(24.07.2018, 09:25)ronry schrieb: Wenn man diverse Repliken von Dir hier liest, kommt man zunehmend nicht um den Eindruck herum, das Deine Person irgendwo sehr intensiv etwas mit Igel, Ballsport GbR und Fanladen beim "alten Menz " zu tun hat und sich hier zu genau der Thematik eher etwas nachtretend und persönlich angegriffen fühlend äußert - weil Dir persönlich die Entscheidung des Insolvenzverwalters nicht passt.
Um es mal mit den Worten desjenigen wiederzugeben ( so ganz allgemein), der das Insolvenzverfahren an sich eigentlich durchführt ( das ist nämlich genau genommen jemand anders als der Herr Reinhardt ) - " Wir sind dazu da, den Wirtschaftsbetrieb des Vereines wieder auf Füße zu stellen, wo sich der Verein allein tragen kann. Und haben aus insolvenzrechtlicher Sicht dazu entsprechende Entscheidungen zu fällen, die auch unpopulär sein können. "
Am Ende des Tages steht allein folgendes : Die Kanzlei als eingesetzter Insoverwalter hat entsprechend des gerichtlichen Auftrages zur Durchführung des Insolvenzverfahrnes ALLE wirtschaftlichen Entscheidungen unter dem Gesichtspunkt zu fällen - Abwicklung des Vereines oder Schaffen von Wirtschaftsverhältnissen, die dem Verein helfen, nach Beendigung der Insovlenz auf eigenen Füßen und mit eigener Vertretung wieder den Verein führen zu können.
Es sollte eigentlich auch bei Dir angekommen sein, das zwar formell Verein/Mitglieder/AR/Präsidium soweit noch existieren, aber keiner da irgendeine Entscheidungsbefugnis hat - außer dem Insoverwalter. Und der entscheidet nach insolvenzrechtlichen Bestimmungen/Vorgaben/Notwendigkeiten - aber bestimmt nicht nach "Wünsch Dir was ".....
Und diese Entscheidungen eines Insoverwalters haben in keiner Weise etwas mit Stimmvieh zu tun - die stehen allein aus gesetzlichen Gründen (Insolvenzordnung) zu keiner Zeit auch nur ansatzweise zur Debatte.
Es ist sicherlich bedauerlich, das es dabei auch Entscheidungen gibt, die lang gewohnte Gepflogenheiten beenden.
Es ist aber meines Wissens nirgendwo festgeschrieben als Privileg, das nur bestimmte Leute in Erfurt der Fanshophändler sind und das nur so sein kann.
Anstatt hier des öfteren herum zu motzen und seinen persönlichen Frust darüber hier im Forum abzulassen, könnte man seine Energie zb darauf verwenden, mal seine eigene Marktstellung zu prüfen und sich zu hinterfragen, ob man noch zeitgemäß ist und die Leute erreicht.
Das wird allerdings schwierig, wenn man sich nur im eigenen Saft dreht und alte Verbundenheiten von Fangruppen als Zeichen von Kundenzufriedenheit deutet.
Aus meiner Sicht würde ich nämlich sagen, das sich erhebliche Teile Erfurter Fans mit dem aktuell aufgelegten Programmen der jüngeren Vergangenheit nicht wirklich anfreunden können und eher den Kauf lassen. Abgesehen von ein paar Kleinigkeiten hier und da.
Hihi ronry, irgendwie glaube ich aber auch zu ahnen, zu wem du gehören könntest…
Aber mal ernsthaft und für alle, die hier frei nach dem Motto verharren:
Die Insolvenzverwaltung macht das schon, es wird alles gut, man hat einen Plan und holt das Beste heraus für unseren Verein…
Vielleicht ist das Folgende ja recht unterhaltsam für euch:
Alle Entscheidungen trifft letztendlich der Insolvenzverwalter, er ist der starke Mann und er hat in seiner Eigenschaft einen enormen Handlungsspielraum. Natürlich arbeitet ein Großteil der Kanzlei daran.
Alle Entscheidungen werden wohl in erster Linie im Rahmen des Insolvenzrechtes im Interesse der Kanzlei und der Gläubiger getroffen. Zum Verein hat Herr Reinhardt keinerlei Bezug, wie er selbst äußerst überzeugend darlegte. Er betrachtet diesen rein sachlich. (Ist das gut oder schlecht?) Er wird u.a. beraten von verdienten Mitarbeitern der Geschäftsstelle sowie von einem erfahrenen Marketingdienstleister mit bewährtem Netzwerk im Bereich Halle/Leipzig und einem sehr gepflegten Bart. Prämisse ist es, kurzfristig möglichst viel Geld zu generieren sowie Kosten zu minimieren. In diesem Zusammenhang werden alle Verträge, hinsichtlich ihrer Möglichkeiten einer besseren Verwertbarkeit überprüft. Ist man der Ansicht, mit neuen Verträgen direkt höhere Einnahmen erzielen zu können, werden Altverträge gekündigt und neu abgeschlossen. Dies betrifft auch Verträge mit Einsparpotential. Soweit, so gut!
Übrigens wirken sich auch neue Vertragsabschlüsse auf die Fortführung von bestehenden Verträgen aus.
