TLZ: RWE-Powerplay vom Feinsten
Erfurt. (tlz) André Maczkowiak war am Sonnabend der einzige bei den Rot-Weißen, der einem irgendwie ein wenig leid tat. Drei Gegentreffer musste er bei seinem Debüt kassieren, und hatte an keinem Schuld. "Da haben wir in der Deckung geschlafen", sagt der 24-Jährige, dessen Arbeitstag schon komisch anfing, denn anstelle seines gelben Shirts lief er im neutralen weißen Trikot auf. Maczkowiak: "Der Schiedsrichter hat mir das untersagt, denn der trug auch das Gelbe."
Nach dem Abpfiff ertrug der frühere Essener sogar den wolkenbruchartigen Regen im Steigerwaldstadion gelassen. Das 6:3 seiner Truppe gegen Rot-Weiß Ahlen löste im weiten Rund ohnehin eine Ballermann-Stimmung wie auf Mallorca aus. Es war ein irres Spiel, das die 4601 Zuschauer sahen. Eine Partie, die nach zwölf Minuten eigentlich schon verloren schien, denn da nutzte Ahlens Lars Toborg zwei Mal Unstimmigkeiten in der Erfurter Innenverteidigung eiskalt mit zwei Treffern (7., 12.) aus. "Zu dem Zeitpunkt", sagt Daniel Brückner, "habe ich gedacht, dass das wohl nichts mehr wird."
Er schien recht zu behalten, denn es dauerte gut eine halbe Stunde, ehe die Gastgeber ihre Verkrampfung ablegten und in der Folgezeit ein Powerplay aufzogen, wie man es selten zuvor von einem FC Rot-Weiß gesehen hat. Das Signal dazu gab jener Mann, der später zum Helden des Tages werden sollte: Domi Kumbela. Nach Erfurts fünfter Ecke zog der Kongolese aus wenigen Metern ab, den Ball kratzte aber Ahlens Jens Bäumer von der Linie (28.).
Von da an ging es fast pausenlos in Richtung Langerbein-Kasten, immer wieder angetrieben von den beiden Außen Daniel Brückner und Denis Wolf, vom unermüdlich laufenden Alexander Schnetzler. Und vorn spielten Adam Jabiri und Kumbela ihre Gegenspieler Deniz Sahin und Ole Kittner schwindelig.
Der Anschluss durch Jabiris Kopfball nach Flanke von Wolf (37.) löste endgültig alle Fesseln. Innerhalb von nur acht Minute drehte Erfurt das Spiel. Erst traf Kumbela zum Ausgleich (38.), dann fälschte Ahlens Martin Stahlberg einen Brückner-Schuss ins eigene Tor ab (45.).
"Wir haben es leider verstanden", so Ahlens Coach Christian Wück, "einen toten Gegner wieder aufzubauen." Wück und seinen Mannen blieb auch nach dem Wechsel nichts erspart. "Wir sollten die Anfangsphase abhaken und weiter Druck machen", erzählte Kumbela später. Genau das taten er und seine Mitspieler auch. Der Kongolese selbst war beim frühen 4:2 (53.) nach Schnetzlers Freistoß dann mit der Fußspitze noch am Ball. Wolf erhöhte nach einem Konter im Duett mit Brückner auf 5:2 (69.).
Doch zwölf Minuten später gab es dann wieder eine Szene, die Pavel Dotchev an der Seitenlinie trotz des passablen Vorsprunges kurzzeitig wütend machte: Wieder stimmte es in der Viererkette mit der Abstimmung nicht. Toborgs Schuss lenkte Kapitän Matthias Holst ins eigene Netz (81.). "Diese Defizite müssen wir abstellen", meinte Dotchev später. Kumbela machte vier Minuten später nach Solo mit seinem dritten Treffer den Fehler seiner Hinterleute mehr als wieder gut.
So durfte sich auch nach dem Abpfiff Maczkowiak diebisch freuen, auch wenn er etwas auf die Euphoriebremse trat: "Sechs Tore erzielen wir nicht in jedem Spiel." Spaß gemacht hat es allemal.
Erfurt: Maczkowiak - Schnetzler, Pohl, Holst, Kohlmann - Wolf (82. Bunjaku), Peßolat, Stenzel (61. Cinaz), Brückner - Jabiri (74. Beck), Kumbela.
Ahlen: Langerbein - Busch, Kittner, Sahin (52. Heithoelter), Schaffrath - Wiemann, Glöden (65. Schoof) - Stahlberg (83. Danilo), di Gregorio, Bäumer - Toborg.
Schiedsrichter: Henschel (Braunschweig) - Zu.: 4601 - Tore: 0:1 Toborg (7.), 0:2 Toborg (12.), 1:2 Jabiri (37.), 2:2 Kumbela (38.), 3:2 Stahlberg (45./Eigentor), 4:2 Kumbela (53.), 5:2 Wolf (69.), 5:3 Holst (81./Eigentor), 6:3 Kumbela (86.).
