FC Carl Zeiss: Schupp heißer Kandidat
Fußball-Drittligist FC Carl Zeiss Jena präsentierte gestern noch keinen neuen Trainer. Doch offensichtlich gibt es nun nur noch einen kleinen Kandidatenkreis.
JENA. Die Präsidiumssitzung der Jenaer dauerte über drei Stunden. "Es ging aber nicht nur um den neuen Trainer", meinte Präsident Peter Schreiber. "Es war eine turnusmäßige Sitzung. Wir haben ja auch noch andere Mannschaften im Verein."
Das Casting für den vakanten Posten des Übungsleiters war dennoch der wichtigste Tagesordnungspunkt. "Nun stehen noch fünf Kandidaten zur Auswahl. Es gibt aber keine Reihenfolge", sagte Schreiber, ohne Namen zu nennen. "Wir wollen mit jedem sprechen. Eine Entscheidung fällt frühestens Mittwochnachmittag. Der Beschluss soll einstimmig sein."
Nach Informationen dieser Zeitung gehören neben Jürgen Raab (49 Jahre) auch Markus Schupp (42), Marc Fascher (40) und ein ausländischer Trainer zu den aussichtsreichsten Bewerbern. Dem Vernehmen nach handelt es sich dabei um René van Eck (42).
Markus Schupp bestritt zwischen 1984 und 1997 für den 1. FC Kaiserslautern, Wattenscheid, Bayern München, Eintracht Frankfurt und den Hamburger SV 351 Bundesligaspiele und schoss dabei 40 Tore. Im Trainergeschäft fasste Schupp als Chef bei Zweitligisten Wacker Burghausen (2004 bis Dezember 2006) und als "Co" von Huub Stevens beim Hamburger SV (Februar 2007 bis Sommer 2008) Fuß. Mit ihm soll es heute ein Geheimtreffen geben.
Marc Fascher führte zwischen 2005 und 2007 Kickers Emden ins obere Drittel der Regionalliga Nord. Von Oktober 2007 bis zur vorzeitigen Entlassung im Mai 2008 hieß sein Arbeitgeber Sportfreunde Siegen.
Der Niederländer René van Eck absolvierte zwischen 1998 und 2000 16 Erst- und 22 Zweitligapartien für den 1. FC Nürnberg. Als Trainer war er bereits beim FC Luzern, Inter Turku (Finnland), FC Wohlen und FC Thun tätig.
Jürgen Raab ist seit Sommer 2008 frei. Durch den Abstieg des 1. FC Nürnberg endete sein Vertrag. "Die 3. Liga ist deutlich aufgewertet worden", sagte Jürgen Raab gestern. Der 20-fache DDR-Nationalspieler gehörte zu Jenas Europacup-Helden der 70er und 80er Jahre. Den Trainerjob führte er bereits beim VfB Pößneck, bei Rot-Weiß Erfurt und Sachsen Leipzig aus.
Mit einer Rückkehr nach Jena, wo er zwischen 1975 und 1992 kickte, klappte es bisher nicht. Mit Ex-Präsident Rainer Zipfel ist sein größter Kritiker offiziell aber nicht mehr für den FC tätig.
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