TLZ: Generalprobe gelungen: Dotchev hat Elf gefunden
Mühlhausen. (tlz) Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre! Der FC Rot-Weiß steht eine Woche vor dem Saisonstart in der Regionalliga Nord, gewinnt gegen Erstligaabsteiger Mainz 05 die Generalprobe mit 2:1, und dennoch sagt Pavel Dotchev: "Meine Freude ist bescheiden." Was sollte er nach dem überzeugenden Auftritt auch anderes sagen? Seine Spieler für eine taktisch wie diszipliniert tadellose Leistung in den Himmel heben? Das wird der Bulgare niemals tun. "Die Meisterschaft ist anders, als solche Freundschaftsspiele", gibt er zu Protokoll.
Wenn Dotchev seinen Vize-Arbeitgeber Detlef Goss während der Partie gesehen hätte, wie der an der Bande oftmals vor lauter Spiellust der rot-weißen die Freuden-Faust ballte, er würde ihn dafür sanft abwatschen - und unter vier Augen danach das bei Rot-Weiß fast schon berühmte "Das-passt-schon-Zigarillo" rauchen. "Ich bin ja sehr zufrieden mit der Leistung, weil einen Klassenunterschied habe ich wirklich nicht erkannt", sagt Dotchev. Überzeugt und abgehakt. Gegen Ahlen gilt es! Nichts anderes als ein Auftaktsieg zählt in der kommenden Saison, in der Pavel Dotchev Fußball-Erfurt in die 3. Bundesliga führen soll, oder ins Verderben stürzt.
Letzteres scheint (hoffentlich) ausgeschlossen. Dafür präsentierte sich die Mannschaft zuletzt einfach zu gut, der 0:1-Ausrutscher von Plauen zählt dabei nicht. Dotchev und Manager Stefan Beutel haben in den letzten Wochen ganze Arbeit geleistet. Gegen Mainz dürfte der Bulgare auch seine großen Geheimnisse gelüftet haben, wem er als Startelf für kommenden Sonnabend vertraut. Das gehört sich für eine Generalprobe. Demnach ist der aus Essen gekommene Andre Maczkowiak die Nummer eins im Tor, wird der frühere Dortmunder Dennis Kohlmann Lars Heller auf links in der Viererkette verdrängen. Matthias Pohl steht neben Neu-Kapitän Matthias Holst in der Innnenverteidigung. Adam Jabiri, der gegen Mainz als Spielmacher agierte, wird den Platz für Thiago Rockenbach da Silva räumen. Der Brasilianer fehlte wegen eines grippalen Infektes, saß aber auf der Bank.
Jabira, der frühere Schweinfurter, steht aber für Dotchevs glänzende Alternativen. Er machte das 1:0 per Kopf, nach Vorarbeit des früheren Düsseldorfers Dennis Wolf, der als bester Mann auf dem Platz mit dieser Leistung den nach St. Pauli abgewanderten Björn Brunnemann vergessen machen könnte. Gesetzt im Angriff ist Domi Kumbela, der zu alter Form zurückfindet, das 2:0 gegen Mainz-Keeper Wetklo herausprovozierte und vom Elferpunkt selbst besorgte (45.).
Rot-Weiß führte Mainz phasenweise vor, nahm erst nach dem Wechsel, als der Anschluss fiel, einen Gang raus. "Das Spiel hat einfach Spaß gemacht", sagt Detlef Goss. Der darf ab nächsten Sonnabend in Erfurt Einzug halten!
Erfurt: Maczkowiak, Schnetzler, Holst, Pohl, Kohlmann, Wolf, Peßolat (72. Sosnowski), Cinaz (46. Stenzel), Jabira (46. Bunjaku), Brückner, Kumbela.
Schiedsrichter: Wenkel (Mühlhausen), Zuschauer: 2500, Tore: 1:0 Jabiri (35.), 2:0 Kumbela (45./Foulstrafstoß), 2:1 Laurent (73.).
22.07.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Pavel hat eine gute Truppe"
Mühlhausen. (tlz) Jürgen Klopp war nach dem Abpfiff unter all den unzähligen Kids gut auszumachen. Logisch, der Mainzer Trainer misst 1,91 Meter. Fast schon mit stoischer Ruhe schrieb er Autogramme, ließ sich mit den kleinen Thüringer Fans ablichten - 20 Minuten lang, oder gar noch länger. Jürgen Klopp tat dabei das, wofür man ihn in ganz Deutschland mag, er lachte und machte seine Späße. "Das gehört doch dazu", meint er und fügt an: "Wenn das im normalen Ligaalltag passiert wäre, dann würde ich sicher nicht soviel Geduld haben."
