der artikel von heute ist sicher untergegangen.
[b]Land muss Fördergelder ausgeben - Erfurter Stadion profitiert[/b]
http://www.thueringer-allgemeine.de/star...2056036386
"Wir konnten die Fördersumme des Wirtschaftsministeriums für die Multifunktionsarena auf 33,9 Millionen Euro erhöhen", so Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski (SPD) am vergangenen Donnerstag anlässlich der offiziellen Vorstellung der Planungen zur Multifunktionsarena. Nähere Angaben zum "Wie" und "Warum" machte er nicht. Und so stehen die fünf Millionen Euro extra bis heute als bloße Zahl im Raum.
Dabei lässt sich mit dem Geld doch noch ein guter Teil jener Einsparungen im Stadionrund rückgängig machen, die in den Monaten zuvor noch dem Rotstift zum Opfer gefallen waren. Denn eine zentrale Bedingung der Ausschreibung war gewesen, dass die Stadt zu den Fördermitteln des Landes in Höhe von damals 28 Millionen Euro einen Höchstbetrag von 5,8 Millionen Euro aus eigenen Mitteln zuschießen werde.
"Wir können jetzt alle Toiletten bauen", so Oberbürgermeister Andreas Bausewein gegenüber unserer Zeitung. Aus Kostengründen war die Kapazität der vorgehaltenen stillen Orte im Stadion zunächst auf eine Kapazität von 8000 Zuschauern gedeckelt worden. Sollten zu Top-Spielen oder Großveranstaltungen doch einmal mehr Zuschauer kommen, hätten zusätzlich Dixi-Klos aufgestellt werden müssen, so der Plan.
Auch der eingesparte Vogelschutz an den Rändern des Tribünendachs wird von dem Geld nun gebaut werden können, so Bausewein. Auch er war wegen vermuteter "Kosten von mehreren Hunderttausend Euro" zugunsten eines kleinen Experiments eingespart worden. Zunächst - hieß es - wolle man schauen, wo herabfallende Exkremente auf die Fans unter den Tribünendächern niedergehen. Dann hätte man dort im Bedarfsfall punktuell nachrüsten können.
Mehr Toiletten und Imbiss-Stände
Doch auch teurere Fliesen, Fenster aus Aluminium in den Sanitäranlagen oder eine größere Anzahl von Essensbuden erscheint nun möglich. Dasselbe gilt für den Anschluss der Flutlichtanlage an das Stromnetz. In der Anschaffung billiger und deshalb zunächst erwogen worden, war der Betrieb über ein Notstromaggregat. Das allerdings hätte bei Abendspielen die Betriebskosten erhöht. Trotz frischen Geldes wird es die ursprünglich gewünschten rollbaren Tribünen an den Kopfseiten des Stadions nicht geben - nicht nur wegen der vermuteten Millionenkosten. Da der Generalbauunternehmer die Tribünen nun konventionell geplant und als Auftrag erteilt bekommen hat, werden Rolltribünen allein schon aus konstruktiven Gründen nicht in den Baukörper hineinpassen.
Wochenlang war über die Details des zusätzlichen Finanzpakets verhandelt worden. Nichts sollte nach außen dringen. Auf Nachfrage unserer Zeitung, warum sich die Verhandlungen zwischen Stadt und Land über die Fördermittelgewährung länger hinzogen, als ursprünglich gedacht, kam zunächst nur die Antwort aus dem Wirtschaftsressort: So eine Förderung sei "komplex", da gebe "es viel zu bereden". Die Ministeriumssprecherin verlor kein Wort von den zusätzlichen Millionen.
Die Möglichkeit, die Fördersumme zu erhöhen, hatte sich erst relativ spät im Ausschreibungsverfahren ergeben. Denn das Geld war ursprünglich für den Bau des schiefen Turms in der Rhön reserviert gewesen. Auf der 751 Meter hohen "Hohen Geba" in der thüringischen Rhön sollte das schiefste Bauwerk der Welt entstehen. Doch per Bürgerentscheid hatten die Einwohner der Gemeinde Rhönblick Mitte September gegen das Vorhaben gestimmt.
Um die Bundesgelder nicht verfallen zu lassen, musste schnell eine Ersatzinvestition her. Das Stadion bot sich an. "Wir haben erst eine Woche vor der Stadtratssitzung alles unter Dach und Fach bekommen", freut sich der Erfurter Oberbürgermeister Bausewein. Die Fördersumme steige somit auf "sagenhafte 87 Prozent". Allerdings könne er noch keine Details zum genauen Umfang der Nachrüstungen nennen. Denn nun müsse erst einmal eine zweite Ausschreibungsrunde vorbereitet werden.
Sie könnte zu teils kuriosen Bedingungen am Bau führen. Denn sollte die Firma Kösterbau nicht auch den Folgeauftrag erhalten, würde das Unternehmen beispielsweise die Toiletten bis zu einer Höhe von 1,2 Metern fliesen, den Rest bis zur Decke würde dann die Konkurrenz an die Wand bringen.
