Da sind wir wieder, werte Cottbuser.
Am Samstag um 14:05 Uhr schlagen wir wieder in der Lausitz auf beim von vielen zum Staffelfavoriten erklärten Energie Cottbus und wollen eigentlich nichts anderes als sportlichen Ärger verbreiten.
Nach dem 1.FC Lok Leipzig 2020 und dem BFC Dynamo 2021 sind die Cottbuser 2023 das dritte Ost-Team in Serie, das in der Relegation zur Liga 3 scheiterte.
Ein unschöner Trend, denn seit 2012/2013 mit Beginn der Relegationen setzte sich der Nordostmeister stets durch in den Aufstiegsspielen - außer 2014 die TSG Neustrelitz unter Brdaric.
Diese Saison ist ja bekanntlich der Weg nach oben zur Liga 3 frei für den Nordost-Meister.
Ist nun der FC Energie Cottbus DER Aufstiegsfavorit, zu dem er medial auf vielen Ebenen gemacht wurde bzw auch von vielen Trainern der Staffel Nordost so gesehen wird?
In den Spielen gegen die SpVgg Unterhaching konnten sich die Lausitzer fußballerisch sehr selten so in Szene setzen, dass das für die Vorstadtmünchner zur Bedrohlichkeit auswuchs.
Unterhaching hatte unter Sandro Wagner insgesamt die bessere Spielanlage,wirkte reifer, abgeklärter, erfahrener.
Der Trend der letzten Jahre zeigt dann aber auch, das der jeweilige Nordostmeister nach einer nicht gewonnenen Relegation in aller Regel in der Folgesaison bei der Titelvergabe eher keine Rolle spielte.
Der 1.FC Lok Leipzig und auch der BFC Dynamo waren in den Jahren nach ihrer Meisterschaft zwar irgendwie oben dabei, aber nie in der Nähe zu Platz 1.
Wer Pele Wollitz kennt, weiß, das der Cottbuser Trainer extrem ehrgeizig ist und dabei gelegentlich auch verbal sehr überzieht ( obwohl in den letzten Jahren dabei etwas ruhiger geworden).
Wollitz scheint in Cottbus - im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen er dann auch mal hinschmiss - gelernt zu haben, das man Teams entwickeln muss bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten.
Auch in Cottbus - was bei vielen medialen Betrachtungen verschiedenster Publikationen oft völlig vergessen wird - hat es einen erheblichen Umbruch im Kader gegeben.
Aus der Meistermannschaft gibt es 12 Abgänge, die zum Teil erheblich zu Lasten von Qualität und Substanz des FC Energie gehen.
Den Cottbussern ging nach dem Nichtaufstieg zuerst der Mann für das defensive Mittelfeld verloren.
Der variable Tobias Eisenhuth - wahlweise vor allem als 6er oder als Innenverteidiger - wechselte zum Zweitligaabsteiger Jahn Regensburg.
Das betrifft dann auch den Ex-FCC-Spieler Nilkas Erlbeck, der allerdings in der letzten Saison wegen vieler Verletzungen kaum noch eine Role spielte. Er ging jüngst zum Chemnitzer FC.
Die jungen Spieler Niklas Geisler (OM) und Jonas Böhmert (IV) wechselten nach Luckenwalde, da sie kaum noch berücksichtigt wurden. Nach Leihende kehrte Sherbakowski zu Dynamo Dresden zurück.
Ex-RWE-Spieler Ali Abu Alfa - unter Wollitz eher der Joker mit 4 Toren und 2 Vorlagen in 32 Spielen - ging zur VSG Altglienicke.
Malcolm Badu - 6 Tore und 7 Vorlagen in 31 Spielen, dazu von Wollitz über RV, Rechtsaußen bis zum Zehner immer da hingesetzt, wo gerade jemand gebraucht wurde - kam bekanntlich zu RWE, da man in Cottbus nicht mehr auf ihn setzte trotz regelmäßiger Einsätze.
Richtig ins Kontor schlägt jedoch der Abgang von Eric Hottmann. In 32 Spielen steuerte er 10 Tore und 7 Vorlagen bei.
Zuerst generell als Mittelstürmer, setzte ihn Wollitz aber zunehmend mit weniger Spielzeit ein und schob ihn zwischen verschiedenen Positionen in der Offensive herum.
