Am Samstag um 14:00 Uhr rollt endlich wieder der Ball nach den Kapriolen von Dezember bis Januar, die den Spielplan mehr zur Makulatur machten.
Mit dem FC Energie Cottbus kommt der aktuelle Tabellenvierte zum FC Rot-Weiß Erfurt ins Steigerwaldstadion, der von Platz 6 aus in die Rückrunde startet.
Beide Vereine wurden vor Saisonbeginn als Vereine genannt, denen man das Mitspielen um den Staffelsieg zutraute.
Aber ebenso wie die damals genannten 1.FC Lok Leipzig, Carl Zeiss und VSG Altglienicke sieht es sportlich aktuell anders aus zum 20.Spieltag.
Lediglich der 2022er-Meister BFC Dynamo kann aktuell mit dem immer noch ungeschlagenen aktuellen Spitzenreiter Greifswalder FC mithalten.
Zum Spitzenreiter haben die Cottbuser aktuell 9 Punkte Rückstand, jedoch auch 2 Spiele weniger bisher absolviert. 3 Nachholespiele müssen die Lausitzer zusätzlich zum Spielplan absolvieren, was sowohl den Termindruck als auch den Leistungsdruck steigert. Ausrutscher kann sich Energie nicht leisten, wenn sie im Kampf um den Staffelsieg ein Wort mitreden wollen.
Diese Saison ist ja bekanntlich der Weg nach oben zur Liga 3 frei für den Nordost-Meister.
Wer Pele Wollitz kennt, weiß, das der Cottbuser Trainer extrem ehrgeizig ist und dabei gelegentlich auch verbal sehr überzieht ( obwohl in den letzten Jahren dabei etwas ruhiger geworden).
Wollitz scheint in Cottbus - im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen er dann auch mal hinschmiss - gelernt zu haben, das man Teams entwickeln muss bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten.
Auch in Cottbus - was bei vielen medialen Betrachtungen verschiedenster Publikationen oft völlig vergessen wird - hat es einen erheblichen Umbruch im Kader gegeben.
Aus der Meistermannschaft 2022/23 gab es im Sommer 12 Abgänge, die zum Teil erheblich zu Lasten von Qualität und Substanz des FC Energie gingen.
Den Cottbussern ging nach dem Nichtaufstieg zuerst der Mann für das defensive Mittelfeld verloren.
Der variable Tobias Eisenhuth - wahlweise vor allem als 6er oder als Innenverteidiger - wechselte zum Zweitligaabsteiger Jahn Regensburg.
Das betrifft dann auch den Ex-FCC-Spieler Nilkas Erlbeck, der allerdings in der letzten Saison wegen vieler Verletzungen kaum noch eine Role spielte. Er ging jüngst zum Chemnitzer FC.
Die jungen Spieler Niklas Geisler (OM) und Jonas Böhmert (IV) wechselten nach Luckenwalde, da sie kaum noch berücksichtigt wurden. Nach Leihende kehrte Sherbakowski zu Dynamo Dresden zurück.
Ex-RWE-Spieler Ali Abu Alfa - unter Wollitz eher der Joker mit 4 Toren und 2 Vorlagen in 32 Spielen - ging zur VSG Altglienicke.
Malcolm Badu - 6 Tore und 7 Vorlagen in 31 Spielen, dazu von Wollitz über RV, Rechtsaußen bis zum Zehner immer da hingesetzt, wo gerade jemand gebraucht wurde - kam bekanntlich zu RWE, da man in Cottbus nicht mehr auf ihn setzte trotz regelmäßiger Einsätze.
Richtig ins Kontor schlug der Abgang von Eric Hottmann. In 32 Spielen steuerte er 10 Tore und 7 Vorlagen bei.
Hottmann landete in Liga 3 bei Jahn Regensburg.
Gravierend ist genauso der Verlust von Stürmer Nikolas Wähling aus der Fußballerfamilie Wähling ( weitere 4 Brüder sind aktiv beim KSC, in Osnabrück, Steinbach Haiger und der U19 von Hoffenheim), der in 33 Spielen 12 Tore schoß und 6 Vorlagen beisteuerte. Für viele unverständlich wechselte er zum Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach Haiger.
