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Deutschland und die Welt - Alles Aktuelle
(03.04.2018, 15:54)ahnungslos schrieb: Mir geht es darum, dass die Leistung der Menschen die sich trotz vieler Repressalien im„Untergrund“ trafen, auf die D Mark geduziert werden?

Ich weiß nicht genau worauf du dich beziehst, aber ich zumindest habe das mit keinem Wort gesagt und auch nicht gemeint.
@psychotron
Es ging mir nicht um Deine Aussage!

Ich finde es amüsant, dass von einem speziellen User Rosa Luxemburg zitiert und der Zusammenhang Ihrer Aussage „Freiheit ist die Freiheit der Andersdenkenden“ völlig missverstanden wird.

Gesundes Halbwissen….

Wie schnell doch Fehlinterpretationen entstehen können! Es ist doch immer wieder erstaunlich, wie Mythen entstehen und verbreitet werden! Dabei bin ich immer wieder überrascht, wie Zitate bekannter Persönlichkeiten in der öffentlich Diskussion falsch dargestellt bzw. interpretiert werden.

Ein Paradebeispiel ist dabei Rosa Luxemburg, die häufig von linken Liberalen mit dem Spruch: "Freiheit, ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" zitiert wird. Offensichtlich wollen die ZitiererInnen damit unterstreichen, das diese Frau doch sehr tolerant gewesen sei und man sich doch heute, bitte schön - an Ihrer Toleranz eine Scheibe abschneiden soll. Doch hier irrt die Nachwelt, denn Rosa Luxemburg meine mit diesen "Andersdenkenden", in keinem Fall etwa Menschen, die in nichtkommunistischen Klischees dachten, sondern sie meinte damit primär die "Abweichler von der kommunistischen Linie", die im engen Rahmen einer "kommunistischen Demokratie" wieder auf den "rechten Weg kommunistischer Denkart" geführt werden sollten.

Rosa Luxemburg hatte zwar den Dogmatismus der Bolschewiken unter Lenins Führung erkannt. Sie sah auch, dass er nicht nur andere Parteien, insbesondere bürgerliche, sondern auch die "Demokratie" in der eigenen Partei zu unterdrücken begann. Sie war der Meinung, dass bedrohe die unbedingt nötige Mitwirkung und Führung der Arbeiter beim Aufbau des Sozialismus. Insbesondere nach der Oktoberrevolution kritisierte sie darum die Tendenz der Bolschewiki zur Diktatur mit den berühmten Sätzen:
Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit des Andersdenkenden. Nicht wegen des Fanatismus der 'Gerechtigkeit', sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die 'Freiheit' zum Privilegium wird.

Dabei blieb sie unbeugsame Kommunistin und rechtfertigte auch den Einsatz von Gewalt zur Durchsetzung politischer Ziele. Bekannt ist dazu der folgende Ausspruch:
Der Sozialismus … hat … zur Voraussetzung eine Reihe von Gewaltmaßnahmen - gegen Eigentum … Wer sich dem Sturmwagen der sozialistischen Revolution entgegenstellt, wird mit zertrümmerten Gliedern am Boden liegenbleiben.

Das einzige was man der Propagandistin der sozialistischen Revolution in Deutschland zugute halten könnte, war – dass sie noch nicht auf die leninistische Position der Durchsetzung der Macht der Kommunistischen Partei neuen Typs eingeschworen war und noch einen eigenständigen deutschen Weg der KP verfolgte. Ihre und die Ermordung von Karl Liebknecht durch radikale Offiziere der Freikorps eröffneten dann später den Stalinisten in der KPD den Weg, um besonders auch über die Komintern die ideologische und logistische Bolschewisierung Europas vorzubereiten.

Wie „tolerant“ sich der Gulag-Bolschewismus später gab, wurde in den Dreißiger Jahren in der UdSSR sichtbar, als Stalin schonungslos gegen "Abweichler", "Revisionisten", "Trotzkisten" und sogenannte "Volksschädlinge" vorging. Viele ehemalige Mitkämpfer Lenins wurden in Schauprozessen regelrecht vorgeführt, mussten "Selbstkritik" üben und wurden zu überwiegenden Teil zum Tode verurteilt und hingerichtet oder ins Gulag verbannt. Wer sich darüber genauer informieren möchte, dem empfehle ich Soltschenyziens "Archipel Gulag" zu lesen!
[Bild: bart.jpg]
Für mich persönlich steht dieser Satz, unabhängig wer ihn sagte, unabhängig warum er gesagt wurde, unabhängig vom Zusammenhang. Der Satz alleine ist in meinen Augen richtig und drückt sehr viel aus. Freiheit ist nun mal vorallem etwas sagen zu dürfen, was nicht der Meinung der Herrschenden enspricht. Deshalb finde ich das Ergebnis Deiner Mühen sehr interessant, sie schmälern aber bei mir nicht die Macht dieses Satzes. Zudem: Was sollte man denn noch zitieren, wenn man immer diesen Maßstab anlegt? Oder anders gesagt: Der 1.Mai als Feiertag wurde von den Nationalsozialisten eingeführt. Wäre das ein Grund ihn heute nicht mehr zu begehen?
Ich finde die Diskussion sehr interessant und freue mich, dass unterschiedliche Meinungen vertreten sind.

