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Oberligen/Amateurklassen 2024/25- alles zum Thema
(16.01.2023, 11:35)Nordthüringer schrieb: Kein Mensch fragt mehr wie Hansa Rostock entstand (Empor Lauter). Es ist halt vorbei. Die Frage ist eben, wie die Zeitzeugen seinerzeit darauf reagierten. Und ich als Zeitzeuge der Gründung von RBL und Inter Leipzig sehe beide Projkte kritisch, obwohl ich nichts gegen Geld Verdienen und Intergration habe...

Empor Lauter war ja nun 50-er Jahre. Ähnliches war ja auch mit Vorwärts Leipzig, die komplett nach Berlin delegiert wurden und dann unter Vorwärts Berlin DDR-Meister wurden, um dann wieder Anfang der 70-er Jahre nach Frankfurt/O delegiert zu werden, wo sie dann viele Jahre Oberliga und sogar EC spielten.
Es ging ja nicht darum, ob man gewisse Vereine kritisch sieht oder einfach nicht mag. Es ging darum, dass hier behauptet wurde, dass diese Vereine nur aus politischen Gründen gegründet wurden.
Am Ende sind es Sportvereine oder Fussballvereine. Sie nehmen an sportlichen Wettbewerben teil und stellen Fußballmannschaften. 
Wenn es so ist, wie scheinbar bei Inter, dass der Sportverein zusätzlich einer sozialen Verantwortung nachkommt, ist das aus meiner Sicht eher ein positiver Aspekt.
Das Problem bei diesem Verein ist wohl eher, dass es sich um Ausländerintegration handelt und dieser Verein in der Vergangenheit ja schon öfter Ziel von angriffen aus dem *hüstel* ultrarechten Spektrum war, die ja damit grundsätzlich ein Problem haben.
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(16.01.2023, 11:35)Nordthüringer schrieb: Chenie, LOK und RB haben in Leibsch mit ähnlichen Tricks gearbeitet.

Klar war der Fußball in der DDR politisch. Da gab es noch viel schlimmere Geschichten. Und ich wette, bei den richtig alten Tradtionsvereinen mit zum Beispiel Namen wie Germania oder Alemannia steckten auch politische Aspekte eine Rolle. Nur ist seitdem ist viel Zeit vergangen.
Kein Mensch fragt mehr wie Hansa Rostock entstand (Empor Lauter). Es ist halt vorbei. Die Frage ist eben, wie die Zeitzeugen seinerzeit darauf reagierten. Und ich als Zeitzeuge der Gründung von RBL und Inter Leipzig sehe beide Projkte kritisch, obwohl ich nichts gegen Geld Verdienen und Intergration habe...

Du kannst mal davon ausgehen, das bereits Ende der 40er und in den 50er und 60er Jahren Eingriffe der Politik in den Fußball erfolgten und speziell auch in der DDR.

Die vielen Vereinsgründungen, Umbenennungen, Neuordnungen und anderes sind immer politisch geprägt gewesen im DDR-Fußball.

Beispiel Empor Lauter wurde ja bereits genannt. Dort ging das dann soweit, das einige Spieler der Umsiedlung an die Ostsee widersprachen und nicht mit gingen.
Wismut Aue war lange Jahre zu Zeiten Empor Lauters in Karl-Marx-Stadt/Chemnitz angesiedelt und spielte auch unter dem Städtenamen.

Äußerst politisch ging es auch zu in Fragen der SG Dresden-Friedrichstadt. War so eine Art Nachfolgeverein des Dresdner SC.
Nach einem Skandalspiel um die Oberligameisterschaft gegen Zwickau ging dort fast die ganze Mannschaft nach Westberlin zur Hertha.
Die Politk wollte die SG eigentlich auflösen und verfügte die Eingliederung in die BSG Empor Tabak Dresden ( die Zigarettenfabrik befindet sich ja unweit des Ostrageheges, wo Dresden damals spielte). Das wollten die Spieler nicht und gingen - wie schon erwähnt - nach Westberlin.
Für den Westen ein Glücksfall - nur deswegen gab es später einen Bundestrainer Herbert Schön. Der gehörte nämlich damals zu Dresden-Friedrichstadt.