Die Abgänge von Wähling, Hottmann, Badu und Abu Alfa machten insgesamt 50% der Cottbuser Saisontore der Meistersaison aus sowie über ein Drittel der Torvorlagen.
Dem standen 9 Neuzugänge gegenüber, davon 3 U19-Spieler.
Für die offensiven Abgänge hat man Cedric Euschen ( BFC Dynamo/ hängende Spitze für Hottmann), Rudolf Ndualu (SV Babelsberg/ Rechtsaußen für Badu) und Alexander Prokopenko (SC Freiburg II, vormals FCC II / Linksaußen für Wähling) verpflichtet.
Fraglich, ob das ausreichend ist.
Für das linke Mittelfeld holte man vom West-Regionalligisten SV Lippstadt Philipp Halbauer, der zwischen 2013-2021 in den Nachwuchszentren von Arminia Bielefeld und Schalke 04 ausgebildet wurde mit einschlägiger Erfahrung in der Regionalliga West.
Defensiv verpflichtete man aus Chemnitz dann den Ur-Chemnitzer Tim Campulka als robusten Innenverteidiger sowie den sehr erfahrenen Dominik Pelivan als defensiven Mittelfeldspieler. Beide weisen genügend Erfahrung in Liga 4 auf.
In der Winterpause rüstete man nun den Kader - der bisher nur 22 Spieler umfasste - noch einmal nach und stockte auf 25 Kaderspieler auf.
Aus der lettischen Liga kam vom Erstligisten FK Auda Linksverteidiger Niko Bretschneider nach Deutschland in die Lausitz.
Bretschneider entstammt der Jugendarbeit von Hertha BSC, TeBe und Hertha Zehlendorf. Im Männerbereich sammelte er Erfahrung bei Hertha BSC II in Liga 4 sowie dem MSV Duisburg in Liga 3.
In den 2 Saison beim FK Auda mit Stammplatz kam er sogar zu 2 Europacupspielen.
Der zentrale Mittelfeldspieler Yannik Möker - groß geworden bei Eintracht Braunschweig und dem VfL Wolfsburg - spielte im Männerbereich 2 Jahre für den VfL Wolfsburg II in der Regionalliga Nord sowie von 2020-2023 in Liga 3 für den FSV Zwickau. Nach deren Abstieg war seit Sommer 2023 vereinslos.
Und dann gibt es noch diesen Maximilian Pronichev, der in seiner Karriere eine stattliche Anzahl an Vereinen hat in seiner bisherigen Vita, die für einen 26-jährigen Spieler eindeutig zuviel sind. Letztlich war das Qualitätsversprechen mit dem Namen Pronichev zuletzt auch bei unserem FC Rot-Weiß Erfurt uneingelöst. Nun also wieder zurück nach Cottbus - dem Verein, bei dem er bisher leistungstechnisch gesehen sein einzige gute Saison spielte in 2021/22.
Mit der Wollitz-Aussage " stark leistungsbezogener Vertrag " und der Pronichev-Aussage " Es wird kene Probleme in der Kabine geben" scheint man wohl einen Konsens beidseitiger Zusammenarbeit gefunden zu haben.
Die Verpflichtungen kommen nicht von ungefähr.
Wollitz hat mehrere Langzeitverletzte und damit Probleme auf diversen Positionen.
Kapitän Borgmann (LV) fehlt seit Monaten nach Kreuzbandriss bis Saisonende, wurde jedoch trotzdem bereits verlängert. Ex-RWE-Spieler Tobias Hasse (RV) mit Schambeinentzündung auf unbestimmte Zeit, Paul Milde (ebenfalls RV) mit doppeltem Bänderriss. 6er Joshua Putze muss auf Grund der Spielausfälle noch 2 Spieltage Rot-sperre absitzen. Mittelstürmer Timmy Thiele muss ebenfalls noch 3 Spiele Rotsperre absitzen wegen der vielen Spielausfälle, abgesehen davon das er sich dann gleich sein Knie operieren ließ.
Der Ersatz für Thiele wird wohl Tim Heike sein - der Goalgetter der Cottbuser mit aktuell 10 Toren + 2 Vorlagen in der Liga, obwohl er häufig von der Bank kam.
