Halbwegs gut in die Saison gekommen oder verkorkster Saisonstart - diese Frage steht vor den beiden ehemaligen Drittligisten Energie Cottbus und RWE sowie ihren Trainern Wollitz und Brdaric zum Abschluß der englischen Startwoche in die Saison je nach Ergebnis.
Was Brdaric letzte Saison mit dem Aufbau einer komplett neuen Mannschaft leisten musste in Erfurt, hat Wollitz gerade vor sich.
Der oft im Temperament überschäumende Ex-Profi Wollitz hatte mit einer beeindruckenden Saison 2017/2018 die Lausitzer als Trainer in Liga 3 zurückgebracht. Aus der man diesen Sommer wieder abstieg - durch ein einizges fehlendes Tor gegenüber dem jetzigen Drittligaspitzenreiter Eintracht Braunschweig.
Danach setzte eine wahre Flut von Spielerabgängen ein, von der sich Cottbus bis heute nicht erholt hat und aktuell nur 3 Torleute sowie 16 Feldspieler hat.
Und so ging die gesamte Stammelf aus Liga 3 plus deren Backups von Bord :
- die Torleute Spahic (1.FCK) und Rauhhut (Fortuna Köln),
- die Abwehrspieler Holthaus (Viktoria Köln), Schlüter (Eintracht Braunschweig), Knechtel (Halberstadt), Matuwila (1.FCK), Lars Bender (zurück zu Fortuna Köln), Baude (VfB Auerbach),Startsev (unbekannt), Hemmerich (Leihende/zurück nach Aue), Schneider (1.FC Köln II)
- die Mittelfeldspieler Zimmer(unbekannt), Marcelo Freitas (Chemnitz), Vitteritti (Zwickau), Graudenz (Weiche Flensburg), J.Gjasula (Magdeburg), Kevin Weidlich (unbekannt), Bohl (vereinslos), Stanese (vereinslos), Kruse (Karriereende)
- Stürmer Mamba (SC Paderborn)
Das man für Mamba und das Eigentalent Leon Schneider Ablöse erhielt von insgesamt kolportierten 325.000 €, mag den gebeutelten Lausitzern zwar finanziell helfen. Bringt aber keine Spieler in die Lausitz.
Es hat schon was, wenn das Talent Schneider trotz Stammplatz an den ersten beiden Spieltagen der RL Nordost nun eben weg ist zu einem West-Regionalligisten. Oder ein Ex-Spieler Stanese die gesamte Saisonvorbereitung mitspielt und dann trotzdem geht vor dem ersten Spieltag.
Oder hoch gehandelte Namen wie Tunay Deniz (Berliner AK ) - sozusagen Wollitz sein Hauptwunsch - nach langen Verhandlungen absagt. Oder man in der Lausitz erfährt, das die Liste absagender Spieler, die man angesprochen hatte für eine Verpflichtung nach Cottbus, wohl länger ist als die Liste der Abgänge.
Es soll wohl viele Ursachen dafür geben, was man so queer beet zu den Lausitzern liest, das keiner zu Energie Cottbus will. Nicht zuletzt der Name Wollitz selbst und seine teilweise immer wiederkehrenden emotionalen Ausbrüche spielen da wohl eine Rolle. In Spielerkreisen sollen seine öffentlichen Äußerungen gegenüber dem nach Zwickau gewechselten Vitteritti überhaupt nicht gut angekommen sein.
Wollitz jedenfalls äußerte sich unlängst öffentlichkeitswirksam, das er aktuell mit dem Kader den Auftrag " sofortiger Wiederaufstieg " nicht schaffen wird und der Kader dafür nicht die Qualität habe.
Der Saisonstart scheint ihn zu bestätigen. Zwar startete man daheim mit einem 3:1 gegen die VSG Altgliencke - was jedoch mehr der individuellen Qualität des Routiniers Dimitar Rangelov zuzuschreiben ist. Der 36-jährige Kapitän ist als offensiver Mittelfeldspieler Dreh- und Angelpunkt des Cottbuser Spieles. Der Bulgare ist in seiner Laufbahn zum dritten Mal in Cottbus, hat diverse Länder, Ligen und Vereine in seiner Vita stehen.
Bereits beim nachfolgenden Spiel bei Hertha BSC II gab es eine äußerst unsanfte 2:5-Auswärtsklatsche. Offenbar überfordert war Wollitz seine Abwehr in Halbzeit 2 mit dem Tempo der Offensive der Hertha-Bubis. Man holte zwar ein 0:2 erst einmal auf, brach dann aber ein. 4 Offensivtore und ein Kopfballtor nach Ecke zeigen wohl deutlich Wollitz seine Baustellen in der Defensive.
