TLZ: Essen war fertig: Ein schönes Menü
Klasseleistung: Innenverteidiger Matthias Pohl (links im Zweikampf mit Essens Angreifer Markus Kurth) überzeugte nach seiner kurzen Verletzungspause. Fotos (2): Bild13 Erfurt. (tlz) Die Stimmung war super. Und überhaupt gab sich der Rot-Weiß-Anhang am Sonnabend so, wie man ihn kennt: Die üblichen Gesänge, der übliche Jubel. Bilder, wie man sie eine Woche zuvor bei Union Berlin sah, sind untypisch für Erfurts Fangemeinde. Kreativ waren sie auch. Kurz vor dem Abpfiff gegen den rot-weißen Gegner prankte da auf der Tribüne ein Transparent mit der Aufschrift "Essen ist fertig". Aber da war der Appettit den Gästen und deren etwa 300 Mann starken Anhang längst vergangen. 0:4 stand es da gegen RWE, für RWE.
Und ausgerechnet ein ehemaliger Essener war auf Seiten der Gastgeber der stille Held, André Maczkowiak. Den hatte Karsten Baumann zur allgemeinen Überraschung aller im Steigerwaldstadion den Vorzug vor dem in Berlin glänzend haltenden Dirk Orlishausen gegeben, trotz angeblich langwieriger Verletzung. "Er hat sich die Woche bei uns fit gemeldet und soll für mehr Konstanz sorgen", begründete der Lehrgangsbeste der letztjährigen Fußball-Lehrerschule in Köln seine Entscheidung. Maczkowiak parierte vor allem in Halbzeit zwei mehrere Hochkaräter: die Schüsse von Sercan Güvenisik (47./76.), vor allem den von fast schon in Rambo-Manier von Publikumsliebling Willy Fondja verwirkten Strafstoß von Rolf-Christel Guie-Mien (64.). Sagen wollte er später nichts. Nur der Gelb-gesperrte Matthias Holst gab zu: "Wir haben zwei gleichstarke Torhüter, da ist es normal, wenn mal gewechselt wird."
Erfurt hatte Maczkowiak, und hatte auch Glück - wie beim Lattenschuss von Markus Kurth (38.), oder beim völlig frei vor dem Tor stehenden und drüber köpfenden Paul Jans (67.). Schrecksekunden waren das.
Bunjaku belohnt sich
Überlegen aber waren nur die Gastgeber. Die investierten von Beginn an in dieses Sechs-Punkte-Spiel mehr Leidenschaft und Willen, als die unter dem neuen Trainer Michael Kulm im Gegensatz zur Vorwoche beim 1:2 daheim gegen Babelsberg gleich auf fünf Positionen umgestellten Gäste. Da köpfte Samil Cinaz als erster knapp drüber (5.), schoss Albert Bunjaku Sekunden später um Zentimeter vorbei.
Noch vor der Pause sorgten Matthias Peßolat mit seinem ersten "gestocherten" Saisontor (31.) und Thiago Rockenbach da Silva (41.) für ein fast schon beruhigendes 2:0. Die brenzligen Momente nach Wiederanpfiff überstand Erfurt schadlos. Genau das machte die Klasseleistung vom Sonnabend aus. Als Essens Niklas Andersen als letzter Mann den unwiederstehlich nach vorn eilenden Rockenbach legte und Rot sah (73.), hatte Erfurt noch mehr Hunger auf Essen - und legte nach: Der gerade erst drei Minuten zuvor eingewechselte Kevin Hampf sorgte im Nachschuss für das 3:0 (76.) und der 86 Minuten lang glücklose und zuvor ewig rackernde Albert Bunjaku machte den Endstand perfekt.
"Verdient für Erfurt, aber etwas zu hoch", fand Essens Trainer Michael Kolm den Sieg. Glücklich, "aber nicht vollends zufrieden" - wegen der kurzzeitigen Nachpausen-Leistung - war Karsten Baumann. Den 7192 Zuschauern (Ausnahme die Gäste) war es egal. Essen war fertig - und es war fast schon ein Menü, das wieder träumen lässt ...
