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25.07.2011
TLZ: Zwischen Lust und Frust: Jena verliert gegen Erfurt

Der FC Rot-Weiß Erfurt hat zum Auftakt der Saison in der 3. Fußball-Liga das Thüringenderby gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 3:0 gewonnen. Knapp 14.000 Zuschauer verfolgten die Partie im Steigerwaldstadion.


Erfurt. Die La-Ola-Welle erlebt man im Steigerwaldstadion wahrlich nicht alle Tage. Gegen Jena hielt es die Rot-Weiß-Anhängerschaft nach Marcel Reichweins Treffer zum 3:0 (71.) nicht mehr auf den Sitzen. Das die Welle spätestens am vollbesetzten Jenaer Fanblock zum Stocken kam, liegt auf der Hand. Denen war die Lust auf den Thüringer Fußball-Klassiker nämlich längst vergangen. "Ein Derby stellt man sich anders vor", war die Enttäuschung über die Demütigung im Gesicht von Tino Berbig deutlich abzulesen.

Jenas Keeper war einer von insgesamt gleich zwölf (fünf bei Erfurt, sieben bei Jena) Gesichtern, die im Gegensatz zur Vorsaison neu in den Startelfs der beiden Thüringer Vereine standen. Die Gäste schienen damit zumindest in der Anfangsphase weniger Probleme zu haben. Denn nachdem auf Seiten des FC Rot-Weiß Reichwein von der Strafraumgrenze aus knapp verzog und ein erstes zögerliches Signal gesetzt hatte (5.), gehörten die folgenden 20 Minuten den Saalestädtern, denen freilich entgegenkam, dass Erfurts Verteidigungsspiel sehr zögerlich begann und die Aktionen nach vorn mit zu vielen Ungenauigkeiten behaftet waren.

Jena allerdings nutzte sein Mehr an Ballbesitz nicht aus, wenn auch Neuzugang Christoph Siefkes im rechten Mittelfeld einige gute Aktionen hatte. Chancen ergaben sich jedoch nur bei ruhenden Bällen. So nach Freistoß von Jan Simak, als Sebastian Hähnge mit langem Bein an der neuen Nummer eins im Erfurter Kasten Marcus Rickert scheiterte (10.). Eine gute halbe Stunde lang herrschte unter den 2600 Jenaer Fans lautstarke Zuversicht.

Führung fiel wie aus dem Nichts

Der Geräuschpegel aber sank dann stark, als Joan Oumari mit seinem Flugkopfball nach Freistoß von Olivier Caillas wie aus dem Nichts Erfurt in Führung gebracht hatte (30.). Ein Schuss neben das Tor des jungen Nils Miatke (36.) war danach alles, was die Gäste auf den Rückstand zu entgegnen hatten. Und je mehr nun vor allem Jenas gestandene Akteure - allen vorab Josip Landeka - untertauchten, zog Rot-Weiß im Tempo an und musste Sekunden vor dem Pausenpfiff auf 2:0 erhöhen, als Gaetano Manno und Caillas im Duell mit Landeka beim Konter das Überzahlspiel nicht nutzten und Reichwein den Ball im Nachsetzen übers Tor jagte.

Dass Jena die Partie, wie Heiko Weber später sagte, nach der Pause noch drehen wollte, blieb ein Vorhaben, das von Sebastian Hähnge sprichwörtlich mit Füßen getreten wurde. Kurz nach der Pause drehten beim Routinier alle Sicherungen durch, als er Reichwein bei einem belanglosen Zweikampf im Strafraum von den Beinen holte und dafür Rot sah (50.). Nils Pfingsten-Reddig tat danach das Seine vom Punkt. "Nach dem 2:0 war das Spiel für uns gelaufen", fand Alexander Maul angesäuert. Auch Jenas Cheftrainer, der nicht ohne Grund die beiden schwachen Routiniers Simak und Ralf Schmidt vom Platz holte, war längst der Kragen geplatzt. Die eingewechselten Youngster Sebastian Fries (59.) und Nils Pichinot (61.) gaben zwar noch kurze Jenaer Lebenszeichen, doch danach spielte nur noch der Gastgeber, der durch Reichwein später erhöhte (71.). "Unsere Nachlässigkeiten haben wir aber auch nach dem 3:0 nicht abgestellt", hatte Stefan Emmerling erkannt, dass der klare Sieg seiner Rot-Weißen so manches Kritikwürdige kaschierte. "Ein perfekter Start", wie Erfurts Cheftrainer fand, war es aber allemal. La-Ola-Wellen gibt es im Steigerwaldstadion halt wirklich nicht oft.