Hottmann ist aktuell noch vereinslos. Per Instagram hatte er sich von den Lausitzer Fans verabschiedet. Gerüchteweise könnte es zu Jahn Regensburg oder dem VfL Osnabrück gehen.
Gravierend ist genauso der Verlust von Stürmer Nikolas Wähling aus der Fußballerfamilie Wähling ( weitere 4 Brüder sind aktiv beim KSC, in Osnabrück, Steinbach Haiger und der U19 von Hoffenheim), der in 33 Spielen 12 Tore schoß und 6 Vorlagen beisteuerte.
Auch bei ihm ist gerüchteweise Jahn Regensburg der nächste Zielort.
Die Abgänge von Wähling, Hottmann, Badu und Abu Alfa machen insgesamt 50% der Cottbuser Saisontore der Meistersaison aus sowie über ein Drittel der Torvorlagen.
Dem stehen 9 Neuzugänge gegenüber, davon 3 U19-Spieler.
Damit ist der aktuelle Kader nur noch 21 Mann stark. Das dürfte bei längeren Verletzungen Auswirkungen auf die Qualität haben und nicht jede Position der Cottbuser ist gleichwertig besetzt. Auch der Alterschnitt stieg auf inzwischen 25,5 Jahre, womit Energie den ältesten Kader der Liga hat.
Das ist gegen den Trend der Liga, weil viele Vereine durchaus verjüngt haben.
Bei den sogenannten Marktwerten bei transfermarkt.de ist Cottbus damit Zweiter bei den Einzelspielern und dem gesamten Kader hinter der U21 des Zweitligisten Hertha BSC II.
Für die offensiven Abgänge hat man Cedric Euschen ( BFC Dynamo/ hängende Spitze für Hottmann), Rudolf Ndualu (SV Babelsberg/ Rechtsaußen für Badu) und Alexander Prokopenko (SC Freiburg II, vormals FCC II / Linksaußen für Wähling) verpflichtet.
Fraglich, ob das ausreichend ist.
Euschen bescheinigen viele eine gute Qualität. Euschen hat nach einem Kreuzbandriss 2017 lange gebraucht, um im Männerbereich anzukommen mit jährlichen Vereinswechseln sowie unlängst beim BFC erneut aufgetretener Knieprobleme. Nach seinem Weggang von Nürnberg II brachten erst die Stationen SF Lotte und BFC Dynamo wieder Aufmerksamkeit bezüglich seiner Person. Im Schnitt kommt er allerdings bisher nicht über 8 Saisontore in den Regionalligen.
Auch Rudolf Ndualu wechselte mehrfach jährlich den Verein, bis ihm in Babelsberg zuletzt eine gute Saison gelang. Er ist gebeutelt von mehreren Verletzungen in den letzten Jahren, was vor allem auf der Station MSV Duisburg 21/22 zum fast vollständigen Saisonausfall führte.
6 bis 7 Tore pro Saison sind aber auch seine bisherige Höchstmarke auf den Stationen Tebe, Viktoria Berlin und Babelsberg in der RL Nodost.
Alexander Prokopenko schaffte beim FCC nicht wirklich den Sprung vom FCC II aus der Oberligamannschaft ( wo er gegen RWE 2021 als bester Spieler des FCC II auffiel) in die Regionalligamannschaft trotz etlicher Einsätze.
Trotzdem gab es 2022 den Wechsel zum SC Freiburg II in Liga 3,
Das führte vorerst zu keiner weiteren Entwicklung bei ihm, weil er bereits nach dem ersten Spieltag über Monate von August 2022 bis März 2023 wegen diverser Verletzungen und Trainingsrückstände fehlte und dann im Frühjahr 23 so gut wie nicht mehr berücksichtigt wurde in Freiburg.
3 Einsätze mit knapp 90 MInuten Spielzeit insgesamt bleiben bei ihm in 2022/23 stehen.
Für das linke Mittelfeld holte man vom West-Regionalligisten SV Lippstadt Philipp Halbauer, der zwischen 2013-2021 in den Nachwuchszentren von Arminia Bielefeld und Schalke 04 ausgebildet wurde mit einschlägiger Erfahrung in der Regionalliga West.
Defensiv verpflichtete man aus Chemnitz dann den Ur-Chemnitzer Tim Campulka als robusten Innenverteidiger sowie den sehr erfahrenen Dominik Pelivan als defensiven Mittelfeldspieler. Beide weisen genügend Erfahrung in Liga 4 auf.
