TLZ: FC Rot-Weiß: Spieler reden Klartext und wollen drei Punkte
Beim FC Rot-Weiß Erfurt reden die Spieler untereinander jetzt Klartext - damit am Sonnabend gegen Aufsteiger Darmstadt der Knoten platzt. Für Aufsehen sorgt unterdessen eine Kündigung eines langjährigen Vereinsmitarbeiters aus Kostengründen.
Erfurt. Kurt Gaida leidet in diesen Tagen. Er ist seit Jahren die gute Seele beim FC Rot-Weiß. Chefstatistiker, in der Geschäftsstelle quasi das "Mädchen" für alles. Kein Traumverdienst, aber für ihn dennoch ein Traumjob. Er ist rot-weißer durch und durch. Gestern erhielt er am Telefon von Klubchef Rolf Rombach die Kündigung. Der Verein muss sparen. Das er das in diesem Fall wohl an der falschen Stelle tut, steht auf einem anderen Blatt.
Für Gaida brach eine kleine Welt zusammen. Stillos ist die Kündigung. Rot-Weiß wirft derzeit so einige Fragen auf. Vor allem auch in sportlicher Hinsicht. In den Heimspielen hui, auswärts dagegen pfui. An der Mannschaft ging das jüngste 0:2 in Aalen nicht spurlos vorbei.
Kapitän Rudi Zedi und der Spielerrat hatten in der Woche deshalb bis auf den Trainer alle zur Aussprache gebeten. "Wenn man auswärts keine Punkte holt und keine Tore schießt, dann muss man das hinterfragen", erzählt Olivier Caillas, für den solcherlei Aussprachen aber nichts außergewöhnliches sind: "Wir sitzen hier alle in einem Boot, sind nur als Mannschaft stark." Laut Zedi soll es Spieler geben, die etwas beratungsresistent sind.
Zumindest sollen intern klare Worte gefallen seien, "ohne das wir uns gegenseitig böse Sachen an die Köpfe geschmissen haben", wie Caillas betont. Nicht nur der Routinier glaubt, dass einige Dinge jetzt aus der Welt geschafft seien. "Für einige Spieler", sagt er, "waren die Gespräche wie eine Befreiung. Aber Parolen nützen jetzt nicht viel. Wir müssen es mit Punkten beweisen, dass wir besser sind als wir es zuletzt gezeigt haben."
Die Balance finden
Stefan Emmerling hat im Training den Wandel bemerkt. "Viele haben befreiter gewirkt", sagt er. Es wird viel trainiert und viel gesprochen. Gestern stand eine 30-minütige Auswertung des Aalen-Spiels auf dem Programm. Daraus wurden am Ende 90 Minuten. "Die Dinge, die nicht funktioniert haben, sind klar angesprochen", sagt Emmerling, der auch darüber nachdenkt, taktische Dinge zu überdenken: "Wir hatten zuletzt vier Stürmer im Spiel. Dadurch sind auch die Räume für Zedi und Pfingsten-Reddig zu groß gewesen", gibt der Trainer zu. Kompakter zu stehen sei das Wichtigste. Emmerling: "Wir sind noch dabei, die richtige Balance und Mischung zu finden."
Gegen Aufsteiger Darmstadt 98 gilt es am Sonnabend. "Nur da zählt es", betont Caillas, der möglicherweise wieder in das linke Mittelfeld rücken wird. Die Frage stellte sich ohnehin zuletzt, welche offensiven Möglichkeiten Rot-Weiß von der Bank aus bleiben, wenn in der Startelf schon Spieler wie Morabit und Drexler stehen.
Nur ein Sieg zählt morgen. Dass Emmerlings Truppe daheim wieder unter Druck stehen wird, hat sie sich selbst zuzuschreiben. "Wir müssen dem standhalten und beweisen, dass die Mannschaft eine bessere Qualität als die des Vorjahres hat", sagt Emmerling.
Kurt Gaida wird wie immer die Daumen drücken. Seinen Arbeitsplatz hat man ihm beim FC Rot-Weiß zwar genommen, die Liebe zu seinem Verein aber nicht.
Die mögliche Aufstellung: Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Ströhl - Drexler, Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas - Reichwein, Manno.
