TLZ: Auch in Unterzahl das Spiel im Griff
Schöne Geste: Der zweifache Torschütze Daniel Brückner hält nach dem Spiel das Trikot des verletzten RWE-Torjägers Albert Bunjaku in die Höhe. Foto: Bild13 Erfurt. (tlz) Der FC Rot-Weiß Erfurt bleibt im Steigerwaldstadion eine Macht und schickte den Hamburger SV am vergangenen Sonnabend ohne ein Pünktchen auf die Reise gen Norden. Der 3:1 (1:0)-Sieg der Thüringer war völlig verdient.
"Erfurt war uns heute in allen Belangen überlegen. Lediglich nach der Ampelkarte und unserer zahlenmäßigen Überlegenheit sind wir noch einmal ins Spiel gekommen. Aber besonders in der ersten Halbzeit haben wir ohne Mut und Glauben agiert. Ich wünsche RWE jedenfalls viel Erfolg", sagte HSV-Trainer Karsten Bäron. RWE-Chef-Coach Karsten Baumann diktierte in die Notizblöcke der Journalisten: "Meine Mannschaft hat ein riesiges Kompliment verdient. Selbst in Unterzahl hatten wir das Spiel im Griff. Ich bin froh, dass wir dem Druck standgehalten haben."
Die Rot-Weißen waren schon vor dem Anpfiff heiß, klatschten sich ab und umarmten sich gegenseitig. Die ersten Minuten waren noch vom Abtasten gekennzeichnet. Das sollte sich rasch ändern. Nach Vorarbeit von Daniel Brückner und Samil Cinaz kam Denis Wolf von der Strafraumgrenze zum Schuss und netzte zur Führung ein (10.). Kurz darauf hatte der schnelle und spritzig wirkende Wolf gleich zwei Mal mit dem Kopf die Möglichkeit zum 2:0 (15., 19.). Doch er traf das Gästegehäuse nicht.
Von den Norddeutschen war nicht viel Konstruktives zu sehen. Am Erfurter Strafraum waren sie mit ihrem Latein am Ende. Und Kapitän Massimo Cannizzaro hatte mehr damit zu tun, seine Haarpracht in Ordnung zu halten, als für Torgefahr zu sorgen. In der 25. Minute blitzte sein durchaus vorhandenes Können auf, aber er hob das Leder über Freund und Feind hinweg ins Aus. Auf der anderen Seite leitete der überragende Brückner eine dicke Chance ein, aber der Schuss von Matthias Peßolat wurde von Fatih Altundag von der Linie gekratzt (34.). Wenig später setzte Thiago Rockenbach da Silva zu einem Seitfallzieher an, der daneben ging (38.).
Nach Wiederbeginn hatten sich die Zuschauer kaum gesetzt und die Rostwurst verputzt, da klingelte es erneut im Tor von Nick Hamann. Adam Jabiri hatte mit der Brust auf Brückner gelegt, der mit herrlichem Schuss in den Winkel zum 2:0 traf (47.). Dann brachte Jabiri das Leder per Kopf aus fünf Metern nicht an Hamann vorbei (51.). Die harmlosen Gäste hätten sicher kein Tor geschossen, wenn sie nicht durch Dirk Orlishausen dazu aufgefordert worden wären. Bei einem hohen Ball sah der RWE-Keeper kein Bild, und der eingewechselte Tobias Zott nahm das Geschenk an (59.). Als dann zu allem Überfluss Lars Heller nach wiederholtem Foulspiel frühzeitg duschen musste, befürchteten die 6826 Zuschauer Ungemach. Aber die Gäste hatten die Rechnung ohne Brückner gemacht, der von der Mittellinie loszog und im zweiten Versuch zum 3:1-Endstand einschoss (85.).
Wermutstropfen für Erfurt: Beim schweren Auswärtsspiel in Dresden fehlen neben dem operierten Albert Bunjaku, der noch ein Spiel gesperrte Kapitän Matthias Holst, Gelb-Rot-Sünder Lars Heller und Samil Cinaz, der sich seine zehnte gelbe Karte eingehandelt hat.