1945 wurden ja in der sowjetischen Besatzungszone sämtliche bekannten bürgerlichen Vereine per Befel aufgelöst und verboten.
Dann kamen die ganzen Neugründungen als diverse Clubs mit Trägerbetrieben (Ausnahme Altglienicke), die sich dann erst nach der Wende 1990/91 mit Umbenennungen und Fusionen wieder ihren alten Wurzeln besannen und alte Vereinsnamen wieder auflebten.
Deswegen gibt es zb heute wieder Germania Halberstadt.

Und es gab verbürgt durch alte Zeitungsartikel und Berichte auch damals schon Skandale, Zuschauerausschreitungen und anderes rund um die Spiele der Oberliga ab der Saison 1949 inklusive Proteste gegen diverse Vereine bzw was da so gemacht wurde.

Legendär ist zb in Zwickau, das Nationaltorwart Croy unbedingt zu einem Spitzenclub sollte auf Drängen von Funktionären aus SED und Sport.
Das wurde dadurch verhindert, das die Belegschaft vom Sachsenring - Werk mit massiven Streiks drohte, wenn Croy die BSG Sachsenring verlassen sollte.

Die Gründung sämtlicher Fußballclubs der DDR - der 1.FC Magdeburg war im Dezember 1965 der erste gegründete Club - in 1965 und 1966 war eine rein politische Entscheidung, wo auch die Politik sich massiv in den Fußballsport eingemischt hat und Funktionäre treibende Kräfte waren bei den Vereinsgründungen.

Es gibt manchen alten Ostverein, die haben derartige derartig verworrene Historien, das man sich eigentlich schon bißchen fragt, wie weit hergeholt deren Traditionen sind. Das trifft vor allem auf beide Leipziger Vereine zu - Lok wie Chemie.
Realistisch sind die beiden Vereine klare Neugründungen, wo der Name wieder genommen wurde und die früheren und Vorgängervereine durch Insolvenzen aufgelöst sind. Und auch sonst die Geschichten im Leipziger Fußball durchaus sehr verworren sind.
Kaum einer weiß, das Chemie Leipzig mal das ursprüngliche Lok Leipzig war.
Und Lok selbst aus Rotation leipzig heraus kam.
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(16.01.2023, 11:59)Papa schrieb: Das Problem bei diesem Verein ist wohl eher, dass es sich um Ausländerintegration handelt und dieser Verein in der Vergangenheit ja schon öfter Ziel von angriffen aus dem *hüstel* ultrarechten Spektrum war, die ja damit grundsätzlich ein Problem haben.

Ich hoffe ja ja du legst mir da nichts in Mund.
Ich gehe eher Richtung Traditionsfan. Und dann mag man nunmal Vereine, die es schon seit Ende der letzten Eiszeit so gibt Lachen5 .
 Die Abneigung der Traditionsfans bekommen eben nicht nur zum Teil politische oder kommerzielle Projekte zu spüren, nein der Traditionsfan mag eben auch keine Fusionsvereine oder andere Empokömmlinge. Was haben sich Meuselwitz oder später Wacker eigentlich dabei gedacht, den ewigen Zweikampf zwischen dem FCC und uns durcheinanderzubringen?
Der ZFC wirtschaftet solide und ohne große Skandale. Es gibt keinen logischen Grund etwas gegen diesen Verein zu haben. Trotzdem wird er von vielen "alten" Fans als künstliches Gebilde angesehen. Die Zeit wird auch diese Sichtweise richten.
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(16.01.2023, 12:43)ronry schrieb: Kaum einer weiß, das Chemie Leipzig mal das ursprüngliche Lok Leipzig war.