Diese sah man übrigens schon im Heimspiel der Cottbuser gegen Altglienicke - nur das die VSG-Spieler diese Schwächen nicht nutzten und sich auskontern ließen in Cottbus.
Auf der TW-Position hat Wollitz mit der aktuellen Nummer 1 Moser (Leihe Union Berlin/19), Simon (U19/18) und dem aktuell verletzten Stawecki (U19/18) nur Leute ohne Erfahrung.
In der Abwehr fehlt Routinier Robert Müller (32) längere Zeit verletzt.
So müssen sich der Ex-Chemnitzer Jan Koch (23/Berliner AK), Tobias Hasse (23) als aushilfsweiser Rechtsverteidiger und Ben Meyer (20/Union Fürstenwalde/Linksverteidiger) als Notabwehr zusammenraufen.
IV Schneider ist ja nun nach 2 Spieltagen weg. Ihn ersetzt Ibrahim Hajtic (22/ Würzburger Kicker/IV), der noch kein Spiel mit der Mannschaft absolviert hat und von der Würzburger Bank kommt mit wenig Spielpraxis in der letzten Saison. Als Wechselspieler in der Abwehr hat man dann noch den 19-jährigen Marcel Hoppe (U19/ RBL).
Im Mittelfeld sieht es nicht viel besser aus bei Energie. Das Duo Gehrmann (24) /Zickert (21) spielt die Doppel-6. Problem: Gehrmann hat muskuläre Probleme an der Wade und wurde beim Hertha-Spiel zuletzt verletzt ausgewechselt, Einsatz gegen RWE ungewiss.
Felix Geißler (22/offensiver MF) auf rechts, der eigentliche Mittelstürmer Rangelov (36) als offensiver MF-Mann/hängende Spitze und Berkan Taz (20/Leihe Union Berlin/offensiver MF) auf links sowie Felix Brügmann (26/Zugang FCC) als Stürmer bilden die Offensive. Richtige linke oder rechte MF-Spieler bzw Links - und Rechtsaußen hat Wollitz derzeit nicht im Kader.
Als Wechselalternativen verbleiben nur Niklas Geisler (18 /U19/ offensives MF), Colin Raak (U19/ offensives MF), Abdulkadir Beyazit (22/ MS) und Moritz Broschinski (18/U19/MS).
Auf dem Spielberichtsbogen taucht aktuell also der komplette Kader auf plus A-Junior Tobias Eisenhuth (17) als zentraler Mittelfeldspieler. Da ist wenig Konkurrenzkampf aktuell, auch die Trainingsqualität leidet häufig bei solchen Minikadern.
Personell wird sich das bei Cottbus gegen RWE nicht anders darstellen - eher noch ungewisser durch den eventuell nicht ersetzbaren verletzten 6er Gehrmann mangels alternativer Spieler.
Keinerlei Grund jedoch für RWE, mit angezogener Handbremse in Cottbus aufzutauchen und den FC Energie trotz dieser Lage dort auch nur irgendwie zu unterschätzen.
Zwar fehlen auch RWE mit Novy und Kaffenberger Langzeitverletzte.
Die Personallage ist für Brdaric jedoch deutlich angenehmer. Man hat Becken wieder zurück, Veselinovic wahrscheinlich auch. Auf vielen Positionen hat Brdaric gute Auswahlmöglichkeiten für eine optimale Aufstellung.
Auf das von Wollitz favorisierte 4-2-3-1 kann man durchaus mit einem 3-5-2 von RWE antworten ( auch wenn viele Fans das teilweise ablehnen), wenn man konzentriert steht und sowohl Brügmann im Griff hat wie Taz und Geisler und es versteht, Rangelov aus dem Spiel zu nehmen. Schnelles Umkehrspiel und zielgerichtete Konter könnten dann RWE zum Erfolg führen - zumal man noch nie in Cottbus ein Spiel gewonnen hat bei diversen Aufeinandertreffen in verschiedenen Ligen seit der deutschen Einheit.
Zu DDR-Oberligazeiten war das noch etwas anders. Den letzten Sieg in Cottbus feierte RWE 1991 durch Amin Romstedt.
Zuschauertechnisch dürften es bei gutem Wetter am Sonntag vielleicht rund 6.500 werden in der Lausitz - mit hoffentlich deutlich über 500 lautstarken RWE-Fans.
Und nach der zweiten Halbzeit gegen Lok - aktuell mein Maßstab für diese Mannschaft - halte ich ein knappes 1:0 oder 2:1 für RWE für möglich und auch machbar.
Schiedsrichter der Partie : Max Burda (Berlin)
Linienrichter : Pascal Wien (Berlin), Tim Kohnert (Sachsen-Anhalt)
Live dabei ist man in Cottbus im Stadion vor Ort oder - wer verhindert ist - bei RWE.tv . Da gibt es wieder das volle Programm mit Vor- und Nachbericht und Interviews durch Micha und Cello sowie das Radio und den Liveticker.
