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Politik - Brennpunktthema
(09.02.2018, 13:53)Papa schrieb: Der eigentliche Witz war ja, dass es Bereiche gab, wo es Richtlinien wie in einer kapitalistischen Gesellschaftsordnung gab. Dort war man dann auch wirklich erfolgreich - siehe System Leistungssport in der DDR. Wenn Du Leistung gebracht hast, hast Du davon profitiert. Wenn es nicht gereicht hat, warst Du ganz schnell weg vom Fenster. Da war man auch nicht zimperlich.

War da nicht auch was mit Doping?  Winken1
Gabs im Westen auch. Nur die waren ***** Winken1
Ich denke unsere Soziale Marktwirtschaft ist eigentlich kein schlechtes System. Der Leistungsgedanke zählt, aber es ist auch auf Ausgleich bedacht. Theoretisch zumindest. Das Problem ist, dass davon immer weniger noch übrig ist. Alles ordnet sich Industrie, Großfinanz oder anderen Wirtschaftslobbies unter. Wer halt am besten schmiert oder die besten Pöstchen nach der Politikkarriere verspricht. Was dem gemeinen Menschen, hier und anderswo, dient spielt für die politischen Entscheider keine praktische Rolle mehr. Es gibt zwar noch Systeme wie Krankenversicherung, Rente, ALG, aber der Ausgleichsgedanke ist kaum noch vorhanden. Wobei auch die sozialen Systeme teilweise nur auf dem Papier sozial sind, siehe Pharmaindustrie und PKV die jede Verbesserung im Sinne der Bürger unterbinden können.
(09.02.2018, 13:56)Asumel schrieb: War da nicht auch was mit Doping?  Winken1
Sicher. Aber das System Leistungssport in der DDR auf Doping zu reduzieren, auch wenn das immer wieder gerne gemacht wird in der Öffentlichkeit, ist bei weitem zu wenig.
Vom Einnehmen ein paar blauer Pillen allein, wird kein Sportler erfolgreich. Nirgends
(09.02.2018, 12:07)Papa schrieb: Ohne Leistungsantrieb funktioniert auch das beste System nicht. In der DDR war es doch egal, ob man auf Arbeit eben seine Arbeit verrichtet oder nicht und ob man ein paar Aluchips mehr in der Tasche hatte oder nicht. Man konnte sich ja davon eh nix kaufen, was man so gerne wollte. Nur Ideologie reicht nicht auf Dauer, schon garnicht wenn man jeden Abend via TV das schöne Leben im Goldenen Westen vorgegaukelt bekommt.

Leistungsantrieb ist aber nicht gleichzusetzen mit 'Entweder Du kannst was, wenn nicht, dann spürst Du das auch'. Ich denke, die Menschheit wird irgendwann begreifen müssen, dass höher, schneller, weiter weder funktioniert noch glücklich macht. Wenn wir mal anfangen würden uns zu 'entschleunigen' wäre das ein wichtiger Schritt. Vor allem im IT Bereich sieht man ja mehr als deutlich, zu was das führt: der Anwender bekommt unfertige Produkte für die er voll zahlen muss. Und das kommt auch mittlerweile in der Industrie an.
Solange nichts besseres in Sicht ist, sollte man persönlich einfach das Beste aus der Situation machen.

Das DDR-Leben war angeblich besser? Sowas macht mich nachdenklich. Da ist wahrscheinlich auch das Alter ein Faktor.

Ansonsten lässt es sich ohne Extreme hier relativ auskömmlich leben. Selbst das halb so alte alten Hartzer (?) Pärchen aus dem Nachbarhaus führt ihren Hund zu Tageszeiten aus, während ich im Homeoffice IT-Support mache und im Schnitt 2 Tage/Woche draußen Geld verdiene. Wenn man in der Schule aufpasst, vor wichtigen Entscheidungen richtig nachdenkt und auch mal einen (zb. regionalen?) Umweg in Kauf nimmt, läuft das hier.

Zum „Entschleunigen“ hat jeder die Gelegenheit, wenn er das möchte. Das Problem hierzulande ist die überbordende Bürokratie und die Maßgabe, es wirklich jedem Freak rechtmachen zu müssen. Besser wäre, den wirklich Hilfsbedürftigen zu Hilfe zu eilen. Nicht jeder Schnupfen braucht einen Arzttermin, nicht jeder Scheunenanbau braucht Subventionen, 8 EUR mehr Kindergeld pfffff usw. usf. Das würde mMn wesentlich weniger kosten und den Druck in Form von Abgaben auf die anderen nicht so erhöhen.