Thomas Czekalla / 25.07.11 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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TA: Rot-Weiß Erfurt gewinnt Thüringen-Derby klar mit 3:0

Rot-Weiß Erfurt hat das mit Spannung erwartete Thüringen-Derby zum Auftakt der neuen Drittliga-Saison mit 3:0 gewonnen. Nils Pfingsten-Reddig sorgte mit einem Elfmeter in der 50. Minute für die 2:0-Vorentscheidung. Zuvor hatte Jenas Routinier Sebastian Hähnge für ein Foul an Marcel Reichwein die Rote Karte gesehen.


Erfurt. Das Thüringen-Derby zum Auftakt der 3. Liga elektrisierte die Massen. Fast 14.000 Zuschauer, darunter etwa 3000 Jenaer Fans, strömten ins Steigerwaldstadion. Eine prächtige Kulisse, die von beiden Mannschaften vor dem Anpfiff per Transparent noch einmal zu Fairness aufgefordert wurde. Und die Anhänger hielten sich daran. Kaum Pyrotechnik, nur ganz wenige Schmähgesänge, stattdessen lautstarke Unterstützung für die eigenen Farben - es herrschte eine tolle Atmosphäre im weiten Rund.

Während der FC Carl Zeiss mit den erwarteten sieben Zugängen in der Startelf antrat, bot der FC Rot-Weiß sechs Neue auf. Überraschend dabei: Manno erhielt im Angriff für den in den Testspielen überzeugenden Morabit den Vorzug. Im Tor stand Rickert, der das Duell mit Sponsel um die Orlishausen-Nachfolge gewonnen hatte.

Anscheinend angestachelt vom vollen Stadion suchten beide Teams von Beginn an die Offensive. Reichwein verfehlte aus 18 Metern knapp das Tor (5.) und Simak bereitete Rickert per Freistoß einige Probleme (10.). Doch der Anfangsschwung ebte schnell ab. Fehlabspiele und Unzulänglichkeiten bei der Ballannahme zerstörten auf beiden Seiten den Spielfluss. Es schien, als hätten die Akteure mehr mit der eigenen Nervosität als mit dem Gegner zu tun.

So spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Dass die Erfurter Führung durch eine Standardsituation entstand, war bezeichnend. Nachdem Landeka den agilen Reichwein nur festhalten konnte, servierte Caillas den fälligen Freistoß Oumari herrlich auf den Kopf (30.). Die Chance zur Vorentscheidung vertändelten kurz vor der Pause Manno und Caillas, als sie es nicht schafften, einen Jenaer auszuspielen. Reichwein schoss letztlich drüber (45.).

Der zweite Durchgang begann mit der spielentscheidenden Szene. Bei einem Jenaer Abstoß trat Hähnge abseits des Geschehens Reichwein in die Beine. Der Berliner Bundesliga-Schiedsrichter Gräfe zögerte keine Sekunde, zeigte Hähnge die Rote Karte und auf den Elfmeterpunkt. Den Strafstoß verwandelte Pfingsten-Reddig gewohnt sicher zum 2:0 (50.).