Dia-Show zum RWE-Spiel:
http://www.tlz.de /sport
29.07.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
_________________________________________
TLZ: Kumbelas neuer Spaß an RWE
Erfurt. (tlz) Von den Anhängern wurde er gefeiert, und vom Trainer bekam er ein dickes Lob. Domi Kumbela ist beim FC Rot-Weiß wieder jedermanns Liebling. Vergessen seine Eskapaden zum Ende der Vorsaison, als er das Training geschwenzt hatte und einfach nur noch weg wollte. "Es ist alles vom Tisch", sagt Pavel Dotchev, der den Kongolesen vor Wochen noch suspendiert hatte.
Noch Tage vor dem Auftaktspiel gegen Ahlen hatten sich Kumbela und sein Trainer unter vier Augen unterhalten. "Er hat wieder Spaß", freut sich der Bulgare. Kumbelas neuer Spaß am FC Rot-Weiß entlud sich in drei Toren.
"Das war ein verrücktes Spiel", sagt der 23-Jährige, dem das neue Offensivspiel sehr gelegen kommt. Daniel Brückner von links, rechts die beiden pfeilschnellen Alexander Schnetzler und Denis Wolf und neben sich mit Neuzugang Adam Jabiri ein Mann, der wie alle anderen pausenlos in Bewegung war und Torgefahr ausstrahlte. Kumbela profitiert vom neuen Offensivgeist der Rot-Weißen am meisten. "Als Angreifer werde ich jetzt viel mehr mit Flanken und Pässen gefüttert als in der vergangenen Saison", sagt er und fügt hinzu: "Das Zusammenspiel mit den Neuen klappt schon ganz gut. Und es wird noch besser werden."
Sein Trainer sieht das genau so: "Unsere Spielweise kommt ihm sehr entgegen", meint Pavel Dotchev, der seinen Angreifer nicht nur wegen seiner drei Treffer lobte: "Domi war gegen Ahlen nicht nur in der Offensive stark. Er hat auch enorm viel nach hinten gearbeitet." Kumbela hört solche Worte gern, auch wenn ihm am Sonnabend die vielen Schulterklopfer fast schon ein wenig peinlich waren. Er hat wie alle im Team ein Ziel: "Wir wollen in die 3. Liga. Aber die 2. Liga wäre natürlich noch schöner ..."
29.07.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
Erfurt. (tlz) André Maczkowiak war am Sonnabend der einzige bei den Rot-Weißen, der einem irgendwie ein wenig leid tat. Drei Gegentreffer musste er bei seinem Debüt kassieren, und hatte an keinem Schuld. "Da haben wir in der Deckung geschlafen", sagt der 24-Jährige, dessen Arbeitstag schon komisch anfing, denn anstelle seines gelben Shirts lief er im neutralen weißen Trikot auf. Maczkowiak: "Der Schiedsrichter hat mir das untersagt, denn der trug auch das Gelbe."
Nach dem Abpfiff ertrug der frühere Essener sogar den wolkenbruchartigen Regen im Steigerwaldstadion gelassen. Das 6:3 seiner Truppe gegen Rot-Weiß Ahlen löste im weiten Rund ohnehin eine Ballermann-Stimmung wie auf Mallorca aus. Es war ein irres Spiel, das die 4601 Zuschauer sahen. Eine Partie, die nach zwölf Minuten eigentlich schon verloren schien, denn da nutzte Ahlens Lars Toborg zwei Mal Unstimmigkeiten in der Erfurter Innenverteidigung eiskalt mit zwei Treffern (7., 12.) aus. "Zu dem Zeitpunkt", sagt Daniel Brückner, "habe ich gedacht, dass das wohl nichts mehr wird."
Er schien recht zu behalten, denn es dauerte gut eine halbe Stunde, ehe die Gastgeber ihre Verkrampfung ablegten und in der Folgezeit ein Powerplay aufzogen, wie man es selten zuvor von einem FC Rot-Weiß gesehen hat. Das Signal dazu gab jener Mann, der später zum Helden des Tages werden sollte: Domi Kumbela. Nach Erfurts fünfter Ecke zog der Kongolese aus wenigen Metern ab, den Ball kratzte aber Ahlens Jens Bäumer von der Linie (28.).
Von da an ging es fast pausenlos in Richtung Langerbein-Kasten, immer wieder angetrieben von den beiden Außen Daniel Brückner und Denis Wolf, vom unermüdlich laufenden Alexander Schnetzler. Und vorn spielten Adam Jabiri und Kumbela ihre Gegenspieler Deniz Sahin und Ole Kittner schwindelig.
