TLZ: Emma, Kumbela und ein trauriger "Orle"...
Braunschweig. (tlz) Grund zum Feiern hatten sie am Sonnabend eigentlich nicht, die etwa 1000 nach Braunschweig mitgereisten Rot-Weiß-Fans. Doch als sich die Spieler nach dem Abpfiff in die Nordkurve bewegten, galten ihre Gesänge ("Orle, Orle, Orle") vor allem einem, der nach den 90 Minuten selbst am liebsten in den Erdboden versunken wäre: Dirk Orlishausen.
Erfurts Keeper, acht Tage zuvor gegen Wolfsburg II noch der gefeierte Held, bekam gegen die Eintracht kaum etwas aufs Tor, und musste dennoch drei Mal hinter sich greifen. Beim 0:1 - einer von B. Fuchs als Flanke gedachter Aktion - senkte sich der Ball über ihn ins Tor (6.), beim 2:3 lenkte sich der 25-Jährige die Kugel selbst ins Netz (76.). Nicht Orkantief "Emma" gab Orlishausen später die Schuld. Die suchte er bei sich selber. "Beide Tore waren mein Ding. Das darf nicht passieren, wenn man Regionalliga spielen will", fasste er sich an den Kopf und fügte hinzu: "Gestern bist du der Held, und heute der A..."
Eine erneute Torwartdiskussion sieht Orlishausen jetzt schon wieder aufkommen. "Die wird es bei uns nicht geben", entgegnet RWE-Vize Detlef Goss. Auch Chefcoach Karsten Baumann stärkte seiner Nummer eins den Rücken: "Als Torwart lebst du in den Extremen. Bei normalen Windverhältnissen wäre ihm das nicht passiert." Also doch Emma die schuldige an einer Niederlage, die nach einer tollen spielerischen und kämpferischen Leistung der Gäste "nie hätte eintreten dürfen" (O-Ton Goss)? "Der Anpfiff unter diesen Bedingungen war grenzwertig", gab Baumann zu Protokoll. Und Recht hatte er, wobei dieses beide Mannschaften für sich beanspruchen durften. Hohe Bälle lies Emma oftmals regelrecht sekundenlang in der Luft stehen oder pustete sie teilweise wieder zurück zum Absender.
Bunjaku und Holst sind nun gesperrt
Der durch starke Regenfälle seifige und tiefe Boden tat sein übriges. Reguläre Bedingungen sehen anders aus!
Rot-Weiß, dass durch Baumann überraschend gleich auf vier Positionen (Pohl, Peßolat, Hausmann, Laumann) umgestellt wurde, kam damit in der ersten Halbzeit besser klar. Selbst gegen den Wind spielend, dominierte man in dieser Phase und hätte zur Pause eigentlich klar führen müssen. Doch lediglich Albert Bunjaku traf nach Pass von Samil Cinaz das Tor (15.). Patrick Kohlmann nach Freistoß (19.), Daniel Brückner (23.) und Bunjaku (32.) trafen jedoch nicht.
Dass man sogar mit einem Rückstand in die Kabine musste, war Sache des fast schon unterirdisch schlecht pfeifenden Schiedsrichters, der bei einem Luftduell ein absichtliches Handspiel von Matthias Holst gesehen haben wollte, erst mit dem Pfiff zögerte und dann auf Zuruf seines Assistenten doch auf den Punkt zeigte (41.) - und dafür Holst auch noch dessen fünfte gelbe Karte vorhielt. Es sollten nicht die einzigen Aufreger in dieser Partie bleiben. Rot-Weiß kam nach dem Wechsel dank riesiger Moral wieder zurück, und ebenfalls vom Punkt zum Ausgleich. Valentin Nastase hatte den enorm quirligen Martin Hauswald gelegt. Bunjaku legte sich das Leder zurecht, wurde dabei aber vom Eintracht-Keeper Adrian Horn, der deswegen vom Schiedsrichter ermahnt wurde, massiv gestört. Der Schweizer verwandelte dennoch - und ließ sich beim anschließenden Jubel zu einer Geste in Richtung Horn verleiten. Die Folge, auch Bunjaku erhielt daraufhin seine fünfte Gelbe (59.).
Das Fass zum Überlaufen brachten danach aber bei den Rot-Weißen zwei Szenen des eingewechselten früheren Erfurters Domi Kumbela. Der kullerte sich nach einem Tackling mit Holst fast sterbend auf dem Rasen, wofür Erfurts Kapitän die Ampelkarte bekam (78.). Eine Minute später verpasste Kumbela dann Martin Pohl einen Ellbogencheck - der nicht geahndet wurde. Es war zum Haare raufen.
02.03.2008 Aus Braunschweig berichtet Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Die Niederlage wird uns nicht umwerfen!"