Beitragsbemessungsgrenzen steigen jährlich um x EUR/Monat, so schnell steigt mein Gehalt leider nicht. Zack, wieder mehr Kohle weg. Steuerlich gleicht es sich etwas aus, aber wer diese Zahlen festlegt, war oder ist Beamter und/oder musste noch nie großartig selbst etwas für sich regeln.

So stellt sich auch die neue GroKo dar. Mehr Kompromiss auf Kopfschüttelniveau geht ja gar nicht. CDU ein Kanzlerinnenwahlverein ohne erkennbaren Inhalt, SPD eher umgekehrt im personellen Chaos vertieft, CSU jetzt neu mit Heimatminister.

Wenn es nach allgemeinen Statistiken nicht gut liefe...aber das ist ein anderes Thema.
(09.02.2018, 20:44)MichaelB schrieb: Ich denke, die Menschheit wird irgendwann begreifen müssen, dass höher, schneller, weiter weder funktioniert noch glücklich macht. Wenn wir mal anfangen würden uns zu 'entschleunigen' wäre das ein wichtiger Schritt.

Meine Generation, bzw. die, die ein paar Jahre nach mir geboren wurden, sieht das schon so. Die machen lieber 35 Stunden die Woche für weniger Geld, als 45 Stunden die Woche zu buckeln und 40 bezahlt zu bekommen.
hatte ich ja letztens schon geschrieben. de knödelpfanni aus kölle kanns nicht nachvollziehn. fetzt aber, also das weniger arbeiten und mehr freizeit.
(09.02.2018, 22:39)dawnofbattle schrieb: Solange nichts besseres in Sicht ist, sollte man persönlich einfach das Beste aus der Situation machen.

Das DDR-Leben war angeblich besser? Sowas macht mich nachdenklich. Da ist wahrscheinlich auch das Alter ein Faktor.

Ansonsten lässt es sich ohne Extreme hier relativ auskömmlich leben. Selbst das halb so alte alten Hartzer (?) Pärchen aus dem Nachbarhaus führt ihren Hund zu Tageszeiten aus, während ich im Homeoffice IT-Support mache und im Schnitt 2 Tage/Woche draußen Geld verdiene. Wenn man in der Schule aufpasst, vor wichtigen Entscheidungen richtig nachdenkt und auch mal einen (zb. regionalen?) Umweg in Kauf nimmt, läuft das hier.

Zum „Entschleunigen“ hat jeder die Gelegenheit, wenn er das möchte. Das Problem hierzulande ist die überbordende Bürokratie und die Maßgabe, es wirklich jedem Freak rechtmachen zu müssen. Besser wäre, den wirklich Hilfsbedürftigen zu Hilfe zu eilen. Nicht jeder Schnupfen braucht einen Arzttermin, nicht jeder Scheunenanbau braucht Subventionen, 8 EUR mehr Kindergeld pfffff usw. usf. Das würde mMn wesentlich weniger kosten und den Druck in Form von Abgaben auf die anderen nicht so erhöhen.

Beitragsbemessungsgrenzen steigen jährlich um x EUR/Monat, so schnell steigt mein Gehalt leider nicht. Zack, wieder mehr Kohle weg. Steuerlich gleicht es sich etwas aus, aber wer diese Zahlen festlegt, war oder ist Beamter und/oder musste noch nie großartig selbst etwas für sich regeln.

So stellt sich auch die neue GroKo dar. Mehr Kompromiss auf Kopfschüttelniveau geht ja gar nicht. CDU ein Kanzlerinnenwahlverein ohne erkennbaren Inhalt, SPD eher umgekehrt im personellen Chaos vertieft, CSU jetzt neu mit Heimatminister.

Wenn es nach allgemeinen Statistiken nicht gut liefe...aber das ist ein anderes Thema.