Nach ihm kommt der gesperrte Thiele mit 6 Toren und 3 Vorlagen. Weiter Oesterhelweg mit 4 Toren, der verletzte Hasse mit 2 Toren und IV Campulka mit 2 Treffern. LA Halbauer und IV Slamar legten 4mal auf, der verletzte Borgmann 3mal.
Aus bisher 15 Spielen holte Energie 8 Siege, 4 remis und 3 Niederlagen bei 29:16 Toren und damit 28 Punkte.
Hinter Greifswald, RWE und dem BFC stellt Cottbus zusammen mit Altglienicke und Hertha BSC II die viertbeste Offensive.
Mit 16 Toren hat man die viertbeste Defensive der Liga nach Greifswald, BFC und Viktoria Berlin.
Das anfangs offensiv interpretierte 4-3-3 stellte Wollitz in den letzten Spielen mangels Personal auf verschiedenen Positionen des Öfteren um auf 4-2-3-1 oder sogar 3-4-2-1.
Tabellenführer war der FC Energie nur zweimal während der laufenden Saison.
Energie Cottbus hat vor 2 Monaten - am 25.11.2023 - letztmalig ein Pflichtspiel bestritten gegen den BFC Dynamo.
Die Ausbeute der letzten 5 Pflichtspiele war nicht überragend für den FC Energie - Carl Zeiss 0:2/H, Greifswald 1:1/A, Babelsberg 4:0/H, Lok Leipzig 2:2/A und BFC 0:1/H.
Ein hochwertiges Testspiel gegen Drittligist Erzgebirge Aue endete vor 2 Wochen 1:1.
Aktuell also schwer einzuschätzen, wo die Lausitzer leistungsmäßig tatsächlich stehen.
Zumindest hatten sie bei der Hinrunde Startschwierigkeiten - nach 1:2-Auswärtsniederlage am 1.ST kamen sie gegen unseren RWE am 2.ST im heimischen Stadion erneut nur zu einem 1:1 wie letzte Saison. Til Linus Schwarz machte in Cottbus den Ausgleichstreffer.
Am morgigen Mittwochabend muss Energie Cottbus sein erstes Nachholespiel beim FSV Luckenwalde bestreiten. Das ist in Luckenwalde an sich schon kein Zuckerschlecken und unter den aktuellen Bedingungen auch eher ein kraftraubendes Spiel für die Lausitzer auf wahrscheinlich tiefem Platz.
Einen Vorteil für Cottbus in bezug auf die RWE-Partie sehe ich da nicht unbedingt.
RWE konnte zumindest seine Punktspiele - bis auf den nun schon zweimaligen Ausfall bei Viktoria Berlin - soweit spielen.
Zu Hause verabschiedete man sich vor Weihnachten mit einem kaum erwarteten 7:2 über den Chemnitzer FC von den RWE-Fans.
Das nachfolgend Auswärtsspiel bei Hansa II verlor man völlig unnötigerweise mit 2:3.
Unser defensiver Zentraler Samuel Biek verließ uns Richtung USA nach Miami - vor allem wegen der Familie.
Vor der Rückrunde verließ ebenfalls der aussortierte Maximilian Pronichev RWE Richtung Cottbus. Auf sein Auftreten hier als Cottbuser darf man gespannt sein.
Etwas überraschend veabschiedete sich auch Sidny Lopes Cabral, der die Aufmerksamkeit des Drittligisten Viktoria Köln erregt hatte.
Mit etwas Ablöse eine große Chance für Sidny, sich eine Liga höher zu zeigen.
Für RWE jedoch ein herber Qualitätsverlust, den man personell anders auffangen muss. Sidny Lopes Cabral war einfach einer der wenigen konstanten Leistungsträger der Hinrunde.
Krasucki war ebenfalls freigestellt für eine Vorstellung beim FCM II - wo jedoch aktuell nichts passiert ist.
Personell gab es keine Zugänge bei RWE in der Winterpause bisher.
Die 3 RV Moritz, Felßberg und Fabinski arbeiten weiter an ihrer Genesung bzw individuellen Trainingseinheiten. Moritz ist aktuell am Weitesten.
Tavares fehlt voraussichtlich bis Saisonende wegen seines Mittelfußbruches. Simic hat weiterhin mit muskulären Problemen zu tun und war bisher kaum eine Option für den Kader. Muteba schlägt sich noch mit Leistenproblemen umher.