Braunschweig. (tlz) Überraschend hatte ihn Karsten Baumann anstelle von Thiago Rockenbach da Silva in die Anfangself beordert, Matthias Peßolat. Er sollte als zweiter "Sechser" vor der Viererkette die offensiv ausgerichteten Gastgeber unter Kontrolle halten. TLZ sprach mit ihm.
Matthias, großartig gespielt und gekämpft, und dennoch verloren. Beschreiben Sie Ihre Gefühlslage.
Ehrlich gesagt, die ist bescheiden, und mehr als das. Wenigstens ein Remis hatten wir uns verdient. Hier hat die bessere Mannschaft verloren.
Dirk Orlishausen gab zu, zwei Fehler begangen zu haben. Liegt die Schuld der Niederlage bei ihm?
So ein Quatsch! Dirk ist auch nur ein Mensch. Ich weiß, dass er sich jetzt Vorwürfe macht. Wir alle werden ihn jetzt wieder aufbauen und nicht an dieser Niederlage zerbrechen. Jeder hat doch gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren.
Haben Sie die Situation, die zum Handelfmeter führte, gesehen?
Ja. Mit etwas Fingerspitzengefühl pfeift man sowas einfach nicht. Soll sich Matthias da im Zweikampf vorher die Hand abhacken?
Es wird in diesen Wochen viel über die Schiedsrichter diskutiert. In der Mannschaft jetzt auch über Karl-Markus Schumacher?
Er hat sich teilweise unglaublich angestellt. Mehr will ich dazu nicht sagen, weil es eh nichts bringt.
Hat Domi Kumbela bei den Aktionen mit Holst und Pohl wiedermal sein wahres Gesicht gezeigt?
Die Aktion mit Matthias Holst war ein normales Tackling. Dass Holst dafür Gelb-Rot sieht, finde ich überzogen. Bei der Aktion mit Martin Pohl hätte zumindest der Linienrichter ein Signal geben müssen. Aber irgendwie war das in der Beziehung nicht unser Tag.
Gegen Babelsberg fehlen nun mit Holst und Bunjaku ausgerechnet die beiden Spieler, die mit vier Gelben vorbelastet waren. Ein großes Handicap?
Vor allem Albert Bunjaku wird schwer zu ersetzen sein, weil er derzeit eigentlich sensationell drauf ist. Bei ihm ist ja fast jeder Schuss ein Tor. Aber wir haben einen sehr guten Kader, und werden auch gegen Babelsberg gut genug besetzt sein, um als Sieger vom Platz zu gehen.
02.03.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
Braunschweig. (tlz) Grund zum Feiern hatten sie am Sonnabend eigentlich nicht, die etwa 1000 nach Braunschweig mitgereisten Rot-Weiß-Fans. Doch als sich die Spieler nach dem Abpfiff in die Nordkurve bewegten, galten ihre Gesänge ("Orle, Orle, Orle") vor allem einem, der nach den 90 Minuten selbst am liebsten in den Erdboden versunken wäre: Dirk Orlishausen.
Erfurts Keeper, acht Tage zuvor gegen Wolfsburg II noch der gefeierte Held, bekam gegen die Eintracht kaum etwas aufs Tor, und musste dennoch drei Mal hinter sich greifen. Beim 0:1 - einer von B. Fuchs als Flanke gedachter Aktion - senkte sich der Ball über ihn ins Tor (6.), beim 2:3 lenkte sich der 25-Jährige die Kugel selbst ins Netz (76.). Nicht Orkantief "Emma" gab Orlishausen später die Schuld. Die suchte er bei sich selber. "Beide Tore waren mein Ding. Das darf nicht passieren, wenn man Regionalliga spielen will", fasste er sich an den Kopf und fügte hinzu: "Gestern bist du der Held, und heute der A..."
Eine erneute Torwartdiskussion sieht Orlishausen jetzt schon wieder aufkommen. "Die wird es bei uns nicht geben", entgegnet RWE-Vize Detlef Goss. Auch Chefcoach Karsten Baumann stärkte seiner Nummer eins den Rücken: "Als Torwart lebst du in den Extremen. Bei normalen Windverhältnissen wäre ihm das nicht passiert." Also doch Emma die schuldige an einer Niederlage, die nach einer tollen spielerischen und kämpferischen Leistung der Gäste "nie hätte eintreten dürfen" (O-Ton Goss)? "Der Anpfiff unter diesen Bedingungen war grenzwertig", gab Baumann zu Protokoll. Und Recht hatte er, wobei dieses beide Mannschaften für sich beanspruchen durften. Hohe Bälle lies Emma oftmals regelrecht sekundenlang in der Luft stehen oder pustete sie teilweise wieder zurück zum Absender.
Bunjaku und Holst sind nun gesperrt
Der durch starke Regenfälle seifige und tiefe Boden tat sein übriges. Reguläre Bedingungen sehen anders aus!