Was Brdaric letzte Saison mit dem Aufbau einer komplett neuen Mannschaft leisten musste in Erfurt, hat Wollitz gerade vor sich.
Der oft im Temperament überschäumende Ex-Profi Wollitz hatte mit einer beeindruckenden Saison 2017/2018 die Lausitzer als Trainer in Liga 3 zurückgebracht. Aus der man diesen Sommer wieder abstieg - durch ein einizges fehlendes Tor gegenüber dem jetzigen Drittligaspitzenreiter Eintracht Braunschweig.
Danach setzte eine wahre Flut von Spielerabgängen ein, von der sich Cottbus bis heute nicht erholt hat und aktuell nur 3 Torleute sowie 16 Feldspieler hat.
Und so ging die gesamte Stammelf aus Liga 3 plus deren Backups von Bord :
- die Torleute Spahic (1.FCK) und Rauhhut (Fortuna Köln),
- die Abwehrspieler Holthaus (Viktoria Köln), Schlüter (Eintracht Braunschweig), Knechtel (Halberstadt), Matuwila (1.FCK), Lars Bender (zurück zu Fortuna Köln), Baude (VfB Auerbach),Startsev (unbekannt), Hemmerich (Leihende/zurück nach Aue), Schneider (1.FC Köln II)
- die Mittelfeldspieler Zimmer(unbekannt), Marcelo Freitas (Chemnitz), Vitteritti (Zwickau), Graudenz (Weiche Flensburg), J.Gjasula (Magdeburg), Kevin Weidlich (unbekannt), Bohl (vereinslos), Stanese (vereinslos), Kruse (Karriereende)
- Stürmer Mamba (SC Paderborn)
Das man für Mamba und das Eigentalent Leon Schneider Ablöse erhielt von insgesamt kolportierten 325.000 €, mag den gebeutelten Lausitzern zwar finanziell helfen. Bringt aber keine Spieler in die Lausitz.
Es hat schon was, wenn das Talent Schneider trotz Stammplatz an den ersten beiden Spieltagen der RL Nordost nun eben weg ist zu einem West-Regionalligisten. Oder ein Ex-Spieler Stanese die gesamte Saisonvorbereitung mitspielt und dann trotzdem geht vor dem ersten Spieltag.
Oder hoch gehandelte Namen wie Tunay Deniz (Berliner AK ) - sozusagen Wollitz sein Hauptwunsch - nach langen Verhandlungen absagt. Oder man in der Lausitz erfährt, das die Liste absagender Spieler, die man angesprochen hatte für eine Verpflichtung nach Cottbus, wohl länger ist als die Liste der Abgänge.
Es soll wohl viele Ursachen dafür geben, was man so queer beet zu den Lausitzern liest, das keiner zu Energie Cottbus will. Nicht zuletzt der Name Wollitz selbst und seine teilweise immer wiederkehrenden emotionalen Ausbrüche spielen da wohl eine Rolle. In Spielerkreisen sollen seine öffentlichen Äußerungen gegenüber dem nach Zwickau gewechselten Vitteritti überhaupt nicht gut angekommen sein.
Wollitz jedenfalls äußerte sich unlängst öffentlichkeitswirksam, das er aktuell mit dem Kader den Auftrag " sofortiger Wiederaufstieg " nicht schaffen wird und der Kader dafür nicht die Qualität habe.
Der Saisonstart scheint ihn zu bestätigen. Zwar startete man daheim mit einem 3:1 gegen die VSG Altgliencke - was jedoch mehr der individuellen Qualität des Routiniers Dimitar Rangelov zuzuschreiben ist. Der 36-jährige Kapitän ist als offensiver Mittelfeldspieler Dreh- und Angelpunkt des Cottbuser Spieles. Der Bulgare ist in seiner Laufbahn zum dritten Mal in Cottbus, hat diverse Länder, Ligen und Vereine in seiner Vita stehen.
Bereits beim nachfolgenden Spiel bei Hertha BSC II gab es eine äußerst unsanfte 2:5-Auswärtsklatsche. Offenbar überfordert war Wollitz seine Abwehr in Halbzeit 2 mit dem Tempo der Offensive der Hertha-Bubis. Man holte zwar ein 0:2 erst einmal auf, brach dann aber ein. 4 Offensivtore und ein Kopfballtor nach Ecke zeigen wohl deutlich Wollitz seine Baustellen in der Defensive.
Diese sah man übrigens schon im Heimspiel der Cottbuser gegen Altglienicke - nur das die VSG-Spieler diese Schwächen nicht nutzten und sich auskontern ließen in Cottbus.