Lukas Zeller sitzt gegen Cottbus seine Sperre wegen seiner fünften Gelben aus dem Rostockspiel ab.
Mit Vorbelastung gehen - bei Einsatz gegen Cottbus - Til Linus Schwarz und Michael Seaton (jeweils 4 Gelbe) ins Spiel.
Auch die Nummer 1 kam in der Wintervorbereitung kurz auf - Plath oder Schellenberg. Da darf man gespannt sein, wem das Trainertrio das Vertrauen im Tor schenkt.
Das einzige Testspiel verlor man gegen Drittligist SV Sandhausen mit 0:2 bei guten Eindrücken. Die Trainingsbedingungen der letzten Tage waren jedoch eher suboptimal .
Die Personalsituation wird wahrscheinlich zu folgender Besetzung führen wie zuletzt ähnlich in Rostock:
------------Plath-------------------
--Badu-----Schwarz-----Schulz----A.Startsev----
----------Mergel-----------Weinhauer-----------
--Elva------------------------------Gall--------
--------Seaton---------Hajrulla------------------
Aktuell haben wir ansonsten noch Schellenberg. Manitz (Tor), Adesida (IV/6er), Mansaray (IV/RV), Jacky (IV/ A-Junior), Seidemann (RA), Langner (MS) und Krasucki (OM), die weder gesperrt noch verletzt sind.
Zum Abschenken wird man jedoch die Rückrunde nicht spielen.
Bereits jetzt wird man hinsehen und für 2024/25 planen - wer kann bleiben, wen will man verlängern, wie plant man perpsektivisch ein Team, das um den Aufstieg mitspielen kann. Wer soll dabei sein. Welche Spieler bieten sich an.
Unter der Prämisse, das Franz Gerber weitere Anteilseigner für die Profi-Gmbh sucht, um einen entsprechenden Etat stemmen zu können.
Da ist im Spielerstamm aktuell generell viel Luft nach oben bei fast allen Akteuren.
Dann kommen die Fans ins Spiel - Hütte vollmachen am Samstag. 7.000 Zuschauer heißt das anspruchsvolle Ziel.
Und die können RWE mal glatt zu einem knappen, hart erkämpften 2:1-Sieg schreien....
Mit dem FC Energie Cottbus kommt der aktuelle Tabellenvierte zum FC Rot-Weiß Erfurt ins Steigerwaldstadion, der von Platz 6 aus in die Rückrunde startet.
Beide Vereine wurden vor Saisonbeginn als Vereine genannt, denen man das Mitspielen um den Staffelsieg zutraute.
Aber ebenso wie die damals genannten 1.FC Lok Leipzig, Carl Zeiss und VSG Altglienicke sieht es sportlich aktuell anders aus zum 20.Spieltag.
Lediglich der 2022er-Meister BFC Dynamo kann aktuell mit dem immer noch ungeschlagenen aktuellen Spitzenreiter Greifswalder FC mithalten.
Zum Spitzenreiter haben die Cottbuser aktuell 9 Punkte Rückstand, jedoch auch 2 Spiele weniger bisher absolviert. 3 Nachholespiele müssen die Lausitzer zusätzlich zum Spielplan absolvieren, was sowohl den Termindruck als auch den Leistungsdruck steigert. Ausrutscher kann sich Energie nicht leisten, wenn sie im Kampf um den Staffelsieg ein Wort mitreden wollen.
Diese Saison ist ja bekanntlich der Weg nach oben zur Liga 3 frei für den Nordost-Meister.
Wer Pele Wollitz kennt, weiß, das der Cottbuser Trainer extrem ehrgeizig ist und dabei gelegentlich auch verbal sehr überzieht ( obwohl in den letzten Jahren dabei etwas ruhiger geworden).
Wollitz scheint in Cottbus - im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen er dann auch mal hinschmiss - gelernt zu haben, das man Teams entwickeln muss bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten.
Auch in Cottbus - was bei vielen medialen Betrachtungen verschiedenster Publikationen oft völlig vergessen wird - hat es einen erheblichen Umbruch im Kader gegeben.
Aus der Meistermannschaft 2022/23 gab es im Sommer 12 Abgänge, die zum Teil erheblich zu Lasten von Qualität und Substanz des FC Energie gingen.
