(23.12.2011, 11:57)NullZuNull schrieb: Damals wurden die Junioren wenigstens noch in die erste Mannschaft herangeführt und später regelmäßig dort eingesetzt - bis zum Stammspieler.
Der Hintergrund damals war allerdings die Sportpolitik generell in der DDR.
Transfers im heutigen Sinne waren eigentlich eher die Ausnahme, der Wechsel von Spielern eher aus unterklassigen Vereinen zu höherklassigen Vereinen bzw in die andere Richtung.
Wechsel zwischen den Vereinen der Oberliga der DDR waren eher die Ausnahme und nannten sich " Delegierungen " , waren häufig eher Folge der Sportpolitik und der Bevorzugung gewisser Vereine.
Auf diese Art und Weise sollten einzelne Vereine ein internationales Aushängeschild sein und diverse Nationalspieler nur in diesen Vereinen spielen. Ausnahmen von dieser Regel kenne ich sehr sehr wenige, der bekannteste vielleicht Jürgen Croy, der nur für Sachsenring Zwickau spielte. Dort stand mal eine " Delegierung" nach Dresden im Raum, worauf Teile der Belegschaft der Trabantwerke Zwickau ankündigte, zu streiken, falls das passiert.
So waren dann andere Vereine - Zb. RWE - mehr oder minder gezwungen, den eigenen Nachwuchs heranzuführen an die erste Mannschaft.
Die Gegebenheiten heute sind ganz andere. Führen wir Nachwuchsspieler heran und diese schlagen ein, wird RWE nur eine Treppe ihrer Laufbahn sein - siehe die Beispiele Fritz, Engelhardt, Linke, Bickel und andere. Als Verein der 3.LIga bleibst Du längerfristig ein Ausbildungsverein.
Dann spielt eine Rolle, ob die Jungs aus U17, U19 und U23 auch den Sprung in den Männerbereich schaffen. Auf dem Weg dahin sind wir erst einmal mit dem Nachwuchsleistungszentrum, das wohl erst in den kommenden 2-3 Jahren Früchte tragen wird.
Dazu kommt, das vielversprechende Talente bereits im U17- und U19-Bereich meist vorher von höherklassigen Vereinen abgeworben worden. Eine große Rolle spielen hier Berater, Eltern, Voraussetzungen für Karriere und Ausbildung im Verein und sportliche sowie charakterliche Entwicklung des Spielers.
Als Beispiel, wie es nicht sein sollte, schwebt mir immer wieder Robert Fischer vor den Augen, der vielversprechende Ansätze hatte und dann sang- und klanglos in der Versenkung verschwand.