TLZ: FC Rot-Weiß: Überragende Heimserie hält
Seit acht Spielen ist der FC Rot-Weiß im Steigerwaldstadion ungeschlagen. Beim 4:0 über Rot-Weiß Ahlen gab es den siebten Sieg.
Erfurt. Die kleine Spitze gegen das Erfurter Sportamt, das vom Wintereinbruch in Erfurt überrascht wurde und deshalb vergessen hatte, die gerade neu installierte Rasenheizung im Steigerwaldstadion rechtzeitig abzunehmen, war angebracht. Am Morgen hatten Anhänger des FC Rot-Weiß gemeinsam Rasen und Ränge von Schnee und Eis befreit und so die Austragung einer später fast schon zum denkwürdigen Spiel werdenden Partie gerettet. "Herzlichen Dank", sagt Pressesprecher Wilfried Mohren, "an die, die das mit der Hand geschafft haben, was andere nicht mit dem Kopf gemacht haben."
Nur einem wäre es ganz recht gewesen, wenn der Schnee den Anpfiff verhindert hätte, Arie van Lent. 76 Spiele hat der 40-jährige frühere Bundesliga-Klassestürmer bislang als Trainer auf der Bank gesessen. Nur einmal verlor er mit seinem Ex-Verein 1. FC Kleve damals beim 0:6 beim FSV Mainz 05 II höher als an diesem eiskalten Sonnabend im Steigerwaldstadion. "Heute war hier nichts zu holen", gab er zu.
Tatsächlich war Erfurts Namensvetter aus Ahlen mit dem 0:4 noch gut bedient. "Es gibt nicht viel zu meckern", setzte Stefan Emmerling nach 90 unterhaltsamen Minuten sein zufriedenstes Lächeln auf. Was wollte er auch diesmal beanstanden? Heimstark wie gehabt in dieser Saison präsentierte sich seine Truppe. Mit dem kleinen und feinen Unterschied, dass man diesmal nicht nur 60 oder 70 Minuten überzeugte, sondern über die gesamte Distanz. Die Gastgeber ließen sich dabei auch nicht durch diverse aus der Not geborene personelle Umstellungen verunsichern. So rückte Dennis Hillebrand in der Abwehr von der Außen- in die Innenverteidigerposition, weil Tom Bertram gesperrt war und Martin Pohl zunächst auf der Bank saß. Auch Fabian Stenzel wirkte ungewohnt links in der Abwehr spielend alles andere als ein Fremdkörper.
RWE beeindruckte RWA vom Anpfiff weg. "Wir sind als Mannschaft aufgetreten", brachte Tino Semmer mit wenigen Worten das auf den Punkt, was die Anhänger auf den Rängen teilweise in Staunen versetzte. 15 Minuten war es beiderseits eine muntere Partie, weil auch die Gäste gut mitspielten - allerdings mit klaren Vorteilen für RWE. Die wurde nach der Führung dann noch deutlicher, nachdem Jens Möckel nach Freistoß von Nils Pfingsten-Reddig den Ball zum 1:0 einnickte (17.). Jetzt entwickelte Emmerlings Team neben dem Siegeswillen auch noch Spielfreude, wobei vor allem Olivier Caillas im linken Mittelfeld seine Klasse mit schnellen Dribblings und genauen Flanken mehr als einmal aufblitzen ließ. So beim 2:0, als er Dennis Weidlich den Ball auflegte (39.) und auch beim 4:0. Da hatte der 33-Jährige Semmer super in Aktion gebracht (67.).
Ahlen war zu dieser Zeit längst nur noch schmückendes Beiwerk auf dem Rasen, und sorgte durch ein Eigentor nach Eckball (am Ende 10:3 für Erfurt) durch Daniel Flottmann selbst für den 3:0-Zwischenstand (49.). Dass es für den Zweitligaabsteiger nicht zum Debakel kam, lag auch am Gastgeber, der durch Caillas (35.), Semmer (48.) und vor allem den völlig frei stehden Marcel Reichwein (64.). noch beste Chancen ausließ.
Am Ende war das 4:0 das schönste Geschenk für die vielen fleißigen Fans vom Vormittag.
Thomas Czekalla / 28.11.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
==============================================================
TA: Zum Gespött gemacht: Für Rot-Weiß-Rasenheizung fehlen Teile
Zum Glück haben die RWE-Kicker 4:0 gewonnen. Zum Glück haben rund 35 Fans vor dem Spiel die Rasendecke vom Schnee befreit. Was aber zuvor gelaufen ist, ist Dilettantismus in Reinkultur. Und das gleich in mehrfacher Hinischt.