Den Cottbussern ging nach dem Nichtaufstieg zuerst der Mann für das defensive Mittelfeld verloren.
Der variable Tobias Eisenhuth - wahlweise vor allem als 6er oder als Innenverteidiger - wechselte zum Zweitligaabsteiger Jahn Regensburg.
Das betrifft dann auch den Ex-FCC-Spieler Nilkas Erlbeck, der allerdings in der letzten Saison wegen vieler Verletzungen kaum noch eine Role spielte. Er ging jüngst zum Chemnitzer FC.
Die jungen Spieler Niklas Geisler (OM) und Jonas Böhmert (IV) wechselten nach Luckenwalde, da sie kaum noch berücksichtigt wurden. Nach Leihende kehrte Sherbakowski zu Dynamo Dresden zurück.
Ex-RWE-Spieler Ali Abu Alfa - unter Wollitz eher der Joker mit 4 Toren und 2 Vorlagen in 32 Spielen - ging zur VSG Altglienicke.
Malcolm Badu - 6 Tore und 7 Vorlagen in 31 Spielen, dazu von Wollitz über RV, Rechtsaußen bis zum Zehner immer da hingesetzt, wo gerade jemand gebraucht wurde - kam bekanntlich zu RWE, da man in Cottbus nicht mehr auf ihn setzte trotz regelmäßiger Einsätze.
Richtig ins Kontor schlug der Abgang von Eric Hottmann. In 32 Spielen steuerte er 10 Tore und 7 Vorlagen bei.
Hottmann landete in Liga 3 bei Jahn Regensburg.
Gravierend ist genauso der Verlust von Stürmer Nikolas Wähling aus der Fußballerfamilie Wähling ( weitere 4 Brüder sind aktiv beim KSC, in Osnabrück, Steinbach Haiger und der U19 von Hoffenheim), der in 33 Spielen 12 Tore schoß und 6 Vorlagen beisteuerte. Für viele unverständlich wechselte er zum Südwest-Regionalligisten TSV Steinbach Haiger.
Die Abgänge von Wähling, Hottmann, Badu und Abu Alfa machten insgesamt 50% der Cottbuser Saisontore der Meistersaison aus sowie über ein Drittel der Torvorlagen.
Dem standen 9 Neuzugänge gegenüber, davon 3 U19-Spieler.
Für die offensiven Abgänge hat man Cedric Euschen ( BFC Dynamo/ hängende Spitze für Hottmann), Rudolf Ndualu (SV Babelsberg/ Rechtsaußen für Badu) und Alexander Prokopenko (SC Freiburg II, vormals FCC II / Linksaußen für Wähling) verpflichtet.
Fraglich, ob das ausreichend ist.
Für das linke Mittelfeld holte man vom West-Regionalligisten SV Lippstadt Philipp Halbauer, der zwischen 2013-2021 in den Nachwuchszentren von Arminia Bielefeld und Schalke 04 ausgebildet wurde mit einschlägiger Erfahrung in der Regionalliga West.
Defensiv verpflichtete man aus Chemnitz dann den Ur-Chemnitzer Tim Campulka als robusten Innenverteidiger sowie den sehr erfahrenen Dominik Pelivan als defensiven Mittelfeldspieler. Beide weisen genügend Erfahrung in Liga 4 auf.
In der Winterpause rüstete man nun den Kader - der bisher nur 22 Spieler umfasste - noch einmal nach und stockte auf 25 Kaderspieler auf.
Aus der lettischen Liga kam vom Erstligisten FK Auda Linksverteidiger Niko Bretschneider nach Deutschland in die Lausitz.
Bretschneider entstammt der Jugendarbeit von Hertha BSC, TeBe und Hertha Zehlendorf. Im Männerbereich sammelte er Erfahrung bei Hertha BSC II in Liga 4 sowie dem MSV Duisburg in Liga 3.
In den 2 Saison beim FK Auda mit Stammplatz kam er sogar zu 2 Europacupspielen.
Der zentrale Mittelfeldspieler Yannik Möker - groß geworden bei Eintracht Braunschweig und dem VfL Wolfsburg - spielte im Männerbereich 2 Jahre für den VfL Wolfsburg II in der Regionalliga Nord sowie von 2020-2023 in Liga 3 für den FSV Zwickau. Nach deren Abstieg war seit Sommer 2023 vereinslos.