Damit war die Partie gelaufen. Jena versuchte zwar noch einmal alles und kam in Unterzahl binnen zwei Minuten zu drei Chancen: Fries scheiterte an Rickert, danach rettete Ofosu-Ayeh auf der Torlinie und Pichinot verzog knapp (60.). Aber in Gefahr geriet der Erfurter Erfolg nicht mehr. Rot-Weiß kontrollierte fortan das Spiel und erhöhte durch den starken Reichwein sogar noch auf 3:0 (71.). Anschließend rollte die Welle über die Ränge und ob der Zwischenstände stimmten einige Fans bereits in der Schlussphase "Spitzenreiter"-Gesänge an. Nach dem Abpfiff schallten aber nur noch die "Derbysieger"-Rufe durch das Stadion.

Trainerstimmen

Stefan Emmerling (Erfurt):
"Das ist natürlich ein perfekter Start für uns. In dieser Höhe war der Sieg zwar nicht gerechtfertigt, wir nehmen ihn natürlich gerne mit. Die Spieler sollen es genießen. Aber nur heute Abend, denn es gibt noch eine Menge aufzuarbeiten."

Heiko Weber (Jena): "Es ist eine Schmach. Wir haben heute nicht verloren, weil wir an die Wand gespielt wurden, sondern weil uns erfahrene Spieler durch unbegreifliche Aktionen geschadet haben. Solche Aktionen wird man in Jena nicht wieder sehen. Dafür müssen jetzt starke Personen im Verein sorgen."

Statistik

Erfurt:
Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Ströhl - Weidlich (72. Jovanovic), Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein (78. Drexler), Manno (61. Morabit).

Jena: Berbig - Zickert, Maul, Schulz, Landeka - Schmidt (56. Pichinot), Voigt - C. Siefkes (82. Ullmann), Simak (56. Fries), Miatke - Hähnge.
Sch.: Gräfe (Berlin), Z.: 13.841, T.: 1:0 Oumari (30.), 2:0 Pfingsten-Reddig (50./Foulstrafstoß), 3:0 Reichwein (71.). Gelbe Karten: Zedi, Weidlich, Reichwein - Schmidt, Landeka, Voigt. Rote Karte: Hähnge wegen Tätlichkeit (49.).

Marco Alles / 24.07.11 / tag

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine

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OTZ: Hähnge sieht Rot - Jena verliert Thüringenderby 0:3

Das wurmte Heiko Weber. Erstmals fand er sich mit einem von ihm trainierten Verein auf dem letzten Platz wieder.


Mit 0:3 (0:1) verlor der FC Carl Zeiss das Thüringenderby beim FC Rot-Weiß Erfurt. "Wir haben jetzt zehn Tage Zeit, in denen wir wenig reden, aber viel arbeiten werden", sagte der Trainer. Am 2. August kommt Wacker Burghausen zum ersten Heimspiel der Saison.

Am Ende reduzierte sich das Spiel auf die 50. Minute. Der bis dahin unauffällige Sebastian Hähnge foulte im eigenen Strafraum Marcel Reichwein. Bundesliga-Referee Manuel Gräfe zeigte dem Jenaer Rot und gab Elfmeter, den Nils Pfingsten-Reddig sicher verwandelte. Hähnge nahm den Feldverweis ohne Regung hin, stapfte vom Platz das wirkte wie ein Eingeständnis seiner Schuld. Hähnge hatte zweimal die flache Hand Reichweins ins Gesicht bekommen, ließ sich offenbar deswegen zu einem Tritt in die Beine hinreißen. Unbedacht und dumm. "Ich versuch vor Hähnge zu kommen, um den ballführenden Jenaer unter Druck zu setzen", schilderte Reichwein, "da hab ich einen Tritt von hinten gespürt". Ob es Absicht war, wisse er nicht, ihn habe es gewundert, "dass es Elfmeter gab".

Weber brachte null Verständnis für seinen 33-jährigen Stürmer auf. "Das war eine unbegreifliche Aktion, eine klare Tätlichkeit. Und das in einem Derby, in dem es keine bösen Attacken gab." Das dürfe nicht passieren, werde Konsequenzen haben. "Wir haben die Situation mit Sebastian Hähnge ausgewertet. Er bekommt eine vereinsinterne Strafe, die ihm wehtut", sagte Präsident Rainer Zipfel am Sonntag.