Der Anschluss durch Jabiris Kopfball nach Flanke von Wolf (37.) löste endgültig alle Fesseln. Innerhalb von nur acht Minute drehte Erfurt das Spiel. Erst traf Kumbela zum Ausgleich (38.), dann fälschte Ahlens Martin Stahlberg einen Brückner-Schuss ins eigene Tor ab (45.).
"Wir haben es leider verstanden", so Ahlens Coach Christian Wück, "einen toten Gegner wieder aufzubauen." Wück und seinen Mannen blieb auch nach dem Wechsel nichts erspart. "Wir sollten die Anfangsphase abhaken und weiter Druck machen", erzählte Kumbela später. Genau das taten er und seine Mitspieler auch. Der Kongolese selbst war beim frühen 4:2 (53.) nach Schnetzlers Freistoß dann mit der Fußspitze noch am Ball. Wolf erhöhte nach einem Konter im Duett mit Brückner auf 5:2 (69.).
Doch zwölf Minuten später gab es dann wieder eine Szene, die Pavel Dotchev an der Seitenlinie trotz des passablen Vorsprunges kurzzeitig wütend machte: Wieder stimmte es in der Viererkette mit der Abstimmung nicht. Toborgs Schuss lenkte Kapitän Matthias Holst ins eigene Netz (81.). "Diese Defizite müssen wir abstellen", meinte Dotchev später. Kumbela machte vier Minuten später nach Solo mit seinem dritten Treffer den Fehler seiner Hinterleute mehr als wieder gut.
So durfte sich auch nach dem Abpfiff Maczkowiak diebisch freuen, auch wenn er etwas auf die Euphoriebremse trat: "Sechs Tore erzielen wir nicht in jedem Spiel." Spaß gemacht hat es allemal.
Erfurt: Maczkowiak - Schnetzler, Pohl, Holst, Kohlmann - Wolf (82. Bunjaku), Peßolat, Stenzel (61. Cinaz), Brückner - Jabiri (74. Beck), Kumbela.
Ahlen: Langerbein - Busch, Kittner, Sahin (52. Heithoelter), Schaffrath - Wiemann, Glöden (65. Schoof) - Stahlberg (83. Danilo), di Gregorio, Bäumer - Toborg.
Schiedsrichter: Henschel (Braunschweig) - Zu.: 4601 - Tore: 0:1 Toborg (7.), 0:2 Toborg (12.), 1:2 Jabiri (37.), 2:2 Kumbela (38.), 3:2 Stahlberg (45./Eigentor), 4:2 Kumbela (53.), 5:2 Wolf (69.), 5:3 Holst (81./Eigentor), 6:3 Kumbela (86.).
Dia-Show zum RWE-Spiel:
http://www.tlz.de /sport
29.07.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
_________________________________________
TLZ: Kumbelas neuer Spaß an RWE
Erfurt. (tlz) Von den Anhängern wurde er gefeiert, und vom Trainer bekam er ein dickes Lob. Domi Kumbela ist beim FC Rot-Weiß wieder jedermanns Liebling. Vergessen seine Eskapaden zum Ende der Vorsaison, als er das Training geschwenzt hatte und einfach nur noch weg wollte. "Es ist alles vom Tisch", sagt Pavel Dotchev, der den Kongolesen vor Wochen noch suspendiert hatte.
Noch Tage vor dem Auftaktspiel gegen Ahlen hatten sich Kumbela und sein Trainer unter vier Augen unterhalten. "Er hat wieder Spaß", freut sich der Bulgare. Kumbelas neuer Spaß am FC Rot-Weiß entlud sich in drei Toren.
"Das war ein verrücktes Spiel", sagt der 23-Jährige, dem das neue Offensivspiel sehr gelegen kommt. Daniel Brückner von links, rechts die beiden pfeilschnellen Alexander Schnetzler und Denis Wolf und neben sich mit Neuzugang Adam Jabiri ein Mann, der wie alle anderen pausenlos in Bewegung war und Torgefahr ausstrahlte. Kumbela profitiert vom neuen Offensivgeist der Rot-Weißen am meisten. "Als Angreifer werde ich jetzt viel mehr mit Flanken und Pässen gefüttert als in der vergangenen Saison", sagt er und fügt hinzu: "Das Zusammenspiel mit den Neuen klappt schon ganz gut. Und es wird noch besser werden."
Sein Trainer sieht das genau so: "Unsere Spielweise kommt ihm sehr entgegen", meint Pavel Dotchev, der seinen Angreifer nicht nur wegen seiner drei Treffer lobte: "Domi war gegen Ahlen nicht nur in der Offensive stark. Er hat auch enorm viel nach hinten gearbeitet." Kumbela hört solche Worte gern, auch wenn ihm am Sonnabend die vielen Schulterklopfer fast schon ein wenig peinlich waren. Er hat wie alle im Team ein Ziel: "Wir wollen in die 3. Liga. Aber die 2. Liga wäre natürlich noch schöner ..."
29.07.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de