TLZ: FC Rot-Weiß: Zwei verschenkte Punkte
Beim 1:1 gegen Wacker Burghausen vergab der Rot-Weiß nicht nur reihenweise beste Torchancen, sondern ließ auch zwei Punkte im Kampf um den angestrebten dritten Platz liegen.
Erfurt. Tino Semmer ist von seinem Naturell ein Mann, der sich gern und immer freundlich den Fragen der Reporter stellt. Am Sonnabend aber winkte er nur ab. Nichts sagen und nichts hören. Semmer wusste selbst, was (nicht nur) bei ihm schief gelaufen war. Er alleine hätte für den Sieg sorgen können. Auch Sturmkollege Marcel Reichwein hätte das tun können. Er gestand es wenigstens ein. Asche über sein Haupt zu jener Szene, als er völlig frei vor Burghausens Rene Vollath stand und der beim Versuch des überlupft zu werden keine Mühe hatte. "Beim nächsten Mal mache ich das anders", schwor der 25-Jährige, der bei dieser Aktion alle Zeit der Welt hatte (34.). Die hatte auch Semmer, der nach acht Minuten frei vor Vollath auftauchte und diesen vergeblich tunneln wollte.
"Tunneln oder überlupfen, so gut sind wir noch nicht. Manchmal ist der weniger spektakuläre Weg zum Torschuss besser", findet Rudi Zedi. Der Kapitän hatte es vorgemacht, als er seine Mannschaft nach 15 Minuten beim Pass von Fabian Stenzel in Führung brachte. Einfach draufgehauen hatte er da aus gut acht Metern. Zedi erfand in dieser Szene den Fußball nicht neu.
Schnörkellos nach vorn spielen, den Gegner so vom eigenen Strafraum fern halten, das klappte gut beim FC Rot-Weiß in der ersten Hälfte. Ein Lob verdienten da vor allem Olivier Caillas und Stenzel, die auf der linken Seite ihre Gegenspieler gleich reihenweise zur Verzweiflung brachten. Doch vor dem Wacker-Tor war Schluss mit lustig. Als Stenzel nach Zuspiel von Caillas noch aus spitzem Winkel knapp verzogen hatte (38.), war das noch mit Pech zu erklären. Als sich Zedi und Reichwein beim Pass von Danso Weidlich im Strafraum gegenseitig in bester Position auf den Füßen standen (44.), brachte es den rot-weißen Anhang fast auf die Palme.
Der stimmte Freudengesänge an, als später Aalens Ausgleich gegen Offenbach vermeldet wurde. Erfurt stand jetzt auf Platz drei. Doch den gab man leichtfertig aus der Hand, weil es nach der Pause weiter ging mit dem Auslassen klarster Chancen (Semmer 58., 63./ Caillas 77. mit Latten-Freistoß, 82.). Über ein 0:4 oder 0:5 hätte sich Burghausen in dieser Phase nicht beschweren dürfen.
Doch je mehr Chancen der FC Rot-Weiß vergab, je mehr die Missverständnisse zunahmen - wie in der 79. Minute, als sich Caillas und Semmer bei einer sehr guten Konterchance gegenseitig behinderten - desto mutiger wurden die Gäste, die zuvor kaum einmal vor das Erfurter Tor kamen. Da zeigte auch Erfurts Abwehr große Schwächen, die im Ausgleichstor gipfelten, als Eric Agyemang fünf Minuten vor Schluss aus heiterem Himmel leichtes Spiel gegen Dennis Hillebrand und den zu spät kommenden Zedi hatte. Den Ausgleich hatte der zuvor fast beschäftigungslose Dirk Orlishausen fast kommen sehen: "Wenn du vorne die Dinger nicht rein machst, dann kommt sowas halt."
Im Schlussspurt wirkte vieles aus Erfurter Sicht planlos. Beim letzten Angriff semmelte Reichwein den Ball einfach in die Wolken, obwohl im Strafraum Mitspieler auf eine verwertbare Flanke warteten. Semmer gehörte nicht dazu. Der saß zu der Zeit schon auf der Bank - sprachlos und enttäuscht über sich und seine Mitspieler.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Möckel, Hillebrand, Stenzel - Weidlich, Pfingsten-Reddig (83. Baumgarten), Zedi, Caillas - Reichwein, Semmer (83. Drexler).
Burghausen: Vollath - Brucia, Patrick Wolf, Leberfinger, Halfar - Hertl - Ronald Schmidt (46. Grübl), Holzer, Diego Leon (77. Omodiagbe) - Knappmann (68. Behr), Agyemang.
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz) - Zuschauer: 4971 - Tore: 1:0 Zedi (15.), 1:1 Agyemang (84.).