Thomas Czekalla / 26.08.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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Echo-online: Die Lilien auf dem Weg zum Spiel gegen Erfurt
Beim FC Rot-Weiß Erfurt reden die Spieler untereinander jetzt Klartext - damit am Sonnabend gegen Aufsteiger Darmstadt der Knoten platzt. Für Aufsehen sorgt unterdessen eine Kündigung eines langjährigen Vereinsmitarbeiters aus Kostengründen.
Erfurt. Kurt Gaida leidet in diesen Tagen. Er ist seit Jahren die gute Seele beim FC Rot-Weiß. Chefstatistiker, in der Geschäftsstelle quasi das "Mädchen" für alles. Kein Traumverdienst, aber für ihn dennoch ein Traumjob. Er ist rot-weißer durch und durch. Gestern erhielt er am Telefon von Klubchef Rolf Rombach die Kündigung. Der Verein muss sparen. Das er das in diesem Fall wohl an der falschen Stelle tut, steht auf einem anderen Blatt.
Für Gaida brach eine kleine Welt zusammen. Stillos ist die Kündigung. Rot-Weiß wirft derzeit so einige Fragen auf. Vor allem auch in sportlicher Hinsicht. In den Heimspielen hui, auswärts dagegen pfui. An der Mannschaft ging das jüngste 0:2 in Aalen nicht spurlos vorbei.
Kapitän Rudi Zedi und der Spielerrat hatten in der Woche deshalb bis auf den Trainer alle zur Aussprache gebeten. "Wenn man auswärts keine Punkte holt und keine Tore schießt, dann muss man das hinterfragen", erzählt Olivier Caillas, für den solcherlei Aussprachen aber nichts außergewöhnliches sind: "Wir sitzen hier alle in einem Boot, sind nur als Mannschaft stark." Laut Zedi soll es Spieler geben, die etwas beratungsresistent sind.
Zumindest sollen intern klare Worte gefallen seien, "ohne das wir uns gegenseitig böse Sachen an die Köpfe geschmissen haben", wie Caillas betont. Nicht nur der Routinier glaubt, dass einige Dinge jetzt aus der Welt geschafft seien. "Für einige Spieler", sagt er, "waren die Gespräche wie eine Befreiung. Aber Parolen nützen jetzt nicht viel. Wir müssen es mit Punkten beweisen, dass wir besser sind als wir es zuletzt gezeigt haben."
Die Balance finden
Stefan Emmerling hat im Training den Wandel bemerkt. "Viele haben befreiter gewirkt", sagt er. Es wird viel trainiert und viel gesprochen. Gestern stand eine 30-minütige Auswertung des Aalen-Spiels auf dem Programm. Daraus wurden am Ende 90 Minuten. "Die Dinge, die nicht funktioniert haben, sind klar angesprochen", sagt Emmerling, der auch darüber nachdenkt, taktische Dinge zu überdenken: "Wir hatten zuletzt vier Stürmer im Spiel. Dadurch sind auch die Räume für Zedi und Pfingsten-Reddig zu groß gewesen", gibt der Trainer zu. Kompakter zu stehen sei das Wichtigste. Emmerling: "Wir sind noch dabei, die richtige Balance und Mischung zu finden."
Gegen Aufsteiger Darmstadt 98 gilt es am Sonnabend. "Nur da zählt es", betont Caillas, der möglicherweise wieder in das linke Mittelfeld rücken wird. Die Frage stellte sich ohnehin zuletzt, welche offensiven Möglichkeiten Rot-Weiß von der Bank aus bleiben, wenn in der Startelf schon Spieler wie Morabit und Drexler stehen.
Nur ein Sieg zählt morgen. Dass Emmerlings Truppe daheim wieder unter Druck stehen wird, hat sie sich selbst zuzuschreiben. "Wir müssen dem standhalten und beweisen, dass die Mannschaft eine bessere Qualität als die des Vorjahres hat", sagt Emmerling.
Kurt Gaida wird wie immer die Daumen drücken. Seinen Arbeitsplatz hat man ihm beim FC Rot-Weiß zwar genommen, die Liebe zu seinem Verein aber nicht.
Die mögliche Aufstellung: Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Ströhl - Drexler, Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas - Reichwein, Manno.
Thomas Czekalla / 26.08.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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