Der normale Ligaalltag beginnt für Klopp und seine Mainzer, die sich bis gestern über eine Woche lang im thüringischen Teistungen auf ihre Rückkehr in die deutsche Eliteliga vorbereitet haben, in drei Wochen. Dann hofft der redegewandte gebürtige Stuttgarter in Liga zwei wieder auf viele Freudensprünge an der Seitenlinie. Im Test gegen die Rot-Weißen gab Klopp vor seiner Bank nicht einmal das HB-Männchen. 1:2 verloren. Was solls! "Wir sind drei Wochen vor dem Saisonstart in einer super interessanten Trainingsphase und haben am Freitagabend noch sehr intensive Einheiten absolviert. Da lasse ich solch ein Ergebnis mal durchgehen", meint er, ohne aber mit Lob für die Rot-Weißen zu sparen: "Die Leistung von RWE war wirklich gut. Der Pavel hat ein paar richtig gute Jungs, die ihr Ding machen werden."
An Erfurt hat der Mann, der seit sechs Jahren Cheftrainer des FSV ist, gute Erinnerungen. Sicher die besten seiner einstigen 325 Zweitligaspiele. Anfang der 90-iger Jahre schoss er beim mit 5:1 im Steigerwaldstadion gewonnenen Zweitligaspiel vier Tore. Am Sonnabend funkelten seine Augen, als ihn die TLZ auf sein damaliges Glanzstück ansprach: "Zu meinem 40. Geburtstag vor einem Monat habe ich ein paar Videos geschenkt bekommen. Da war auch das Spiel in Erfurt mit drauf. Ich dachte damals, jetzt holt dich jemand aus der Bundesliga. Nix wars! Schreckliche 16 Jahre ist das jetzt her." Kinder, wie die Zeit vergeht! "Der Peter Disztl stand damals im Tor bei Erfurt. Ein super Keeper. Gegen mich hatte der aber in dem Spiel keine Chance", grinst Klopp rückblickend und erzählt weiter: "Thomas Linke, der damals eingewechselt wurde, habe ich danach noch öfters getroffen."
22.07.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
Mühlhausen. (tlz) Wenn das Wörtchen wenn nicht wäre! Der FC Rot-Weiß steht eine Woche vor dem Saisonstart in der Regionalliga Nord, gewinnt gegen Erstligaabsteiger Mainz 05 die Generalprobe mit 2:1, und dennoch sagt Pavel Dotchev: "Meine Freude ist bescheiden." Was sollte er nach dem überzeugenden Auftritt auch anderes sagen? Seine Spieler für eine taktisch wie diszipliniert tadellose Leistung in den Himmel heben? Das wird der Bulgare niemals tun. "Die Meisterschaft ist anders, als solche Freundschaftsspiele", gibt er zu Protokoll.
Wenn Dotchev seinen Vize-Arbeitgeber Detlef Goss während der Partie gesehen hätte, wie der an der Bande oftmals vor lauter Spiellust der rot-weißen die Freuden-Faust ballte, er würde ihn dafür sanft abwatschen - und unter vier Augen danach das bei Rot-Weiß fast schon berühmte "Das-passt-schon-Zigarillo" rauchen. "Ich bin ja sehr zufrieden mit der Leistung, weil einen Klassenunterschied habe ich wirklich nicht erkannt", sagt Dotchev. Überzeugt und abgehakt. Gegen Ahlen gilt es! Nichts anderes als ein Auftaktsieg zählt in der kommenden Saison, in der Pavel Dotchev Fußball-Erfurt in die 3. Bundesliga führen soll, oder ins Verderben stürzt.
Letzteres scheint (hoffentlich) ausgeschlossen. Dafür präsentierte sich die Mannschaft zuletzt einfach zu gut, der 0:1-Ausrutscher von Plauen zählt dabei nicht. Dotchev und Manager Stefan Beutel haben in den letzten Wochen ganze Arbeit geleistet. Gegen Mainz dürfte der Bulgare auch seine großen Geheimnisse gelüftet haben, wem er als Startelf für kommenden Sonnabend vertraut. Das gehört sich für eine Generalprobe. Demnach ist der aus Essen gekommene Andre Maczkowiak die Nummer eins im Tor, wird der frühere Dortmunder Dennis Kohlmann Lars Heller auf links in der Viererkette verdrängen. Matthias Pohl steht neben Neu-Kapitän Matthias Holst in der Innnenverteidigung. Adam Jabiri, der gegen Mainz als Spielmacher agierte, wird den Platz für Thiago Rockenbach da Silva räumen. Der Brasilianer fehlte wegen eines grippalen Infektes, saß aber auf der Bank.