Von der DDR habe ich nicht viel mitbekommen, wobei ja nicht alles schlagartig anders wurde und ich behaupten würde, dass meine Kindergartenzeit nicht großartig anders war, als die in der DDR, wenngleich sie nach der Wende stattfand.

Die heutige Zeit sehe ich auch als sehr kritisch an. Ich verstehe unter Demokratie etwas anderes, als das, was uns vorgesetzt wird. Wir haben eine Flüchtlingskrise, der Klimawandel ist kaum noch aufzuhalten, sobald das Wort Russland fällt, schaltet man sofort auf den Angriffsmodus. Die großen Medien sind nicht frei in ihrer Berichterstattung. Die Politik ist ein Klüngelverein sondersgleichen, schlimmer, als im tiefsten Mittelalter.

Wie sonst könnte es sein, dass ein Doppelagent (man müsste meinen, jeder weiß, worauf er sich einlässt, wenn er ein solches "Amt" begleitet und welche Spätfolgen entstehen können) in Großbritannien fast ermordet wird und ohne jeglichen Beweis, ohne auch nur einen Anflug eines Beweises, sind die Russen schuld. Während in anderen Ländern Journalisten und Politiker eingesperrt oder ermordet werden und das eine Randnotiz darstellt, stürzt sich alles auf diesen Vorfall.

Da brauche ich keinen Aluhut und keine drei Staffel House of Cards, um daran zu zweifeln, dass das mit rechten Dingen zugeht.
Ähnlich kritisch sehe ich den "Putsch" in der Türkei vor einigen Jahren. Entweder, das waren die dümmsten Menschen der Welt oder da war was (Achtung, Wortwitz) getürkt.

Ich weiß nur nicht, ob unsere Politiker sowas nicht hinterfragen oder nicht hinterfragen dürfen.

Im Endeffekt stehen immer Interessen gegeneinander und die Frage ist, welche Interessen höher bewertet werden. Bestes Beispiel ist die Klimakrise. Die größte Gefahr für die Menschheit steht uns bevor und wir kommen nicht aus der Hüfte, etwas zu unternehmen. Jeder schaut nur auf sich und denk sich "Na nur, weil ich mal mit dem Auto die 500 m zum Bäcker fahre, geht die Welt nicht unter". Stimmt. Die Summe machts. Und da nehme ich mich nicht aus. Ich fahre auch mit dem Auto zum RWE. Ich esse auch mehr als 3 Mal die Woche Fleisch. Ich fliege alle 2 Jahre in den Urlaub. In meinem Wohnzimmer herrschen im Winter stets über 20 °C, ...

Das ist nunmal der Kapitalismus. Moral und Ethik geraten in den Hintergrund, der Egosimus herrscht. Wenn es mir besser gehen kann, wieso sollte ich darauf Rücksicht nehmen, dass es anderen dadurch schlechter geht? Wohlstand und Wohlstandsmaximierung ist das, was geschätzt 95 % der Menschen in der ersten Welt antreibt. Irgendwann ist damit Schluss. Ressourcen sind endlich. Umweltverschmutzung ist endlich. Die ersten Ausläufer bekommen wir gerade mit. Und das sind "nur ein paar" Flüchtlinge. Das sind nur ein paar weniger Insekten an den Windschutzscheiben, wenn man mal die B7 nach Weimar fährt. M. M. n. rasen wir auf eine Wand zu. In diesem Zusammenhang könnte ich mir vorstellen, dass der Kommunismus/Sozialismus durchaus derzeit eine größere Rolle spielen müsste.