Die Saisoneröffnung von Energie Cottbus mit der umformierten Mannschaft ging allerdings gründlich daneben. Eine 1:2-Auswärtsniederlage holten sich die Lausitzer bei Viktoria Berlin ab.
Das ist in mehrfracher Hinsicht interessant. Viktoria Berlin spielte mit einer völlig neuformierten Mannschaft gegen den vermeintlichen Favoriten.
Interessant ist ebenfalls, das Wollitz vom letzte Saison erfolgreichen 4-3-3- taktisch auf ein 3-5-2 umstellte.
Zuerst verlor man bereits nach 13 Minuten Torwart Bethge mit einer schweren Verletzung und musste Ersatztorwart Sebald bringen. Der als sehr erfahrener Torwart die Nummer 2 hinter dem jungen Bethge ist.
Als Dreierkette davor agierten Hildebrandt - Campulka -Slamar.
Ex-RWE-Spieler Hasse spielte als hichstehender RV, Halbauer dasselbe auf LV. Im Mittelfeld defensiv/zentral spielten Putze, Jonas Hofmann und Kapitän Borgmann. Die Frage ist, ob sich Wollitz da vercoacht hat, da Borgmann sich in den letzten beiden Spielzeiten als sehr dynamischer LV auszeichnete mit eigenen Torerfolgen udn vor allem einer hohen Zahl an Vorlagen.
Vorn stürmten der EX-FCCer Timmy Thiele und Cedric Euschen.
Offenbar korrigierte Wollitz den sehr energielosen Auftritt seiner Truppe zur HZ und in der zweiten HZ mit taktischen Umstellungen. Neuzugang Halbauer musste raus, dafür kam Oesterhelweg. Der wirkungslose Euschen musste Tim Heike Platz machen und Slamar ging für Prokopenko, der dann offenbar LV spielte in einer 4-3-3-Formation. Neuzugang Ndualu wurde dann für Putze eingewechselt.
Dem gegenüber startete unser RWE mit einem 2:0-Auftakterfolg gegen Neuling Hansa II in die Saison. Wobei sich die Mannschaft durchaus in die Partie hinein arbeiten musste. Es gelang dann vor allem in der zweiten Halbzeit, arteigene Stärken deutlich besser einzubringen.
In Cottbus wird das Spiel RWE vor allem erst einmal defensiv fordern, da die Besetzung Thiele/Euschen ( oder Heike) von der Abwehrformation Zeller/Schulz körperliche Präsenz und hohe Aufmerksamkeit erfordert.
Es ist eher nicht anzunehmen, das Wollitz im Heimspiel erneut auf das Experiment einer Dreierkette setzen wird. Gleichwohl weiß Wollitz auch, das ihm mit RWE ein richtiges Brett vor die Tür gestellt wird und eine erneute Niederlage in der Lausitz Unruhe erzeugen wird.
Der größere Druck liegt hier bereits bei Energie Cottbus. Neben der Auftaktniederlage wird das Heimpublikum Erwartungen haben und alle meinten ja, das Cottbus der Staffelfavorit in dieser Saison sei.
Beide Vereine wissen noch nicht genau, wo sie wirklich stehen und zeigten in ihren Auftaktpartien an manchen Stellen - die Lausitzer dabei deutlich mehr - das man noch nicht richtig eingespielt ist.
Dabei kann man RWE zutrauen, den Auftritt vom Mai 2023 mit jenem 1:1 zu wiederholen. In jenem Spiel bestimmte Rot-Weiß die Partie über weite Strecken und ließ die Cottbuser selten zur Entfaltung kommen.
Personell ist bis auf Samuel Biek und Ben Luca Moritz bei RWE alles in Ordnung.
Til Linus Schwarz dürfte bis Samstag wieder den vollen Durchblick haben.
Vermutlich wird die Startelf vom Hansa-Spiel den Rasen in Cottbus betreten und den hoffentlich einsatzstark umpflügen.
Es wäre schön, wenn wieder rund 2.000 RWE-Fans den Lausitzern das Wochenende "verschönern" mit vollem Einsatz für die Mannschaft, die vielleicht wieder ein 1:1 holt.
Oder seit dem 06.April 19991 ( 1:0-Sieg RWE) nach 32 Jahren wieder einmal einen Sieg in Cottbus.
Das ist eigentlich überfällig.