Erfurt: Maczkowiak - Stenzel (85. Schubert), Pohl, Fondja, Kohlmann - Hauswald, Cinaz, Peßolat, Brückner - Bunjaku, Rockenbach da Silva (73. Hampf).
Essen: Masuch - Joseph-Augustin, Sereinig, Czyszczon, Schäfer (29. Andersen) - Baltes (46. Erfen), Michael Lorenz, Guie- Mien, Brandy (65. Jans) - Kurth, Güvenisik.
Schiedsrichter: Perl (München) - Zuschauer: 7192 - Tore: 1:0 Peßolat (31.), 2:0 Rockenbach da Silva (41.), 3:0 Hampf (75.), 4:0 Bunjaku (87.).
30.03.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Martin Hauswald: "Tabellensituation ist kein Ruhekissen"
Glückwunsch zum Sieg. Essen besiegt man nicht alle Tage mit 4:0 ...
Das stimmt. Es war für beide Mannschaften ein Sechs-Punkte-Spiel. Der Trainer hat uns die ganze Woche über gesagt, es sei egal, wie wir gewinnen. Jetzt war es sogar ein klares 4:0. Der Sieg war enorm wichtig.
Weil er den Verein das Saisonziel 3. Liga näher bringt?
Zumindest haben wir jetzt sechs Punkte vor dem elften Platz. Das ist beruhigend, aber noch lange kein Ruhekissen. Man muss sich nur die Tabelle anschauen, wie eng es dort zugeht.
Denkt man nach einem Spiel wie diesen nicht insgeheim doch einmal an die 2. Liga?
Das ist momentan überhaupt kein Thema. Darüber kann man nachdenken, wenn wir die 3. Liga in der Tasche haben. Vorher nicht.
Am Freitag geht es nach Wuppertal. Mit breiter Brust?
Natürlich! Wir haben ja auch zuvor in den Auswärtsspielen in Braunschweig und Berlin gut gespielt. Dort fehlte uns nur ein wenig das Glück. Vor Wuppertal haben wir überhaupt keine Angst. Schon gar nicht nach unserer Vorstellung heute gegen Rot-Weiss Essen.
30.03.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
Klasseleistung: Innenverteidiger Matthias Pohl (links im Zweikampf mit Essens Angreifer Markus Kurth) überzeugte nach seiner kurzen Verletzungspause. Fotos (2): Bild13 Erfurt. (tlz) Die Stimmung war super. Und überhaupt gab sich der Rot-Weiß-Anhang am Sonnabend so, wie man ihn kennt: Die üblichen Gesänge, der übliche Jubel. Bilder, wie man sie eine Woche zuvor bei Union Berlin sah, sind untypisch für Erfurts Fangemeinde. Kreativ waren sie auch. Kurz vor dem Abpfiff gegen den rot-weißen Gegner prankte da auf der Tribüne ein Transparent mit der Aufschrift "Essen ist fertig". Aber da war der Appettit den Gästen und deren etwa 300 Mann starken Anhang längst vergangen. 0:4 stand es da gegen RWE, für RWE.
Und ausgerechnet ein ehemaliger Essener war auf Seiten der Gastgeber der stille Held, André Maczkowiak. Den hatte Karsten Baumann zur allgemeinen Überraschung aller im Steigerwaldstadion den Vorzug vor dem in Berlin glänzend haltenden Dirk Orlishausen gegeben, trotz angeblich langwieriger Verletzung. "Er hat sich die Woche bei uns fit gemeldet und soll für mehr Konstanz sorgen", begründete der Lehrgangsbeste der letztjährigen Fußball-Lehrerschule in Köln seine Entscheidung. Maczkowiak parierte vor allem in Halbzeit zwei mehrere Hochkaräter: die Schüsse von Sercan Güvenisik (47./76.), vor allem den von fast schon in Rambo-Manier von Publikumsliebling Willy Fondja verwirkten Strafstoß von Rolf-Christel Guie-Mien (64.). Sagen wollte er später nichts. Nur der Gelb-gesperrte Matthias Holst gab zu: "Wir haben zwei gleichstarke Torhüter, da ist es normal, wenn mal gewechselt wird."