Jabira, der frühere Schweinfurter, steht aber für Dotchevs glänzende Alternativen. Er machte das 1:0 per Kopf, nach Vorarbeit des früheren Düsseldorfers Dennis Wolf, der als bester Mann auf dem Platz mit dieser Leistung den nach St. Pauli abgewanderten Björn Brunnemann vergessen machen könnte. Gesetzt im Angriff ist Domi Kumbela, der zu alter Form zurückfindet, das 2:0 gegen Mainz-Keeper Wetklo herausprovozierte und vom Elferpunkt selbst besorgte (45.).
Rot-Weiß führte Mainz phasenweise vor, nahm erst nach dem Wechsel, als der Anschluss fiel, einen Gang raus. "Das Spiel hat einfach Spaß gemacht", sagt Detlef Goss. Der darf ab nächsten Sonnabend in Erfurt Einzug halten!
Erfurt: Maczkowiak, Schnetzler, Holst, Pohl, Kohlmann, Wolf, Peßolat (72. Sosnowski), Cinaz (46. Stenzel), Jabira (46. Bunjaku), Brückner, Kumbela.
Schiedsrichter: Wenkel (Mühlhausen), Zuschauer: 2500, Tore: 1:0 Jabiri (35.), 2:0 Kumbela (45./Foulstrafstoß), 2:1 Laurent (73.).
22.07.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Pavel hat eine gute Truppe"
Mühlhausen. (tlz) Jürgen Klopp war nach dem Abpfiff unter all den unzähligen Kids gut auszumachen. Logisch, der Mainzer Trainer misst 1,91 Meter. Fast schon mit stoischer Ruhe schrieb er Autogramme, ließ sich mit den kleinen Thüringer Fans ablichten - 20 Minuten lang, oder gar noch länger. Jürgen Klopp tat dabei das, wofür man ihn in ganz Deutschland mag, er lachte und machte seine Späße. "Das gehört doch dazu", meint er und fügt an: "Wenn das im normalen Ligaalltag passiert wäre, dann würde ich sicher nicht soviel Geduld haben."
Der normale Ligaalltag beginnt für Klopp und seine Mainzer, die sich bis gestern über eine Woche lang im thüringischen Teistungen auf ihre Rückkehr in die deutsche Eliteliga vorbereitet haben, in drei Wochen. Dann hofft der redegewandte gebürtige Stuttgarter in Liga zwei wieder auf viele Freudensprünge an der Seitenlinie. Im Test gegen die Rot-Weißen gab Klopp vor seiner Bank nicht einmal das HB-Männchen. 1:2 verloren. Was solls! "Wir sind drei Wochen vor dem Saisonstart in einer super interessanten Trainingsphase und haben am Freitagabend noch sehr intensive Einheiten absolviert. Da lasse ich solch ein Ergebnis mal durchgehen", meint er, ohne aber mit Lob für die Rot-Weißen zu sparen: "Die Leistung von RWE war wirklich gut. Der Pavel hat ein paar richtig gute Jungs, die ihr Ding machen werden."
An Erfurt hat der Mann, der seit sechs Jahren Cheftrainer des FSV ist, gute Erinnerungen. Sicher die besten seiner einstigen 325 Zweitligaspiele. Anfang der 90-iger Jahre schoss er beim mit 5:1 im Steigerwaldstadion gewonnenen Zweitligaspiel vier Tore. Am Sonnabend funkelten seine Augen, als ihn die TLZ auf sein damaliges Glanzstück ansprach: "Zu meinem 40. Geburtstag vor einem Monat habe ich ein paar Videos geschenkt bekommen. Da war auch das Spiel in Erfurt mit drauf. Ich dachte damals, jetzt holt dich jemand aus der Bundesliga. Nix wars! Schreckliche 16 Jahre ist das jetzt her." Kinder, wie die Zeit vergeht! "Der Peter Disztl stand damals im Tor bei Erfurt. Ein super Keeper. Gegen mich hatte der aber in dem Spiel keine Chance", grinst Klopp rückblickend und erzählt weiter: "Thomas Linke, der damals eingewechselt wurde, habe ich danach noch öfters getroffen."
22.07.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de