(07.08.2018, 23:32)Fan1 schrieb: Es waren über 500 Erfurter. Nachdem alle 500 Karten am Gästeblock verkauft waren, gab es nur noch welche von der Rolle.
Die angesagte Zuschauerzahl waren 1099.
Seitens RWE mindestens 500 Fans anwesend - denn nicht nur im Fanblock war die Masse, sondern auch auf der Heimtribüne jede Menge Erfurter Fans zu sehen und begrüßt.
(08.08.2018, 00:00)Felix Magath schrieb: Dreckiger 1:0 Sieg, was mir vor allem fehlt ist Tempo in der Offensive. Beide Außenpositionen zu langsam, Kaffenberger sehr um Struktur bemüht, der Rest im MF ist halt 4. Liga und nur lange Bälle auf Shala..... naja. Aber wenn man gewinnt hat man alles richtig gemacht!! Jetzt 6500-7000 Begeisterte gegen Chemnitz und man wird sehen wo die Reise hingeht.
So sehe ich das auch.
RWE holte 3 Punkte - okay.
RWE holte das mit sehr viel Cleverness - auch okay.
Bei 1: 3 Ecken macht man aus der einzigen Ecke das 1:0 durch die Entschlossenheit von Shala, der im Gewühle so lange nachsetzte inklusive Lattenschuß, bis der Ball drin war. Okay.
7 Punkte aus 3 Spielen und kein Gegentor - okay.
Dreckiger, sehr glücklicher Sieg - eben Ergebnisfussball. Auch mit okay.
Dann kommen die Punkte, die ich nicht gut fand.
Richtig ist - man hat HBS eigentlich über weite Strecken spielen lassen, laufen lassen und sich fast ausschließlich auf die Abwehrleistung konzentriert. Fixpunkt ist dort eindeutig die Gruppe Novy-Becken-Lela ( letzterer aber immer wieder mal mit Flüchtigkeitsfehlern, die auch mal brenzlig werden).
Becken räumt intensiv fast alles ab, was da kommt. Cichos im Tor musste zweimal richtig eingreifen im Spiel.
Vielleicht hat man dabei auch Kraft gespart. Bei Ankunft am späten Nachmittag in HBS waren dort 39 Grad, bei Anstoß abends immer noch locker über 30 Grad.
Trotzdem bleibt auch nach dem Wechsel von Zingu auf Lorenzoni die LV-Position die schwächste im Abwehrverbund. Der junge Dustin Messing von HBS - bei RWE ausgebildet - fuhr dort mehrfach ordentlich Karussell mit Lorenzoni, der anfangs deutliche Probleme mit ihm hatte.
Das ist auch nicht das erste Mal - siehe Auerbachspiel - das sich unsere RL-Gegner unsere linke Seite ausgucken.
Die gelobte clevere Abwehrarbeit hat man sich zu einem hohen Grad selbst zuzuschreiben und hätte man so nicht haben müssen, sondern bei mehr Struktur das viel weiter vorn klären können bei einem energischen Stören des Halberstädter Spielaufbaus.
Bereits in HZ 1, aber deutlich in der Tendenz in HZ 2 landeten gut 95% der abgewehrten Bälle als sogenannte "zweite Bälle " immer bei HBS in den Mittelfeldräumen in der eigenen Hälfte. Diesen ständigen Druck haben wir uns selbst aufgebaut, weil fast immer einfach rausgehauen wurde und vor der Abwehrreihe so gut wie keine Struktur da war und keine Ordnung im Mittelfeld, die diese Bälle abholte.
Wenn man hier bei RWE von einem Prozeß und " das muss wachsen " spricht, darf man wohl ganz berechtigt mal folgende Frage stellen:
Nachdem HBS vor der Saison weg vom Profitum ist und dadurch fast alle Stammspieler verloren hat, ein junger unerfahrener Cheftrainer eine Mannschaft zusammenstellt mit Zugängen fast durchgängig aus U19-Mannschaften verschiedener Vereine und eigentlich in demselben Prozeß wie RWE steht und außer Boltze (32) alle eingesetzten Spieler zwischen 18-22 Jahre sind plus IV Blume mit 25 Jahren :
Warum sieht man dann bei so einer jungen Truppe eine klare Spielanlage, ein gut strukturiertes Spiel mit Tempo vor allem über außen, fast ausschließlich Flachpasspiel, wenige Ballkontakte und sofortige Weiterleitung des Balles sowie flüssige Aktionen ?