Erfurt. Dass die Rasenheizung nicht funktioniere, liege an einem hochkomplizierten Anschlussteil, das es erst ermögliche, die Abwärme der Eislaufhalle für das Steigerwaldstadion nutzbar zu machen, sagt Erfurts Sportbeigeordneter Dietrich Hagemann. Doch es könne wohl vom Hersteller nicht geliefert werden. Die genauen Hintergründe seien ihm unbekannt. Er wisse nur, es sei sogar eine Vertragsstrafe in der Rede und das Rechtsamt eingeschaltet worden. Das sei aber schon alles, was er dazu sagen könne, denn die technische Umsetzung obliege dem Erfurter Sportbetrieb. Dessen Chef Andreas Malur ist seit Freitag aber nicht zu erreichen, um Licht in das Dunkel zu bringen oder wenigsten zu erklären, warum er, als der Schnee am Mittwoch fiel, nicht rechtzeitig die Öffentlichkeit informiert habe. Selbst Erfurts Oberbürgermeister wurde von den Problemen überrascht. Er erfuhr davon am Freitagabend (!) aus dem Radio. Warum die Kommunikation so schlecht funktioniert habe, werde in einer Dienstberatung am Montag geklärt, so Bausewein, der von dem ganzen Vorgang wenig amüsiert ist. Man habe sich als Stadt damit blamiert und zum Gespött gemacht. Eine Meinung, die er wohl nicht allein vertritt.
Das Spiel konnte letztlich Dank der vielen Helfer doch stattfinden, aber mit Sicherheit blieben nicht wenige Auswärtige lieber daheim, weil erst gegen 11.15 Uhr am Samstag klar war, dass angepfiffen wird. RWE-Geschäftsführer Rainer Hörgel sieht das indes ganz entspannt. "Wozu hätten wir das publizieren sollen?", fragt er. Für ihn hätte das etwas von "Pferde scheu machen" gehabt. Mit dem Wintereinbruch habe man wohl nicht gerechnet, vermutet er. Am Mittwoch sei ihm klar gewesen, dass es wohl mit der Rasenheizung am Samstag nichts würde. "Wenn es nicht geschneit hätte, wäre überhaupt nichts passiert", sagt Hörgl in betont bayrischer Entspannheit. Er will aber wissen, dass die fehlenden Teile inzwischen geliefert worden seien und man am 17. Dezember das letzte Heimspiel unter Flutlicht gegen Stuttgart II mit geheiztem Rasen absovieren könne.
"Ich weiß nicht, woher er diese Kenntnis hat. Ich weiß inzwischen nur, dass die Teile nach wie vor nicht lieferbar sind", sagt der Oberbürgermeister. Eine Meinung, die auch der Sportbeigeordnete teilt. "Ich fasse es nicht", schäumt Birgit Pelke , SPD-Stadträtin und Stadtsportbundvorsitzende angesichts des ganzen Theaters: "Da ziehen wir den Beschluss in Dringlichkeit durch und ein Jahr später fehlen Teile, um die Heizung anzuschließen. Toll."
Michael Keller / 29.11.10 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Seit acht Spielen ist der FC Rot-Weiß im Steigerwaldstadion ungeschlagen. Beim 4:0 über Rot-Weiß Ahlen gab es den siebten Sieg.
Erfurt. Die kleine Spitze gegen das Erfurter Sportamt, das vom Wintereinbruch in Erfurt überrascht wurde und deshalb vergessen hatte, die gerade neu installierte Rasenheizung im Steigerwaldstadion rechtzeitig abzunehmen, war angebracht. Am Morgen hatten Anhänger des FC Rot-Weiß gemeinsam Rasen und Ränge von Schnee und Eis befreit und so die Austragung einer später fast schon zum denkwürdigen Spiel werdenden Partie gerettet. "Herzlichen Dank", sagt Pressesprecher Wilfried Mohren, "an die, die das mit der Hand geschafft haben, was andere nicht mit dem Kopf gemacht haben."
Nur einem wäre es ganz recht gewesen, wenn der Schnee den Anpfiff verhindert hätte, Arie van Lent. 76 Spiele hat der 40-jährige frühere Bundesliga-Klassestürmer bislang als Trainer auf der Bank gesessen. Nur einmal verlor er mit seinem Ex-Verein 1. FC Kleve damals beim 0:6 beim FSV Mainz 05 II höher als an diesem eiskalten Sonnabend im Steigerwaldstadion. "Heute war hier nichts zu holen", gab er zu.
Tatsächlich war Erfurts Namensvetter aus Ahlen mit dem 0:4 noch gut bedient. "Es gibt nicht viel zu meckern", setzte Stefan Emmerling nach 90 unterhaltsamen Minuten sein zufriedenstes Lächeln auf. Was wollte er auch diesmal beanstanden? Heimstark wie gehabt in dieser Saison präsentierte sich seine Truppe. Mit dem kleinen und feinen Unterschied, dass man diesmal nicht nur 60 oder 70 Minuten überzeugte, sondern über die gesamte Distanz. Die Gastgeber ließen sich dabei auch nicht durch diverse aus der Not geborene personelle Umstellungen verunsichern. So rückte Dennis Hillebrand in der Abwehr von der Außen- in die Innenverteidigerposition, weil Tom Bertram gesperrt war und Martin Pohl zunächst auf der Bank saß. Auch Fabian Stenzel wirkte ungewohnt links in der Abwehr spielend alles andere als ein Fremdkörper.
