Dynamo lobt eine Prämie für die Fans aus
Von Sven Geisler
Freier Eintritt gegen Heidenheim, wenn …? Warum die Dresdner eine besondere Aktion starten.
Das gab es noch nie im deutschen Fußball: Die SG Dynamo Dresden lobt eine Prämie für ihre Fans aus. Wenn zum Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig am 22.Januar mehr als 17200Zuschauer kommen, gibt es für die nächste Partie gegen den 1.FC Heidenheim zehn Prozent Rabatt. Und pro 1000 weitere Besucher werden noch einmal zehn Prozent draufgepackt. Das heißt: Sollten also mindestens 26200 Zuschauer das Top-Spiel der 3.Liga sehen, erhalten sie alle eine Woche später freien Eintritt.
Mit der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) genehmigten Aktion unter dem Motto „Freier Eintritt gegen Heidenheim, wenn …“ will der Klub seine Anhänger für ihre Treue belohnen. Ziel ist es, die Zuschauerzahl aus dem Hinspiel zu knacken. Zum Saisonauftakt im Juli sahen eben jene 17200 Fans den Braunschweiger 2:1-Sieg. Die Eintracht rangiert in der Publikumsgunst knapp hinter Dynamo (siehe Tabelle). Diese Spitzenposition gilt es im direkten Duell zu verteidigen.
Kapitän Thomas Hübener reagiert überrascht: „Dass ein Verein eine Prämie für seine Fans auslobt, habe ich noch nie erlebt. Wenn so etwas klappt, dann hier in Dresden.“ Trainer Matthias Maucksch sieht das auch aus sportlicher Sicht: „Wenn wir noch mal oben anklopfen wollen, müssen wir die Punkte in den ersten beiden Heimspielen unbedingt in Dresden behalten. Zweimal vor voller Hütte zu spielen, würde unsere Aussichten mit Sicherheit verbessern.“
Gegen Rostock ausverkauft
In der zurzeit eingefrorenen Tabelle liegt Dynamo als Fünfter 13 Punkte hinter Spitzenreiter Braunschweig, aber nach der Zuschauerzahl sind die Gelb-Schwarzen der Liga-Krösus. Zu den bisher zehn Heimspielen dieser Saison kamen im Durchschnitt 16040 Besucher; zum Ost-Duell gegen Hansa Rostock (2:2) war das Rudolf-Harbig-Stadion mit 29907 Fans sogar ausverkauft. Kein anderes Drittliga-Spiel hatte so viele Zuschauer, und auch der zweitbeste Besuch wurde in Dresden erreicht: mit 21604 gegen Jena (2:0).
Damit liegt der Verein im Plan. Im Etat hatte er mit 13500Fans pro Spiel kalkuliert. Trotzdem ist Geschäftsführer Volker Oppitz überzeugt, „dass unsere Fans den Wert in der Rückrunde noch toppen können“. Allerdings ist es im Winter schwieriger, Rekordkulissen zu erreichen – sogar bei einem Topspiel. „Aber die Dynamo-Fans haben immer wieder bewiesen, dass sie überragende Leistungen bringen können“, meint Oppitz: „Für gute Leistungen gibt’s im Fußball Prämien. Warum also nicht auch mal für die Fans, wenn sie uns wieder erstklassig unterstützen?“
Eine feste Größe für Dynamo ist der K-Block. Im Schnitt waren 5415 der 9055 Stehplatz-Karten verkauft. „Wir sind froh, dass wir trotz des Kostendrucks so viele preisgünstige Tickets für die Leute anbieten können, die sich keinen Sitzplatz leisten können oder wollen“, sagt Oppitz: „Außerdem prägt diese schwarz-gelbe Wand entscheidend die Atmosphäre im Stadion.“
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