Erfurt: Orlishausen - Stenzel, Pohl, Fondja, Heller - Wolf (71. Schnetzler), Cinaz, Peßolat, Brückner - Rockenbach da Silva (86. Beck), Jabiri (90. Nowak).
HSV: Hamann - Wimmer (56. Huber), Gouhari, Unversucht, Altundag - Zimmerman (82. Franz), Odjidja Ofoe (46. Zott), Keta, Torun - Cannizzaro, Choupo-Moting.
Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf). Zuschauer: 6826. Tore: 1:0 Wolf (10.), 2:0 Brückner (47.), 2:1 Zott (59.), 3:1 Brückner (85.). Gelb-Rote Karte: Heller (77./wiederholtes Foulspiel).
→Mehr Fotos vom Spiel:
http://www.tlz.de/fussball
27.04.2008 Von Jens Pachmann
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Ich habe mich drei Mal entschuldigt"
Erfurt. (tlz) In der 71. Minute wurde Alexander Schnetzler unter großem Beifall für Denis Wolf eingewechselt. Die TLZ bat den Langzeitverletzten um ein paar Worte.
Wie lange haben Sie nicht gespielt?
Das ist jetzt die zwölfte Woche.
Wie ist die Form?
Ich bin natürlich noch weit entfernt von meiner Bestform. Nach drei Monaten Pause fehlt der Spielrhythmus und auch die Spritzigkeit. Ich muss in den nächsten Wochen einiges aufholen.
Was ist noch drin in dieser Saison?
Das ist so eine Sache. Wenn man verliert, heißt es, wir schaffen die Quali nicht. Wenn wir gewinnen, heißt es, wir steigen in die Zweite Liga auf. Ich denke, man sollte sich vom Schwarz-Weiß-Denken lösen und unsere bisherigen Leistungen positiv sehen.
Ihr Foul an der Mittellinie kurz vor Schluss war ziemlich brutal. Da waren Sie mit Gelb gut bedient, oder?
Ich sage, es war grenzwertig. Es war schon ein Foul der übleren Sorte. Ich habe mich auch drei Mal entschuldigt.
27.04.2008 Von Jens Pachmann
Quelle: http://www.tlz.de
Schöne Geste: Der zweifache Torschütze Daniel Brückner hält nach dem Spiel das Trikot des verletzten RWE-Torjägers Albert Bunjaku in die Höhe. Foto: Bild13 Erfurt. (tlz) Der FC Rot-Weiß Erfurt bleibt im Steigerwaldstadion eine Macht und schickte den Hamburger SV am vergangenen Sonnabend ohne ein Pünktchen auf die Reise gen Norden. Der 3:1 (1:0)-Sieg der Thüringer war völlig verdient.
"Erfurt war uns heute in allen Belangen überlegen. Lediglich nach der Ampelkarte und unserer zahlenmäßigen Überlegenheit sind wir noch einmal ins Spiel gekommen. Aber besonders in der ersten Halbzeit haben wir ohne Mut und Glauben agiert. Ich wünsche RWE jedenfalls viel Erfolg", sagte HSV-Trainer Karsten Bäron. RWE-Chef-Coach Karsten Baumann diktierte in die Notizblöcke der Journalisten: "Meine Mannschaft hat ein riesiges Kompliment verdient. Selbst in Unterzahl hatten wir das Spiel im Griff. Ich bin froh, dass wir dem Druck standgehalten haben."
Die Rot-Weißen waren schon vor dem Anpfiff heiß, klatschten sich ab und umarmten sich gegenseitig. Die ersten Minuten waren noch vom Abtasten gekennzeichnet. Das sollte sich rasch ändern. Nach Vorarbeit von Daniel Brückner und Samil Cinaz kam Denis Wolf von der Strafraumgrenze zum Schuss und netzte zur Führung ein (10.). Kurz darauf hatte der schnelle und spritzig wirkende Wolf gleich zwei Mal mit dem Kopf die Möglichkeit zum 2:0 (15., 19.). Doch er traf das Gästegehäuse nicht.
