TLZ: Weber und das "Schnatterinchen"
Heimpleite: Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten unterlag der FC Rot-Weiß (hier Neumann beim Kopfballduell mit dem Cottbuser Bankert) im Steigerwaldstadion. Fotos (2): Bild13 Erfurt. (tlz) Freunde werden sie wohl nicht mehr werden, die Fans des FC Rot-Weiß und Heiko Weber. Nicht gerade Sympathie schlug dem am Sonnabend nach dem Abpfiff von der Tribüne entgegen. Und ehe Weber im Spielertunnel verschwinden konnte, zeigte der mit der rechten Hand nach oben und miemte mit den Fingern das Schnatterinchen. Was soviel heißen sollte, wie: Ihr könnt brüllen, was ihr wollt. Seine Cottbuser hatten als Tabellenletzter beim 1:0 alles richtig gemacht. Und Rot-Weiß alles falsch.
"Das war ein beschissener Tag heute", brachte Albert Bunjaku die 90 Minuten auf den Punkt. Da hatten sie eine Woche zuvor Tabellenführer Wuppertal mit 5:1 vom Platz gefegt, am Mittwoch in Bremen 2:1 gewonnen, und nun dies. Auf Fehlersuche mussten sie gar nicht erst gehen. "Wer acht, neun Großchancen hat, wie wir, und die nicht nutzt, der kann nicht gewinnen", fand Pavel Dotchev, der später im Presseraum sogar Webers Mitgefühl hatte.
Vorwerfen konnte der Bulgare seinen Kickern nichts. Die begannen gegen äußerst destruktive Cottbuser wie man es von einem Favoriten erwarten kann. Da zeigte vor allem Daniel Brückner auf der linken Seite, wieso über ihn derzeit die ganze Liga redet. Doch spätestens vor dem Kasten von U20-Nationaltorwart Martin Männel war es vorbei mit der ganzen Herrlichkeit. Da verpasste Bunjaku den von Brückner gespielten Pass knapp (5.), da verfehlte Thiago Rockenbach da Silva aus vollem Lauf das Tor um Haaresbreite (9.). Und was nicht vorbei ging, wurde Beute von Torhüter Männel, wie Bunjakus Volleyschuss aus 18 Metern (45.).
Kapitän Matthias Holst gestand später: "Wir haben die mit unseren vergebenen Möglichkeiten stark gemacht." Cottbus nahm den Kampf an. Und das schmeckte den Gastgebern vor allem nach dem Wechsel überhaupt nicht. Jetzt bekam sogar Erfurts Torhüter Arbeit, als der von Jan Hochscheidt aus 14 Metern geprüft wurde (54.).
"War das schwerste Spiel der Woche"
André Maczkowiak hielt in dieser Szene glänzend, hatte aber acht Minuten später beim Freistoß von Manuel Zemlin keine Chance. Das mit 19,7 Jahren im Durchschnitt jüngste Team der Liga hatte das Spiel auf den Kopf gestellt und wurde danach kurzzeitig gegen verdutzte Erfurter sogar überlegen.
Erst mit dem eingewechselten Denis Wolf kam wieder Schwung ins rot-weiße Spiel. Doch im Schlussspurt sollte der Ausgleich mit der Brechstange gelingen, was völlig vor den Baum ging. Wolf nutzte seine Sprintqualitäten, bediente von der Grundlinie Bunjaku, der aus sechs Metern völlig frei verzog (70.) "Es war schwerer, vorbei zu schießen, als ins Tor", gestand der Schweizer, dem später noch ein Tor wegen angeblichem Abseits aberkannt wurde (88.).
Wiederholt fuhr sich da Heiko Weber mit der Hand durchs Haar, während Pavel Dotchev am liebsten vor seinen Trainerstuhl getreten hätte. Dass in der Nachspielzeit mit Sebastian Schuppan und Zemlin noch zwei Lausitzer mit Gelb-Rot vom Platz mussten, änderte nichts mehr am Ausgang. Nur in die Statistik wird es eingehen, dass Rot-Weiß das Spiel gegen neun Cottbuser verlor.
Es gibt solche Tage, an denen nichts gelingt. "Es war das schwerste Spiel der Woche", fand Matthias Holst. Nur gut, dass jetzt auswärts mit dem HSV II und danach Dynamo Dresden im Steigerwaldstadion wieder Gegner kommen, gegen die man nicht schon vor dem Spiel in den Köpfen gewonnen hat.
Erfurt: Maczkowiak - Schnetzler, Nowak, Holst, Heller (79. Beck) - Hauswald (59. Wolf), Cinaz, Rockenbach da Silva, Brückner - Bunjaku, Jabiri (59. Neumann).
