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29.09.2007
TLZ: Punkte fest geplant

12. Spieltag:
29.9.2007, 14.00 Uhr,
Steigerwaldstadion Erfurt

RW Erfurt empfängt die Amateure von Energie Cottbus

Mit dem beeindruckenden 5:1 gegen Wuppertal hat der FC Rot-Weiß Erfurt seine Heimstärke erneut unter Beweis gestellt. Nun gilt es, auch gegen den vermeintlich leichten Gegner aus Cottbus II, der momentan auf einem Abstiegsplatz steht, nachzulegen.

Die Gäste aus der Lausitz könnten am Samstag wieder von Ex-Carl Zeiss Jena Trainer Heiko Weber betreut werden, der durch den Rauswurf von Petrik Sander momentan bei der Ersten das Kommando hat. Die Ausbildungsmannschaft ist schlecht aus den Startlöchern gekommen, was allerdings auch den gravierenden Veränderungen vor der Saison geschuldet ist. Mehr als ein Dutzend Spieler aus dem Aufstiegsteam haben den Klub verlassen, darunter Thoms (Ziel unbekannt), Unversucht (HSV II), Hoffmann (Jena) und Hoßmang (Plauen). Neben sechs A-Junioren komplettieren Edinho (FK Vihren) und dessen brasilianischer Landsmann Gilberto (SV Wilhelmshaven) sowie weitere fünf Neue den Kader. Zurückgekehrt ist zudem Routinier Ronny Thielemann, den es mit Toni Wachsmuth von Jena nach Brandenburg zog.

Vorwiegend wird auf das bewährte 4-4-2 gesetzt, wobei es auswärts in ein 4-2-3-1 gewandelt werden kann. Trainer Weber setzte vor allem darauf, dass sich Automatismen bei seinen Spielern festsetzen. Technisch gepflegte, sehenswerte Ballpassagen sollen gezeigt werden. Angestrebt wird zugleich, einzelne Akteure für das Profiteam auszubilden.

Die extrem junge Mannschaft (19,7 Jahre) musste bisher jedoch viel Lehrgeld bezahlen. Zudem weht im Sturm nur ein laues Lüftchen. Bisher wurden in neun Partien nur zwei Tore in der Regionalliga-Nord erzielt. Wunderdinge darf man von Energies Ausbildungsmannschaft, die vorerst von Detlef Ullrich betreut wird, also nicht erwarten. Dass sie aber (analog den Profis) noch zu mancher Überraschung fähig ist, scheint sicher. Aber auch wenn am Ende der Saison der Abstieg feststeht, wird weiterhin ruhig gearbeitet werden. Für Erfurt scheint die Aufgabe also leicht. Doch Vorsicht. Spielerisch müssen sich die Gäste sicherlich nicht verstecken.

Quelle: TLZ
TA: Pendler zwischen den Welten


Die Mannschaft hinter den Kulissen, die Profis privat. TA stellt die Fußballer des FC Rot-Weiß und Carl Zeiss in ihrer Serie vor. Heute: Erfurts Daniel Brückner.

ERFURT. Selbst der Trainer ruft ihn "Zizou". Jenen Spitznamen, den ihm die Mitspieler gleich am ersten Trainingstag beim FC Rot-Weiß verpasst haben. Zunächst lag das an der Ähnlichkeit zu Zinedine Zidane, später auch an der Ballfertigkeit, mit der Daniel Brückner die Erfurter Fans seit 15 Monaten verzückt. Keiner streichelt die Kugel so behutsam wie der 26-Jährige, keiner tänzelt die Gegner so elegant aus und keiner bereitet so viele Tore vor wie er. Heute, 14 Uhr, soll das auch Cottbus II zu spüren kriegen.

"Die Vergleiche mit Zidane schmeicheln mir. Er ist der Allergrößte", schwärmt Brückner. Leider habe er sein Idol nie live gesehen. Bei der WM fehlte ihm das Losglück, bei anderen Möglichkeiten zuvor das Geld. "Ich weiß, was es bedeutet, mit sehr wenig auskommen zu müssen", sagt er und verweist auf seine schwierige Jugend. Familiäre Probleme sorgten immer wieder für Ärger. Erst flog der gebürtige Rostocker, der mit fünf Jahren mit Mutter Andrea und Vater Harrag, einem Algerier, nach Hamburg übersiedelte, von zu Hause raus - und später von der Schule. "Ohne gute Freunde wäre es schwer geworden", weiß Brückner.

Obwohl er mit Gangs, Drogen und Kriminalität im Stadtteil Eimsbüttel fast täglich in Berührung gekommen ist, hat der gläubige Moslem den Absprung geschafft. Auch dank des Fußballs. Der Traum von einer Profikarriere ("St. Pauli ist mein Lieblingsverein") trieb ihn an. Er kickte, wann immer und so oft es ging. Auf Straßen, Plätzen und Rasenflächen. Und als er 2004 von seinem Heimatverein HEBC Hamburg zu Bremens Amateuren wechselte, hatte er erstmals ein geregeltes Einkommen. Mit einem Teil davon unterstützt der Bahnfahrer ("Ich habe zwar einen Führerschein, allerdings kein Auto") seit jeher Schwester Djarmila (24).

Brückner selbst braucht wenig, um glücklich zu sein. Die 1-Raum-Wohnung im Erfurter Bahnhofsviertel reicht ihm völlig aus. Regelmäßig kauft er sich jedoch CDs. Hip-Hop in allen Varianten. Vom New Yorker Rapper Raw Breed bis zur türkischen Band Nefret. Mehr als 300 Scheiben sind es mittlerweile. Und der Friseurbesuch muss sein. Da werden die kurzen Haare stets auf vier Millimeter gestutzt. "Früher hatte ich einen Lockenkopf", erzählt er - und Emrah muss lächeln. Der türkische Freund ist gleichzeitig sein Chefkoch. Im "Anadolu", unweit von seiner Wohnung entfernt, isst er täglich. Am liebsten: Pide, ein Fladenbrot, belegt mit Sucuk (Rindswurst), Peperoni und Käse. Dazu eine Coca Cola - "nichts schmeckt besser".

Abgesehen von den Leckereien ("Zu Hause haue ich mir höchstens mal ein paar Eier in die Pfanne") genießt Brückner die familiäre Atmosphäre in dem Imbiss. Zwar hätte er durch den Fußball auch deutsche Kumpels gefunden. Aber der Großteil seiner Freunde sind Ausländer, hauptsächlich Türken und Araber. "Mit ihrer Mentalität komme ich besser zurecht", begründet er.

Seit seiner Kindheit, von der er ein Jahr in einem Dorf bei Mostaganem in Algerien verbracht hat, wandelt der Basketball-Fan schon zwischen den Welten - der westlichen und der orientalischen. Und Letztere war ihm "immer irgendwie näher". Das hätte jedoch nur bedingt mit Zidane zu tun. "Ich habe erst spät erfahren, dass er auch algerische Wurzeln hat", verrät Brückner. Da hatte er den französischen Weltstar schon längst zum Vorbild erkoren, sämtliche Videos angesehen, dessen Tricks selbst ausprobiert.

Und einen davon hat er sich für heute aufgehoben.

28.09.2007 Von Marco ALLES

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Lausitzer Rundschau: Energie-Amateure beim Aufstiegskandidaten zu Gast




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