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01.10.2007
TLZ: Weber und das "Schnatterinchen"


Heimpleite: Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten unterlag der FC Rot-Weiß (hier Neumann beim Kopfballduell mit dem Cottbuser Bankert) im Steigerwaldstadion. Fotos (2): Bild13 Erfurt. (tlz) Freunde werden sie wohl nicht mehr werden, die Fans des FC Rot-Weiß und Heiko Weber. Nicht gerade Sympathie schlug dem am Sonnabend nach dem Abpfiff von der Tribüne entgegen. Und ehe Weber im Spielertunnel verschwinden konnte, zeigte der mit der rechten Hand nach oben und miemte mit den Fingern das Schnatterinchen. Was soviel heißen sollte, wie: Ihr könnt brüllen, was ihr wollt. Seine Cottbuser hatten als Tabellenletzter beim 1:0 alles richtig gemacht. Und Rot-Weiß alles falsch.

"Das war ein beschissener Tag heute", brachte Albert Bunjaku die 90 Minuten auf den Punkt. Da hatten sie eine Woche zuvor Tabellenführer Wuppertal mit 5:1 vom Platz gefegt, am Mittwoch in Bremen 2:1 gewonnen, und nun dies. Auf Fehlersuche mussten sie gar nicht erst gehen. "Wer acht, neun Großchancen hat, wie wir, und die nicht nutzt, der kann nicht gewinnen", fand Pavel Dotchev, der später im Presseraum sogar Webers Mitgefühl hatte.

Vorwerfen konnte der Bulgare seinen Kickern nichts. Die begannen gegen äußerst destruktive Cottbuser wie man es von einem Favoriten erwarten kann. Da zeigte vor allem Daniel Brückner auf der linken Seite, wieso über ihn derzeit die ganze Liga redet. Doch spätestens vor dem Kasten von U20-Nationaltorwart Martin Männel war es vorbei mit der ganzen Herrlichkeit. Da verpasste Bunjaku den von Brückner gespielten Pass knapp (5.), da verfehlte Thiago Rockenbach da Silva aus vollem Lauf das Tor um Haaresbreite (9.). Und was nicht vorbei ging, wurde Beute von Torhüter Männel, wie Bunjakus Volleyschuss aus 18 Metern (45.).

Kapitän Matthias Holst gestand später: "Wir haben die mit unseren vergebenen Möglichkeiten stark gemacht." Cottbus nahm den Kampf an. Und das schmeckte den Gastgebern vor allem nach dem Wechsel überhaupt nicht. Jetzt bekam sogar Erfurts Torhüter Arbeit, als der von Jan Hochscheidt aus 14 Metern geprüft wurde (54.).

"War das schwerste Spiel der Woche"

André Maczkowiak hielt in dieser Szene glänzend, hatte aber acht Minuten später beim Freistoß von Manuel Zemlin keine Chance. Das mit 19,7 Jahren im Durchschnitt jüngste Team der Liga hatte das Spiel auf den Kopf gestellt und wurde danach kurzzeitig gegen verdutzte Erfurter sogar überlegen.

Erst mit dem eingewechselten Denis Wolf kam wieder Schwung ins rot-weiße Spiel. Doch im Schlussspurt sollte der Ausgleich mit der Brechstange gelingen, was völlig vor den Baum ging. Wolf nutzte seine Sprintqualitäten, bediente von der Grundlinie Bunjaku, der aus sechs Metern völlig frei verzog (70.) "Es war schwerer, vorbei zu schießen, als ins Tor", gestand der Schweizer, dem später noch ein Tor wegen angeblichem Abseits aberkannt wurde (88.).

Wiederholt fuhr sich da Heiko Weber mit der Hand durchs Haar, während Pavel Dotchev am liebsten vor seinen Trainerstuhl getreten hätte. Dass in der Nachspielzeit mit Sebastian Schuppan und Zemlin noch zwei Lausitzer mit Gelb-Rot vom Platz mussten, änderte nichts mehr am Ausgang. Nur in die Statistik wird es eingehen, dass Rot-Weiß das Spiel gegen neun Cottbuser verlor.