Jena gab sich auch mit einem Spieler weniger nicht geschlagen, doch die wenigen guten Chancen blieben ungenutzt. "Hätten wir den Anschlusstreffer erzielt, dann wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen. Aber im Fußball gibt es keinen Konjunktiv", sagte Weber.

Das 0:1 fiel nach einem Standard. Allerdings hatte sich zuvor Reichwein im Sprintduell mit Josip Landeka fallen gelassen der Jenaer beschwerte sich und sah die Gelbe Karte. Den Freistoß brachte Olivier Caillas herein. Joan Oumari (30.) war mit einem Flugkopfball aus Nahdistanz erfolgreich. Der zugeordnete Hähnge blieb einfach stehen. "Ich hab mir am Abend im Bett noch vorgestellt, wie es wäre, ein Tor zu schießen", sagte der Neuling im rot-weißen Dress. Tino Berbig, Rückkehrer im Jenaer Tor, war beim 0:1 ohne Abwehrchance. "Freilich hätte ich mir meinen Einstand in Jena anders vorgestellt", sagte der Keeper.

Nur vier Jenaer und fünf Erfurter standen auf dem Feld, die auch in der vergangenen Saison das blau-gelb-weiße bzw. rot-weiße Trikot trugen. Beim 0:3 erlief Reichwein einen langen Pass von Bernd Rauw, hatte die Ruhe, den Ball herunterzunehmen und ins Eck zu schieben. Trotz des klaren Sieges hielt RWE-Trainer Stefan Emmerling den Ball flach. "Wir konnten die Unruhe nie ablegen." Zu viele leichte Bälle gingen verloren. "Ich habe meinen Spielern gesagt, genießt den Augenblick, doch es gibt sehr viel auszuwerten." Der Sieg sei "um das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen". Die Jenaer können sich zwar nichts dafür kaufen, doch ansehnlich war es, was sie teilweise zeigten.

Alexander Voigt, in der vergangenen Saison noch in der Viererkette gesetzt, kam auf der Sechser-Position gut zurecht. Nils Miatke und Sebastian Fries zeigten gute Ansätze, Kai-Fabian Schulz bestätigte die guten Leistungen aus der Vorbereitung. Doch es war auch nicht zu übersehen, dass Jan Simak noch Zeit braucht. Zwar dribbelte der Tscheche eineinhalb Stunden vor dem Spiel in der Kabine umher, schoss den Ball immer und immer wieder gegen die Wand, doch das Jenaer Spiel konnte der 32-Jährige noch nicht leiten und lenken, musste in der 56. Minute vom Platz. "Er war eher verhalten als auffällig", bemerkte der Trainer.

Andreas Rabel / 24.07.11 / OTZ

Quelle: http://www.otz.de

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MZ: Erfurts Traumstart mit Tabellenführung belohnt
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TA: FC Rot-Weiß Erfurt ist Spitzenreiter nach Derbysieg

Der FC Rot-Weiß Erfurt ist durch den 3:0-Erfolg zum Drittliga-Auftakt über Jena erstmals seit Dezember 2007 wieder Tabellenführer. Der Aufstiegsfavorit Wehen muss lange zittern. Die Zweitliga-Absteiger Bielefeld und Oberhausen patzen.


Erfurt. Stefan Emmerling bleibt der Derby-König. Seit der frühere Bundesliga-Profi Trainer des FC Rot-Weiß ist, haben die Erfurter kein Derby in der Meisterschaft mehr verloren. Dem 2:1 und 3:1 in der vergangenen Saison folgte nun zum Auftakt der Drittliga-Saison ein 3:0-Erfolg.

"Das ist natürlich ein perfekter Start", sagte Emmerling. Ein Spieljahr könne nicht schöner beginnen als mit einem Sieg gegen Jena. Das Ergebnis drückt jedoch den Verlauf des 129. Derbys seit 1903 nicht aus. Jena war eine Hälfte lang ebenbürtig und geriet erst durch Hähnges Aussetzer auf die Verliererstraße. In der 49. Minute leistete sich der Routinier eine Tätlichkeit gegen Reichwein: die Rote Karte und der Elfmeter, der zum 2:0 führte, bedeuteten die Vorentscheidung vor fast 14.000 Zuschauern.