Thomas Czekalla / 27.02.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
Beim 1:1 gegen Wacker Burghausen vergab der Rot-Weiß nicht nur reihenweise beste Torchancen, sondern ließ auch zwei Punkte im Kampf um den angestrebten dritten Platz liegen.
Erfurt. Tino Semmer ist von seinem Naturell ein Mann, der sich gern und immer freundlich den Fragen der Reporter stellt. Am Sonnabend aber winkte er nur ab. Nichts sagen und nichts hören. Semmer wusste selbst, was (nicht nur) bei ihm schief gelaufen war. Er alleine hätte für den Sieg sorgen können. Auch Sturmkollege Marcel Reichwein hätte das tun können. Er gestand es wenigstens ein. Asche über sein Haupt zu jener Szene, als er völlig frei vor Burghausens Rene Vollath stand und der beim Versuch des überlupft zu werden keine Mühe hatte. "Beim nächsten Mal mache ich das anders", schwor der 25-Jährige, der bei dieser Aktion alle Zeit der Welt hatte (34.). Die hatte auch Semmer, der nach acht Minuten frei vor Vollath auftauchte und diesen vergeblich tunneln wollte.
"Tunneln oder überlupfen, so gut sind wir noch nicht. Manchmal ist der weniger spektakuläre Weg zum Torschuss besser", findet Rudi Zedi. Der Kapitän hatte es vorgemacht, als er seine Mannschaft nach 15 Minuten beim Pass von Fabian Stenzel in Führung brachte. Einfach draufgehauen hatte er da aus gut acht Metern. Zedi erfand in dieser Szene den Fußball nicht neu.
Schnörkellos nach vorn spielen, den Gegner so vom eigenen Strafraum fern halten, das klappte gut beim FC Rot-Weiß in der ersten Hälfte. Ein Lob verdienten da vor allem Olivier Caillas und Stenzel, die auf der linken Seite ihre Gegenspieler gleich reihenweise zur Verzweiflung brachten. Doch vor dem Wacker-Tor war Schluss mit lustig. Als Stenzel nach Zuspiel von Caillas noch aus spitzem Winkel knapp verzogen hatte (38.), war das noch mit Pech zu erklären. Als sich Zedi und Reichwein beim Pass von Danso Weidlich im Strafraum gegenseitig in bester Position auf den Füßen standen (44.), brachte es den rot-weißen Anhang fast auf die Palme.
Der stimmte Freudengesänge an, als später Aalens Ausgleich gegen Offenbach vermeldet wurde. Erfurt stand jetzt auf Platz drei. Doch den gab man leichtfertig aus der Hand, weil es nach der Pause weiter ging mit dem Auslassen klarster Chancen (Semmer 58., 63./ Caillas 77. mit Latten-Freistoß, 82.). Über ein 0:4 oder 0:5 hätte sich Burghausen in dieser Phase nicht beschweren dürfen.
Doch je mehr Chancen der FC Rot-Weiß vergab, je mehr die Missverständnisse zunahmen - wie in der 79. Minute, als sich Caillas und Semmer bei einer sehr guten Konterchance gegenseitig behinderten - desto mutiger wurden die Gäste, die zuvor kaum einmal vor das Erfurter Tor kamen. Da zeigte auch Erfurts Abwehr große Schwächen, die im Ausgleichstor gipfelten, als Eric Agyemang fünf Minuten vor Schluss aus heiterem Himmel leichtes Spiel gegen Dennis Hillebrand und den zu spät kommenden Zedi hatte. Den Ausgleich hatte der zuvor fast beschäftigungslose Dirk Orlishausen fast kommen sehen: "Wenn du vorne die Dinger nicht rein machst, dann kommt sowas halt."
Im Schlussspurt wirkte vieles aus Erfurter Sicht planlos. Beim letzten Angriff semmelte Reichwein den Ball einfach in die Wolken, obwohl im Strafraum Mitspieler auf eine verwertbare Flanke warteten. Semmer gehörte nicht dazu. Der saß zu der Zeit schon auf der Bank - sprachlos und enttäuscht über sich und seine Mitspieler.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Möckel, Hillebrand, Stenzel - Weidlich, Pfingsten-Reddig (83. Baumgarten), Zedi, Caillas - Reichwein, Semmer (83. Drexler).
Burghausen: Vollath - Brucia, Patrick Wolf, Leberfinger, Halfar - Hertl - Ronald Schmidt (46. Grübl), Holzer, Diego Leon (77. Omodiagbe) - Knappmann (68. Behr), Agyemang.
Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz) - Zuschauer: 4971 - Tore: 1:0 Zedi (15.), 1:1 Agyemang (84.).
Thomas Czekalla / 27.02.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de