riesa 3:0
Frankfurt-BFC 2:1
1. FCM-Böhlen 2:0
Aue-Rostock 1:0
RWE-KMS 3:2
Tabelle:
1. Jena
2. 1. FCM
3. BFC
4. Dresden
5. Lok
6. Aue
7. Frankfurt/O.
8. Rostock
9. Böhlen
10. HFC
11. RWE
12. KMS
13. Riesa
14. Zwickau

Spielbericht

FC Rot-Weiß Erfurt - FC Karl-Marx-Stadt 3:2 (0:2)
Plötzlich verschoben sich die Akzente (von Andreas Baingo)
Aufstellungen
Erfurt: Benkert, Teich, Birke, Sänger, Iffarth, Vogel, (ab 49. Vlay), Schröder, Göpel, Romstedt, Heun, Busse Trainer: Pfeifer (im 1-2-4-3)
KMS: Krahnke, Sorge, Eitemüller, Uhlig, Lettau, Bähringer, Petzold, Killermann, (ab74. Pelz) A. Müller, H. Richter (ab 74. Bemme), Ihle Trainer: Kupferschmied (im 1-3-4-2)
Schiedsrichter:
Heynemann, Herrmann, Stenzel
Zuschauer: 8.500
Tore: 0:1 Uhlig (16.), 0:2 Sorge (37. Elfer) 1:2 Heun (47.) 2:2 Vlay (67.) 3:2 Iffarth (71. Elfer)
Schon außerlich war an seiner Spielkleidung als Träger der "Roten Laterne" zu erkennen. Und lange, sehr lange sah es aus, als müsse er sie auch behalten. Zaghaft, ja ängstlich gingen die Blumenstädter zu Werke. Jeder versuchte die Verantwortung an seinen Nebenmann abzuwälzen. Daß dieser Plan scheitern mußte, lag auf der Hand. Dafür waren die Einheimischen zu unbeweglich, um die schleppend, träge vorgebrachten Aktionen in bessere, schnellere Bahnen zu lenken.
Da war der FCK aus ganz anderen Holz geschnitzt. Das in vielen Kämpfen erprobte Stopperpaar Sorge/Uhlig verstand es, die Abwehr mustergültig zusammenzuschweißen. Und da sorgte der auf dem glitschigen Rasen benachteiligte Bähringer für manchen klugen klugen Zug im Mittelfeld, wo er sich mit Göpel nichts schenkte. Überhaupt erspielten sich die Gäste vorerst deutliche Vorteile, weil sie Übersicht bewahrten, ruhig und gekonnt ein bemerkenswertes Kurzpaßspiel aufzogen, das immer wieder mit raschen Zügen in die Tiefe schlagartig an Gefährlichkeit gewann. "In dieser Phase lief unser Spiel, ging die Marschroute hervorragend auf" kommentierte der mit einem Kopfballtor allererster Güte aufwartende Uhlig.
Urplötzlich aber verschoben sich die Vorzeichen. Erstaunlich, welche Emotionen Heuns Anschlußtreffer beim Platzbesitzer weckte, welche spielerischen Fähigkeiten, teilweise Feinheiten zum Tragen kam, die vorher völlig brachlagen. Nun klappte die Aufgabenteilung im Mittelfeld, kurbelten die Verteidiger die Angriffe mit höherer Effektivität an (Birke). Zudem tat Trainer Pfeifer mit der Hereinnahme von Vlay einen guten Zug. Nicht nur, daß der 21 jährige im Anschluß an den 13. Erfurter Eckball den Ausgleich markierte, er suchte auch verstärkt die Tiefe, brachte so noch einmal Schwung mit. Lastet vorher das unbedingte Siegenmüssen auf den Schultern der Gastgeber wie Blei, so entledigten sie sich später der Last ganz und gar. "Es gab nur ein Entweder-Oder", brachte es Rechtsaußen Romstedt auf einen knappen Nenner. Spielentscheidend aber war nicht nur die gehörige Steigerung der Rot-Weiß-Elf allein, sondern auch im stärkerem Maße der Verlust der spielerischen Linie beim FCK. So ausgezeichnet die Karl-Marx-Städter vor dem Wechsel auch aufspielten, später schienen sie von allen guten Geistern verlassen zu sein. "Fehlende Deckungskonsequenz brachte uns, um den verdienten Lohn", sah es Mannschaftsleiter Peter Müller. Krahnke allein, der mit etlichen hervorrangenden Paraden aufwartete, vermochte den verlorenen Elan nicht mehr aufzupolieren. Mag es für die Gäste auch bitter gewesen zu sein, von der sicher befahrenen Siegerstraße noch verdrängt wurden zu sein, neue Sympathien aber dürften sie sich ob ihrer teilweise erfrischenden und ansehenswerten Spielweise in der Blumenstadt erworben haben.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Heynemann amtierte bei seinem Oberligadebüt teilweise wie ein alter Hase. Laufstark, immer auf Ballhöhe, entschied er auch bei beiden Strafstößen völlig korrekt. Er hatte in Herrmann und Stenzel zwei aufmerksame Assistenten.
Trainermeinung:
Manfred Pfeifer: Wir haben zwei Erfurter Mannschaften gesehen. Beim "Alles oder Nichts" errangen wir zwar noch einen glücklichen Sieg, die Steigerung einiger Spieler war ganz enorm. Auch wurde das vorher vernachlässigte Spiel in die Tiefe besser praktiziert.

Nachwuchsoberliga
RWE-FCK 4:1
Aufstellung RWE: Oevermann, Röder, Geißenhöhner, Berschuk, Nementscheck, Döring, Winter, Fehrenbacher, Babock, Specht (ab 50. Jäger) Hornik Trainer: Menz
Tore: 1:0 Specht (10.) 2:0 Fehrenbacher (20.) 3:0 Döring (47.) 4:0 Winter (76.) 4:1 Wunderlich (89.)
Tabelle: RWE 2.
Das Neueste aus der Oberliga:
Das Kollektiv der Nachwuchsoberliga des FC Rot-Weiß Erfurt wurde als bestes des vergangenen Spieljahres ausgezeichnet. Die mannschaft gewann nicht nur den Meistertitel, sonder arbeitet erfolgreich mit dem Patenkollektiv des Erfurter Wohnungsbaukombinates zusammen und leistet Vorbildliches bei der solidarischen Unterstützung der Opfer imperialistischer Willkür.

quelle: FUWO 38. Ausgabe 1980 im September
Zitieren
5. Spieltag der DDR-Oberliga 1980/81
Spiele:
KMS-Dresden 1:2
Rostock-RWE 1:1
Böhlen-Aue 1:0
BFC-1.FCM 1:1
Riesa-Frankfurt/O. 1:1
Jena-Lok 2:1
HFC-Zwickau 4:2
Tabelle:
1. Jena
2. Dresden
3. Magdeburg
4. BFC
5. Böhlen
6. Lok
7. Frankfurt/O.
8. Rostock
9. Aue
10. HFC
11. RWE
12. KMS
13. Riesa
14. Zwickau

Spielbericht
FC Hansa Rostock - FC Rot-Weiß Erfurt 1:1 (0:1)
Aufstellungen
Rostock:
Schneider, Seering, Uteß, Kische, Littmann, Mischinger, Schlünz, Schulz, Kaschke, (ab 75. Pfügge), Jahros, Radke (im1-3-3-3) Trainer: Nippert
Erfurt:
Oevermann, Teich, Birke, Göpel, (ab 69. Brosselt), Sänger, Iffarth, Vlay, K. Schröder, Romstedt (ab 7. Goldbach) Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Pfeifer
Schiedsrichter: Herrmann, Scheurell, Heynemann
Tore: 0:1 38. Busse; 1:1 52. Jahros (Elfer)
Zuschauer: 25.000
Verwarnungen: K. Schröder, Schulz, Littmann, Jahros