Auf der TW-Position hat Wollitz mit der aktuellen Nummer 1 Moser (Leihe Union Berlin/19), Simon (U19/18) und dem aktuell verletzten Stawecki (U19/18) nur Leute ohne Erfahrung.
In der Abwehr fehlt Routinier Robert Müller (32) längere Zeit verletzt.
So müssen sich der Ex-Chemnitzer Jan Koch (23/Berliner AK), Tobias Hasse (23) als aushilfsweiser Rechtsverteidiger und Ben Meyer (20/Union Fürstenwalde/Linksverteidiger) als Notabwehr zusammenraufen.
IV Schneider ist ja nun nach 2 Spieltagen weg. Ihn ersetzt Ibrahim Hajtic (22/ Würzburger Kicker/IV), der noch kein Spiel mit der Mannschaft absolviert hat und von der Würzburger Bank kommt mit wenig Spielpraxis in der letzten Saison. Als Wechselspieler in der Abwehr hat man dann noch den 19-jährigen Marcel Hoppe (U19/ RBL).
Im Mittelfeld sieht es nicht viel besser aus bei Energie. Das Duo Gehrmann (24) /Zickert (21) spielt die Doppel-6. Problem: Gehrmann hat muskuläre Probleme an der Wade und wurde beim Hertha-Spiel zuletzt verletzt ausgewechselt, Einsatz gegen RWE ungewiss.
Felix Geißler (22/offensiver MF) auf rechts, der eigentliche Mittelstürmer Rangelov (36) als offensiver MF-Mann/hängende Spitze und Berkan Taz (20/Leihe Union Berlin/offensiver MF) auf links sowie Felix Brügmann (26/Zugang FCC) als Stürmer bilden die Offensive. Richtige linke oder rechte MF-Spieler bzw Links - und Rechtsaußen hat Wollitz derzeit nicht im Kader.
Als Wechselalternativen verbleiben nur Niklas Geisler (18 /U19/ offensives MF), Colin Raak (U19/ offensives MF), Abdulkadir Beyazit (22/ MS) und Moritz Broschinski (18/U19/MS).
Auf dem Spielberichtsbogen taucht aktuell also der komplette Kader auf plus A-Junior Tobias Eisenhuth (17) als zentraler Mittelfeldspieler. Da ist wenig Konkurrenzkampf aktuell, auch die Trainingsqualität leidet häufig bei solchen Minikadern.
Personell wird sich das bei Cottbus gegen RWE nicht anders darstellen - eher noch ungewisser durch den eventuell nicht ersetzbaren verletzten 6er Gehrmann mangels alternativer Spieler.
Keinerlei Grund jedoch für RWE, mit angezogener Handbremse in Cottbus aufzutauchen und den FC Energie trotz dieser Lage dort auch nur irgendwie zu unterschätzen.
Zwar fehlen auch RWE mit Novy und Kaffenberger Langzeitverletzte.
Die Personallage ist für Brdaric jedoch deutlich angenehmer. Man hat Becken wieder zurück, Veselinovic wahrscheinlich auch. Auf vielen Positionen hat Brdaric gute Auswahlmöglichkeiten für eine optimale Aufstellung.
Auf das von Wollitz favorisierte 4-2-3-1 kann man durchaus mit einem 3-5-2 von RWE antworten ( auch wenn viele Fans das teilweise ablehnen), wenn man konzentriert steht und sowohl Brügmann im Griff hat wie Taz und Geisler und es versteht, Rangelov aus dem Spiel zu nehmen. Schnelles Umkehrspiel und zielgerichtete Konter könnten dann RWE zum Erfolg führen - zumal man noch nie in Cottbus ein Spiel gewonnen hat bei diversen Aufeinandertreffen in verschiedenen Ligen seit der deutschen Einheit.
Zu DDR-Oberligazeiten war das noch etwas anders. Den letzten Sieg in Cottbus feierte RWE 1991 durch Amin Romstedt.
Zuschauertechnisch dürften es bei gutem Wetter am Sonntag vielleicht rund 6.500 werden in der Lausitz - mit hoffentlich deutlich über 500 lautstarken RWE-Fans.
Und nach der zweiten Halbzeit gegen Lok - aktuell mein Maßstab für diese Mannschaft - halte ich ein knappes 1:0 oder 2:1 für RWE für möglich und auch machbar.
Schiedsrichter der Partie : Max Burda (Berlin)
Linienrichter : Pascal Wien (Berlin), Tim Kohnert (Sachsen-Anhalt)
Live dabei ist man in Cottbus im Stadion vor Ort oder - wer verhindert ist - bei RWE.tv . Da gibt es wieder das volle Programm mit Vor- und Nachbericht und Interviews durch Micha und Cello sowie das Radio und den Liveticker.