Warum verlieren wir besonders im defensiven MF so viele Zweikämpfe und können das nicht unterbinden?
Nachdem RWE hin und wieder in HZ 1 mal den Weg nach vorn fand und zumindest noch um Abschlüsse bemüht war, fand das in HZ 2 eigentlich nicht mehr statt.
Mit einem nachgelegten 2:0 hätte man Ruhe gehabt und sich manchen Streß erspart.
So aber ließ RWE die Germania immer wieder anrennen und setzte sich dem erheblichen Risiko eines Punktverlustes aus, das doch mal einer durchrutscht und es klingelt. Und HBS habe ich gestern so gut gesehen, das die mit einem möglichen Ausgleich eventuell das Spiel noch gedreht hätten.
Bis zur letzten Sekunde sind die unbeeindruckt vom Rückstand marschiert und marschiert und marschiert.....und hatten Abschlüsse, auch wenn die nicht riesige Gefahr waren. Aber des Öfteren musste sich schonmal ein RWE-Spieler am Strafraum zentral quer legen, um Schüsse zu blocken, weil HBS sich eben dahin durchspielte oder auch mal mit Tempo und Flanken von außen kommend Durcheinander in der RWE-Abwehr erzeugte.
Oder dann Cichos doch eingreifen muss wie bei einem Freistoß in Hz 2, als Boltze den Ball schön zentral in den freien Raum um den 11m-Punkt hebt und ein HBS-Spieler vollkommen frei einläuft und Cichos gerade noch die Hand dran bekommt beim Herauslaufen.
Wir haben dort hinten auch vieles weg geräumt, weil wir in der guten Situation sind, das einige RWE-Spieler einen Kopf größer waren als die Masse ihrer Gegenspieler aus HBS.
In der RL kommen aber auch noch Gegner auf uns zu, wo diese Vorteile ausgeglichen sind. Und das wird bereits gegen Chemnitz der Fall sein, wenn dort Gegenspieler wie Hoheneder, Frahn, Velkov etc aufmarschieren.
Bei RWE hat man nach vorn meist immer ein Muster gesehen :
Entweder versucht schnell zu spielen über links und Rüdiger - spätestens bei der Ballannahme durch technische Fehler oder beim verlorenen Zweikampf der Mitspieler war das beendet.
Oder der lange hohe Ball nach vorn - und der liebe Gott stand Andis Shala bei oder auch nicht.
Offensiv ist neben Shala Rüdiger der einzige Fixpunkt. Kaffenberger versucht es noch mit überlegten Bällen.
Aber danach fehlt eine klare Funktionsweise mancher Spieler im MF und auf außen und auch Tempo. Und eben auch eine klare Spielanlage, wie man sie andererseits bei HBS gesehen hat.
Jovanovic gab in der 80.Minute den ersten Torschuß von RWE in HZ 2 ab. Ein ungefährlicher Heber, den Guderitz mit der Mütze weg fängt.
Für mich steht da durchaus manches konträr zu Aussagen in der Saisonvorbereitung, was man sich vorgenommen hat für die Saison.
Da gab es auch Aussagen, das man mit gutem Fußball die Fans und Zuschauer wieder zurück gewinnen will. Und da setzt bestimmt niemand Maßstäbe aus Liga 1-3 an.
Aber ein wenig mehr wie gestern darf es durchaus sein.
Lobenswert, wenn sich Brdaric auf der PK vor die Mannschaft stellt und den Sieg der Cleverneß lobt.
Innerlich könnte das durchaus etwas gegen seine Überzeugung gewesen - denn gerade er rotierte da 90 Minuten an der Seitenlinie und gestikulierte und gab immer wieder Anweisungen und machte eher nicht den Eindruck, als das in das erbaut, was da gespielt wurde. Folgerichtig kamen ja auch seine Auswechslungen genau zu den Spielern, die nämlich nicht ins Spiel fanden.