Spielbericht (von Jürgen Nöldner)
Titel: Die Spielanteile glichen sich aus

Wenn die Sonne noch einmal zum Ostseestrand lockte, 25.000 wollten das Hoch im Stadion geniessen. Doch es blieb beim Hoch am Himmel, ihre Hansalieblinge bereitet ihnen keins.
Der Drang der zwanzig Anfangsminuten mag die Hoffnung auf einen großen Nachmittag wie gegen den 1. FCM genährt haben. Doch die Erfurt ließen sich bald anmerken, daß sie nicht ohne Ambitionen an die Küste gereist waren. Göpel bekam Jahros alsbald in den Griff. Von den Hansaaussen drohte ohnehin keine Gefahr. Und plötzlichen hießen die Spielmacher nicht Mischinger oder Schlünz, sondern weitestgehend Iffarth und auch K. Schröder. Dabei mußten die Thüringer zu Beginn den Ausfall des drangvollen Romstedt verkraften. Goldbach ging ins Mittelfeld und Vlay auf die Rechtenaußenpositionen, und mit geschickten Spiel in der mittleren Zone verschafften sie sich Ruhe und Sicherheit, zahlte sich die Laufbereitschaft der Gäste aus. Busses Führungstor, das für zusätzliche Unruhe bei den Hausherren sorgte, bereitet Vlay mit klugen Pass in den Rücken der Hansaabwehr vor. In der 66. schockte Busse den Gastgeber mit einen Solo. Nur knapp flog sein Effetball am Rostocker Tor vorbei. "Da hätte es wohl nichts zu halten gegeben", sah es auch Schlußmann Schneider. Auch Heuns Bemühen blieb zu loben, wenngleich er die Mehrzahl der Zweikämpfe gegen Auswahlverteidiger Kische nicht gewinnen konnte.
Das Spiel der Hanseaten krankte vor allem am fehlenden Kombinationsfluß, weil sich niemand aus der Mittelfeldreihe aufraffte, das Spiel in die Hand zu bekommen. Die Fehlerquote beim Abspiel war viel zu hoch. Radtkes ständiges Hineindribbeln in den Mann kam den Gästen natürlich entgegen. Auch Jahros fand kein Mittel gegen klug störenden Blumenstädter. Eine Kopfballchance für Schlünz (83.) und ein tolles Sole von Littmann (86.), der erst am überhaupt glänzend haltenden Oevermann scheiterte, gaben noch Gelegenheiten für den Rostocker Sieg, der allerdings kaum gerechtfertigt gewesen wäre, "weil wir auch in kritischen Phasen nie den Überblick verloren", urteilte Rot-Weiß-Trainer Hoffmann.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Herrmann hatte es Anfangs schwer, als die Spieler mehr die Beine als den Ball treffen wollten. er entschied richtig, als er ein Hansa-Tor wegen Behinderung von Oevermann nicht anerkannte (14.) und Kaschkes Fallen im Strafraum nicht belohnte (15.)
Trainermeinung von Manfred Pfeifer:
Einen Punktgewinn beim derzeitigen Rostocker Hoch ist für uns goldwert. Unsere Deckungsdiziplin gefiel mir, und wir starteten dann auch die notwendigen Konter, bei denen wir sogar für die Entscheidung sorgen konnten.

Europapokal 1. Runde Hinspiele:
Meistercup:
Olympiakos Piräus - Bayern München 2:4
BFC - Apoel Nikosia 3:0
Pokalsiegercup
Fortuna Düsseldorf - Austrai Salzburg 5:0
AS Rom - Jena 3:0
UEFA-Cup
Dresden - Krusevoc 1:0
Magdeburg - FK Moss 2:1
Ballymena United - Frankfurt/O. 2:1
AI Akranes - Köln 0:4
Schachtjor Donezk - Frankfurt/M. 1:0
Kaiserslautern - RSC Anderlecht 1:0
HSV - Sarajevo 4:2

Nachwuchsoberliga:
FC Hansa Rostock - FC Rot-Weiß Erfurt 0:3 (0:2)
Aufstellung RWE:
Michalowski, Röder (ab 65. Hauser), Geißenhöhner, Berschuk, Nemetscheck, Döring, Winter, Fehrenbacher, Babock, Specht (ab 46. Matthä), Hornik Trainer: Menz
Tore: 0. 10. Fehrenbacher, 0:2 18. Hornik, 0:3 57. Matthä
Tabelle: RWE 3.

Bundesliga 7. Spieltag
1860-Gladbach 0:0
HSV-Uerdingen 2:1
Stuttgart-Bayern 1:2
Leverkusen-Dortmund 4:1
Bielefeld-Düsseldorf 3:0
Nürnberg-Lautern 0:4
Duisburg-Köln 3:4
Bochum-Frankfurt 2:0
Karlsruhe-Schalke 3:2
Tabelle:
1. Bayern
2. HSV
3. Lautern
4. Bochum
5. Dortmund
6. Frankfurt
7. Duisburg
8. Gladbach
9. Stuttgart
10. Leverkusen
11. Düsseldorf
12. Karlsruhe
13. Köln
14. Nürnberg
15. 1860
16. Schalke
17. Bielefeld
18. Uerdingen

quelle: FUWO 39/1980 September 1980
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6. Spieltag der DDR-Oberliga 1980/81
Dresden-Zwickau 3:2
Lok-HFC 3:1
Frankfurt/O.-Jena 1:2
1.FCM-Riesa 5:1
Aue-BFC 0:5
RWE-Böhlen 0:2
KMS-Rostock 2:0
Tabelle:
1. Jena
2. Dresden
3. Magdeburg
4. BFC
5. Böhlen
6. Lok
7. Frankfurt/O.
8. Rostock
9. Aue
10. HFC
11. KMS
12. RWE
13. Riesa
14. Zwickau

Spielbericht (von Günter Simon)
FC Rot-Weiß Erfurt - BSG Chemie Böhlen 0:2 (0:0)
Strafe folgte auf dem Fuße

Aufstellungen
RWE: Overmann, Teich, Birke, Göpel, Brosselt, Iffarth, Schröder, Vlay, Busse, Heun, Hornik (ab 65. Vogel) (im 1-3-3-3) Trainer: Pfeifer

Böhlen: Bott, Hammer, Wolf, Höhne, Tröger, Lisiewicz, (ab 34. Köditz) Havenstein, Kaubitzsch, Kunze, (ab 84. Bittner) Hubert, Srodecki (im 1-3-3-3) Trainer: Speth

Schiedsrichter: Hagen, Streicher, Bloß
Zuschauer: 11.000
Tore: 0:1 78. Havenstein, 0:2 87. Havenstein
Verwarnung: Kaubitzsch, Höhne, Hubert

Eigentlich hätte der Gastgeber gewarnt sein müssen. Obwohl Rot-Weiß weder 1977/78 (1:1) noch 1978/79 (2:1) in Böhlen nicht unterlag, langte es dennoch in beiden Heimspielen (0:0; 2:2) nicht zu einen Sieg. Der dritte Versuch ging vollends in die Binsen. Erfurt ist nun die vielzahl fehlender Spieler (Benkert, Fritz, Becker, Romstedt, Sänger, Goldbach) nicht zu beneiden. Aber interne Querelen und ein bedenklicher physischer und psychischer Verschleiß in der Mannschaft selbst nach einer optimistisch stimmender Startphase mit mehreren Großchancen sind das letzte, was sich die Thüringer bei 3:9 Punkten leisten können.
Böhlen, mit hohem Altersdurchschnitt (29,8) im Mittelfeld, mußte vor der Erfurter Achse (23 im Durchschnitt; vor der Einwechslung Vogels) Iffarth-Schröder-Vlay ständig beschäftigt, in Atem gehalten werden. Statt dessen probten Teich, Birke, Brosselt, Göpel die Zuspielkunst des Kurzpasses vor dem eigenen Strafraum, in der eignen Hälfte. Da feixten Havenstein, Köditz, Hubert innerlich, den dieser Zeitlupen-Stil kam ihnen entgegen. Abgesehen von der Anfangsphase, als Chemie in der Abwehr aus den Fugen zu gehen drohte, hatten die Eckpfeiler Bott und Hammer genügend Zeit und muße, ihre Deckung zu ordnen, die Räume zu verengen, taktische Übersicht an den Tag zu legen. Dabei spielte der Neulinge beileibe nicht auf ein 0:0, alles andere als vorsichtig-defensiv. Ehe Schröder und Göpel die Gefahr erkannten, steigerten sich ihre Gegenüber Havenstein und Hubert in jene Spielsicherheit hinein, die Böhlen zu einen stets gleichwertigen und gefährlichen Widersacher machten. "Ihre Leistung hatte strategenhaftes Format", lobte Trainer Fischer. Als Erfurts Abwehrtandem ungesichert die Schlußphase anging, staubte Havenstein zuerst zum 0:1 ab und nutze ein Superzuspiel von Hammer ("Klasse wie Hve in die Gasse sprintet") zum 0:2. "Reine Nervensache" strahlte der 31jährige Torjäger nach dem Abpfiff. Zwei Worte in Richtung Heun, Busse, Vlay, Kaubitzsch, die bei ähnlichen und anderen Torchancen unkonzentriert versagten, zwei Worte, die den Kern der Dinge trafen.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Hagen leitet in jeder Hinsicht korrekt.
Trainermeinung von Manfred Pfeifer:
Böhlen spielte klug in die Spitze hinein, gewann verdient. Wir blieben einfalls- und ideenlos, besaß nur 15 starke Anfangsminuten. Unsere vielen Ausfälle machten sich kraß bemerkbar. Große taktische Schwächen in der Abwehr führten am Ende noch in die Niederlage.