Am Samstag um 14:05 Uhr schlagen wir wieder in der Lausitz auf beim von vielen zum Staffelfavoriten erklärten Energie Cottbus und wollen eigentlich nichts anderes als sportlichen Ärger verbreiten.
Nach dem 1.FC Lok Leipzig 2020 und dem BFC Dynamo 2021 sind die Cottbuser 2023 das dritte Ost-Team in Serie, das in der Relegation zur Liga 3 scheiterte.
Ein unschöner Trend, denn seit 2012/2013 mit Beginn der Relegationen setzte sich der Nordostmeister stets durch in den Aufstiegsspielen - außer 2014 die TSG Neustrelitz unter Brdaric.
Diese Saison ist ja bekanntlich der Weg nach oben zur Liga 3 frei für den Nordost-Meister.
Ist nun der FC Energie Cottbus DER Aufstiegsfavorit, zu dem er medial auf vielen Ebenen gemacht wurde bzw auch von vielen Trainern der Staffel Nordost so gesehen wird?
In den Spielen gegen die SpVgg Unterhaching konnten sich die Lausitzer fußballerisch sehr selten so in Szene setzen, dass das für die Vorstadtmünchner zur Bedrohlichkeit auswuchs.
Unterhaching hatte unter Sandro Wagner insgesamt die bessere Spielanlage,wirkte reifer, abgeklärter, erfahrener.
Der Trend der letzten Jahre zeigt dann aber auch, das der jeweilige Nordostmeister nach einer nicht gewonnenen Relegation in aller Regel in der Folgesaison bei der Titelvergabe eher keine Rolle spielte.
Der 1.FC Lok Leipzig und auch der BFC Dynamo waren in den Jahren nach ihrer Meisterschaft zwar irgendwie oben dabei, aber nie in der Nähe zu Platz 1.
Wer Pele Wollitz kennt, weiß, das der Cottbuser Trainer extrem ehrgeizig ist und dabei gelegentlich auch verbal sehr überzieht ( obwohl in den letzten Jahren dabei etwas ruhiger geworden).
Wollitz scheint in Cottbus - im Gegensatz zu früheren Jahren, in denen er dann auch mal hinschmiss - gelernt zu haben, das man Teams entwickeln muss bei begrenzten finanziellen Möglichkeiten.
Auch in Cottbus - was bei vielen medialen Betrachtungen verschiedenster Publikationen oft völlig vergessen wird - hat es einen erheblichen Umbruch im Kader gegeben.
Aus der Meistermannschaft gibt es 12 Abgänge, die zum Teil erheblich zu Lasten von Qualität und Substanz des FC Energie gehen.
Den Cottbussern ging nach dem Nichtaufstieg zuerst der Mann für das defensive Mittelfeld verloren.
Der variable Tobias Eisenhuth - wahlweise vor allem als 6er oder als Innenverteidiger - wechselte zum Zweitligaabsteiger Jahn Regensburg.
Das betrifft dann auch den Ex-FCC-Spieler Nilkas Erlbeck, der allerdings in der letzten Saison wegen vieler Verletzungen kaum noch eine Role spielte. Er ging jüngst zum Chemnitzer FC.
Die jungen Spieler Niklas Geisler (OM) und Jonas Böhmert (IV) wechselten nach Luckenwalde, da sie kaum noch berücksichtigt wurden. Nach Leihende kehrte Sherbakowski zu Dynamo Dresden zurück.
Ex-RWE-Spieler Ali Abu Alfa - unter Wollitz eher der Joker mit 4 Toren und 2 Vorlagen in 32 Spielen - ging zur VSG Altglienicke.
Malcolm Badu - 6 Tore und 7 Vorlagen in 31 Spielen, dazu von Wollitz über RV, Rechtsaußen bis zum Zehner immer da hingesetzt, wo gerade jemand gebraucht wurde - kam bekanntlich zu RWE, da man in Cottbus nicht mehr auf ihn setzte trotz regelmäßiger Einsätze.
Richtig ins Kontor schlägt jedoch der Abgang von Eric Hottmann. In 32 Spielen steuerte er 10 Tore und 7 Vorlagen bei.
Zuerst generell als Mittelstürmer, setzte ihn Wollitz aber zunehmend mit weniger Spielzeit ein und schob ihn zwischen verschiedenen Positionen in der Offensive herum.