Es gibt solche Tage, an denen nichts gelingt. "Es war das schwerste Spiel der Woche", fand Matthias Holst. Nur gut, dass jetzt auswärts mit dem HSV II und danach Dynamo Dresden im Steigerwaldstadion wieder Gegner kommen, gegen die man nicht schon vor dem Spiel in den Köpfen gewonnen hat.

Erfurt: Maczkowiak - Schnetzler, Nowak, Holst, Heller (79. Beck) - Hauswald (59. Wolf), Cinaz, Rockenbach da Silva, Brückner - Bunjaku, Jabiri (59. Neumann).

Cottbus II: Männel - Bandrowski (89. Kanik), Wachsmuth, Bankert, Feick - Käthner (73. Riedeberger), Hochscheidt, Thielemann, Schuppan - Zemlin, Krieger (50. Marrack).

Schiedsrichter: Joerend (Lübbecke) - Zuschauer: 4712 - Tor: 0:1 Zemlin (62.).

30.09.2007 Von Thomas Czekalla

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: "Keine Ahnung, was da los war"


Vor einer Woche wurde hier der Tabellenführer mit 5:1 nach Hause geschickt und jetzt verliert der FC Rot-Weiß gegen den Tabellenletzten. Wie erklären Sie sich das?

Keine Ahnung, was da los war. Das passiert eben leider. Dass die Cottbuser durch einen Standard gewinnen, ist besonders bitter. Wir haben am Ende alles nach vorn geworfen, aber nun mal nicht getroffen.

Erfurt ist zuletzt vor allem über seine spielerischen Qualitäten zum Erfolg gekommen. Heute hat die Mannschaft es vor allem in der zweiten Halbzeit fast nur mit langen Bällen versucht.

Aber wer war denn die bessere Mannschaft?

Bestimmt nicht Cottbus! Wir hatten auch mehr Chancen. Nur müssen wir dann irgendwann mal treffen.

Woran hat es denn gelegen?

Wir haben den Ball einfach nicht über die Linie bekommen. Es hat nicht geklappt, was will man machen?

Das war das dritte Spiel innerhalb einer Woche. Hat die Frische gefehlt?

Nein, gar nicht. Wir haben Cottbus ja trotzdem weitestgehend beherrscht. Nur haben die mit einem Standard eben ein Tor gemacht und wir haben vorn reihenweise die Möglichkeiten vergeben.

Die anderen Vereine haben heute alle für Rot-Weiß gespielt. Da hätte man sich ganz oben festsetzen können...

Das ist mir egal. Wir müssen unsere Spiele gewinnen.

Jetzt geht es mit dem HSV wieder eine gegen eine zweite Mannschaft. Fährt man trotz dieses Rückschlags selbstbewusst dorthin?

Natürlich, Mund abwischen und weiter geht"s. Wir fahren nach Hamburg und wollen dort auch gewinnen. Ganz einfach.

30.09.2007 Von Fabian Zacharias

Quelle: http://www.tlz.de
Freies Wort: Die Tabellenletzten als Stolpersteine
TA Erfurt: Maß aller Dinge


Der FC Rot-Weiß II bleibt auch nach dem 6. Spieltag das Maß aller Dinge. Im mit 3:1 gewonnenen Spitzenspiel mussten auch die Sondershäuser die vor allem spielerische Überlegenheit der Erfurter anerkennen.

Schade nur, dass die Qualität der gutklassig beginnenden Partie später unter vielen die Aktionen unterbrechenden Nickeligkeiten litt. Die Rot-Weißen gingen indes auf Grund der bis dahin besseren Chancen (3. Cornelius, 13. Six) verdient in Führung. Der lange Ivanov war nach einer Flanke im Strafraum umgestoßen worden. Den Strafstoß verwandelte Cornelius humorlos mit linkem Hammer (16.). Als Six einen feinen Pass des ansonsten mit vielen Flüchtigkeitsfehlern behafteten Schubert in die Nahtstelle der Gäste-Abwehr in bester Position nicht veredeln konnte (28.), gab dies dem Spiel der Einheimischen einen Knacks. Anstatt weiter das Spiel zu suchen, passte man sich der bissigen Gästespielweise an. Stets lange Bälle aus der eigenen Abwehr waren zudem nicht dazu angetan, die Eintracht unter Druck zu setzen. Auch weil die beiden hochgewachsenen Erfurter Angreifer Beck und Ivanov infolge nur dürftig ausgeprägten Oberkörpereinsatzes keinerlei Lufthoheit erzielten.