Hierfür einfach mal ein Beispiel:
Die Insolvenzverwaltung schließt einen neuen längerfristigen Ausrüstervertrag zum Zwecke der Ausstattung des Vereines mit Sportbekleidung und Equipment mit der Firma Wosz Fanshop aus Halle in Verbindung mit dem Hersteller erima ab. (Dieser Vertrag war übrigens alles andere als alternativlos. Es gab ausreichend attraktive Angebote regionaler Anbieter.) Die dabei getroffenen Vereinbarungen schließen die Fortführung des Fanartikel-Lizenzvertrages mit uns, der Firma Ballsport GbR kategorisch aus, da an uns vergebene Rechte und daraus für uns resultierende Möglichkeiten mit den Interessen der Firma Wosz Fanshop kollidieren.
Man kündigt also unseren Vertrag und erklärt uns, dass wir mit sofortiger Wirkung keine Fanartikel unter Verwendung des Vereinswappens des FC RWE mehr herstellen oder verkaufen dürfen.
Da man aber von unserem großen Warenbestand weiß und sehr nett ist, reicht man uns gleich beide Hände und bietet uns einen neuen Vertrag an, welcher hauptsächlich den Abverkauf der alten Warenbestände erlauben und regeln soll. Dass dies aufgrund der möglicherweise nach wie vor gültigen Vereinbarungen aus unseren bisherigen Verträgen evtl. gar nicht notwendig ist, ist erstmal zweitrangig. Wahrscheinlich haben wir ja aufgrund unserer plötzlich eingetretenen Notlage so große Sorgen, dass wir direkt einen neuen Vertrag unterschreiben, der unsere Rechte deutlich einschränkt und der Insolvenzverwaltung nebenbei noch 20 – 30.000 € einbringt und somit nachträglich sogar die, für den Vertragsabschluss mit Wosz notwendige, Kündigung unseres, noch für diese Saison laufenden, Vertrages rechtfertigen würde. Schließlich hat man ja hiermit erstmal locker auf Zahlungseingänge in Höhe von bis zu 29.000 € in der Saison 2018/19 verzichtet. (Für die Vergabe einer nichtexklusiven Lizenz in der Regionalliga!) Das muss man den Gläubigern ja auch erst mal verklickern. Die Absicht, das Fanartikelfeld zukünftig zu 100% in Eigenregie beackern zu wollen, lässt ja erstmal auch keine sicheren Gewinne in ähnlicher Höhe erwarten. Da entstehen anfangs ja hauptsächlich Kosten.
Wir registrieren übrigens bereits jetzt einen Preisanstieg von bis zu 30% für ein neues Warensortiment, welches direkt aus dem HFC Fanshop stammen könnte, wäre da nicht das heißgeliebte FC RWE Vereinslogo aufgebügelt. Hat man sich auch hier längerfristig an den neuen Partner aus Halle gebunden? Dies wäre allerdings nicht mit dem Credo „Die Fanartikel kommen zukünftig direkt aus dem Verein“ in Einklang zu bringen. Man muss generell hinterfragen, ob unser Verein kurz- bzw. langfristig tatsächlich von derartigen Deals profitieren kann oder ob es jetzt und am Ende andere sind, die sich die Taschen vollmachen und/oder ihre guten Beziehungen pflegen. Wir dürfen gewiss sein, dass Wosz Fanshop bestrebt sein dürfte, jeden in den Verein investierten Euro doppelt und 3fach zurück zu holen. Daraus resultierend würden die Fanartikel gewinnoptimiert ausgestattet und produziert sowie keinesfalls zu günstig an den Verein verkauft. Dieser wird gezwungen sein, seinerseits relativ teuer an uns Fans weiterzuverkaufen, um hier überhaupt noch einen vernünftigen Schnitt machen zu können. Dürfen wir uns über eher unattraktive Fanartikel auf hohem Preisniveau freuen? Na mal sehen…
Auch die zuletzt als großer Wurf vermeldete „Rückholung des Vereinswappen“
hinterlässt insgesamt einen eher schalen Beigeschmack. In Wahrheit wurden niemals exklusive Lizenzverträge, mit wem auch immer, abgeschlossen. Der Verein hatte bisher zu jeder Zeit sein Logo unter den eigenen Fittichen und konnte uneingeschränkt darüber befinden. Zu unserem Leidwesen wurde es in der Vergangenheit durchaus fleißig verwertet. Wir befanden uns immer in einer recht schmerzhaften Konkurrenzsituation mit dem Verein. Naja, Erfolgsmeldungen sind zurzeit wohl essentiell - selbst wenn man es mit der Wahrheit eher nicht so genau nehmen möchte.
Seid bitte so nett, hinterfragt und reflektiert grundsätzlich! Fresst nicht alles, was man euch hinstellt!
Verteidigt nichts pauschal, ohne die einzelnen Situationen zu kennen. Vieles betrifft euch sicherlich nicht persönlich, aber alles wird den Verein jetzt und perspektivisch betreffen. Das Meiste wird vom großen Thema Neuanfang überstrahlt und ausgeblendet. Man setzt derzeit alles auf eine Karte. Mal sehen, ob das funktioniert.
Liebe Grüße,
Danny, erfurtfanshop.de