Nachwuchsoberliga:
FC-Rot-Weiß Erfurt - BSG Chemie Böhlen 2:0 (0:0)
Aufstellung RWE:
Berger, Hauser, Geißenhöhner, Röder, Nemetscheck, Döring, Jäger, Fehrenbacher, Matthä (ab 75. Winter), Specht, Babock Trainer: Menz
Tore: 1:0 58. Jäger (Elfer), 2:0 89. Babock
Tabelle: RWE 2.

Bundesliga 8. Spieltag
Bayern-HSV 2:1
Gladbach-Bochum 2:1
Frankfurt-Duisburg 2:1
Köln-Nürnberg 2:2
Lautern-Karlsruhe 1:0
Schalke-Bielefeld 2:2
Düsseldorf-Leverkusen 4:3
Dortmund-Stuttgart 3:3
Uerdingen-1860 0:3
Tabelle:
1. Bayern
2. HSV
3. Lautern
4. Dortmund
5. Frankfurt
6. Gladbach
7. Bochum
8. Düsseldorf
9. Stuttgart
10. Duisburg
11. Leverkusen
12. Köln
13. Karlsruhe
14. 1860
15. Nürnberg
16. Schalke
17. Bielefeld
18. Uerdingen

Das Neueste aus der Oberliga
Am Sonnabendvormittag heiratet Peter Specht am Nachmittag stand er Trainer Menz für die Nachwuchself wieder zur Verfügung. Doppelter Anlaß zum Glückwunsch!
Fritz, Becker und Romstedt fallen für die 1. Halbserie nach Operationen aus. Auch Kulbvorsitzender Werner Günther befindet sich seit Wochen mit Kniebeschwerden in einem Erfurter Krankenhaus.

Quelle: FUWO 40. Ausgabe im September 1980
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7. Spieltag der DDR Oberliga 1980/81
Spiele:
Rostock-Dresden 1:1
Böhlen-KMS 1:1
BFC-RWE 7:1
Riesa-Aue 2:2
Jena- 1.FCM 2:3
HFC-Frankfurt/O. 2:3
Zwickau-Lok 0:3

Tabelle:
1. Jena
2. BFC
3. 1. FCM
4. Dresden
5. Lok
6. Böhlen
7. Frankfurt/O.
8. Rostock
9. Aue
10. KMS
11. HFC
12. Riesa
13. RWE
14. Zwickau

Spielbericht (von Joachim Pfitzner)
BFC Dynamo - FC Rot-Weiß Erfurt 7:1 (3:1)

An "sieben Sachen" dachte keiner

Aufstellungen
BFC: Rudwaleit, Trieloff (ab 73. Rohde), Noack, Troppa, Art. Ullrich, Terletzki, Sträßer, Seier, Jüngling (ab 63. Götz), Schulz, Netz Trainer Bogs (im 1-3-3-3)
RWE: Oevermann, Teich, Birke, Brosselt, Sänger, Winter, Goldbach, K. Schröder, Vlay, Heun, Busse Trainer: Pfeifer (im 1-3-3-3)

Schiedsrichter: Herrmann, Streicher, Ziller
Zuschauer: 14.000
Tore: 1:0 8. Art. Ullrich, 1:1 14. Heun, 2:1 32. Sträßer, 3:1 44. Netz, 4:1 62. Schulz, 5:1 72. Götz, 6:1 74. Netz, 7:1 83. Netz
Verwarnung: Brosselt

Ein hübscher Druckfehler hat sich in die Oberligatabelle, abgedruckt im BFC-Programm, eingeschlichen: FC Rot-Weiß -6 Spiele-67:14 Tore. Eine sechs war zu viel im Spiel; auf eine solche Trefferbilanz kamen die Thüringer selbst bei der Drei-Serien-Meisterschaft 1961/62 nur "fast" (66). Und öfters ins Tor trafen sie auch nicht bei ihren Titelgewinnen 1954 und 1955, aber im Vizemeister-Jahrgang 1951 (80 Tore) allerdings in einen Feld von 18 Teilnehmern.
Für die Blumenstädter, die sich seit dem Pokalfinale zum erstenmal wieder in der Hauptstadt vorstellten und bemüht waren, Gesicht und Ruf zu wahren (beim BFC gab es stets mutige Spiele), sind schwere Tage angebrochen. Ihre "Verlegensheits-Elf" die sich einen Meister gegenüber sah, der zunächst nach dem nicht berauschenden Nikosia-Spiel um Selbstvertrauen rang, vermochte lange dem Glauben zu nähren, annehmbar aus dem Jahnsportpark wegzukommen. Aber in der 2. Halbzeit geriet die Deckung der Gäste aus allen Fugen.
Als die Berliner nicht mehr auf gut Glück die Bälle in die Mitte der torgefährlichen Zone spielten und schlugen, als sie sich besser freiliefen und die positionen wechselten und dadurch einige Erfurter in ihrem Deckungsverhalten sichtlich überforderten, da erzielte der BFC Wirkung. Ullrichs und Noacks Vorstösse, vor allen aber die Standardsituationen (die ersten drei Tore nach Eckstößen von Terletzki, das 6:1 nach einem Freistoß des BFC-Kapitäns) stellten die Erfuter Abwehr, von Teich nicht zu organisieren, mit einem unsicheren Oevermann, dessen Abschläge zudem ausnahmslos beim Gegner landeten, vor letztlich nicht mehr zu lösende Probleme. Schöne Einzelleistungen prägten das vom Niveau her nicht sonderlich hohe, aber keineswegs uninteressante Treffen: Ullrich sauber "gedrückter" Schuß zum 1:0, Heuns scharfer, flacher Freistoßball zum Ausgleich, Schulz Direktschuß, den genau adressierten Flankenball Noacks aus der Luft nehmend, zum 4:1, Götz Kaltblütigkeit nach der Troppa-Netz-Paßfolge, beim fünften und Kopfballablage zu Netz vor dem sechsten Treffer. Daß Noack nach einer Körpertäuschung nur knapp verfehlte, Netz ans Lattenkreuz traf, Götz das Leder an die Latte, Ullrich dasselbe an den Pfosten setze, all das unterstrich: Es hätte die Erfurter, die fünf Stammspieler ersetzen mußten (siehe das Neuste aus der Oberliga), noch schlimmer kommen können. Auch beim BFC fehlten immer noch Riediger, Pelka und Lauck.
Klaus Goldbach ging enttäuscht, aber gefaßt in die Kabine: "Was haben wir heute für Tore einstecken müssen! Da ging in der Deckung zu viel durcheinander. Und vorn fehlte es an Durchsetzungsvermögen.

Zum Schiedsrichterkollektiv:
In einem fairen Spiel hatte Herrmann keine mühe, war bis auf die Situation, als er Netz Foul an Birke übersah und auch nicht angezeigt bekam, dadurch die Ecke und in der Folge das 3:1 entstand, auf der Höhe der Situation.

Trainermeinung:
Manfred Pfeifer: Eine bittere Sache, mit der wir zurecht kommen müssen. Jeder wird gesehen haben, daß wir bis kurz nach der Pause vom Spielverlauf hernicht so schlecht aussahen. Den jungen Spielrn in unseren geschwächten Elf fehlt es noch an Cleverness und Robustheit.

Europokal Rückspiele 1. Runde
Meistercup:
Bayern München - Olympiakos Piräus; 3:0 Bayern weiter
Apoel Nikosia-BFC 2:1; BFC weiter
Pokalsiegercup:
Austria Salzburg-Fortuna Düsseldorf 0:3; Düsseldorf weiter
Jena-AS Rom 4:0; Jena weiter
UEFA-Cup:
FK Moss-1. FCM 2:3; Magdeburg weiter
Napredak Krusevac-Dynamo Dresden 0:1; Dresden weiter
Frankfurt/O.-Ballymena United 3:0; Frankfurt weiter
Sarajevo-HSV 3:3; HSV weiter
Anderlecht-Lautern 3:2; Lautern weiter
Frankfurt/M.-Donezk 3:0; Frankfurt weiter
Köln-Akranes 6:0; Köln weiter
Larnaca-Suttgart 1:4; Stuttgart weiter

Nachwuchsoberliga:
BFC-RWE 0:1
Aufstellung RWE:
Michalowski, Röder, Geißenhöhner, Berschuck, Jäger, Döring, Rustler, Fehrenbacher, Babock (ab 85. Matthä), Specht, Hornik (87. Feldverweis) Trainer: Menz
Tor: 0:1 90. Fehrenbacher
Tabelle: RWE 2.

keine Bundesliga

Das Neuste aus der Oberliga:
Nach dem operierten Fritz und Romstedt, dem klubintern disziplinarisch gesperrten Benkert und dem verletzt gemeldeten Göpel fehlten in Berlin auch Iffarth aus familiären Gründen. Göpel und Iffarth werden zum Pokalspiel nächsten Samstag wieder dabei sein.
Quelle: FUWO 41. Ausgabe im Oktober 1980
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FDGB-Pokal 1980/81
2. Runde