Erfurt hatte Maczkowiak, und hatte auch Glück - wie beim Lattenschuss von Markus Kurth (38.), oder beim völlig frei vor dem Tor stehenden und drüber köpfenden Paul Jans (67.). Schrecksekunden waren das.
Bunjaku belohnt sich
Überlegen aber waren nur die Gastgeber. Die investierten von Beginn an in dieses Sechs-Punkte-Spiel mehr Leidenschaft und Willen, als die unter dem neuen Trainer Michael Kulm im Gegensatz zur Vorwoche beim 1:2 daheim gegen Babelsberg gleich auf fünf Positionen umgestellten Gäste. Da köpfte Samil Cinaz als erster knapp drüber (5.), schoss Albert Bunjaku Sekunden später um Zentimeter vorbei.
Noch vor der Pause sorgten Matthias Peßolat mit seinem ersten "gestocherten" Saisontor (31.) und Thiago Rockenbach da Silva (41.) für ein fast schon beruhigendes 2:0. Die brenzligen Momente nach Wiederanpfiff überstand Erfurt schadlos. Genau das machte die Klasseleistung vom Sonnabend aus. Als Essens Niklas Andersen als letzter Mann den unwiederstehlich nach vorn eilenden Rockenbach legte und Rot sah (73.), hatte Erfurt noch mehr Hunger auf Essen - und legte nach: Der gerade erst drei Minuten zuvor eingewechselte Kevin Hampf sorgte im Nachschuss für das 3:0 (76.) und der 86 Minuten lang glücklose und zuvor ewig rackernde Albert Bunjaku machte den Endstand perfekt.
"Verdient für Erfurt, aber etwas zu hoch", fand Essens Trainer Michael Kolm den Sieg. Glücklich, "aber nicht vollends zufrieden" - wegen der kurzzeitigen Nachpausen-Leistung - war Karsten Baumann. Den 7192 Zuschauern (Ausnahme die Gäste) war es egal. Essen war fertig - und es war fast schon ein Menü, das wieder träumen lässt ...
Erfurt: Maczkowiak - Stenzel (85. Schubert), Pohl, Fondja, Kohlmann - Hauswald, Cinaz, Peßolat, Brückner - Bunjaku, Rockenbach da Silva (73. Hampf).
Essen: Masuch - Joseph-Augustin, Sereinig, Czyszczon, Schäfer (29. Andersen) - Baltes (46. Erfen), Michael Lorenz, Guie- Mien, Brandy (65. Jans) - Kurth, Güvenisik.
Schiedsrichter: Perl (München) - Zuschauer: 7192 - Tore: 1:0 Peßolat (31.), 2:0 Rockenbach da Silva (41.), 3:0 Hampf (75.), 4:0 Bunjaku (87.).
30.03.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: Martin Hauswald: "Tabellensituation ist kein Ruhekissen"
Glückwunsch zum Sieg. Essen besiegt man nicht alle Tage mit 4:0 ...
Das stimmt. Es war für beide Mannschaften ein Sechs-Punkte-Spiel. Der Trainer hat uns die ganze Woche über gesagt, es sei egal, wie wir gewinnen. Jetzt war es sogar ein klares 4:0. Der Sieg war enorm wichtig.
Weil er den Verein das Saisonziel 3. Liga näher bringt?
Zumindest haben wir jetzt sechs Punkte vor dem elften Platz. Das ist beruhigend, aber noch lange kein Ruhekissen. Man muss sich nur die Tabelle anschauen, wie eng es dort zugeht.
Denkt man nach einem Spiel wie diesen nicht insgeheim doch einmal an die 2. Liga?
Das ist momentan überhaupt kein Thema. Darüber kann man nachdenken, wenn wir die 3. Liga in der Tasche haben. Vorher nicht.
Am Freitag geht es nach Wuppertal. Mit breiter Brust?
Natürlich! Wir haben ja auch zuvor in den Auswärtsspielen in Braunschweig und Berlin gut gespielt. Dort fehlte uns nur ein wenig das Glück. Vor Wuppertal haben wir überhaupt keine Angst. Schon gar nicht nach unserer Vorstellung heute gegen Rot-Weiss Essen.
30.03.2008 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de