TLZ: FC Rot-Weiß: Als Gejagte Nervenstärke beweisen
Rot-Weiß Erfurt hat es selbst in der Hand, am Saisonende auf Relegationsplatz drei zu stehen. Am Sonnabend ist Regensburg in Erfurt zu Gast.
Erfurt. "Gegen wen spielt Jena?" Dirk Orlishausen blickt etwas verwirrt in die Journalistenrunde, als er gefragt wird, ob er auf Schützenhilfe der kommenden Gegner der Erfurter Konkurrenten im Kampf um Platz drei hofft. "Jena spielt am Freitag in Offenbach", sagt einer. "Aha, ich habe da gar keine Ahnung. Mich interessiert das auch nicht, weil ich nur auf uns schaue", antwortet der Torhüter.
Irgendwie scheint den 28-Jährigen auch außerhalb des Platzes nichts aus der Ruhe zu bringen. Nichtmal sein nahender Abschied ("An der Entscheidung gibt es nichts mehr zu rütteln.") vom FC Rot-Weiß, für den er sechs Jahre zwischen den Pfosten stand, tangiert ihn derzeit: "Daran denke ich noch nicht, sondern nur an unsere Ziele in dieser Saison."
Und die sind längst korrigiert - spätestens aber nach dem 1:0-Sieg bei Wehen Wiesbaden und dem Klettern auf Relegationsplatz drei. "Nach etlichen Anläufen hat das nun geklappt", sagt Orlishausen, "also sind wir nun zum ersten Mal die Gejagten. Das ist eine besondere Konstellation."
Das ist sie natürlich. Und weil das so ist, werden morgen gegen den Jahn Regensburg über 10 000 Zuschauer im Steigerwaldstadion erwartet. Dass diese Partie das 750. Heimspiel seit Gründung des FC Rot-Weiß sein wird, zählt angesichts der Brisanz im Ligaendspurt wohl nur am Rande. "Am Ende zählt nur ein Sieg für uns", sagt Stefan Emmerling.
Der will rein gar nichts davon wissen, dass die Konkurrenz nun geschlossen den Rot-Weißen die Favoritenrolle im Kampf um Platz drei zuschiebt, weil Erfurt das leichteste Restprogramm habe, wie man aus Dresden, Wiesbaden oder Offenbach vernimmt.
"Was heißt schon leicht?", fragt Emmerling: "Regensburg ist doch kein leichter Gegner. Man braucht sich nur deren Auswärtsbilanz als drittbestes Team auf fremden Plätzen ansehen." Von daher warnt er alle, zu glauben, das Spiel werde ein Selbstläufer nur weil der Tabellendritte auf den Tabellenelften trifft. "Gerade das", sagt der 45-Jährige, "macht die Sache für uns nicht einfacher. Der Jahn hat gegen uns keinen Druck."
Der lastet eindeutig auf dem morgigen Gastgeber, der wieder auf Dennis Weidlich zurückgreifen kann und der darauf hofft, dass die angeschlagenen Spieler Dennis Hillebrand, Dennis Malura und Tino Semmer wieder zur Verfügung stehen.
"Wir werden sehen, ob und wie wir mit dem Druck klar kommen", sagt Orlishausen, dem aber nicht bange ist, dass er und seine Mitspieler am Druck zerbrechen könnten: "Wir sind eine gestandene Truppe, in der einige schon bei anderen Vereinen das Gefühl hatten, wie es ist aufzusteigen. Und andere wollen dieses Gefühl nun erstmals auskosten. Wie ich."
Nein, zwei Tage vor dem ersten von drei Liga-Endspielen vermittelt bei Rot-Weiß gestern keiner das Gefühl, dass der dritte Platz eine Last wird. "Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen", verspricht Dirk Orlishausen, während Stefan Emmerling vor allem die Anhänger bittet "ordentlich Stimmung zu machen". Für den Fußball-Lehrer ist klar: "Es wird ein Geduldsspiel wie gegen die kleinen Bayern. Aber da haben wir gewonnen."
So wollen sie spielen: Orlishausen - Malura (Stenzel). Bertram, Möckel, Hillebrand - Weidlich, Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein, Semmer (Drexler).
