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28.02.2011
TLZ: FC Rot-Weiß: Zwei verschenkte Punkte

Beim 1:1 gegen Wacker Burghausen vergab der Rot-Weiß nicht nur reihenweise beste Torchancen, sondern ließ auch zwei Punkte im Kampf um den angestrebten dritten Platz liegen.

Erfurt. Tino Semmer ist von seinem Naturell ein Mann, der sich gern und immer freundlich den Fragen der Reporter stellt. Am Sonnabend aber winkte er nur ab. Nichts sagen und nichts hören. Semmer wusste selbst, was (nicht nur) bei ihm schief gelaufen war. Er alleine hätte für den Sieg sorgen können. Auch Sturmkollege Marcel Reichwein hätte das tun können. Er gestand es wenigstens ein. Asche über sein Haupt zu jener Szene, als er völlig frei vor Burghausens Rene Vollath stand und der beim Versuch des überlupft zu werden keine Mühe hatte. "Beim nächsten Mal mache ich das anders", schwor der 25-Jährige, der bei dieser Aktion alle Zeit der Welt hatte (34.). Die hatte auch Semmer, der nach acht Minuten frei vor Vollath auftauchte und diesen vergeblich tunneln wollte.

"Tunneln oder überlupfen, so gut sind wir noch nicht. Manchmal ist der weniger spektakuläre Weg zum Torschuss besser", findet Rudi Zedi. Der Kapitän hatte es vorgemacht, als er seine Mannschaft nach 15 Minuten beim Pass von Fabian Stenzel in Führung brachte. Einfach draufgehauen hatte er da aus gut acht Metern. Zedi erfand in dieser Szene den Fußball nicht neu.

Schnörkellos nach vorn spielen, den Gegner so vom eigenen Strafraum fern halten, das klappte gut beim FC Rot-Weiß in der ersten Hälfte. Ein Lob verdienten da vor allem Olivier Caillas und Stenzel, die auf der linken Seite ihre Gegenspieler gleich reihenweise zur Verzweiflung brachten. Doch vor dem Wacker-Tor war Schluss mit lustig. Als Stenzel nach Zuspiel von Caillas noch aus spitzem Winkel knapp verzogen hatte (38.), war das noch mit Pech zu erklären. Als sich Zedi und Reichwein beim Pass von Danso Weidlich im Strafraum gegenseitig in bester Position auf den Füßen standen (44.), brachte es den rot-weißen Anhang fast auf die Palme.

Der stimmte Freudengesänge an, als später Aalens Ausgleich gegen Offenbach vermeldet wurde. Erfurt stand jetzt auf Platz drei. Doch den gab man leichtfertig aus der Hand, weil es nach der Pause weiter ging mit dem Auslassen klarster Chancen (Semmer 58., 63./ Caillas 77. mit Latten-Freistoß, 82.). Über ein 0:4 oder 0:5 hätte sich Burghausen in dieser Phase nicht beschweren dürfen.

Doch je mehr Chancen der FC Rot-Weiß vergab, je mehr die Missverständnisse zunahmen - wie in der 79. Minute, als sich Caillas und Semmer bei einer sehr guten Konterchance gegenseitig behinderten - desto mutiger wurden die Gäste, die zuvor kaum einmal vor das Erfurter Tor kamen. Da zeigte auch Erfurts Abwehr große Schwächen, die im Ausgleichstor gipfelten, als Eric Agyemang fünf Minuten vor Schluss aus heiterem Himmel leichtes Spiel gegen Dennis Hillebrand und den zu spät kommenden Zedi hatte. Den Ausgleich hatte der zuvor fast beschäftigungslose Dirk Orlishausen fast kommen sehen: "Wenn du vorne die Dinger nicht rein machst, dann kommt sowas halt."

Im Schlussspurt wirkte vieles aus Erfurter Sicht planlos. Beim letzten Angriff semmelte Reichwein den Ball einfach in die Wolken, obwohl im Strafraum Mitspieler auf eine verwertbare Flanke warteten. Semmer gehörte nicht dazu. Der saß zu der Zeit schon auf der Bank - sprachlos und enttäuscht über sich und seine Mitspieler.

Erfurt: Orlishausen - Malura, Möckel, Hillebrand, Stenzel - Weidlich, Pfingsten-Reddig (83. Baumgarten), Zedi, Caillas - Reichwein, Semmer (83. Drexler).

Burghausen: Vollath - Brucia, Patrick Wolf, Leberfinger, Halfar - Hertl - Ronald Schmidt (46. Grübl), Holzer, Diego Leon (77. Omodiagbe) - Knappmann (68. Behr), Agyemang.

Schiedsrichter: Robert Kampka (Mainz) - Zuschauer: 4971 - Tore: 1:0 Zedi (15.), 1:1 Agyemang (84.).

Thomas Czekalla / 27.02.11 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Gegen Burghausen vergab FC Rot-Weiß Erfurt viele Chancen

Selten schmerzte ein 1:1 mehr als an diesem sonnigen Samstag. Weil der FC Rot-Weiß genügend Chancen besaß, um Burghausen mit einem halben Dutzend nach Hause zu schicken. Und weil der Sprung auf Platz drei vergeben wurde.

