(12.09.2021, 18:26)Felix Magath schrieb: Zunächst Respekt für die Mannschaft Rudolstadt, aber…. Da stehen 3 Mann auf dem Platz, bei denen Du die Plauze bis zum Domplatz siehst, dann waren deren Jungs auch noch 14 Tage in Quarantäne, schießen in 4 Spielen 3 Tore. Das spricht nicht unbedingt für die beste Mannschaft, wenn Sie nur ein Punkt holt.
Ja, Bresemann, Riemer und noch einer (Name fällt mir gerade nicht ein) sahen - mit Verlaub - selbst für Oberliga sehr unaustrainiert aus.
Riemer wurde ja ursprünglich als Mittelstürmer !! aufgeboten zu Spielbeginn. Nur durch eine Verletzung kam Bahner überhaupt rein und ging vor, Riemer zurück in die IV.
Genau diese verletzungsbedingte Umstellung machte es uns dann enorm schwer.Denn ab da sortierte und organisierte Riemer hinten. Und das halt gut und mit seiner ganzen Erfahrung. Die gingen auch nicht wild drauf, sondern sehr bedacht. Bis Mittellinie ließ man uns Ballbesitz und spielen. Ab da wurde es ernst. Da wurde energisch bekämpft, eng gemacht, Paßwege zu gemacht.
Wir stellten dann von einem ursprünglichen 4-4-2 mit E.Startsev auf RV um auf 3-5-2, wo E.Startsev ins MF ging. Um dann mehr Druck auszuüben.
Das war wohl der Plan vom Trainerteam. Zuerst defensive Balance, dann zuschlagen.
Ging aber diesmal aus vielerlei Gründen nicht wirklich auf.
Bahner - es gibt so Spieler, die gegen bestimmte Vereine ihre Tore schießen. Er hats halt mit RWE. Vielleicht auch ausgenutzt, das in dem Moment ihn noch keiner so richtig zuordnete nach seiner Einwechslung.
Dann die teilweise giftiger werdenden Zweikämpfe in HZ 1. Was man teilweise vor allem gegen Mergel zutrat, erreichte dann schon eine gewisse Grenze.
Jedoch sollte auch mancher unserer Spieler bei so giftigen Spielen lernen, cooler zu werden. Seidemann lässt sich eben provozieren an der Seitenlinie bis zur gelben Karte. Unnötig.
Aus der 3er-Kette heraus kam der Spielaufbau zu langsam. Entgegen früherer Spiele, wo die beiden Außenbahnspieler Tempo und Gefährlichkeit entwickeln und damit das Spiel breiter angelegt ist, war das diesmal nicht der Fall. Sehr selten ging es diesmal mit Tempo in die Tiefe zur Grundlinie.
Dadurch, das Elezi und Chaabi eher zentraler spielten, staute sich das oft im Klein-Klein in der Mitte. Für Rudolstadt einfacher zu verteidigen.
Im Mittwochtraining wurde Paßqualität, Ballannahme und schnelles Weiterspielen in hohem Tempo und unter dem Einfluß von Gegenspielern umfangreich geübt auch in Vorbereitung auf dieses Spiel. In richtig guter Qualität.
Leider gelang es einigen Spielern gestern im Wettkampf nicht, das Niveau aus dem Training auf den Platz zu bringen. Wir störten unser Offensivspiel selbst mit vielen ungenauen Bällen bzw Situationen, wo der angespielte Spieler nicht zum Ball geht und der Gegenspieler dann eher da ist.
Mit dem schnell erzielten Ausgleich und einigen berechtigten gelben Karten gegen beide Seiten erreichte das Spiel dann eine ruhigere Phase, wo es eher dahin plätscherte. RWE gelangen vor der HZ noch 3 schöne Angriffszüge - einer davon aber abseits, als Mergel vorbeirutscht. Elezi muss eigentlich in der 45.Minute den Führungstreffer machen.
Von Rudolstadt kam da nichts mehr.
Das ging dann eigentlich in HZ 2 so weiter. RWE spielte, hatte das eigentlich auch im Griff. Der Versuch des Konterns bei Rudolstadt wurde immer seltener und endete häufiger bereits an der Mittellinie. Es gab dann noch 3 straffe Distanzschüsse von RWE, bei denen Bresemann sich richtig lang machen musste. Aber ernsthafte Torsituationen für RWE eigentlich nicht. Man spielte sich fest.
Erstaunlich auch, dass die Trainer da kaum eingriffen. Keine bzw sehr späte Einwechslungen. Auch keine taktischen Änderungen.
Riesiges Glück für RWE, das Rudolstadt mit seinem einzigen Spielzug in HZ 2 bis vor das RWE-Tor tatsächlich zum Abschluß kam und Bahner in der 89. das Ding frei über die Latte setzte. Fällt da das 1:2, verlieren wir das wohl.
Der Schiri pfiff übrigens sein erstes Oberligaspiel und machte das mE nicht mal schlecht , bekam an den richtigen Stellen auch die Hitzigkeit heraus.
Auch die massiven Reklamationen der Rudolstädter nach dem 1:1 wegen angeblichen Foulspiels von Mergel wohl eher unberechtigt.
Mergel erreicht den Ball garnicht, berührt auch nicht den Gegenspieler, sondern rutscht neben diesem aus. Und der stolpert glatt im selben Zeitpunkt über seine eigenen Beine und Ball und verliert den Ball dabei.
Weder der Schiri, der unmittelbar daneben stand noch der sehr erfahrene Linienrichter Lars Albert - der die Szene auch im Blick hatte - ließen sich da beeindrucken vom Rudel der Rudolstädter.
Man wird auch in dieser Liga nicht immer gewinnen können. Selbst wenn man den Anspruch hat.
Man hat dann die Besuche in Saalegegenden Gott sei Dank weg und gut geschafft insgesamt.
Mna bleibt weiter ungeschlagen.
Und wenn die Spieler nach dem Spiel erkennbar selbst unzufrieden sind, ist das auch gut.