Ich möchte nicht wissen, was unsere Kinder und Enkel für Bedingungen vorfinden, wenn wir alle lange Geschichte sind. Ich kann mir nur nicht vorstellen, dass es eine schönere Welt ist.
Zwei Punkte aus meiner Sicht dazu:
1. Sozialismus gibt es nicht. Da es in diesem System um Geld und dessen Vermehrung gehen muss (ansonsten kann so ein Staat nicht überleben) wäre dies eine Form eine kapitalistischen Systems.
2. Für mich persönlich steht außer Frage, dass man die globalen Probleme (Klima, Umweltschutz, Armut, Hunger usw.) nur ohne Geld lösen kann. So lange Profitinteressen vorhanden sind ist da nicht viel zu machen.
und die profitinteressen steuern auch die verbraucher. wo kein markt - da kein profit.
man muss sich aber nicht immer ein schlechtes gewissen einreden, wenns um urlaub, essen oder sonstwas geht. die wenigsten ändern doch ihr konsumverhalten. man isst vielleicht "bewusster", aber von irgendwas muss man ja leben. urlaub; ja, 2x im jahr. auch fliegen, warum sollte ich darauf verzichten? soll ich zu hause bleiben und mich ob meines balkons freuen? ökologisch einwandfrei fahrradfahren? das mach ich schon genug. allerdings wirds bis kreta ne lange fahrt...
nöö, was soll das geld auf der bank? also das leben genießen, denn man geht nicht umsonst jeden tag auf arbeit.
@fachpuplikum
Warum bin ich von Deiner schlichten Sichtweise nicht erstaunt.
Ich habe mehrfacht versucht darzulegen, dass es nicht um das Hier und Jetzt geht.
Die Ignoranz wird und eher früher als später einholen.
Kapitalismus, wie auch Sozialismus sind keine Naturwissenschaften, sondern eine Philosophische Art des Zusammenlebens, nicht mehr und nicht weniger!
Die berechtigte Frage, was wird aus unsern Kindern? Wenn wir(die Gesellschaft) aufhören uns zu hinterfragen und uns zu entwickeln, liegt das Ergebnis auf der Hand.
Du bist ein exemplarisches Beispiel dafür! Leider...
Wir alle tragen unseren Teil dazu bei, wir alle drehen an den Rädern im System kräftig mit. 'Fachpublikum' gibt nur wieder was die meisten denken. Es sind kaum Menschen bereit etwas zu ändern, weil die Umstände es nicht zulassen.
@MichaelB.
Was ist Geld?
„Geld“ wurde erfunden , um das tauschen von Waren zu vereinfachen.
Geld hat nach der Entkopplung vom Gold, keinen „realen“ Wert. Es ist reine Psychologie...
Im Übrigen, war das Zitat von Rosa... nicht auf Dich, sondern auf @Papa bezogen!
(04.04.2018, 16:47)ahnungslos schrieb: @fachpuplikum
Die berechtigte Frage, was wird aus unsern Kindern?

die frage kann ich dir nicht beantworten, denn wir haben uns bewusst gegen kinder entschieden. und zwar aus mehreren gründen. muss man nicht verstehen, aber einfach hinnehmen.
Ich finde es niedlich, wie Du aus Deinen kleinen Mikrokosmos die wilde Theorie aufstellst: „Wir haben uns bewusst gegen Kinder entschieden „... Ich habe drei...
(04.04.2018, 14:40)MichaelB schrieb: Zwei Punkte aus meiner Sicht dazu:
1. Sozialismus gibt es nicht. Da es in diesem System um Geld und dessen Vermehrung gehen muss (ansonsten kann so ein Staat nicht überleben) wäre dies eine Form eine kapitalistischen Systems.

Der wurde 1990 abgewählt. Bis dahin gab es ihn. Was wir jetzt haben ist ja bekannt: Kapitalismus pur. Kriege, Millionen Arbeitslose und Flüchtlinge, Ausbeutung, Unterdrückung von Völkern, Ländern usw. Usf.

Es mag ja deine Sicht sein: aber den Sozialismus als Form des Kapitalismus zusehen, ist ja völlig absurd.
Wird das denn heut zutage in der Schule gelehrt?
@hille
Es gibt weder Sozialismus oder Kapitalismus!
Beides sind nur Formen des Zusammenlebens in einer Gesellschaft!
Der Ursprung der Regeln des Zusammenlebens sind Religionen...
(04.04.2018, 18:11)ahnungslos schrieb: Ich finde es niedlich, wie Du aus Deinen kleinen Mikrokosmos die wilde Theorie aufstellst: „Wir haben uns bewusst gegen Kinder entschieden „... Ich habe drei...

Wieso findest du die persönliche Entscheidung eines dir Unbekannten "niedlich"??
Da kann man auch lose in den Raum stellen "vielleicht hast du ein Haus gebaut und zahlst mit dem KIndergeld die Raten"...
Ich finde deine Theorien eher beängstigend und auch auch etwas wirr...
Du lebst sowas an der Wirklichkeit vorbei - klingt fast so, als wolltest du noch mit Fellen und frischen Eiern tauschen, als dich mit der Wirklichkeit abzufinden...
Mit Phantasterein macht man die Welt nicht besser; nur mit scharfen Blick in die real existierende Welt!
Und da ist es nun mal so, dass jeder frei entscheiden kann und auch MUSS -> niemand nimmt dich an die Hand und sagt dir, "das ist gut" oder "das ist schlecht" - das entscheidet jeder für sich selber!
Eben z.B. ob er die große kommunistische Weltrevolution dem Finanzkapitalismus vorzieht oder ob er eben Kinder will oder nicht...




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