Von den Norddeutschen war nicht viel Konstruktives zu sehen. Am Erfurter Strafraum waren sie mit ihrem Latein am Ende. Und Kapitän Massimo Cannizzaro hatte mehr damit zu tun, seine Haarpracht in Ordnung zu halten, als für Torgefahr zu sorgen. In der 25. Minute blitzte sein durchaus vorhandenes Können auf, aber er hob das Leder über Freund und Feind hinweg ins Aus. Auf der anderen Seite leitete der überragende Brückner eine dicke Chance ein, aber der Schuss von Matthias Peßolat wurde von Fatih Altundag von der Linie gekratzt (34.). Wenig später setzte Thiago Rockenbach da Silva zu einem Seitfallzieher an, der daneben ging (38.).
Nach Wiederbeginn hatten sich die Zuschauer kaum gesetzt und die Rostwurst verputzt, da klingelte es erneut im Tor von Nick Hamann. Adam Jabiri hatte mit der Brust auf Brückner gelegt, der mit herrlichem Schuss in den Winkel zum 2:0 traf (47.). Dann brachte Jabiri das Leder per Kopf aus fünf Metern nicht an Hamann vorbei (51.). Die harmlosen Gäste hätten sicher kein Tor geschossen, wenn sie nicht durch Dirk Orlishausen dazu aufgefordert worden wären. Bei einem hohen Ball sah der RWE-Keeper kein Bild, und der eingewechselte Tobias Zott nahm das Geschenk an (59.). Als dann zu allem Überfluss Lars Heller nach wiederholtem Foulspiel frühzeitg duschen musste, befürchteten die 6826 Zuschauer Ungemach. Aber die Gäste hatten die Rechnung ohne Brückner gemacht, der von der Mittellinie loszog und im zweiten Versuch zum 3:1-Endstand einschoss (85.).
Wermutstropfen für Erfurt: Beim schweren Auswärtsspiel in Dresden fehlen neben dem operierten Albert Bunjaku, der noch ein Spiel gesperrte Kapitän Matthias Holst, Gelb-Rot-Sünder Lars Heller und Samil Cinaz, der sich seine zehnte gelbe Karte eingehandelt hat.
Erfurt: Orlishausen - Stenzel, Pohl, Fondja, Heller - Wolf (71. Schnetzler), Cinaz, Peßolat, Brückner - Rockenbach da Silva (86. Beck), Jabiri (90. Nowak).
HSV: Hamann - Wimmer (56. Huber), Gouhari, Unversucht, Altundag - Zimmerman (82. Franz), Odjidja Ofoe (46. Zott), Keta, Torun - Cannizzaro, Choupo-Moting.
Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf). Zuschauer: 6826. Tore: 1:0 Wolf (10.), 2:0 Brückner (47.), 2:1 Zott (59.), 3:1 Brückner (85.). Gelb-Rote Karte: Heller (77./wiederholtes Foulspiel).
→Mehr Fotos vom Spiel:
http://www.tlz.de/fussball
27.04.2008 Von Jens Pachmann
Quelle: http://www.tlz.de
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TLZ: "Ich habe mich drei Mal entschuldigt"
Erfurt. (tlz) In der 71. Minute wurde Alexander Schnetzler unter großem Beifall für Denis Wolf eingewechselt. Die TLZ bat den Langzeitverletzten um ein paar Worte.
Wie lange haben Sie nicht gespielt?
Das ist jetzt die zwölfte Woche.
Wie ist die Form?
Ich bin natürlich noch weit entfernt von meiner Bestform. Nach drei Monaten Pause fehlt der Spielrhythmus und auch die Spritzigkeit. Ich muss in den nächsten Wochen einiges aufholen.
Was ist noch drin in dieser Saison?
Das ist so eine Sache. Wenn man verliert, heißt es, wir schaffen die Quali nicht. Wenn wir gewinnen, heißt es, wir steigen in die Zweite Liga auf. Ich denke, man sollte sich vom Schwarz-Weiß-Denken lösen und unsere bisherigen Leistungen positiv sehen.
Ihr Foul an der Mittellinie kurz vor Schluss war ziemlich brutal. Da waren Sie mit Gelb gut bedient, oder?
Ich sage, es war grenzwertig. Es war schon ein Foul der übleren Sorte. Ich habe mich auch drei Mal entschuldigt.
27.04.2008 Von Jens Pachmann
Quelle: http://www.tlz.de