Erfurt. Jens Möckel schüttelte den Kopf und schimpfte lauthals. Kaum war der Abpfiff verklungen, stapfte er wutschnaubend in die Kabine. Der obligatorische Gang in die Fankurve schien ihm egal. Zu weh tat das Ergebnis, mit dem die Erfurter erneut den Sprung auf den angestrebten Tabellenplatz drei vergeben hatten.

Ähnlich emotional war der Verteidiger zuvor auf dem Spielfeld zu Werke gegangen. Er räumte konsequent ab, bereitete sogar eine Großchance (Caillas/82.) vor, hatte jedoch nach zwei heftigen Fouls an Knappmann auch Glück, den Schlusspfiff noch auf dem Platz erlebt zu haben.

Abgesehen davon, hätte man Möckels Engagement allen Rot-Weißen gewünscht. Doch einige von ihnen stellten nach furioser Anfangsphase ihre aktive Mitarbeit deutlich ein, verrichten insbesondere nach dem Wechsel nur noch Dienst nach Vorschrift. Eine Nonchalance, die sich bitter rächen sollte.

"So wie wir in der zweiten Halbzeit aufgetreten sind, das geht gar nicht", kritisierte Rudi Zedi, der die Erfurter nach einer Viertelstunde in Führung gebracht hatte. Vorausgegangen war ein perfekter Spielzug über Olivier Caillas und Fabian Stenzel. Ohnehin war es dieses Duo auf der linken Seite, das für die spielerischen Höhepunkte sorgte. Allenfalls im Abschluss haperte es - aber dies hatte es mit der gesamten Rot-Weiß-Offensive gemein.

"Wir hätten das zweite, dritte Tor nachlegen müssen", verwies Zedi auf ausgelassene Großchancen (Semmer/7., 57.; Reichwein/35.) sowie zahlreiche vergebene Möglichkeiten infolge schlampigen Passspiels. "Wer nicht neunzig Minuten alles abruft, gewinnt eben nicht", sagte der Kapitän. Er hatte schon während der Partie gespürt, dass der eine oder andere Nebenmann das 1:0 "mit halber Kraft" nach Hause schaukeln wollte. Deshalb versuchte er lautstark, seine Elf wachzurütteln - vergeblich. "Wie man gesehen hat, darf man sich nie zu sicher sein", sagte Zedi.

Dabei waren die Erfurter klar die bessere Mannschaft, besaßen deutliche Schnelligkeits-Vorteile und mehr spielerisches Potenzial. Obwohl sie nach der Pause Zielstrebigkeit vermissen ließen, gab es genügend Gelegenheiten zum 2:0. Am nächsten kam Caillas dem Tor, dessen Freistoß an den Querbalken knallte (79.).

Trainer Stefan Emmerling bediente sich in seiner Analyse einer alten Fußball-Weisheit: "Wer vorn seine Chancen nicht nutzt, wird hinten bestraft." Es gäbe so Tage, an denen der Ball nicht ins gegnerische Tor will. Auch Marcel Reichwein, dem so gut wie nichts gelang, sagte: "Wenn wir jede Chance nutzen würden, wären wir die einzige Mannschaft auf der Welt, die das schafft." Wichtig sei, dass man sich überhaupt Möglichkeiten erarbeitet.

Wie effektiv man sein kann, bewies jedoch Burghausen in Form von Eric Agyemang. Fünf Minuten vor Schluss war er zur Stelle und sorgte mit dem einzigen Torschuss des Teams für das 1:1. "Ja, in solchen Situationen bin ich wach. Darauf lauere ich", erklärte Wackers personifizierte Nichtabstiegs-Hoffnung. Neun Treffer in 18 Spielen lautet die Quote des Angreifers seit seinem Wechsel von Aue an die bayerisch-österreichische Grenze.

Während er und sein Trainer Mario Basler "von jeder Menge Glück" sprachen, fühlte sich das 1:1 für die Erfurter wie eine Niederlage an. Diese gilt es nun, so rasch wie möglich wegzustecken. Am Freitag steht auf dem Bieberer Berg in Offenbach das richtungsweisende Duell um den Relegationsrang an. Und durch die Entlassung von Kickers-Trainer Wolfgang Wolf dürfte die Aufgabe nicht einfacher werden.

Unterdessen hat der FC Rot-Weiß bereits vor dem Ablauf der Frist am morgigen Dienstag die Lizenzierungsunterlagen für die nächste Saison beim DFB bzw. bei der DFL eingereicht. Laut Präsident Rolf Rombach sei die Erstellung der umfangreichen Aktensammlung ein Kraftakt gewesen. Der Klub plant für die dritte Liga mit knapp vier Millionen Euro, was einer Kürzung von 400.000 Euro entspricht. Für die zweite Liga sieht der Haushalt 7,5 Millionen Euro vor.

Marco Alles / 28.02.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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HP Wacker: Eric krönt große Wacker-Leistung: 1:1 in Erfurt
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OVB: Wacker mit Dusel zu einem Punkt

Passauer Neue Presse: Agyemang sichert Wacker wichtigen Punkt
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