Vorwärts Plauen - FC Rot-Weiß Erfurt 0:2

Titel:
Busse stach Heun klar aus (von Dieter Oertel

Aufstellung:
RWE: Oevermann, Teich (ab 50. Nemetscheck), Birke, Brosselt, Goldbach, Iffarth, Winter, Rustler, Heun (ab 61. Göpel), Vogel, Busse Trainer: Pfeifer

Schiedsrichter: Bahrs, Hoileufer, Dittelmeier
Zuschauer: 1.700
Tore: 0:1 36. Busse 0:2 54. Vogel

Spielbericht:
Ohne wichtige Stammspieler, hier wie dort, hielten es die beiden Mannschaften zunächst mit der Vorsicht. Nur nicht in Rückstand geraten, das war die Devise. Goldbach riskierte zuerst eteas, prompt landete der Ball am Pfosten (13.). Das war augenscheinlich das Signal für den quicklebendigen Busse das Spiel des Vorjahrsfinalisten zu beleben. Nicht den renommierten Heun der drei Großchancen (56., 59., 60.) geradezu kläglich vergab, aus, sondern auch durch seine enorme Laufbereitschaft. Vorwärts verhielt sich lange zu respektvoll. Dadurch kamen die Rot-Weißen vor der Pause nie in Bedrängnis.
Selbst wenn sich die Akzente nach dem Wechsel etwas zugunsten der Gastgeber verschoben, befriedigten die Angriffsleistungen dennoch nicht. Äußerst erfreulich die faire Haltung beider Vertretungen, die dem Leipziger Referee Bahrs, das Amtieren in jeder Hinsicht erleichterten.

Auslosung für das Achtelfinale:
FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl-Zeiss Jena

Quelle: 42. Ausgabe FUWO Oktober 1980
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8. Spieltag der DDR Oberliga 1980/81

Ansetzungen:
Dresden-Lok 2:1
Frankfurt/O.-Zwickau 6:1
1. FCM-HFC 1:0
Aue-Jena 1:4
RWE-Riesa 2:0
KMS-BFC 1:2
Rostock-Böhlen 2:0

Tabelle:
1. Jena
2. BFC
3. 1. FCM
4. Dresden
5. Frankfurt/O.
6. Lok
7. Böhlen
8. Rostock
9. Aue
10. KMS
11. RWE
12. HFC
13. Riesa
14. Zwickau

Spielbericht
FC Rot-Weiß Erfurt - BSG Stahl Riesa 2:0 (0:0)

Aufstellung RWE:
Benkert, Göpel, Birke, Brosselt (ab 57. Memetscheck), Teich, Goldbach, Iffarth, Winter, Vlay, Heun, Busse (im 1-3-3-3) Trainer: Pfeifer

Riesa:
Köpnick, Hauptmann, Hennig, Wenzel, Rüster, Pfahl (ab 71. Jentzsch), Raabe, Schremmer (ab 53. Werner) Wolf, Drews, Sachse (im 1-3-3-3) Trainer: Guttmann

Schiedsrichter:
Henning, Roßner, Bußhardt
Zuschauer: 6.000
Tore: 1:0 69. Busse, 2:0 84. Iffarth (Elfer)
Verwarnung: Hennig

Spielbericht (von Wolf Hempel)
Den Rucksack nie ganz abgestreift

Von einen dramatischen Treffen gegen die Abstiegsbedrohung war über eine Stunde wenig zu spüren. Viel Mittelfeldgeplänke und wenig torverheißende Angriffszüge. Vom "Schlüsselspiel" war im Erfuter Programm die Rede, doch fand offensichtlich sehr lange keiner den Schlüssel zum Spiel. Diese Erklärung mag man dafür finden: Gegenüber dem letzten Aufeinandertreffen beider vor sechs Monaten waren die Kontrahenten stark umformiert. Der FC Rot-Weiß hatte vom April noch sieben Akteure aufgeboten, aber in jeder Reihe fehlte ein wichtiger Mann. Riesa erschien nur noch mit vier zum Anpfiff; die im Umbruch befindliche Stahl-Elf hat inzwischen jeden Mannschaftsteil völlig neu formiert.
Dennoch nicht alle Ungereimtheiten erklären sich damit. Die Erfuter erzielten wohl in der ersten halben Stunde zwei Einschußchancen, die Göpel (13.) und Iffarth (30.) ausließen und gegen Busses Direktschuß reagierte Köpnick ebenso glänzend (18.), aber sie operierten viel zu zaghaft, systemlos, bedächtig. Da vermißt man Einsatz, Tempo, Draufgängertum. "Wir wollten sicher spielen. Mit der Brechstange war Riesas Abwehr nicht aufzureißen", kommentierte Rot-Weiß Kapitän Göpel, der seine Männer später energisch mitriß. "Aber wir taten uns schwer, weil die spielerische Sicherheit und Kockerheit fehlten." Die kam nicht einmal nachdem Busse einen Stellungsfehler von Hennig bestrafte. Die Riesaer wähnetn sich bis zur 69. Minute einem Unentschieden nahe. Hauptmann und Köpnick bereinigten immer wieder brenzligen Situationen. Und Sachse, mit sechs von zehn Riesaer Torschüssen der wirkungsvollste Angreifer, "der Ruhe und Ordnung vorn in die Aktionen brachte", aso Günter Guttmann, bemerkte am Ende etwas enttäuscht: "So gut wie diesmal haben wir noch in keinem Auswärtsspiel dieser Saison ausgesehen".
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Henning leitete zwei faire Kontrahenten ohne Mühe.
Trainermeinung von Manfred Pfeifer:
Wir haben uns lange Zeit das Spiel schwer gemacht. Der Spielaufbau aus der Hintermannschaft erfolgte zu langsam. Nachdem zwei Riesenchancen con Göpel und Iffarth vergeben wurden, steigert sich die Unruhe. Unverständlich das wir nach dem 1:0 so ängstlich operierten.

Nachwuchsoberliga:
FC Rot-Weiß Erfurt - BSG Stahl Riesa 1:1 (1:1)
Aufstellung RWE:
Berger, Röder, Geißenhöhner, Häuser, Berschuck, Döring (ab 70. Winkel), Rustler, Jäger, Matthä, Specht, Babock Trainer: Menz
Tore: 1:0 5. Jäger, 1:1 40. Lundström
Tabelle: RWE 3.

Bundesliga
9. Spieltag
Karlsruhe-Bielefeld 2:1
1860-Bayern 1:3
HSV-Dortmund 2:1
Stuttgart-Düsseldorf 4:2
Leverkusen-Schalke 4:0
Lautern-Köln 5:1
Nürnberg-Frankfurt 1:4
Duiburg-Gladbach 4:0
Bochum-Uerdingen 2:2
10. Spieltag
Bayern-Bochum 3:1
Gladbach-Nürnberg 1:4
Frankfurt-Lautern 3:2
Köln-Karlsruhe 4:0
Bielefeld-Leverkusen 1:1
Schalke-Stuttgart 3:2
Düsseldorf-HSV 2:3
Dortmund-1860 4:1
Uerdingen-Duisburg 4:1
Tabelle:
1. Bayern
2. HSV
3. Kaiserslautern
4. Frankfurt
5. Dortmund
6. Leverkusen
7. Stuttgart
8. Duisburg
9. Bochum
10. Gladbach
11. Köln
12. Düsseldorf
13. Karlsruhe
14. Nürnberg
15. 1860
16. Schalke
17. Uerdingen
18. Bielefeld

Quelle: 43. Ausgabe FUWO im Oktober 1980
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FUWO Titelschlagzeile:

ERFURTS HUSARENSTÜCK

9. Spieltag
Ansetzungen
Böhlen-Dresden 0:2
BFC-Rostock 4:0
Riesa-KMS 3:3
Jena-RWE 1:2
HFC-Aue 2:1
Zwickau-1. FCM 0:1
Lok-Frankfurt/O. 6:1

Tabelle:
1. BFC
2. 1. FCM
3. Dresden
4. Jena
5. Lok
6. Frankfurt/O.
7. Böhlen
8. Rostock
9. RWE
10. HFC
11. KMS
12. Aue
13. Riesa
14. Zwickau

Spielbericht
FC Carl-Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 1:2 (0:0)
Aufstellung Jena:
Grapenthin, Schnuphase, Hoppe, Weise, Kubjuweit, Sengewlad, Krause (ab 63. Schilling), Lindemann, Trocha, Raab (ab 46. Minute Töpfer) Vogel (im 1-3-3-3) Trainer: Meyer
RWE:
Benkert, Göpel, Sänger, Goldbach, Teich, Winter, Vlay, Iffarth, Busse, Heun, Vogel (im1-3-3-3) Trainer: Pfeifer
Schiedsrichter:
Kullike, Streicher, Gläser
Zuschauer: 12.000
Tore: 0:1 53. Vogel, 1:1 69. Lindemann, 1:2 83. Busse
Verwarnungen: Benkert, Iffarth