Mit dem 3:0 gelang den Erfurtern nicht nur ein prestigeträchtiger Sieg. Sie sind auch erster Tabellenführer der neuen Saison. Zuletzt hatte Rot-Weiß am 1. Dezember 2007 die Spitzenposition inne - nach einem 2:1-Erfolg in Ahlen am 20. Spieltag in der Regionalliga Nord.

Während die Rot-Weißen feierten, erlebten die Zweitliga-Absteiger Bielefeld und Oberhausen böse Überraschungen zum Auftakt. Die Arminen verloren ihr Heimspiel gegen den VfB Stuttgart II mit 1:2. "So bitter, wie es für uns auch gelaufen ist, wir müssen dieser jungen Mannschaft Fehler zugestehen", so Trainer Markus von Ahlen.

Auch Oberhausen konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden. Mit sieben Neuzugängen in der Startelf verloren die "Kleeblätter" in Burghausen mit 2:3 (1:1). Der Ex-Auer Sebastian Glasner traf doppelt für Wacker. Als einziger der drei Absteiger startete Osnabrück mit einem Sieg. Bei Liga-Neuling Darmstadt erzielte der eingewechselte Idabdelhay das entscheidende Tor zum 1:0 (0:0).

Aufstiegsfavorit Wehen-Wiesbaden hatte beim 2:1 (0:1)-Heimsieg gegen Werder Bremen II mehr Mühe als erwartet. Der vom FC Bayern München II gekommene Neuzugang Wohlfarth drehte die Partie per Doppelschlag (60./63.), nachdem Hahn (40.) Bremen mit 1:0 in Führung gebracht hatte.

"Mit ein bisschen A.rsch wackeln und im Raum stehen gewinnt man keine Spiele. Aber die Mannschaft hat sich selbst wieder rausgezogen - und dafür muss man sie loben", sagte Trainer Gino Lettieri.

Strafe nach Hähnges Feldverweis, die dem Stürmer wehtut

Allzu oft ist es noch nicht vorgekommen, dass ihn das Publikum mit stehenden Ovationen verabschiedet hat. Häufig muss sich Marcel Reichwein Kritik gefallen lassen trotz zwölf Toren in der letzten Saison und mannschaftsdienlicher Spielweise.

Doch mit seiner starken Leistung im Derby dürfte der Erfurter Stürmer so manchen Meckerer verstummen lassen. Er war nicht nur der auffälligste Akteur auf dem Platz, sondern auch an allen drei Treffern beteiligt. Den Caillas-Freistoß, den Oumari per Hechtflug zum 1:0 einköpfte, hatte Reichwein im Sprintduell mit Landeka herausgeholt; das 3:0 nach Rauws Klasse-Pass, technisch gekonnt, selbst erzielt.

Und auch in der entscheidenden Szene des Spiels gehörte der 25-Jährige zu den Hauptdarstellern. "Ich versuche, vor Hähnge zu kommen, um den ballführenden Jenaer unter Druck zu setzen. Da spüre ich einen Tritt unten in die Beine", beschrieb er jene Episode in der 49. Minute, um die sich später alles drehte. Bundesliga-Schiedsrichter Gräfe zögerte keine Sekunde, zeigte dem Jenaer die Rote Karte und auf den Punkt. Ein Geschenk, dass Elfmeter-König Pfingsten-Reddig gern annahm und seine Mannschaft mit dem 2:0 auf die Siegerstraße schoss.