Thomas Czekalla / 28.04.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
Rot-Weiß Erfurt hat es selbst in der Hand, am Saisonende auf Relegationsplatz drei zu stehen. Am Sonnabend ist Regensburg in Erfurt zu Gast.
Erfurt. "Gegen wen spielt Jena?" Dirk Orlishausen blickt etwas verwirrt in die Journalistenrunde, als er gefragt wird, ob er auf Schützenhilfe der kommenden Gegner der Erfurter Konkurrenten im Kampf um Platz drei hofft. "Jena spielt am Freitag in Offenbach", sagt einer. "Aha, ich habe da gar keine Ahnung. Mich interessiert das auch nicht, weil ich nur auf uns schaue", antwortet der Torhüter.
Irgendwie scheint den 28-Jährigen auch außerhalb des Platzes nichts aus der Ruhe zu bringen. Nichtmal sein nahender Abschied ("An der Entscheidung gibt es nichts mehr zu rütteln.") vom FC Rot-Weiß, für den er sechs Jahre zwischen den Pfosten stand, tangiert ihn derzeit: "Daran denke ich noch nicht, sondern nur an unsere Ziele in dieser Saison."
Und die sind längst korrigiert - spätestens aber nach dem 1:0-Sieg bei Wehen Wiesbaden und dem Klettern auf Relegationsplatz drei. "Nach etlichen Anläufen hat das nun geklappt", sagt Orlishausen, "also sind wir nun zum ersten Mal die Gejagten. Das ist eine besondere Konstellation."
Das ist sie natürlich. Und weil das so ist, werden morgen gegen den Jahn Regensburg über 10 000 Zuschauer im Steigerwaldstadion erwartet. Dass diese Partie das 750. Heimspiel seit Gründung des FC Rot-Weiß sein wird, zählt angesichts der Brisanz im Ligaendspurt wohl nur am Rande. "Am Ende zählt nur ein Sieg für uns", sagt Stefan Emmerling.
Der will rein gar nichts davon wissen, dass die Konkurrenz nun geschlossen den Rot-Weißen die Favoritenrolle im Kampf um Platz drei zuschiebt, weil Erfurt das leichteste Restprogramm habe, wie man aus Dresden, Wiesbaden oder Offenbach vernimmt.
"Was heißt schon leicht?", fragt Emmerling: "Regensburg ist doch kein leichter Gegner. Man braucht sich nur deren Auswärtsbilanz als drittbestes Team auf fremden Plätzen ansehen." Von daher warnt er alle, zu glauben, das Spiel werde ein Selbstläufer nur weil der Tabellendritte auf den Tabellenelften trifft. "Gerade das", sagt der 45-Jährige, "macht die Sache für uns nicht einfacher. Der Jahn hat gegen uns keinen Druck."
Der lastet eindeutig auf dem morgigen Gastgeber, der wieder auf Dennis Weidlich zurückgreifen kann und der darauf hofft, dass die angeschlagenen Spieler Dennis Hillebrand, Dennis Malura und Tino Semmer wieder zur Verfügung stehen.
"Wir werden sehen, ob und wie wir mit dem Druck klar kommen", sagt Orlishausen, dem aber nicht bange ist, dass er und seine Mitspieler am Druck zerbrechen könnten: "Wir sind eine gestandene Truppe, in der einige schon bei anderen Vereinen das Gefühl hatten, wie es ist aufzusteigen. Und andere wollen dieses Gefühl nun erstmals auskosten. Wie ich."
Nein, zwei Tage vor dem ersten von drei Liga-Endspielen vermittelt bei Rot-Weiß gestern keiner das Gefühl, dass der dritte Platz eine Last wird. "Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen", verspricht Dirk Orlishausen, während Stefan Emmerling vor allem die Anhänger bittet "ordentlich Stimmung zu machen". Für den Fußball-Lehrer ist klar: "Es wird ein Geduldsspiel wie gegen die kleinen Bayern. Aber da haben wir gewonnen."
So wollen sie spielen: Orlishausen - Malura (Stenzel). Bertram, Möckel, Hillebrand - Weidlich, Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein, Semmer (Drexler).
Thomas Czekalla / 28.04.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de