Respektlos gespielt und kaltblütig gekontert (von Dieter Buchspieß)
Nirgendwo sicherlich wird der sensationelle Anstrich dieses Erfurter Sieges auf dem Platz des bisherigen Spitzenreiters in Frage gestellt. Einen Gast in Bestbesetzung hätte man, wie auch in den vergangenen Jahren, ein günstiges Resultat in diesem 42. internen Derby zugetraut. Doch wozu sollte er ohne seine bewährten Stammspieler Fritz, Birke, Romstedt, Schröder und Brosselt, ohne die auch im eigenen Lager zu Recht angezweifelte mannschaftliche Bindung und Geschlossenheit fähig sein? Jeder Realist folgte diesen Gedankengängen vorbehaltlos!
Doch dann kam alles anders. Der FC Rot-Weiß lies sich durch Jenas kämpferischen Ausbruch, durch den bekannten und gefürchteten Offensivgeist des Gegners aus allen Positionen heraus, nicht in die taktische Enge treiben. Auf zwingende Aktionen des Gastgebers blieb Erfurt die Antwort in Form von weiträumigen entschlossenen Kontern (Heun 4.) keinesfalls schuldig. Keine Spur von angekratzten Selbstvertrauen, von Ängstlichkeit. "Benkert, Göpel unsere beiden Routiniers, setzen das erste Achtungszeichen. Andere Spieler wie Vlay, der sich äußerst geschickt in die freien Räume in Ballbesitz brachte, wie Iffarth, Heun folgten ihnen. Im weiteren Verlauf war das homogene Spiel schließlich unsere größte Trumpfkarte." Erfurts Trainer Hoffmann registriete diese Steigerung mit Respekt - auf den Rängen hingegen nahm man siem it sichtlichen Unbehagen hin! Erneut wie schon ma Mittwoch zuvor eine Fülle druckvoller Situationen herauszuspielen, das Geschehen mehr oder weniger klar zu diktieren, war kein ernsthaftes Problem für Jena. Kubjuweit, Lindemann, Trocha, Vogel besaßen dafür die besten Gütemerkmale. Aber mit hier und da zusehends schwindender Kraft (Krause, Sengewald, Hoppe) büßte die Elf auch ihr geschmeidigen, variablen Angriffsrythmus ein. " Wir stürmten zu stereotyp, einfallslos, rissen die gegnerische Abwehr später kaum noch über die Flügel auf. Das mußte Folgen haben", schätze Zeiss-Trainer Stein ein. Jedermann im weitem Rund spürte, wie Jena verbissen letzlich aber doch ohne nennenswerten Erfolg darum rang, unermüdliche Einsatzbereitschaft mit ideenreichem Spiel zu verbinden. "Als Schnuphase ins Mittelfeld wechselte, Jena Jena damit in der Abwehr jegliche Absicherung preisgab, witterten wir unsere Chance." so Torhüter Benkert, der sich allen Anforderungen dieses wechselseitigen gutklassigen Treffens bis auf eine Ausnahme (unhaltbarer Kopfball Lindemanns) gewappnet zeigte. Heun, Vogel, Busse, Iffarth besaßen den "Riecher" für Steilüässe in den freien Raum, die den Tabellenführer in die Tiefe rissen.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Kullikes Leistung wirkte souverän, von guter Abstimmung mit beiden Linienrichtern geprägt. Trainer Meyers Urteil soll hier nicht verenthalten werden: "Er pfiff sehr korrekt." Nicht jeder gesteht sich das in der Niederlage ein.
Trainermeinung von Manfred Pfeifer:
Die Mannschaft gab in jeder Hinsicht ihr Bestes, steigert sich am Gegner zu einer homogenen Leistung. Entscheidenden für den Sieg war, daß sie aus der Abwehr heraus niemals unbesonnen spielten, sondern ihre weiträumigen Konter planmäßig, überlegt aufbauten.

Spieler des Tages laut FUWO:
Josef Vlay

Nachwuchsoberliga
FC Carl-Zeiss Jena - FC Rot-Weiß Erfurt 3:1 (2:0)
Aufstellung RWE:
Michalowski, Röder, Bojara, Jäger, Berschuk, Döring, Rustler, Fehrenbacher, Matthä (ab. 75. Winkel) Specht, Babock Trainer: Menz
Tore: 1:0 32. Rost, 2:0 38. Meixner, 3:0 57. J. Burow, 3:1 82. Rustler
Tabelle: RWE 3.

Das Neuste aus der Oberliga:
Während Birke (grippaler Infekt) am Sonnabend im Pokaltreffen gegen Jena höchstwahrscheinlich wieder einsatzfähig ist, muß Brosselt, Romstedt (beide Innenbandverletzung), Schröder (Gehirnerschütterung) und Fritz, dessen Bein in Gips gelegt wurde, auch weiterhin verzichten.

Europapokal 2. Runde Hinspiele
Meistercup:
Bayern München - Ajax Amsterdam 5:1
Banik Ostrava - BFC 0:0
Pokalsiegercup:
FC Waterschei - Fortuna Düsseldorf 0:0
Jena-FC Valencia 3:1
UEFA-Cup
AC Turin - 1. FCM 3:1
FC Twente Enschede - Dresden 1:1
VfB Stuttgart - Frankfurt/O. 5:1
PSV Eindhoven - HSV 1:1
Köln-FC Barcelona 0:1
Kaiserslautern - Standard Lüttich 1:2
FC Utrecht - Frankfurt/M. 2:1

Bundesliga
11. Spieltag
1860-Düsseldorf 4:3
HSV-Schalke 7:1
Stuttgart-Bielefeld 2:1
Köln-Frankfurt 5:0
Lautern-Gladbach 3:2
Nürnberg-Uerdingen 0:0
Duiburg-Bayern 0:1
Bochum-Dortmund 0:2
Karlsruhe-Leverkusen 1:1
Tabelle:
1. Bayern
2. HSV
3. Kaiserslautern
4. Dortmund
5. Frankfurt
6. Stuttgart
7. Leverkusen
8. Köln
9. Duisburg
10. Bochum
11. Gladbach
12. Karlsruhe
13. Düsseldorf
14. Nürnberg
15. 1860
16. Uerdingen
17. Schalke
18. Bielefeld

Quelle: 44. Ausgabe FUWO Oktober 1980
Zitieren
FDGB-Pokal Achtelfinale 1980/81

Ansetzungen:
Lok-1. FCM 2:1
RWE-Jena 1:1 / 3:2 nach Elfmeterschiessen
Stralsund-Dresden 1:3
HFC-Rostock 0:3
Böhlen-Aue 3:1
KMS-Wismut Gera 5:0
BFC-Dessau 3:1
Frankfurt/O.-Chemie PCK Schwedt 3:1

Auslosung Viertelfinale:
Böhlen-Dresden
Lok-Hansa
Frankfurt/O.-KMS
RWE-BFC

Spielbericht zum Pokalspiel
FC Rot-Weiß Erfurt - FC Carl-Zeiss Jena 1:1 (1:1; 0:0) nach Verlängerung; Elfmeterschiesßen 3:2

Aufstellung Erfurt:
Benkert, Göpel, Sänger, Teich (ab 78. Nemetscheck) Goldbach, Iffarth, Vlay, Winter, Busse, Heun, Vogel (im 1-3-3-3) Trainer: Pfeifer

Aufstellung Jena:
Grapenthin, Schnuphase, Schilling (ab 58. Sengewald), Wiese, Kubjuweit, Lindemann, Hoppe, Kraus, Töpfer, Trocha, Vogel (ab 55. Raab) (im 1-3-3-3) Trainer: i.V. Stein

Schiedsrichter:
Bude, Kirschen, M. Müller
Verwarnungen: Iffarth, Trocha
Zuschauer: 17.000

Tore: 1:0 50. Busse, 1:1 63. Töpfer

Elfmeterschießen:
Raab gehalten
1:0 Winter
1:1 Schnuphase
2:1 Vogel
Sengewald gehalten
Iffarth gehalten
2:2 Töpfer
Heun drüber
Lindemann gehalten
3:2 Göpel

Spielbericht (von Andreas Baingo)
In der Enspiel-Revanche ging der Cupverteidiger K.o.