Baumgartens vergebener "Riese" kurz nach der Pause deutete an, dass die Gäste sich keineswegs mit der Niederlage abzufinden bereit waren. Dem Ausgleich aber leistete Cornelius mit einem unnötigen Ballverlust Vorschub. Baumann war nach der folgenden Flanke per Kopf erfolgreich (56.). In personeller Unterzahl - verdientes "Rot" für Sondershausens Gerschewski (61.), unverdientes "Gelbrot" für Erfurts Schönberg (71.) - ging die Partie in die letzte Viertelstunde. Nun bewiesen die Rot-Weißen das größere Stehvermögen. Ivanov brachte sie nach vorzüglicher Vorarbeit des bis dahin unglücklich agierenden Tanne wieder in Front (75.). Der bewegliche Cornelius machte seinen Schnitzer vor dem 1:1 mit seinem, das Spiel endgültig entscheidenden Treffer zum 3:1 mehr als gut (78.). Becks feinen Pass nach einem Konter versenkte er in aller Seelenruhe.

Mit diesem Erfolg bleiben die Männer um Trainer Krebs weiter Spitzenreiter ohne Makel auf dem Punktekonto. "Wenn man 3:1 gewinnt, kann man nicht groß meckern. Dennoch haben wir uns zu sehr in giftigen Zweikämpfen aufgerieben, statt den Ball laufen zu lassen", monierte der Coach. Recht hat er.

30.09.2007 Von Manfred HÖNER

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA Sondershausen: RW Erfurt II - Sondershausen 3:1


SONDERSHAUSEN. Im Fan-Forum auf der Internetseite der Sondershäuser Eintracht fand dieses Spiel überhaupt nicht statt. Dort richtete sich der Blick allein auf Mittwoch, auf den Landespokal-Kracher gegen Wacker Nordhausen. Auf die Eintracht-Spieler wartete gestern aber erstmal ein nicht minder namhafter Gegner. Die Zweite von Rot-Weiß Erfurt war als Oberliga-Absteiger bisher ohne Punktverlust - und ist es nach dem 3:1 gegen die Eintracht auch weiterhin.

Es hat nicht gereicht für die Sondershäuser Eintracht. Etwas enttäuscht war Olaf Glage da schon. Andererseits hatte er zuvor eine couragierte Leistung seiner Mannschaft gesehen. Eine Leistung, die sich mit der der Gastgeber zweifelsohne messen konnte. Und eine Leistung die ihn optimistisch stimmt für die Pokal-Aufgabe am Mittwoch. "Das war ein Spiel zweier völlig gleichwertiger Mannschaften", meinte Sondershausens Trainer gestern nach dem Abpfiff. Zumal die Gastgeber mit mehreren Regionalliga erfahrenen Akteuren aufgelaufen waren. Torwart Dirk Orlishausen zum Beispiel, oder Ivaylo Ivanov und Christian Beck. Auch Ex-Eintrachtler Frank Tanne stand auf dem Platz - und zwar "über weite Strecken unauffällig", befand sein ehemaliger Trainer Glage.