Matthias Thüsing / 15.11.14 / TA
[b]Land muss Fördergelder ausgeben - Erfurter Stadion profitiert[/b]
http://www.thueringer-allgemeine.de/star...2056036386
"Wir konnten die Fördersumme des Wirtschaftsministeriums für die Multifunktionsarena auf 33,9 Millionen Euro erhöhen", so Wirtschaftsstaatssekretär Jochen Staschewski (SPD) am vergangenen Donnerstag anlässlich der offiziellen Vorstellung der Planungen zur Multifunktionsarena. Nähere Angaben zum "Wie" und "Warum" machte er nicht. Und so stehen die fünf Millionen Euro extra bis heute als bloße Zahl im Raum.
Dabei lässt sich mit dem Geld doch noch ein guter Teil jener Einsparungen im Stadionrund rückgängig machen, die in den Monaten zuvor noch dem Rotstift zum Opfer gefallen waren. Denn eine zentrale Bedingung der Ausschreibung war gewesen, dass die Stadt zu den Fördermitteln des Landes in Höhe von damals 28 Millionen Euro einen Höchstbetrag von 5,8 Millionen Euro aus eigenen Mitteln zuschießen werde.
"Wir können jetzt alle Toiletten bauen", so Oberbürgermeister Andreas Bausewein gegenüber unserer Zeitung. Aus Kostengründen war die Kapazität der vorgehaltenen stillen Orte im Stadion zunächst auf eine Kapazität von 8000 Zuschauern gedeckelt worden. Sollten zu Top-Spielen oder Großveranstaltungen doch einmal mehr Zuschauer kommen, hätten zusätzlich Dixi-Klos aufgestellt werden müssen, so der Plan.
Auch der eingesparte Vogelschutz an den Rändern des Tribünendachs wird von dem Geld nun gebaut werden können, so Bausewein. Auch er war wegen vermuteter "Kosten von mehreren Hunderttausend Euro" zugunsten eines kleinen Experiments eingespart worden. Zunächst - hieß es - wolle man schauen, wo herabfallende Exkremente auf die Fans unter den Tribünendächern niedergehen. Dann hätte man dort im Bedarfsfall punktuell nachrüsten können.
Mehr Toiletten und Imbiss-Stände
Doch auch teurere Fliesen, Fenster aus Aluminium in den Sanitäranlagen oder eine größere Anzahl von Essensbuden erscheint nun möglich. Dasselbe gilt für den Anschluss der Flutlichtanlage an das Stromnetz. In der Anschaffung billiger und deshalb zunächst erwogen worden, war der Betrieb über ein Notstromaggregat. Das allerdings hätte bei Abendspielen die Betriebskosten erhöht. Trotz frischen Geldes wird es die ursprünglich gewünschten rollbaren Tribünen an den Kopfseiten des Stadions nicht geben - nicht nur wegen der vermuteten Millionenkosten. Da der Generalbauunternehmer die Tribünen nun konventionell geplant und als Auftrag erteilt bekommen hat, werden Rolltribünen allein schon aus konstruktiven Gründen nicht in den Baukörper hineinpassen.
Wochenlang war über die Details des zusätzlichen Finanzpakets verhandelt worden. Nichts sollte nach außen dringen. Auf Nachfrage unserer Zeitung, warum sich die Verhandlungen zwischen Stadt und Land über die Fördermittelgewährung länger hinzogen, als ursprünglich gedacht, kam zunächst nur die Antwort aus dem Wirtschaftsressort: So eine Förderung sei "komplex", da gebe "es viel zu bereden". Die Ministeriumssprecherin verlor kein Wort von den zusätzlichen Millionen.
Die Möglichkeit, die Fördersumme zu erhöhen, hatte sich erst relativ spät im Ausschreibungsverfahren ergeben. Denn das Geld war ursprünglich für den Bau des schiefen Turms in der Rhön reserviert gewesen. Auf der 751 Meter hohen "Hohen Geba" in der thüringischen Rhön sollte das schiefste Bauwerk der Welt entstehen. Doch per Bürgerentscheid hatten die Einwohner der Gemeinde Rhönblick Mitte September gegen das Vorhaben gestimmt.
Um die Bundesgelder nicht verfallen zu lassen, musste schnell eine Ersatzinvestition her. Das Stadion bot sich an. "Wir haben erst eine Woche vor der Stadtratssitzung alles unter Dach und Fach bekommen", freut sich der Erfurter Oberbürgermeister Bausewein. Die Fördersumme steige somit auf "sagenhafte 87 Prozent". Allerdings könne er noch keine Details zum genauen Umfang der Nachrüstungen nennen. Denn nun müsse erst einmal eine zweite Ausschreibungsrunde vorbereitet werden.
Sie könnte zu teils kuriosen Bedingungen am Bau führen. Denn sollte die Firma Kösterbau nicht auch den Folgeauftrag erhalten, würde das Unternehmen beispielsweise die Toiletten bis zu einer Höhe von 1,2 Metern fliesen, den Rest bis zur Decke würde dann die Konkurrenz an die Wand bringen.
Matthias Thüsing / 15.11.14 / TA