Ja. Der Rest von Leipzig. Und dann Meister. Eine Holywoodreife Geschichte. In Leipzig war Chemie immer mein Favorit.
Ja, auch im Westen gab es politische Entscheidungen. Tasmania Berlin sollte als Westberliner Verein und unbedingt in der westdeutschen Bundesliga spielen. 
Oder die Offenbacher Kickers sollten nicht in zu gründende Bundesliga, weil in einer Straße nur ein Bäcker ausreicht (Eintracht Frankfurt).
Es gibt viele Beispiele. Das heißt aber nicht, daß solche Vorgänge wünschenswert sind.
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(16.01.2023, 12:43)ronry schrieb: Die Politk wollte die SG eigentlich auflösen und verfügte die Eingliederung in die BSG Empor Tabak Dresden ( die Zigarettenfabrik befindet sich ja unweit des Ostrageheges, wo Dresden damals spielte).

hior @ronry, ni ganz richtig. emport tabak (heute sg dresden striesen) spielt schon immer in dresden striesen auf der bärensteiner straße. die tabakfabrik zum verein steht 5 gehminuten vom sportplatz entfernt auch in striesen ost, auf der junghans/glashütter straße. die geschäftsstelle der sg striesen befindet sich allerdings auf der salzburger straße in dresden laubegast. also noch weiter weg vom affengehege.
wolltsch nur ma geschrieben haben.
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(16.01.2023, 12:43)ronry schrieb: 1945 wurden ja in der sowjetischen Besatzungszone sämtliche bekannten bürgerlichen Vereine per Befel aufgelöst und verboten.

Nach dem 2. Weltkrieg wurden alle Sportvereine in ganz Deutschland verboten. In den 3 westlichen Sektoren durften die Vereine aber unter den alten Namen wieder gegründet werden, was es in der Ostzone so nicht gab bzw. nicht lange gab (z.B. Eintracht Stendal).
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(16.01.2023, 14:13)Fachpublikum schrieb: hior @ronry, ni ganz richtig. emport tabak (heute sg dresden striesen) spielt schon immer in dresden striesen auf der bärensteiner straße. die tabakfabrik zum verein steht 5 gehminuten vom sportplatz entfernt auch in striesen ost, auf der junghans/glashütter straße. die geschäftsstelle der sg striesen befindet sich allerdings auf der salzburger straße in dresden laubegast. also noch weiter weg vom affengehege.
wolltsch nur ma geschrieben haben.

Ja , danke. War da im Moment gedanklich noch bei Friedrichstadt.

@MichaelB - genau das war eben der Unterschied von der SBZ zu den anderen 3 Zonen.
Im Westen durften die alten Vereine wiederbelebt werden nach dem allgemeinen Verbot der NSDAP und ihrer Unterorganisationen - also dem Nationalsozialsitischen Reichsbund für Leibesübungen - dem untergeordnet der DFB samt seinen Unterverbänden und Vereinen angehörte.
Das ist mal ein interessantes Buch über den Fußball im Westen ab 1945 - GRIN - Fußball im Wirtschaftswunderland - Die Entwicklung des Fußballsports in Westdeutschland 1945- 1963

Im Osten erfolgte dann relativ schnell die Umstellung auf das sowjetische System mit Trägerbetrieben als BSGen etc. inklsuive entsprechender Namen der Vereine.
Für die Entwicklung des Ostfußballes ab 1945 kann man vor allem diese Literatur mal empfehlen: Zusammenfassung: Fußball in der DDR : kicken im Auftrag der SED
Ist in der Landeszentrale für Politische Bildung Erfurt erhältlich oder online an den Rechnern im Lesesaal der Nationalbibliothek Weimar.
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Mal wieder einen Blick nach utnen in die Oberliga.

Eine etwas zerrupfte Tabelle wegen einiger Nacholespiele für fast alle Vereine.

Aktuell ist der VfL Halle Tabellenführer .
Beste Karten haben aber auch -wegen weniger Spiele - Regionalligaabsteiger FC Eilenburg, Bischofswerdaer FV, überraschenderweise Blau-Weiß Zorbau.