Cottbus II: Männel - Bandrowski (89. Kanik), Wachsmuth, Bankert, Feick - Käthner (73. Riedeberger), Hochscheidt, Thielemann, Schuppan - Zemlin, Krieger (50. Marrack).
Schiedsrichter: Joerend (Lübbecke) - Zuschauer: 4712 - Tor: 0:1 Zemlin (62.).
30.09.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Keine Ahnung, was da los war"
Vor einer Woche wurde hier der Tabellenführer mit 5:1 nach Hause geschickt und jetzt verliert der FC Rot-Weiß gegen den Tabellenletzten. Wie erklären Sie sich das?
Keine Ahnung, was da los war. Das passiert eben leider. Dass die Cottbuser durch einen Standard gewinnen, ist besonders bitter. Wir haben am Ende alles nach vorn geworfen, aber nun mal nicht getroffen.
Erfurt ist zuletzt vor allem über seine spielerischen Qualitäten zum Erfolg gekommen. Heute hat die Mannschaft es vor allem in der zweiten Halbzeit fast nur mit langen Bällen versucht.
Aber wer war denn die bessere Mannschaft?
Bestimmt nicht Cottbus! Wir hatten auch mehr Chancen. Nur müssen wir dann irgendwann mal treffen.
Woran hat es denn gelegen?
Wir haben den Ball einfach nicht über die Linie bekommen. Es hat nicht geklappt, was will man machen?
Das war das dritte Spiel innerhalb einer Woche. Hat die Frische gefehlt?
Nein, gar nicht. Wir haben Cottbus ja trotzdem weitestgehend beherrscht. Nur haben die mit einem Standard eben ein Tor gemacht und wir haben vorn reihenweise die Möglichkeiten vergeben.
Die anderen Vereine haben heute alle für Rot-Weiß gespielt. Da hätte man sich ganz oben festsetzen können...
Das ist mir egal. Wir müssen unsere Spiele gewinnen.
Jetzt geht es mit dem HSV wieder eine gegen eine zweite Mannschaft. Fährt man trotz dieses Rückschlags selbstbewusst dorthin?
Natürlich, Mund abwischen und weiter geht"s. Wir fahren nach Hamburg und wollen dort auch gewinnen. Ganz einfach.
30.09.2007 Von Fabian Zacharias
Quelle: http://www.tlz.de
Heimpleite: Ausgerechnet gegen den Tabellenletzten unterlag der FC Rot-Weiß (hier Neumann beim Kopfballduell mit dem Cottbuser Bankert) im Steigerwaldstadion. Fotos (2): Bild13 Erfurt. (tlz) Freunde werden sie wohl nicht mehr werden, die Fans des FC Rot-Weiß und Heiko Weber. Nicht gerade Sympathie schlug dem am Sonnabend nach dem Abpfiff von der Tribüne entgegen. Und ehe Weber im Spielertunnel verschwinden konnte, zeigte der mit der rechten Hand nach oben und miemte mit den Fingern das Schnatterinchen. Was soviel heißen sollte, wie: Ihr könnt brüllen, was ihr wollt. Seine Cottbuser hatten als Tabellenletzter beim 1:0 alles richtig gemacht. Und Rot-Weiß alles falsch.
"Das war ein beschissener Tag heute", brachte Albert Bunjaku die 90 Minuten auf den Punkt. Da hatten sie eine Woche zuvor Tabellenführer Wuppertal mit 5:1 vom Platz gefegt, am Mittwoch in Bremen 2:1 gewonnen, und nun dies. Auf Fehlersuche mussten sie gar nicht erst gehen. "Wer acht, neun Großchancen hat, wie wir, und die nicht nutzt, der kann nicht gewinnen", fand Pavel Dotchev, der später im Presseraum sogar Webers Mitgefühl hatte.
Vorwerfen konnte der Bulgare seinen Kickern nichts. Die begannen gegen äußerst destruktive Cottbuser wie man es von einem Favoriten erwarten kann. Da zeigte vor allem Daniel Brückner auf der linken Seite, wieso über ihn derzeit die ganze Liga redet. Doch spätestens vor dem Kasten von U20-Nationaltorwart Martin Männel war es vorbei mit der ganzen Herrlichkeit. Da verpasste Bunjaku den von Brückner gespielten Pass knapp (5.), da verfehlte Thiago Rockenbach da Silva aus vollem Lauf das Tor um Haaresbreite (9.). Und was nicht vorbei ging, wurde Beute von Torhüter Männel, wie Bunjakus Volleyschuss aus 18 Metern (45.).