Das System ist das Problem.
@dawnofbattle: Die Ansichten verändern sich im Laufe der Zeit. Ich persönlich finde mittlerweile nicht, dass das Leben in der DDR generell besser war. Ich fand es, der Zeit ensprechend, in Ordnung, so, wie ich mein heutiges Leben auch empfinde. Es war damals etwas ruhiger und das war es im Westen ebenfalls.
Eine 'Entschleunigung' ist heute schwer möglich, da man doch immer das Gefühl hat getrieben zu sein. Das hat auch nichts mit der Bürokratie zu tun, die für Außenstehende sowieso immer noch entschleunigt ist ;o) Man sollte sich aber schon die Frage stellen, wie man übermorgen Leben möchte. Muss man wirklich noch schneller von A nach B kommen? Muss man wirklich versuchen, immer mehr zu bekommen bzw. zu haben? Muss man wirklich dieses 'Höher, Schneller, Weiter' mitmachen und mach dies einen Sinn? Habe letztens etwas schönes gelesen, das ging in etwa so: Ein Mensch rackert und schuftet auf Kosten seiner Gesundheit so lange, bis er etwas Geld zusammen hat um seinen Arzt bezahlen zu können.
@Guerti: Meine Vorstellung ginge noch einen Schritt weiter ;o) Aber das ist ein anderes Thema.
Wer oder was hindert einen daran, sein Leben wie gewünscht zu leben? Wer das möchte, kann das tun. Falscher Job? Was anderes machen. Wetter zu schlecht? Umziehen. TV-Programm zu mies? Umschalten. Heimspiele sind schlimm? Nicht mehr hingehen. Es liegt doch an jedem selbst. Wenn er alles bedacht hat und er damit glücklich ist, bitte. Mir scheint, es fehlt bei den meisten schlicht die Konsequenz, die es dazu braucht. Bzw. Vorteile < Nachteile. Da hilft auch keine „von oben“ verordnete Lebensweise.
Diese Verklärung der DDR Zeiten hat aus meiner Sicht objektive Gründe. Damals hatte man Sicherheit. Fast alles war geregelt und es wurde für einen geregelt. Es ging seinen sozialistischen Gang. Diese Dinge waren selbstverständlich und man hat sich darüber wenig bis keine Gedanken gemacht. Das Brötchen kostete eben 5 Pfennig und Miete 50 Mark. Dafür gab es aber die Annehmlichkeiten nur sehr begrenzt. Und wenn einem via ARD/ZDF das vermeintlich freie Leben jedem Abend zum Abendbrot präsentiert wird, weckt das natürlich Begehrlichkeiten.
Ich bin davon überzeugt, dass die übergroße Mehrheit 89/90 nicht einmal im Traum daran gedacht hat, dass man diese Freiheit teuer bezahlen muss und zwar mit der Sicherheit, dass alles geregelt ist und man sich um fast nix Sorgen machen muss. Da war ne Menge Naivität dabei. Heute geht es wirtschaftlich fast allen besser als zu DDR Zeiten. Viele die heute ein Auto fahren oder sogar ein Eigenheim bewohnen hätten das zu DDR Zeiten nicht ansatzweise geschafft. Das sind Dinge, die zur Normalität geworden sind. Und nun sehnt man sich wieder nach der Sicherheit und dem geregelten Gang. Thats life.
так оно есть
@dawn; sehr gut geschrieben!!
(10.02.2018, 11:54)dawnofbattle schrieb: Wer oder was hindert einen daran, sein Leben wie gewünscht zu leben? Wer das möchte, kann das tun. Falscher Job? Was anderes machen. Wetter zu schlecht? Umziehen. TV-Programm zu mies? Umschalten. Heimspiele sind schlimm? Nicht mehr hingehen. Es liegt doch an jedem selbst. Wenn er alles bedacht hat und er damit glücklich ist, bitte. Mir scheint, es fehlt bei den meisten schlicht die Konsequenz, die es dazu braucht. Bzw. Vorteile < Nachteile. Da hilft auch keine „von oben“ verordnete Lebensweise.

Das kommt immer darauf an, was man unter 'sein Leben' versteht. So wie ich es mir wünschen würde, würde schlicht und einfach das Geld dafür fehlen. Nicht nur für mich, sondern vor allem für meine Kinder. Ich persönlich wäre dafür, dass es keine 'falschen Jobs' gibt. Wenn jeder das machen könnte, worin er sich verwirklichen kann, worin er aufgeht, die Freiheit hat, nach x Jahren auch mal zu sagen: 'So, jetzt mache ich mal was anderes.' ohne das er sich Gedanken um seine Zukunft machen muss - so etwas schwebt mir für ein Berufsleben vor.




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