Hottmann ist aktuell noch vereinslos. Per Instagram hatte er sich von den Lausitzer Fans verabschiedet. Gerüchteweise könnte es zu Jahn Regensburg oder dem VfL Osnabrück gehen.
Gravierend ist genauso der Verlust von Stürmer Nikolas Wähling aus der Fußballerfamilie Wähling ( weitere 4 Brüder sind aktiv beim KSC, in Osnabrück, Steinbach Haiger und der U19 von Hoffenheim), der in 33 Spielen 12 Tore schoß und 6 Vorlagen beisteuerte.
Auch bei ihm ist gerüchteweise Jahn Regensburg der nächste Zielort.
Die Abgänge von Wähling, Hottmann, Badu und Abu Alfa machen insgesamt 50% der Cottbuser Saisontore der Meistersaison aus sowie über ein Drittel der Torvorlagen.
Dem stehen 9 Neuzugänge gegenüber, davon 3 U19-Spieler.
Damit ist der aktuelle Kader nur noch 21 Mann stark. Das dürfte bei längeren Verletzungen Auswirkungen auf die Qualität haben und nicht jede Position der Cottbuser ist gleichwertig besetzt. Auch der Alterschnitt stieg auf inzwischen 25,5 Jahre, womit Energie den ältesten Kader der Liga hat.
Das ist gegen den Trend der Liga, weil viele Vereine durchaus verjüngt haben.
Bei den sogenannten Marktwerten bei transfermarkt.de ist Cottbus damit Zweiter bei den Einzelspielern und dem gesamten Kader hinter der U21 des Zweitligisten Hertha BSC II.
Für die offensiven Abgänge hat man Cedric Euschen ( BFC Dynamo/ hängende Spitze für Hottmann), Rudolf Ndualu (SV Babelsberg/ Rechtsaußen für Badu) und Alexander Prokopenko (SC Freiburg II, vormals FCC II / Linksaußen für Wähling) verpflichtet.
Fraglich, ob das ausreichend ist.
Euschen bescheinigen viele eine gute Qualität. Euschen hat nach einem Kreuzbandriss 2017 lange gebraucht, um im Männerbereich anzukommen mit jährlichen Vereinswechseln sowie unlängst beim BFC erneut aufgetretener Knieprobleme. Nach seinem Weggang von Nürnberg II brachten erst die Stationen SF Lotte und BFC Dynamo wieder Aufmerksamkeit bezüglich seiner Person. Im Schnitt kommt er allerdings bisher nicht über 8 Saisontore in den Regionalligen.
Auch Rudolf Ndualu wechselte mehrfach jährlich den Verein, bis ihm in Babelsberg zuletzt eine gute Saison gelang. Er ist gebeutelt von mehreren Verletzungen in den letzten Jahren, was vor allem auf der Station MSV Duisburg 21/22 zum fast vollständigen Saisonausfall führte.
6 bis 7 Tore pro Saison sind aber auch seine bisherige Höchstmarke auf den Stationen Tebe, Viktoria Berlin und Babelsberg in der RL Nodost.
Alexander Prokopenko schaffte beim FCC nicht wirklich den Sprung vom FCC II aus der Oberligamannschaft ( wo er gegen RWE 2021 als bester Spieler des FCC II auffiel) in die Regionalligamannschaft trotz etlicher Einsätze.
Trotzdem gab es 2022 den Wechsel zum SC Freiburg II in Liga 3,
Das führte vorerst zu keiner weiteren Entwicklung bei ihm, weil er bereits nach dem ersten Spieltag über Monate von August 2022 bis März 2023 wegen diverser Verletzungen und Trainingsrückstände fehlte und dann im Frühjahr 23 so gut wie nicht mehr berücksichtigt wurde in Freiburg.
3 Einsätze mit knapp 90 MInuten Spielzeit insgesamt bleiben bei ihm in 2022/23 stehen.
Für das linke Mittelfeld holte man vom West-Regionalligisten SV Lippstadt Philipp Halbauer, der zwischen 2013-2021 in den Nachwuchszentren von Arminia Bielefeld und Schalke 04 ausgebildet wurde mit einschlägiger Erfahrung in der Regionalliga West.
Defensiv verpflichtete man aus Chemnitz dann den Ur-Chemnitzer Tim Campulka als robusten Innenverteidiger sowie den sehr erfahrenen Dominik Pelivan als defensiven Mittelfeldspieler. Beide weisen genügend Erfahrung in Liga 4 auf.