Kapitän Matthias Holst gestand später: "Wir haben die mit unseren vergebenen Möglichkeiten stark gemacht." Cottbus nahm den Kampf an. Und das schmeckte den Gastgebern vor allem nach dem Wechsel überhaupt nicht. Jetzt bekam sogar Erfurts Torhüter Arbeit, als der von Jan Hochscheidt aus 14 Metern geprüft wurde (54.).
"War das schwerste Spiel der Woche"
André Maczkowiak hielt in dieser Szene glänzend, hatte aber acht Minuten später beim Freistoß von Manuel Zemlin keine Chance. Das mit 19,7 Jahren im Durchschnitt jüngste Team der Liga hatte das Spiel auf den Kopf gestellt und wurde danach kurzzeitig gegen verdutzte Erfurter sogar überlegen.
Erst mit dem eingewechselten Denis Wolf kam wieder Schwung ins rot-weiße Spiel. Doch im Schlussspurt sollte der Ausgleich mit der Brechstange gelingen, was völlig vor den Baum ging. Wolf nutzte seine Sprintqualitäten, bediente von der Grundlinie Bunjaku, der aus sechs Metern völlig frei verzog (70.) "Es war schwerer, vorbei zu schießen, als ins Tor", gestand der Schweizer, dem später noch ein Tor wegen angeblichem Abseits aberkannt wurde (88.).
Wiederholt fuhr sich da Heiko Weber mit der Hand durchs Haar, während Pavel Dotchev am liebsten vor seinen Trainerstuhl getreten hätte. Dass in der Nachspielzeit mit Sebastian Schuppan und Zemlin noch zwei Lausitzer mit Gelb-Rot vom Platz mussten, änderte nichts mehr am Ausgang. Nur in die Statistik wird es eingehen, dass Rot-Weiß das Spiel gegen neun Cottbuser verlor.
Es gibt solche Tage, an denen nichts gelingt. "Es war das schwerste Spiel der Woche", fand Matthias Holst. Nur gut, dass jetzt auswärts mit dem HSV II und danach Dynamo Dresden im Steigerwaldstadion wieder Gegner kommen, gegen die man nicht schon vor dem Spiel in den Köpfen gewonnen hat.
Erfurt: Maczkowiak - Schnetzler, Nowak, Holst, Heller (79. Beck) - Hauswald (59. Wolf), Cinaz, Rockenbach da Silva, Brückner - Bunjaku, Jabiri (59. Neumann).
Cottbus II: Männel - Bandrowski (89. Kanik), Wachsmuth, Bankert, Feick - Käthner (73. Riedeberger), Hochscheidt, Thielemann, Schuppan - Zemlin, Krieger (50. Marrack).
Schiedsrichter: Joerend (Lübbecke) - Zuschauer: 4712 - Tor: 0:1 Zemlin (62.).
30.09.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Keine Ahnung, was da los war"
Vor einer Woche wurde hier der Tabellenführer mit 5:1 nach Hause geschickt und jetzt verliert der FC Rot-Weiß gegen den Tabellenletzten. Wie erklären Sie sich das?
Keine Ahnung, was da los war. Das passiert eben leider. Dass die Cottbuser durch einen Standard gewinnen, ist besonders bitter. Wir haben am Ende alles nach vorn geworfen, aber nun mal nicht getroffen.
Erfurt ist zuletzt vor allem über seine spielerischen Qualitäten zum Erfolg gekommen. Heute hat die Mannschaft es vor allem in der zweiten Halbzeit fast nur mit langen Bällen versucht.
Aber wer war denn die bessere Mannschaft?
Bestimmt nicht Cottbus! Wir hatten auch mehr Chancen. Nur müssen wir dann irgendwann mal treffen.
Woran hat es denn gelegen?
Wir haben den Ball einfach nicht über die Linie bekommen. Es hat nicht geklappt, was will man machen?
Das war das dritte Spiel innerhalb einer Woche. Hat die Frische gefehlt?
Nein, gar nicht. Wir haben Cottbus ja trotzdem weitestgehend beherrscht. Nur haben die mit einem Standard eben ein Tor gemacht und wir haben vorn reihenweise die Möglichkeiten vergeben.
Die anderen Vereine haben heute alle für Rot-Weiß gespielt. Da hätte man sich ganz oben festsetzen können...
Das ist mir egal. Wir müssen unsere Spiele gewinnen.
Jetzt geht es mit dem HSV wieder eine gegen eine zweite Mannschaft. Fährt man trotz dieses Rückschlags selbstbewusst dorthin?
Natürlich, Mund abwischen und weiter geht"s. Wir fahren nach Hamburg und wollen dort auch gewinnen. Ganz einfach.
30.09.2007 Von Fabian Zacharias
Quelle: http://www.tlz.de