Während sich Reichwein hinterher unschlüssig zeigte, "ob es Hähnges Absicht war oder man überhaupt hätte pfeifen müssen", ließ Zeiss-Trainer Heiko Weber keine Zweifel aufkommen: "Das war eine unbegreifliche Aktion, eine klare Tätlichkeit - und das in einem Derby, in dem es keine bösen Attacken gab und sich die Spieler untereinander geachtet haben." Auch die Reaktion von Hähnge, der ohne jeglichen Protest den Platz verließ und selbst nach der Partie keine Rechtfertigungsversuche unternahm, deutete darauf hin, dass er sich seines Aussetzers bewusst war.

Weber nahm sich seinen Routinier nicht nur deshalb verbal zur Brust, weil die Jenaer damit um den möglichen Punktgewinn gebracht wurden. Bis dahin waren sie sogar die gefälligere Elf gewesen. "Dass unser erfahrenster Spieler, der Vorbild für unsere jungen sein soll, solche Faxen macht, ist schwer zu begreifen", sagte der Zeiss-Trainer. Er forderte "die starken Männer im Verein" unmissverständlich zu Konsequenzen auf. Und Präsident Rainer Zipfel reagierte bereits gestern: "Wir haben die Situation mit Sebastian ausgewertet. Er bekommt eine vereinsinterne Strafe, die ihm wehtut."

So schief, wie der Haussegen nach "dieser Schmach" (Weber) in Jena hängt, so freudetrunken waren die Erfurter nach dem erfolgreichen Auftakt. Bei der Feier in der Südkurve hielt die neu formierte Mannschaft stolz das Banner "Thüringens Nummer 1" in die Höhe. Und die Fans ließen sie lautstark als "Spitzenreiter" und "Derbysieger" hochleben.

Glückliche Momente, die Stefan Emmerling den Spielern und Anhängern gönnte. Der Trainer stellte aber auch klar, dass das Ergebnis in dieser Höhe "nicht gerechtfertigt" war. "Wir haben gesehen, dass es eine Menge aufzuarbeiten gibt", sagte er. Durch einfache Ballverluste kam nur selten ein Spielfluss zustande. Und die Abstimmungsprobleme in der Defensive waren ebenso offensichtlich. "Wir haben noch einen weiten Weg zu gehen", befand Reichwein. Er selbst dürfte indes so manchem Erfurter Fanherzen seit Samstag ein großes Stück nähergekommen zu sein.

Zwölf neue Gesichter: Junge Gewinner und prominente Verlierer in beiden Teams

Es war ein Debütanten-Ball im Steigerwaldstadion: Bei den Erfurtern standen fünf Neue in der Startelf, bei den Jenaern gar sieben. Und nicht nur Trainer Heiko Weber befand: "Bei uns war nicht alles schlecht." Er konnte damit nur seine Talente gemeint haben. Miatke etwa, der über links viel bewegte; Zickert oder Schulz. Dagegen gelang es Maul nicht, der Abwehr Stabilität zu verleihen. Siefkes rieb sich erfolglos auf.

Kapitän Schmidt und Star Simak enttäuschten gar auf der ganzen Linie und mussten nach nicht mal einer Stunde das Feld räumen. "Die Leistung von Simak war eher verhalten als auffällig", sagte Weber.

Auch Erfurts prominentester Neuer blieb so manches schuldig. Manno konnte das Vertrauen von Trainer Stefan Emmerling, der ihm überraschend den Vorzug gegenüber Morabit gegeben hatte, nicht rechtfertigen. "Aber nicht nur er hat Luft nach oben", sagte Emmerling. Ofosu-Ayeh schien hypernervös. Und auch Torschütze Oumari leistete sich - trotz glänzender Zweikampfwerte - in der Spieleröffnung haarsträubende Fehlpässe.

Abwehrchef Rauw und Rickert als neue Nummer 1 wiesen derweil nach, dass sie im künftigen Rot-Weiß-Team tragende Rollen einnehmen können.

Marco Alles / 25.07.11 / tag

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA: Problem mit dem Aberglaube

Gerald Müller über die Momentaufnahme eines Derbys.