Die Saisoneröffnung von Energie Cottbus mit der umformierten Mannschaft ging allerdings gründlich daneben. Eine 1:2-Auswärtsniederlage holten sich die Lausitzer bei Viktoria Berlin ab.
Das ist in mehrfracher Hinsicht interessant. Viktoria Berlin spielte mit einer völlig neuformierten Mannschaft gegen den vermeintlichen Favoriten.
Interessant ist ebenfalls, das Wollitz vom letzte Saison erfolgreichen 4-3-3- taktisch auf ein 3-5-2 umstellte.
Zuerst verlor man bereits nach 13 Minuten Torwart Bethge mit einer schweren Verletzung und musste Ersatztorwart Sebald bringen. Der als sehr erfahrener Torwart die Nummer 2 hinter dem jungen Bethge ist.
Als Dreierkette davor agierten Hildebrandt - Campulka -Slamar.
Ex-RWE-Spieler Hasse spielte als hichstehender RV, Halbauer dasselbe auf LV. Im Mittelfeld defensiv/zentral spielten Putze, Jonas Hofmann und Kapitän Borgmann. Die Frage ist, ob sich Wollitz da vercoacht hat, da Borgmann sich in den letzten beiden Spielzeiten als sehr dynamischer LV auszeichnete mit eigenen Torerfolgen udn vor allem einer hohen Zahl an Vorlagen.
Vorn stürmten der EX-FCCer Timmy Thiele und Cedric Euschen.
Offenbar korrigierte Wollitz den sehr energielosen Auftritt seiner Truppe zur HZ und in der zweiten HZ mit taktischen Umstellungen. Neuzugang Halbauer musste raus, dafür kam Oesterhelweg. Der wirkungslose Euschen musste Tim Heike Platz machen und Slamar ging für Prokopenko, der dann offenbar LV spielte in einer 4-3-3-Formation. Neuzugang Ndualu wurde dann für Putze eingewechselt.
Dem gegenüber startete unser RWE mit einem 2:0-Auftakterfolg gegen Neuling Hansa II in die Saison. Wobei sich die Mannschaft durchaus in die Partie hinein arbeiten musste. Es gelang dann vor allem in der zweiten Halbzeit, arteigene Stärken deutlich besser einzubringen.
In Cottbus wird das Spiel RWE vor allem erst einmal defensiv fordern, da die Besetzung Thiele/Euschen ( oder Heike) von der Abwehrformation Zeller/Schulz körperliche Präsenz und hohe Aufmerksamkeit erfordert.
Es ist eher nicht anzunehmen, das Wollitz im Heimspiel erneut auf das Experiment einer Dreierkette setzen wird. Gleichwohl weiß Wollitz auch, das ihm mit RWE ein richtiges Brett vor die Tür gestellt wird und eine erneute Niederlage in der Lausitz Unruhe erzeugen wird.
Der größere Druck liegt hier bereits bei Energie Cottbus. Neben der Auftaktniederlage wird das Heimpublikum Erwartungen haben und alle meinten ja, das Cottbus der Staffelfavorit in dieser Saison sei.
Beide Vereine wissen noch nicht genau, wo sie wirklich stehen und zeigten in ihren Auftaktpartien an manchen Stellen - die Lausitzer dabei deutlich mehr - das man noch nicht richtig eingespielt ist.
Dabei kann man RWE zutrauen, den Auftritt vom Mai 2023 mit jenem 1:1 zu wiederholen. In jenem Spiel bestimmte Rot-Weiß die Partie über weite Strecken und ließ die Cottbuser selten zur Entfaltung kommen.
Personell ist bis auf Samuel Biek und Ben Luca Moritz bei RWE alles in Ordnung.
Til Linus Schwarz dürfte bis Samstag wieder den vollen Durchblick haben.
Vermutlich wird die Startelf vom Hansa-Spiel den Rasen in Cottbus betreten und den hoffentlich einsatzstark umpflügen.
Es wäre schön, wenn wieder rund 2.000 RWE-Fans den Lausitzern das Wochenende "verschönern" mit vollem Einsatz für die Mannschaft, die vielleicht wieder ein 1:1 holt.
Oder seit dem 06.April 19991 ( 1:0-Sieg RWE) nach 32 Jahren wieder einmal einen Sieg in Cottbus.
Das ist eigentlich überfällig.