Und dann gibt es noch diesen Maximilian Pronichev, der in seiner Karriere eine stattliche Anzahl an Vereinen hat in seiner bisherigen Vita, die für einen 26-jährigen Spieler eindeutig zuviel sind. Letztlich war das Qualitätsversprechen mit dem Namen Pronichev zuletzt auch bei unserem FC Rot-Weiß Erfurt uneingelöst. Nun also wieder zurück nach Cottbus - dem Verein, bei dem er bisher leistungstechnisch gesehen sein einzige gute Saison spielte in 2021/22.
Mit der Wollitz-Aussage " stark leistungsbezogener Vertrag " und der Pronichev-Aussage " Es wird kene Probleme in der Kabine geben" scheint man wohl einen Konsens beidseitiger Zusammenarbeit gefunden zu haben.
Die Verpflichtungen kommen nicht von ungefähr.
Wollitz hat mehrere Langzeitverletzte und damit Probleme auf diversen Positionen.
Kapitän Borgmann (LV) fehlt seit Monaten nach Kreuzbandriss bis Saisonende, wurde jedoch trotzdem bereits verlängert. Ex-RWE-Spieler Tobias Hasse (RV) mit Schambeinentzündung auf unbestimmte Zeit, Paul Milde (ebenfalls RV) mit doppeltem Bänderriss. 6er Joshua Putze muss auf Grund der Spielausfälle noch 2 Spieltage Rot-sperre absitzen. Mittelstürmer Timmy Thiele muss ebenfalls noch 3 Spiele Rotsperre absitzen wegen der vielen Spielausfälle, abgesehen davon das er sich dann gleich sein Knie operieren ließ.
Der Ersatz für Thiele wird wohl Tim Heike sein - der Goalgetter der Cottbuser mit aktuell 10 Toren + 2 Vorlagen in der Liga, obwohl er häufig von der Bank kam.
Nach ihm kommt der gesperrte Thiele mit 6 Toren und 3 Vorlagen. Weiter Oesterhelweg mit 4 Toren, der verletzte Hasse mit 2 Toren und IV Campulka mit 2 Treffern. LA Halbauer und IV Slamar legten 4mal auf, der verletzte Borgmann 3mal.
Aus bisher 15 Spielen holte Energie 8 Siege, 4 remis und 3 Niederlagen bei 29:16 Toren und damit 28 Punkte.
Hinter Greifswald, RWE und dem BFC stellt Cottbus zusammen mit Altglienicke und Hertha BSC II die viertbeste Offensive.
Mit 16 Toren hat man die viertbeste Defensive der Liga nach Greifswald, BFC und Viktoria Berlin.
Das anfangs offensiv interpretierte 4-3-3 stellte Wollitz in den letzten Spielen mangels Personal auf verschiedenen Positionen des Öfteren um auf 4-2-3-1 oder sogar 3-4-2-1.
Tabellenführer war der FC Energie nur zweimal während der laufenden Saison.
Energie Cottbus hat vor 2 Monaten - am 25.11.2023 - letztmalig ein Pflichtspiel bestritten gegen den BFC Dynamo.
Die Ausbeute der letzten 5 Pflichtspiele war nicht überragend für den FC Energie - Carl Zeiss 0:2/H, Greifswald 1:1/A, Babelsberg 4:0/H, Lok Leipzig 2:2/A und BFC 0:1/H.
Ein hochwertiges Testspiel gegen Drittligist Erzgebirge Aue endete vor 2 Wochen 1:1.
Aktuell also schwer einzuschätzen, wo die Lausitzer leistungsmäßig tatsächlich stehen.
Zumindest hatten sie bei der Hinrunde Startschwierigkeiten - nach 1:2-Auswärtsniederlage am 1.ST kamen sie gegen unseren RWE am 2.ST im heimischen Stadion erneut nur zu einem 1:1 wie letzte Saison. Til Linus Schwarz machte in Cottbus den Ausgleichstreffer.
Am morgigen Mittwochabend muss Energie Cottbus sein erstes Nachholespiel beim FSV Luckenwalde bestreiten. Das ist in Luckenwalde an sich schon kein Zuckerschlecken und unter den aktuellen Bedingungen auch eher ein kraftraubendes Spiel für die Lausitzer auf wahrscheinlich tiefem Platz.
