Freitag, 9. Juli 2010
(Sächsische Zeitung)
Die Fußball-WM geht in Dresden weiter
Von Thilo Alexe
Die Organisationschefin liebt die klare Sprache: „Ich finde, das Stadion ist sehr geil“, sagte die frühere Fußballnationalspielerin Steffi Jones bei einem Besuch in Dresden. Der internationale Fußballverband Fifa sieht das auch so. Dresden ist im kommenden Jahr Spielort für die Weltmeisterschaft der Frauen. Bereits am Mittwoch beginnt im Harbig-Stadion die U-20-Nachwuchsweltmeisterschaft.
Sieben Spiele in Dresden
Im umgerüsteten Stadion werden sieben Spiele angepfiffen, sechs Vorrundenpartien und ein Viertelfinale. Zum Auftakt spielen am Mittwoch ab 15 Uhr die Damen-Nachwuchsmannschaften der Schweiz und Südkoreas gegeneinander. Um 18 Uhr treten die USA gegen Ghana an. Weitere Spieltage sind am 17, 20. und 25. Juli. Zu den Teams, die in Dresden auflaufen, zählen Costa Rica, Kolumbien, Neuseeland und Brasilien.
Karten ab 1,50 Euro
Die Tickets für die Spiele kann sich jeder leisten. In der sogenannten Käseglocke am Postplatz hat der Vorverkauf bereits begonnen. Azubis der Dresdner Verkehrsbetriebe verkaufen Karten zum Preis von 1,50 Euro. Einkommensschwache Dresdner erhalten die Tickets gegen die Vorlage des Dresden-Passes gratis. Wer will, kann auch im Internet (
http://www.fifa.com) ordern. Dort kosten die Karten zwischen 2,50 und zwölf Euro. Noch sind für alle Partien Tickers vorrätig., wie der Weltfußballverband auf seiner Homepage mitteilt.
Neue Tribüne im Stadion
Das Stadion, das die Stadt für die Nachwuchsweltmeisterschaft bereits an die Fifa übergeben hat, wurde für das Turnier ertüchtigt. Der gravierendste Punkt: der Einbau einer neuen Pressetribüne. Die Journalisten sitzen künftig fast unter dem Dach des Stadions. Von dort eröffnet sich ein atemberaubender Blick auf das Grün. „Sogar den Rathausmann kann man sehen“, witzelt Jörn-Torsten Verleger vom städtischen Veranstaltungsbüro. Eine Haupttribünen-Etage tiefer, wo bisher die Journalisten saßen, ist nun Platz für Besucher. Zudem werden zwei Torkameras installiert. Zu den weiteren Fifa-Anforderungen zählt das Auslegen von Kunstrasen hinter der Seitenlinie. Dort –und nicht wie sonst hinter dem Tor –können sich die Ersatzspielerinnen warm laufen. Der Rasenstreifen hinter den Toren ist bei dem Turnier ausschließlich für Fotografen reserviert. Durch die Umbauten erhält das Stadion weltmeisterliches Flair: Die Pressetribüne, die auch nach der WM genutzt wird, erwarb die Stadt vom Berliner Olympiastadion. Dort diente sie 2006 den Journalisten als Arbeitsplatz für das Finale der Herren-WM.
Stadt investiert 5,5Millionen
„Dresden ist wieder auf der Weltkarte des Fußballs“, schwärmte Oberbürgermeisterin Helma Orosz, als die Stadt im vergangenen Jahr zum Austragungsort für die beiden Damen-Turniere gekürt wurde. Das Rathaus lässt sich das Spektakel, von dem es sich einen Imagegewinn verspricht, etwas kosten. Rund 5,5 Millionen Euro beträgt das Budget für die Weltmeisterschaften in diesem und im kommenden Jahr. Für die Spiele 2011 sind weitere Umbauten nötig. Allerdings soll Geld von Sponsoren die städtischen Aufwendungen verringern. Positiv: Die Fankneipe im K-Block ist fast fertig. Während der WM fungiert sie als Umzugstrakt für die freiwilligen Helfer.
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