Bereits im ersten Abschnitt sahen die knapp 250 Zuschauer ein sehr gutes Spiel. Und das, obwohl beide Teams mit hochkarätigen Torchancen eher sparten. Spätestens an der Strafraumgrenze war meist Schluss. Symptomatisch, dass der Führungstreffer für die Rot-Weißen vom Elfmeterpunkt aus fiel. Tino Gerschewski hatte einen Erfurter zu Fall gebracht. Aus Sicht Olaf Glages ein zumindest umstrittener Strafstoß. Dennoch: Danny Cornelius ließ sich die Chance nicht entgehen (16.). Kurz darauf hätte Sebastian Caspar um ein Haar den Ausgleich erzielt. Nach einem Pressschlag zwischen Daniel Rasch und Keeper Orslishausen köpfte er dann Ball aus zwölf Metern aufs Tor. Doch ein Abwehrspieler konnte auf der Linie retten (22.). So ging es mit der knappen Führung in die Kabine - und dann mit hohem Tempo zurück aufs Spielfeld. Die ersten zwanzig Minuten nach dem Wechsel waren wohl die stärksten der Gäste. Sven Baumann hätte zum absoluten Matchwinner werden können, nutzte aber nur eine seiner drei Hochkaräter. Nach einem gescheiterten Lupferversuch unmittelbar nach Wiederanpfiff (46.) erzielte er in der 53. Minute den Ausgleich, als er André Bohnes Flanke verwertete. Auch an der nächsten Situation war Baumann beteiligt. Sein 15-Meter-Schuss nach einer guten Kombination über Axel Duft und Caspar ging jedoch knapp am Tor vorbei.

Knackpunkt im Spiel war die 63. Minute. Warum sich Tino Gerschewski nach einer Ecke zu einem Ellenbogen-Check in den Brustkorb seines Gegenspielers hinreißen lief, konnte sich Glage gestern auch nicht erklären. Gerschewski musste mit Rot vom Platz, und Glage einige Umstellungen vornehmen. "Von da an haben wir den Faden im Spiel verloren", sagt Glage. Und als sich Tanne gegen zwei Eintrachtler durchsetzte und auf Beck passte, liefen zehn Sondershäuser einem erneuten Rückstand hinterher - 2:1 (75.). Erfurt war zu diesem Zeitpunkt allerdings auch nur noch zu zehnt. Piet Schönberg hatte kurz zuvor nach wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote Karte gesehen (72.). Den Schlusspunkt unter die Partie setzte Cornelius (77. Minute).

Dass die Eintracht nun bereits acht Punkte Rückstand auf Rot-Weiß Erfurt II hat, spielt zumindest am kommenden Mittwoch keine Rolle. Dann kommt Wacker Nordhausen zum Landespokalspiel auf den Göldner (Anstoß 14 Uhr). Und dann interessieren keine Punkte, sondern für die Gastgeber allein der Einzug in die nächste Pokalrunde. Mit einer Leistung wie gegen Erfurt sollte das zu schaffen sein, sagt Olaf Glage.

Von Christian KUSEL

30.09.2007

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Lausitzer Rundschau: Zemlin sorgt für ersten Saisonsieg

Kicker: Dotchev vermisst seine Führungsspieler
Bild- Thüringen

0:1! Und Weber verspottete RWE


Was war wohl schlimmer für Rot-Weiß? Dass Erfurt gegen Tabellenschlusslicht Cottbus II mit 0:1 verlor? Oder: Dass ausgerechnet der Ex-Jena-Coach Heiko Weber den Regionalligisten mit Spott überzog?
Wahrscheinlich war beides gleich schlimm. Nach einem Grottenkick verdaddelte die Elf von Pavel Dotchev (42) die Chance auf einen Aufstiegsplatz. Zemlins Traumfreistoß (63.) holte die Thüringer aus allen Träumen. Energie-Trainer Heiko Weber, der nach seiner Gastrolle in der Bundesliga wieder zwei Klassen tiefer ran musste, lachte sich ins Fäustchen: „Erfurt hat viel zu überheblich gespielt. Und die wollen eine Spitzenmannschaft sein? Durch die starke zweite Halbzeit haben wir verdient gewonnen.“
RWE-Boss Rolf Rombach grübelte: „Wir haben den Gegner wohl im Unterbewusstsein unterschätzt.“ Ganz gewiss! mw
TA: Böses Erwachen

TA: Rückfall




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