Vital, unbekümmerte Erfurter auch noch nervenstark

Drei Elfmeter hält man beileibe nicht alle Tage. Wolfgang Benkert tat es, beeilte sich zum Rundfunkinterview und - verschwand. Viele wollten ihn noch gratulieren, die Hand schütteln, auf die Schultern klopfen. Der Held des Tages aber hatte sich davon gemacht.
Dem Schlußmann in allererster Linie hatten die Blumenstädter den Erfolg zu verdanken, da erbereits in der Verlängerung, als der jungen, bravourös agierenden Elf der Atem auszugehen schien, mehrmal sein ganzes Können unter Beweis stellte. "Eine phantastische Leistung", lobte Albert Krebs zu Recht.
Die reguläre Spielzeit jedoch stellte beide Torhüter vor keine ernsthaften Probleme. Die Angreifer bemühten sich zwar, viel jedoch sprang dabei nicht heraus. "Obwohl sich die Erfurter relativ viele Chancen herausarbeiteten", anerkannte Jenas Torschütze Thomas Töpfer, "mußten wir noch vor der Verlängerung das Treffen für uns entschieden haben." Eine optische Überlegenheit war vorhanden, den Gästen gelangen auch einige ansprechende Angriffzüge, die jedoch in der gefährlichen Zone mehr und mehr versandeten. Die ganz klaren Möglichkeiten blieben jedoch aus, weil hier wie da die Angreifer Sekundenbruchteile zu lang den Schuß hinauszögerten, die Verteidiger immer wieder Gelegenheiten besaßen, im letzten Moment dazwischenzufahren. Dabei waren die Jenaer überhaupt nicht darauf erpicht, vor dem Flug nach Valencia noch zusätzlich 30 Minuten der Verlängerung in Kauf zu nehmen. Daß sie jedoch nicht in der Lage waren, das Spiel für sich zu entscheiden, lag zum einen an der eignen Schwäche (zu wenig Torgefahr, zu langsames, wenig überraschendes Spiel aus dem Mittelfeld), zum anderen an der Frische und Unbekümmertheit der jungen Erfurter (Sänger, Winter, Vlay). Damit neutralisierte sich im Feld vieles, weil es kaum jemand gelang, mit Idee und Konstruktivität für ein Übergewicht zu sorgen.
So mußte also das prickelnde Spiel vom Strafstoßpunkt die Entscheidung über Sieg und Niederlage bringen. Wie hoch wieder einmal die nervliche Anspannung dabei war, zeigte sich darin, daß genau 50% der Schüsse nicht im Netz landeten. Und als Iffarth und Heun nacheinander scheiterten, wurde es noch einmal richtig knapp. "Noch immer hatten wir ja ein Plus" hatte Martin Ifffarth gut lachen nach seinem Fehlversuch. Unmittelbar danach wird ihn aber sicherlich ganz anders zumute gewesen sein. Sei es, wie es sei, den Punkt aufs i, als müßte es so sein, setze Kapitän Dieter Göpel verkraftet den zusätzlichen Ballast, als letzter die gesamte Verantwortung zu tragen, glänzend. "Nachdem ich Grapenthins Reaktion abgewartet hatte, mußte es klappen", jubelt der Schütze gemeinsam mit seinen überglücklichen Kameraden.
So fielen die Tore:
1:0 50. Busse
Freistoß kurz vor dem Strafraum. Aus halbrechter Position hebt Vogel das Leder vor das Tor. Die Jenaer abwehr bringt den Ball nicht aus der Gefahrenzone. Der aufgerückte Göpel geht dazwischen, bekommt die Kugel aber nicht unter Kontrolle. Obwohl die Gäste in der Überzahl sind, spritzt Busse dazwischen und knallt den Ball in die rechte Ecke. Grapenthin der auf der Linie verharrte, hatte gegen den plazierten Schuß keine Chance.
1:1 63. Töpfer
Krause spielt sich auf der rechten Seite gekonnt durch, läßt drei Erfurter nacheinander stehen. Kurz vor der Torauslinie behauptet er das Leder. Benkert, sein einziger Fehler im Spiel, verläßt etwas zu früh und wirft sich dazwischen. Kraus jedoch spitzelt das Leder über den sich werfenden Schlußmann in die Mitte, wo Töpfer keine Mühe mehr hat, es ins verlassene Gehäuse zu schieben.

Keine Blumen für den Kapitän
"Hier ist die Stelle, wo ich sterblich bin" - Schillers "Don Carlos" - Zitat kann der FC Carl-Zeiss Jena in diesen Tagen mit Blickrichtung Erfurt durchaus für sich beanspruchen. Sein Thüringer Ur-Rivale stürzte ihn zunächst vom stolzen Thron des Spitzenreiters und eliminierte ihn nun auch in seiner Eigenschaft als Pokalverteidiger aus dem laufenden Wettbewerb. Der aus Sicht der vom Verletzungspech arg "gebeutelten" Rot-Weißen als bitterer Galgenhumor gemeinte Ausspruch "Was für Rom und Valencia reicht, muß noch lange nicht für Erfurt reichen", wurde damit zu völlig unerwarteter Doppelwahrheit. Doppelt daher auch die Freude in der Blumenstadt, zumal der Anlauf sehr lang war. Aus dem April 1978 datiert der letzte volle Erfolg. Und in 21 zuvor im Jenaer Ernst-Abbe-Sportfeld abgerollten Thüringenderbys um Oberligapunkte hatte es überhaupt noch nie einem Sieger Erfurt gegeben.
Nach Ende des über zweistündigen Krimis stand in der Ecke von Manfreds Pfeifers Trainerzimmer unbeachtet ein Blumenstrauß. Er war als Abschiedsgeschenk für Dieter Göpel bestimmt gewesen, der einen vierteljährigen NVA-Dienst antritt. Nun hatte die letzte Ballberührung des Kapitäns, jener alles entscheidende Strafstoß zum 4:3 einen derartigen Jubel ausgelöst, daß die Chrysanthemen in Vergessenheit geraten waren. Göpels fehlerfreien Libero-Partie in beiden Jena-Spielen dürften gleiches kaum widerfahren. Er wird seiner Mannschaft im Restprogramm der ersten Serie bestimmt fehlen. Doch Erfurts Jungborn fließen weiter. Sänger, Winter, Vlay und Busse, vor Wochen noch auf den Plätzen 17-20 des Rot-Weißen-Stammaufgebots angesiedelt, legten zuletzt in beeindruckender Weise dafür Zeugnis ab.
Fehlen könnte den FC Carl-Zeiss in Valencia etwas - nämlich die in der zusätzlichen halben Stunde verbrauchte Kraft. "Wir wollten eine Verlängerung unbedingt vermeiden und sind auch auch über die mangelnde Nervenstärke beim Strafstoßschiessen nicht gerade entzückt", lautet dazu der Kommentar von Helmut Stein, der den bereits in Valencia weilenden Hans Meyer vertrat. "Denoch mit dem 3:1 im Rücken fahren optimistisch nach Spanien." Das können die Jenaer auch deshalb, weil nach den vorbildlich fairen insgesamt 220 Minuten der beiden Derbys keine ernstlichen Verletzungen zu beklagen waren.
Eine Aktivität der Erfurter Sportjounalisten sollte nicht unerwähnt bleiben. Sie gestalteten ein Sonderprogramm, auf dessen zusammenfaltbarer Rückseite ein originelles Mannschaftsposter des FC Rot-Weiß abgebildet ist. Der Reinerlös der gemeinsamen Aktion mit dem FC Rot-Weiß, rund 3.000,- M, fließt dem Solidaritätsfonds zu.

Bundesliga
12. Spieltag
Bayern-Nürnberg 4:2
Gladbach-Köln 2:0
Frankfurt-Karlsruhe 3:3
Leverkusen-Stuttgart 1:1
Bielefeld-HSV 0:2
Schalke-1860 1:0
Düsseldorf-Bochum 1:1
Dortmund-Duisburg 5:1
Uerdingen-Lautern 1:0
Tabelle:
1. Bayern
2. HSV
3. Dortmund
4. Kaiserslautern
5. Frankfurt
6. Stuttgart
7. Leverkusen
8. Gladbach
9. Köln
10. Bochum
11. Karlsruhe
12. Duisburg
13. Düsseldorf
14. Nürnberg
15. 1860
16. Uerdingen
17. Schalke
18. Bielefeld

Quelle: 45. Ausgabe FUWO im November 1980
Zitieren
10. Spieltag DDR-Fußball Oberliga 1980/81

Ansetzungen:
Dresden-Frankfurt 3:1
1. FCM-Lok 4:1
Aue-Zwickau 2:1
RWE-HFC 1:0
KMS-Jena 3:2
Rostock-Riesa 6:2
Böhlen-BFC 2:2

Tabelle:
1. 1.FCM
2. Dresden
3. BFC
4. Jena
5. Lok
6. Rostock
7. Böhlen
8. Frankfurt/O.
9. RWE
10. KMS
11. Aue
12. HFC
13. Riesa
14. Zwickau

Spielbericht:
FC Rot-Weiß Erfurt - Hallescher FC Chemie 1:0 (0:0)
Benkert schuf die Basis zum Sieg (von Wolf Hempel)