RWE beeindruckte RWA vom Anpfiff weg. "Wir sind als Mannschaft aufgetreten", brachte Tino Semmer mit wenigen Worten das auf den Punkt, was die Anhänger auf den Rängen teilweise in Staunen versetzte. 15 Minuten war es beiderseits eine muntere Partie, weil auch die Gäste gut mitspielten - allerdings mit klaren Vorteilen für RWE. Die wurde nach der Führung dann noch deutlicher, nachdem Jens Möckel nach Freistoß von Nils Pfingsten-Reddig den Ball zum 1:0 einnickte (17.). Jetzt entwickelte Emmerlings Team neben dem Siegeswillen auch noch Spielfreude, wobei vor allem Olivier Caillas im linken Mittelfeld seine Klasse mit schnellen Dribblings und genauen Flanken mehr als einmal aufblitzen ließ. So beim 2:0, als er Dennis Weidlich den Ball auflegte (39.) und auch beim 4:0. Da hatte der 33-Jährige Semmer super in Aktion gebracht (67.).
Ahlen war zu dieser Zeit längst nur noch schmückendes Beiwerk auf dem Rasen, und sorgte durch ein Eigentor nach Eckball (am Ende 10:3 für Erfurt) durch Daniel Flottmann selbst für den 3:0-Zwischenstand (49.). Dass es für den Zweitligaabsteiger nicht zum Debakel kam, lag auch am Gastgeber, der durch Caillas (35.), Semmer (48.) und vor allem den völlig frei stehden Marcel Reichwein (64.). noch beste Chancen ausließ.
Am Ende war das 4:0 das schönste Geschenk für die vielen fleißigen Fans vom Vormittag.
Thomas Czekalla / 28.11.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
==============================================================
TA: Zum Gespött gemacht: Für Rot-Weiß-Rasenheizung fehlen Teile
Zum Glück haben die RWE-Kicker 4:0 gewonnen. Zum Glück haben rund 35 Fans vor dem Spiel die Rasendecke vom Schnee befreit. Was aber zuvor gelaufen ist, ist Dilettantismus in Reinkultur. Und das gleich in mehrfacher Hinischt.
Erfurt. Dass die Rasenheizung nicht funktioniere, liege an einem hochkomplizierten Anschlussteil, das es erst ermögliche, die Abwärme der Eislaufhalle für das Steigerwaldstadion nutzbar zu machen, sagt Erfurts Sportbeigeordneter Dietrich Hagemann. Doch es könne wohl vom Hersteller nicht geliefert werden. Die genauen Hintergründe seien ihm unbekannt. Er wisse nur, es sei sogar eine Vertragsstrafe in der Rede und das Rechtsamt eingeschaltet worden. Das sei aber schon alles, was er dazu sagen könne, denn die technische Umsetzung obliege dem Erfurter Sportbetrieb. Dessen Chef Andreas Malur ist seit Freitag aber nicht zu erreichen, um Licht in das Dunkel zu bringen oder wenigsten zu erklären, warum er, als der Schnee am Mittwoch fiel, nicht rechtzeitig die Öffentlichkeit informiert habe. Selbst Erfurts Oberbürgermeister wurde von den Problemen überrascht. Er erfuhr davon am Freitagabend (!) aus dem Radio. Warum die Kommunikation so schlecht funktioniert habe, werde in einer Dienstberatung am Montag geklärt, so Bausewein, der von dem ganzen Vorgang wenig amüsiert ist. Man habe sich als Stadt damit blamiert und zum Gespött gemacht. Eine Meinung, die er wohl nicht allein vertritt.
Das Spiel konnte letztlich Dank der vielen Helfer doch stattfinden, aber mit Sicherheit blieben nicht wenige Auswärtige lieber daheim, weil erst gegen 11.15 Uhr am Samstag klar war, dass angepfiffen wird. RWE-Geschäftsführer Rainer Hörgel sieht das indes ganz entspannt. "Wozu hätten wir das publizieren sollen?", fragt er. Für ihn hätte das etwas von "Pferde scheu machen" gehabt. Mit dem Wintereinbruch habe man wohl nicht gerechnet, vermutet er. Am Mittwoch sei ihm klar gewesen, dass es wohl mit der Rasenheizung am Samstag nichts würde. "Wenn es nicht geschneit hätte, wäre überhaupt nichts passiert", sagt Hörgl in betont bayrischer Entspannheit. Er will aber wissen, dass die fehlenden Teile inzwischen geliefert worden seien und man am 17. Dezember das letzte Heimspiel unter Flutlicht gegen Stuttgart II mit geheiztem Rasen absovieren könne.
"Ich weiß nicht, woher er diese Kenntnis hat. Ich weiß inzwischen nur, dass die Teile nach wie vor nicht lieferbar sind", sagt der Oberbürgermeister. Eine Meinung, die auch der Sportbeigeordnete teilt. "Ich fasse es nicht", schäumt Birgit Pelke , SPD-Stadträtin und Stadtsportbundvorsitzende angesichts des ganzen Theaters: "Da ziehen wir den Beschluss in Dringlichkeit durch und ein Jahr später fehlen Teile, um die Heizung anzuschließen. Toll."
Michael Keller / 29.11.10 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de