Einen Vorteil für Cottbus in bezug auf die RWE-Partie sehe ich da nicht unbedingt.
RWE konnte zumindest seine Punktspiele - bis auf den nun schon zweimaligen Ausfall bei Viktoria Berlin - soweit spielen.
Zu Hause verabschiedete man sich vor Weihnachten mit einem kaum erwarteten 7:2 über den Chemnitzer FC von den RWE-Fans.
Das nachfolgend Auswärtsspiel bei Hansa II verlor man völlig unnötigerweise mit 2:3.
Unser defensiver Zentraler Samuel Biek verließ uns Richtung USA nach Miami - vor allem wegen der Familie.
Vor der Rückrunde verließ ebenfalls der aussortierte Maximilian Pronichev RWE Richtung Cottbus. Auf sein Auftreten hier als Cottbuser darf man gespannt sein.
Etwas überraschend veabschiedete sich auch Sidny Lopes Cabral, der die Aufmerksamkeit des Drittligisten Viktoria Köln erregt hatte.
Mit etwas Ablöse eine große Chance für Sidny, sich eine Liga höher zu zeigen.
Für RWE jedoch ein herber Qualitätsverlust, den man personell anders auffangen muss. Sidny Lopes Cabral war einfach einer der wenigen konstanten Leistungsträger der Hinrunde.
Krasucki war ebenfalls freigestellt für eine Vorstellung beim FCM II - wo jedoch aktuell nichts passiert ist.
Personell gab es keine Zugänge bei RWE in der Winterpause bisher.
Die 3 RV Moritz, Felßberg und Fabinski arbeiten weiter an ihrer Genesung bzw individuellen Trainingseinheiten. Moritz ist aktuell am Weitesten.
Tavares fehlt voraussichtlich bis Saisonende wegen seines Mittelfußbruches. Simic hat weiterhin mit muskulären Problemen zu tun und war bisher kaum eine Option für den Kader. Muteba schlägt sich noch mit Leistenproblemen umher.
Lukas Zeller sitzt gegen Cottbus seine Sperre wegen seiner fünften Gelben aus dem Rostockspiel ab.
Mit Vorbelastung gehen - bei Einsatz gegen Cottbus - Til Linus Schwarz und Michael Seaton (jeweils 4 Gelbe) ins Spiel.
Auch die Nummer 1 kam in der Wintervorbereitung kurz auf - Plath oder Schellenberg. Da darf man gespannt sein, wem das Trainertrio das Vertrauen im Tor schenkt.
Das einzige Testspiel verlor man gegen Drittligist SV Sandhausen mit 0:2 bei guten Eindrücken. Die Trainingsbedingungen der letzten Tage waren jedoch eher suboptimal .
Die Personalsituation wird wahrscheinlich zu folgender Besetzung führen wie zuletzt ähnlich in Rostock:
------------Plath-------------------
--Badu-----Schwarz-----Schulz----A.Startsev----
----------Mergel-----------Weinhauer-----------
--Elva------------------------------Gall--------
--------Seaton---------Hajrulla------------------
Aktuell haben wir ansonsten noch Schellenberg. Manitz (Tor), Adesida (IV/6er), Mansaray (IV/RV), Jacky (IV/ A-Junior), Seidemann (RA), Langner (MS) und Krasucki (OM), die weder gesperrt noch verletzt sind.
Zum Abschenken wird man jedoch die Rückrunde nicht spielen.
Bereits jetzt wird man hinsehen und für 2024/25 planen - wer kann bleiben, wen will man verlängern, wie plant man perpsektivisch ein Team, das um den Aufstieg mitspielen kann. Wer soll dabei sein. Welche Spieler bieten sich an.
Unter der Prämisse, das Franz Gerber weitere Anteilseigner für die Profi-Gmbh sucht, um einen entsprechenden Etat stemmen zu können.
Da ist im Spielerstamm aktuell generell viel Luft nach oben bei fast allen Akteuren.
Dann kommen die Fans ins Spiel - Hütte vollmachen am Samstag. 7.000 Zuschauer heißt das anspruchsvolle Ziel.
Und die können RWE mal glatt zu einem knappen, hart erkämpften 2:1-Sieg schreien....