Aufstellung:
RWE: Benkert, Teich, Birke, Goldbach, Nemetscheck, Winter, Iffarth, Vlay, Busse, Heun (im 1-3-3-3) Trainer: Pfeifer

HFC: Jaenecke, Fülle, Radtke, Stroznaik, Schliebe (ab 75. Amler), Broz, Meinert, Schmidt, Krostitz, Pastor, Peter (im 1-3-3-3) Trainer: Kohl

Schiedsrichter: Kullicke, Peschel, Stenzel
Zuschauer: 7.000
Tor: 1:0 78. Nemetscheck
Verwarnung: Heun

Mit Optimismus gingen beide an ihre Aufgabe. HFC-Trainer Kohl vertraute gegen den Kontrahenten auf zwei Vorjahressiege: "Da machten wir beide Male eine gute Figur." Dagegen verwies der Erfurter Benkert auf das gestiegene Selbstvertrauen nach den zwei Siegen über Jena. Während Halles Trainer in den 90 Minuten zuschauen mußte, wie seine Stürmer Pastor mit drei Kopfbällen (4., 62., 63.) und Peter (49.) an Benkert scheiterten, schuf der Erfurter Schlußmann mit glänzenden Abwehrtaten selbst die Basis für den Gastgebersieg. "Der HFC nutze seine Chancen nicht. Dadurch war er am Ende der Verlierer." so der Torhüter.
"Es war kein gutes Spiel." meinte Erfurts verletzter Mittelfeldakteur Fritz. Von "irregulären" Bodenverhältnissen" sprach HFC-Mannschaftsleiter Hoffmann. "Da muß man vor allem kämpferisch bestehen." Nicht nur Techniker wie Schmidt und Krostitz hatten da unverkennbar ihre Schwierigkeiten. Allzu viel blieb hier wie dort in Ansätzen stecken. Dennoch besaßen die Gäste fast eine Stunde Vorteile. "Der HFC bot die gefälligeren Aktionen im mittelfeld dank eines überzeugenden Meinert." bekannte RWE-Trainer Hoffmann. "Doch wir vermochten in der Schlußphase die größeren Kraftreserven zu mobilisieren. Das war unser Plus."
Tatsächlich gewann die Erfurter nicht zufällig, gar unverdient. Lange Zeit kurbelte Meinert, zerrte Peter an den Fesseln Birkes, brachte sich der kampffreudige Pastor trotz Goldbach solider Vorstopperpartie wiederholt in Szene. Sie schufen eine Reihe von Gefahrenmomenten, begünstigt auch durch Teich, der auf glatten Boden mehrmals ins Rutschen kam. Die auswärts bisher erfolglosen Hallenser standen wohl nie so dicht vor einen Punktgewinn wie diesmal! Aber sie scheiterten (wieder mal) am Abschluß. So gewann ein sich in der Schlußphase steigernder FC Rot-Weiß Oberwasser, dank des Initiators Iffarth, des sein Talent im Vorwärtsgang nachweisenden Vlay und auch des unerschrocken stürmenden Verteidigers Nemetscheck. Der 19 jährige freute sich riesig über das "goldene" Tor. "Ich hätte ihn ob seines Einsatzes auch gelobt, wenn er kein Kopfballtor erzielt hätte." so RWE-Trainer Pfeifer. "Er wurde wie zahlreiche andere Jüngere ins Feuer geworfen und bestand seine Prüfung."
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Nur ein laufstarker, immer in "Tatortnähe" entscheidender Mann wie Kullicke konnte gemeinsam mit seinen Assistenten die Partie im dichten Nebel gut über die Distanz bringen.

Trainermeinung von Manfred Pfeifer:
Bei den schwierigen Schneebodenverhältnissen war dem Zufall Tür und Tor geöffnet. Wir gewann glücklich, hatten in den letzten 20 Minuten die größeren Kraftreserven. In der ersten Halbzeit wurde taktisch unklug, mit langen Dribblings operiert; später deutliche Steigerung, durch Iffarth vor allen.

Europapokal 2. Runde Rückspiele:
Meistercup:
Ajax Amsterdam-FC Bayern München 2:1; Bayern weiter
BFC-Banik Ostrava 1:1; BFC raus
Pokalsiegercup:
Düsseldorf-FC Waterschei 1:0; Düsseldorf weiter
FC Valencia-Jena 1:0; Jena weiter
UEFA-Cup:
Magdeburg-Turin 1:0; Turin weiter
Dresden-Twente Enschede 0:0; Dresden weiter
Frankfurt/O.-VfB Stuttgart 1:2; VfB weiter
HSV-Eindhoven 2:1; HSV weiter
CF Barcelona-Köln 0:4; Köln weiter
Standard Lüttich-Kaiserslautern 2:1; Lüttich weiter
Frankfurt/M.-FC Utrecht 3:1; Frankfurt weiter

Nachwuchsoberliga:
FC Rot-Weiß Erfurt - Hallescher FC Chemie 0:0
Aufstellung RWE:
Oevermann, Hauser, Jäger, Winkel, Berschuck, Döring, Rustler, Fehrenbacher, Matthä, Specht, Babock Trainer: i.V. Egel
Tabelle:
RWE 3.

Das Neueste aus der Oberliga:
Siegmar Menz, der Trainer der Oberliganachwuchsmannschaft leistet derzeit einen dreimonatigen Reservisteneinsatz in der NVA. Das Training übernahm für diesen Zeitraum Franz Egel.

Bundesliga
13. Spieltag
1860-Bielefeld 2:1
HSV-Leverkusen 2:0
Frankfurt-Gladbach 2:1
Köln-Uerdingen 3:0
Lautern-Bayern 4:2
Nürnberg-Dortmund 2:0
Karlsruhe-Stuttgart 0:0

Tabelle:
1. HSV
2. Bayern
3. Lautern
4. Frankfurt
5. Dortmund
6. Stuttgart
7. Köln
8. Leverkusen
9. Gladbach
10. Karlsruhe
11. Bochum
12. Duisburg
13. Düsseldorf
14. Nürnberg
15. 1860
16. Schalke
17. Uerdingen
18. Bielefeld

Quelle: 46. Augabe FUWO 1980 im November
Zitieren
11. Spieltag DDR Oberliga 1980/81

Ansetzungen:
BFC-Dresden 2:1
Riesa-Böhlen 4:0
Jena-Rostock 1:0
HFC-KMS 4:1
Zwickau-RWE 2:0
Lok-Aue 6:1
Frankfurt/O.-1. FCM 1:2

Tabelle
1. 1. FCM
2. BFC
3. Dresden
4. Jena
5. Lok
6. Rostock
7. Böhlen
8. Frankfurt/O.
9. RWE
10. HFC
11. KMS
12. Aue
13. Riesa
14. Zwickau

Spielbericht
BSG Sachsenring Zwickau - FC Rot-Weiß Erfurt 2:0 (1:0)

Aufstellungen
Zwickau: Croy, Schellenberg, Schmidt, Stemmler, J. Schykowski, Döhler, Stephan, Keller, Bräutigam (ab 62. Hötzel), Pilz, Fuchs (ab 77. Becher) (im 1-3-3-3) Trainer: Henschel

RWE: Benkert, Teich, Birke, Goldbach, Sänger, Iffarth, Winter, Vlay, Busse, Heun (ab 69. Schröder), Vogel (im1-3-3-3) Trainer: Pfeifer

Tore: 1:0 35. Fuchs (Elfer); 2:0 68. J. Schykowski
Schiedsrichter: Herrmann, Bahrs, Kiefer
Zuschauer:5.000
Verwarnung: Heun