Absteiger VfB Auerbach speilt überraschen keine Rolle, steckt im Mittelfeld fest.
Unser letztjähriger Hauptkonkurrent VFC Plauen spielt diese Saison auch keine Rolle.

Für die Thüringer Vereine sieht es weniger erfreulich aus.
Fahner Höhe (Platz 11) steckt genauso mit im Abiegskampf wie die auf Abstiegsplätzen liegenden Einheit Rudolstadt und Wacker Nordhausen.

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In der Thüringenliga sind 15 Spieltage durch, allerdings auch hier mit mehreren Absagen bereits und einer ganzen Reihe offener Nachholespiele.
Oberligaabsteiger SV Arnstadt ist Tabellenführer zur Winterpause, knapp gefolgt von Wismut Gera, dem FC Saalfeld und Preußen Langensalza.
Oberligaabsteiger FSV Martinroda hängt tief im Mittelfeld und wird mit einem Aufstieg eher nichts zu tun haben.
Schwer gegen den Abstieg kämpft der einzige vertretene Erfurter Verein , der Fc Erfurt-Nord.
Ab dem Wochenende 10.02./11.02./12.02 soll es weitergehen - vor allem mit nachzuholenden Spielen.

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Wichtiger Sieg im Abstiegskampf für Fahner Höhe beim Rückrundenstart gegen Neugersodrf.
Dazu haben sie im Abstiegskampf den Vorteil, gegenüber den meisten Konkurrenten mindestens 1 Spiel weniger zu haben.

Nordhausen bezog eine 1:6-Packung in Krieschow und taumelt der Thüringenliga entgegen.
Übrigens gemeinsam mit Neugersdorf, die vor nicht allzu langer Zeit mal zum guten Standard der Regionalliga Nordost gehörten.
Hebler schenkte den Südharzern allein 4 Buden ein bei dem 6:1, führt die Torschützenliste mit 17 Treffern in 14 Spielen an.
Zweiter ist übrigens Ricky Bornschein (Zorbau) mit 16 Toren in 16 Spielen. Ist schon interessant, das in der Liga zwei recht unaustrainiert wirkende Kühlschränke da laufend einnetzen.

Einheit Rudolstadt siegte überraschend bei Spitzenreiter FC Eilenburg mit 1:0 und hangelte sich erst einmal von einem Abstiegsplatz herunter.
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Ricky Bornschein ist übrigens letzte Woche überraschend nach Fürth gewechselt. Er spielt dort in der 2. Mannschaft.
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Ach was.
Für regionalligatauglich hätte ich ihn jetzt nicht wirklich befunden.
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Angeblich war er im Sommer auch bei uns im Gespräch.
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Okay. Da hätte man aber mMn noch einen Fitneßtrainer einstellen müssen für ihn zeitweise.
Beim Spiel in Zorbau gegen uns im August 21 war der nach 70 Minuten stehend ko.
Im Rückspiel übrigens auch. Da wurde er ca Viertelstunde vor Schluß ausgewechselt.

Okay - er ist noch jung, entwicklungsfähig und Fürth hat wohl 15.000 hingelegt für ihn.
Als Zorbau nimmt man das Geld.
Man hat ja den Ex-Halle96-Trainer, der erstmal Kind, Raßmann und Schubert von Halle 96 mitbrachte und noch bißchen bei Inter Leipzig im Restekarton gewühlt hat.

Muss man mal verfolgen, ob Bornschein den Profibereich schafft.
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Matthias Peßolat hatte ja sein Traineramt bei Wacker Nordhausen aufgegeben.

Erstaunlich fix ist ein nachfolger da - und diese Personalie ist dann auch schon erstaunlich und interessant.
Auf Dentz wäre man im Zusammenhang mit Wacker nicht unbedingt gekommen.
Sehr ambitionierter Trainer, der damals in der RL 2018/19 uns schon ziemlich Probleme bereitete mit Germania HBS.
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Dort nicht mehr abzusteigen wird allerdings schwierig.
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