Rolf Rombach - das hat er beim TA-Talk letzte Woche in Weimar gestanden - ist als Rot-Weiß-Präsident ein abergläubischer Mensch geworden. Jetzt, beim Thüringenderby, war er nicht anwesend. Einem schon lange geplanten und nicht mehr zu verschiebenden Urlaub mit Frau und beiden Söhnen musste er den Vorzug geben.

Und schon hat der Rot-Weiß-Chef ein Problem: Denn soll er nach dem klaren Sieg künftig den Spielen seiner ersten Mannschaft fernbleiben?

Er wird es natürlich nicht tun, selbst wenn die Kraft des Aber-glaubens immens sein kann. Aber es dürfte feststehen, dass der FC Rot-Weiß mit ihm auf der Tribüne noch Spiele gewinnen - und auch verlieren wird. So schön der Erfolg über Jena - und der damit verbundene Spitzenplatz - ist, er stellt nur eine Momentaufnahme dar.

Damit letztlich mehr daraus wird, muss in den kommenden Wochen Konstanz erreicht werden. Doch auch Momente sollte man genießen. Egal, ob mit oder ohne Präsident.

Gerald Müller / 25.07.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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jenanewes: Unter Wert geschlagen: Jena verliert das Derby

jenapolis: FC Carl Zeiss Jena startet mit Derbyniederlage in die Saison
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TA: Positive Derby-Bilanz: Lob für friedliche Fans

Polizei und Sicherheitsbeauftragte ziehen nach dem ruhigen Ablauf des emotionsgeladenen Duells zwischen Erfurt und Jena ein positives Fazit.


Erfurt. Selten sah man bei den Sicherheitskräften nach einem Derby derart entspannte Mienen wie an diesem Samstag. "Wir können sehr zufrieden sein. Der gesamte Ablauf hat reibungslos funktioniert", sagte Erfurts Polizeisprecher Manfred Etzel.

Während der 90 Minuten im Stadion war die Stimmung positiv geblieben, eine kleine Rauchbombe nach dem 1:0 wurde schnell gelöscht. Ansonsten feierten die Fans vor allem ihre Mannschaft und, im Fall der Erfurter, sogar sich selbst mit La-Ola-Wellen. Auch zuvor musste die Polizei, die mit mehreren Hundertschaften und Unterstützung aus Sachsen, Niedersachsen, Bayern sowie der Bundespolizei angereist war, selten eingreifen. Einige Anhänger wurden wegen übermäßigem Alko- holgenusses in Gewahrsam genommen, bei zwei weiteren Fans fanden sich verbotene Gegenstände wie Messer.

Ein ähnlich positives Fazit zog Rot-Weiß-Sicherheitsbeauftragter Andreas Nichelmann. Er hatte mit rund 170 Leuten für die Sicherheit im Stadion gesorgt. "Unser Konzept ist voll aufgegangen", sagte Nichelmann, der im Vorfeld drei Sicherheitskonferenzen abgehalten und mit dem Verein sowie Vertretern der Fan-Gruppierung "Ultras" Gespräche geführt hatte.

"Sie haben offenbar verstanden, dass es sinnlos ist, dem Verein mit illegalen Aktionen zu schaden", sagte Nichelmann. Zwar würde es immer wieder Einzelfälle geben, "doch dies könne man nie verhindern". Die Verabredung zwischen den Fan-Gruppierungen und dem DFB, in dieser Saison nur für positive Stimmung zu sorgen, wird anscheinend eingehalten. Im Gegenzug hoffen viele Anhänger, dass sich der Verband alsbald für eine mit den Vereinen vereinbarte Legalisierung von Pyrotechnik ausspricht.

Natürlich hätte der deutliche Spielausgang zugunsten Erfurts auch seinen Teil zur gewaltlosen Stimmung beigetragen, sagte Nichelmann. Auch die Jenaer wären trotz aller Enttäuschung bei ihrer Abreise sehr zurückhaltend geblieben, sodass die eingesetzten Züge reibungslos und pünktlich fahren konnten.

Thomas Rudolph / 25.07.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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kicker: 3.Liga-Mann des Tages Marcel Reichwein
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