Nur eins zählte, der ersehnte Sieg (von Jürgen Nöldner)
Das mag den Zwickauer Köpfen beim Blick auf die Heimbilanz vorgegangen sein: In vier Spielen glückte ein Tor, kein einziger Punkt wurde errungen. "Da heißt es für uns natürlich heute alles oder nichts. Bei nichts schließt man am besten die Tür zu!" Alois Glaubitz, der langjährige Abwehrkämpe, bangte um die Mannschaft. Nun, noch muß man in Zwickau nicht die Fussball-Türen verschließen...
Die sie offenhielten, waren natürlich in erster Linie die beiden Torschützen Fuchs (zuvor war der frei durchlaufende Pilz von Benkert fünf Meter vor dem Tor gefoult worden) und J. Schykowski. "Endlich klappte so ein Schuß mal wieder", freute sich der Linksverteidiger. Henschel war richtig beraten, erneut den erfahrenen Schellenberg ins Zentrum zu stellen, den zweikampfstarken, aber nicht nervenbesten Stemmler davor zu postieren, wodurch mehr Sicherheit in die Sachsenring Abwehr einzog, ohne das man alle Möglichkeiten der Erfurter verhindern konnte (Busse 11.,72.,Goldbach 82., Vlay 88.). Aber immerhin, Croy brauchte kein einziges Mal einzugreifen. Stephan Laufspiel, auch der nimmermüde Einsatz Kellers erzwang im Mittelfeld das Übergewicht. Piltz Ballsicherheit und Spielidee (aber das Dribbling nicht übertreiben) vergrößerten die Zwickauer Vorteile, nur von Bräutigam und Fuchs hätte mehr Gefahr ausgehen müssen, wobei beiden Einsatz zugesprochen werden muß.
Martin Iffarth meinte nach dem neunzig Minuten: "Ich weiß nicht, hier können wir nicht gewinnen." Sicherlich, mit dieser Einstellungen gingen die Thüringer nicht in die Partie, aber viele ihrer Züge schienen von dieser Meinung beeinflußt zu sein. Gegen die Attacken der Gastgeber in Zweikampf, die aber stets fair verliefen, besaßen die Blumenstädter bis auf Winter, Birke, später auch Sänger kein Gegenhalte-Vermögen, konnten sie sich in der mittleren Zone kaum einmal durchsetzen, schon gar nicht im Angriff. Daß die schon oben skizzierten Chancen unkontrolliert vergeben wurden, brachte die Rot-Weißen in Spielsituationen, aus denen sie sich nach den Erfolgen aus den letzten Spielen schon heraus glaubten. "Ein Rückfall", nannte es Manfred Pfeifer dann auch ungeschminkt.
Die Zwickauer, immer mit dem Zittern, daß die Erfurter ihnen doch noch einen Streich spielen könnten, wenn sie aufwachten, rangen um das zweite Tor als Sicherheit. Schykowski Aufsetzer brachte es. Daß die anderen Ergebnisse nicht für die Zwickauer sprachen, störte sie im Erfolg erst einmal nicht, den wahrlich, diese zwei Punkte sehnten sich alle förmlich herbei. Kommt jetzt die Wende? Die Spiele in KMS und Rostock zu Hause werden ganz bedeutende.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Sehr gute Leistung. Herrmann ließ Heun lange reden, aber dann nicht mit sich spaßen.

Nachwuchsoberliga
BSG Sachsenring Zwickau - FC Rot-Weiß Erfurt 0:3 (0:0)
Aufstellung RWE:
Michalowski, Röder, Geißenhöhner, Jäger, Berschuck, Döring, Rustler, Fehrenbacher, Matthä, Specht, Babock (ab 60. Winkel) Trainer: Menz/Egel
Tore: 0:1 54. Fehrenbacher, 0:2 66. Matthä, 0:3 75. Winkel
Tabelle:
RWE 3.

Bundesliga
14. Spieltag
Bayern-Köln 1:1
Gladbach-Karlsruhe 3:3
Stuttgart-HSV 3:2
Leverkusen-1860 1:1
Bielefeld-Bochum 3:3
Schalke-Duiburg 2:2
Düsseldorf-Nürnberg 2:2
Dortmund-Lautern 2:2
Uerdingen-Frankfurt 4:1
Nachtrag: Bochum-Schalke 5:1

Tabelle:
1. Bayern
2. HSV
3. Lautern
4. Dortmund
5. Frankfurt
6. Stuttgart
7. Köln
8. Bochum
9. Leverkusen
10. Gladbach
11. Karlsruhe
12. Duisburg
13. Düsseldorf
14. Nürnberg
15. 1860
16. Uerdingen
17. Schalke
18. Bielefeld

Das Neueste aus der Oberliga
Zur Rehabilitation befinden sich Mittelfeldspieler Harald Fritz und Armin Romstedt in Kreischa. In der Rückrunde hofft man wieder auf ihren Einsatz.

Quelle: 47. Ausgabe November 1980 FUWO
Zitieren
12. Spieltag DDR Oberliga 1980/81

Ansetzungen
Dresden - 1. FCM
Aue - Frankfurt/O. 1:1
RWE - Lok 1:0
KMS - Zwickau 1:1
Rostock - HFC 1:1
Böhlen - Jena 1:3
BFC - Riesa 4:1

Tabelle
1. BFC
2. 1. FCM
3. Dresden
4. Jena
5. Lok
6. Rostock
7. RWE
8. Frankfurt/O.
9. Böhlen
10. HFC
11. KMS
12. Aue
13. Riesa
14. Zwickau

Spielbericht
FC Rot-Weiß Erfurt - 1. FC Lok Leipzig 1:0 (0:0)
Einer aus dem Talenteschuppen (von Rainer Nachtigall)

Aufstellungen:
RWE: Benkert, Nemetscheck, Birke, Goldbach, Sänger, Iffarth, Vlay, Winter, Busse (ab 89. Schröder), Heun, Vogel (im 1-3-3-3) Trainer: Pfeifer
Lok: Müller, Sekora, Fritsche, Dennstedt, Zötzsche, Liebers, Roth, Altmann, Großmann, Kinne, Schlieder (ab 67. Ferl) (im 1-3-3-3) Trainer: Miller

Tor: 1:0 55. Winter
Zuschauer: 10.000
Schiedsrichter: Supp, Roßner, Streicher

Vor ein paar Monaten tummelten sich die meisten von ihnen noch auf den Schlackeplätzen der Nachwuchsoberliga, jetzt stehen sie in der "Ersten" ihren Mann. Die Rede ist von Erfurts jungen Leuten, die sich in den letzten Wochen in erstaunlicher Weise mauserten. Zweimal wie gegen eine solche Truppe wie den FC Carl-Zeiss bestanden, gegen den HFC Punkte geholt, nun auch gegen Lok. "Zwischendurch muß man schon einmal mit einem Ausrutscher rechnen", meinte Erfurts Trainer Pfeifer, der aus der Verletzungsnot eine Tugend machte und mit seiner jungen Truppe (sechs von ihnen sind 22 Jahre und beträchtlich jünger) rundum zufrieden war.
Nicht zufällig schoß einer aus dem Talenteschuppen den entscheidenden Treffer. "Die haben wohl gedacht, bei uns darf nur einer Freistösse schiessen", grinste Heun hinterher. Er war von Dennstedt gefoult worden, und Iffarth legte dann das Leder auf Winter ab, der mit einen knallharten Freistoß Müller überwand. "Da muß man schon günstiger stehen als ich, wenn man da rankommen will", stellt der Leipziger Torwart später sachlich fest. Winter krönte damit eine beeindruckende Partie. Liebers, der Auswahlspieler wurde an diesen Tag 22 Jahre alt- lief ihm hoffnungslos hinterher, zu fassen bekam er ihn nie. "Für mich der beste Mann auf dem Platz", lobte ihn Trainer Günter Hoffmann. Leipzigs Schwächen bestanden darin. daß auch Roth un d Altmann kaum etwas für den Spielaufbau taten, sich nur darauf beschränkten, den Aktionsradius ihrer Kontrahenten einzuengen. Es gelang ihnen in der 2. Halbzeit immer weniger, sieht man einmal von der Schlußphase ab. Die gute Zeit der Gäste lag in den ersten 30 Minuten. "Wenn sie hier ihre Chancen genutzt hätten, wären wir weg vom Fenster gewesen", war sich Erfurts Trainer Pfeifer sicher. Da aber Benkert in einigen Situationen in bekannter Manier rettet, Altmann (10.) nach guter Vorarbeit von Schlieder um Sekundenbruchteile verpaßte, blieb am Ende nur zu konstatieren, daß die Anstrengung Sekoras (hervorragende Spieleröffnung) und des wuchtigen Dennstedt letzlich ohne Früchte blieben. Loks Verantwortliche waren nach dem Abpfiff verständlicherweise ungehalten. Ein Blick auf die Tabelle verrät warum - der Abstand zu den führenden (medaillenverdächtigen) Mannschaften ist fast hoffnungslos groß geworden.
Zum Schiedsrichterkollektiv:
Beide Mannschaften hatten an seinen Entscheidungen keinen Anlaß, an seinen Entscheidungen Kritik zu üben. Supp kam zu Recht ohne gelbe Karte aus.

Trainermeinung von Manfred Pfeifer: Endlich sind wir ein wenig aus der unteren Tabellenhälfte weggekommen. Es war ein ganz wichtiger Erfolg für uns. In den ersten 30 Minuten hatte Lok die besseren Chancen. Als sie ausgelassen wurden, gab unser besseres Mittelfeld den Ausschlag.

Nachwuchsoberliga:
FC Rot-Weiß Erfurt - 1. FC Lok leipzig 1:0 (1:0)

Aufstellung RWE: Oevermann, Röder, Geißenhöhner, Jäger, Berschuk, Winkel (ab 65. Döring), Rustler, Fehrenbacher, Matthai, Specht, Hornik Trainer: Menz/Egel
Tor: 1:0 18. Hornik (Elfer)
Tabelle: RWE 3.

Quelle: 48. Ausgabe FUWO November 1980
Zitieren




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