Rot-Weiß, dass durch Baumann überraschend gleich auf vier Positionen (Pohl, Peßolat, Hausmann, Laumann) umgestellt wurde, kam damit in der ersten Halbzeit besser klar. Selbst gegen den Wind spielend, dominierte man in dieser Phase und hätte zur Pause eigentlich klar führen müssen. Doch lediglich Albert Bunjaku traf nach Pass von Samil Cinaz das Tor (15.). Patrick Kohlmann nach Freistoß (19.), Daniel Brückner (23.) und Bunjaku (32.) trafen jedoch nicht.
Dass man sogar mit einem Rückstand in die Kabine musste, war Sache des fast schon unterirdisch schlecht pfeifenden Schiedsrichters, der bei einem Luftduell ein absichtliches Handspiel von Matthias Holst gesehen haben wollte, erst mit dem Pfiff zögerte und dann auf Zuruf seines Assistenten doch auf den Punkt zeigte (41.) - und dafür Holst auch noch dessen fünfte gelbe Karte vorhielt. Es sollten nicht die einzigen Aufreger in dieser Partie bleiben. Rot-Weiß kam nach dem Wechsel dank riesiger Moral wieder zurück, und ebenfalls vom Punkt zum Ausgleich. Valentin Nastase hatte den enorm quirligen Martin Hauswald gelegt. Bunjaku legte sich das Leder zurecht, wurde dabei aber vom Eintracht-Keeper Adrian Horn, der deswegen vom Schiedsrichter ermahnt wurde, massiv gestört. Der Schweizer verwandelte dennoch - und ließ sich beim anschließenden Jubel zu einer Geste in Richtung Horn verleiten. Die Folge, auch Bunjaku erhielt daraufhin seine fünfte Gelbe (59.).
Das Fass zum Überlaufen brachten danach aber bei den Rot-Weißen zwei Szenen des eingewechselten früheren Erfurters Domi Kumbela. Der kullerte sich nach einem Tackling mit Holst fast sterbend auf dem Rasen, wofür Erfurts Kapitän die Ampelkarte bekam (78.). Eine Minute später verpasste Kumbela dann Martin Pohl einen Ellbogencheck - der nicht geahndet wurde. Es war zum Haare raufen.
02.03.2008 Aus Braunschweig berichtet Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Die Niederlage wird uns nicht umwerfen!"
Braunschweig. (tlz) Überraschend hatte ihn Karsten Baumann anstelle von Thiago Rockenbach da Silva in die Anfangself beordert, Matthias Peßolat. Er sollte als zweiter "Sechser" vor der Viererkette die offensiv ausgerichteten Gastgeber unter Kontrolle halten. TLZ sprach mit ihm.
Matthias, großartig gespielt und gekämpft, und dennoch verloren. Beschreiben Sie Ihre Gefühlslage.
Ehrlich gesagt, die ist bescheiden, und mehr als das. Wenigstens ein Remis hatten wir uns verdient. Hier hat die bessere Mannschaft verloren.
Dirk Orlishausen gab zu, zwei Fehler begangen zu haben. Liegt die Schuld der Niederlage bei ihm?
So ein Quatsch! Dirk ist auch nur ein Mensch. Ich weiß, dass er sich jetzt Vorwürfe macht. Wir alle werden ihn jetzt wieder aufbauen und nicht an dieser Niederlage zerbrechen. Jeder hat doch gesehen, dass wir die bessere Mannschaft waren.
Haben Sie die Situation, die zum Handelfmeter führte, gesehen?
Ja. Mit etwas Fingerspitzengefühl pfeift man sowas einfach nicht. Soll sich Matthias da im Zweikampf vorher die Hand abhacken?
Es wird in diesen Wochen viel über die Schiedsrichter diskutiert. In der Mannschaft jetzt auch über Karl-Markus Schumacher?
Er hat sich teilweise unglaublich angestellt. Mehr will ich dazu nicht sagen, weil es eh nichts bringt.
Hat Domi Kumbela bei den Aktionen mit Holst und Pohl wiedermal sein wahres Gesicht gezeigt?
Die Aktion mit Matthias Holst war ein normales Tackling. Dass Holst dafür Gelb-Rot sieht, finde ich überzogen. Bei der Aktion mit Martin Pohl hätte zumindest der Linienrichter ein Signal geben müssen. Aber irgendwie war das in der Beziehung nicht unser Tag.
Gegen Babelsberg fehlen nun mit Holst und Bunjaku ausgerechnet die beiden Spieler, die mit vier Gelben vorbelastet waren. Ein großes Handicap?
Vor allem Albert Bunjaku wird schwer zu ersetzen sein, weil er derzeit eigentlich sensationell drauf ist. Bei ihm ist ja fast jeder Schuss ein Tor. Aber wir haben einen sehr guten Kader, und werden auch gegen Babelsberg gut genug besetzt sein, um als Sieger vom Platz zu gehen.
02.03.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de