TLZ: Zwischen Lust und Frust: Jena verliert gegen Erfurt
Der FC Rot-Weiß Erfurt hat zum Auftakt der Saison in der 3. Fußball-Liga das Thüringenderby gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 3:0 gewonnen. Knapp 14.000 Zuschauer verfolgten die Partie im Steigerwaldstadion.
Erfurt. Die La-Ola-Welle erlebt man im Steigerwaldstadion wahrlich nicht alle Tage. Gegen Jena hielt es die Rot-Weiß-Anhängerschaft nach Marcel Reichweins Treffer zum 3:0 (71.) nicht mehr auf den Sitzen. Das die Welle spätestens am vollbesetzten Jenaer Fanblock zum Stocken kam, liegt auf der Hand. Denen war die Lust auf den Thüringer Fußball-Klassiker nämlich längst vergangen. "Ein Derby stellt man sich anders vor", war die Enttäuschung über die Demütigung im Gesicht von Tino Berbig deutlich abzulesen.
Jenas Keeper war einer von insgesamt gleich zwölf (fünf bei Erfurt, sieben bei Jena) Gesichtern, die im Gegensatz zur Vorsaison neu in den Startelfs der beiden Thüringer Vereine standen. Die Gäste schienen damit zumindest in der Anfangsphase weniger Probleme zu haben. Denn nachdem auf Seiten des FC Rot-Weiß Reichwein von der Strafraumgrenze aus knapp verzog und ein erstes zögerliches Signal gesetzt hatte (5.), gehörten die folgenden 20 Minuten den Saalestädtern, denen freilich entgegenkam, dass Erfurts Verteidigungsspiel sehr zögerlich begann und die Aktionen nach vorn mit zu vielen Ungenauigkeiten behaftet waren.
Jena allerdings nutzte sein Mehr an Ballbesitz nicht aus, wenn auch Neuzugang Christoph Siefkes im rechten Mittelfeld einige gute Aktionen hatte. Chancen ergaben sich jedoch nur bei ruhenden Bällen. So nach Freistoß von Jan Simak, als Sebastian Hähnge mit langem Bein an der neuen Nummer eins im Erfurter Kasten Marcus Rickert scheiterte (10.). Eine gute halbe Stunde lang herrschte unter den 2600 Jenaer Fans lautstarke Zuversicht.
Führung fiel wie aus dem Nichts
Der Geräuschpegel aber sank dann stark, als Joan Oumari mit seinem Flugkopfball nach Freistoß von Olivier Caillas wie aus dem Nichts Erfurt in Führung gebracht hatte (30.). Ein Schuss neben das Tor des jungen Nils Miatke (36.) war danach alles, was die Gäste auf den Rückstand zu entgegnen hatten. Und je mehr nun vor allem Jenas gestandene Akteure - allen vorab Josip Landeka - untertauchten, zog Rot-Weiß im Tempo an und musste Sekunden vor dem Pausenpfiff auf 2:0 erhöhen, als Gaetano Manno und Caillas im Duell mit Landeka beim Konter das Überzahlspiel nicht nutzten und Reichwein den Ball im Nachsetzen übers Tor jagte.
Dass Jena die Partie, wie Heiko Weber später sagte, nach der Pause noch drehen wollte, blieb ein Vorhaben, das von Sebastian Hähnge sprichwörtlich mit Füßen getreten wurde. Kurz nach der Pause drehten beim Routinier alle Sicherungen durch, als er Reichwein bei einem belanglosen Zweikampf im Strafraum von den Beinen holte und dafür Rot sah (50.). Nils Pfingsten-Reddig tat danach das Seine vom Punkt. "Nach dem 2:0 war das Spiel für uns gelaufen", fand Alexander Maul angesäuert. Auch Jenas Cheftrainer, der nicht ohne Grund die beiden schwachen Routiniers Simak und Ralf Schmidt vom Platz holte, war längst der Kragen geplatzt. Die eingewechselten Youngster Sebastian Fries (59.) und Nils Pichinot (61.) gaben zwar noch kurze Jenaer Lebenszeichen, doch danach spielte nur noch der Gastgeber, der durch Reichwein später erhöhte (71.). "Unsere Nachlässigkeiten haben wir aber auch nach dem 3:0 nicht abgestellt", hatte Stefan Emmerling erkannt, dass der klare Sieg seiner Rot-Weißen so manches Kritikwürdige kaschierte. "Ein perfekter Start", wie Erfurts Cheftrainer fand, war es aber allemal. La-Ola-Wellen gibt es im Steigerwaldstadion halt wirklich nicht oft.
Thomas Czekalla / 25.07.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Rot-Weiß Erfurt gewinnt Thüringen-Derby klar mit 3:0
Rot-Weiß Erfurt hat das mit Spannung erwartete Thüringen-Derby zum Auftakt der neuen Drittliga-Saison mit 3:0 gewonnen. Nils Pfingsten-Reddig sorgte mit einem Elfmeter in der 50. Minute für die 2:0-Vorentscheidung. Zuvor hatte Jenas Routinier Sebastian Hähnge für ein Foul an Marcel Reichwein die Rote Karte gesehen.
Erfurt. Das Thüringen-Derby zum Auftakt der 3. Liga elektrisierte die Massen. Fast 14.000 Zuschauer, darunter etwa 3000 Jenaer Fans, strömten ins Steigerwaldstadion. Eine prächtige Kulisse, die von beiden Mannschaften vor dem Anpfiff per Transparent noch einmal zu Fairness aufgefordert wurde. Und die Anhänger hielten sich daran. Kaum Pyrotechnik, nur ganz wenige Schmähgesänge, stattdessen lautstarke Unterstützung für die eigenen Farben - es herrschte eine tolle Atmosphäre im weiten Rund.
Während der FC Carl Zeiss mit den erwarteten sieben Zugängen in der Startelf antrat, bot der FC Rot-Weiß sechs Neue auf. Überraschend dabei: Manno erhielt im Angriff für den in den Testspielen überzeugenden Morabit den Vorzug. Im Tor stand Rickert, der das Duell mit Sponsel um die Orlishausen-Nachfolge gewonnen hatte.
Anscheinend angestachelt vom vollen Stadion suchten beide Teams von Beginn an die Offensive. Reichwein verfehlte aus 18 Metern knapp das Tor (5.) und Simak bereitete Rickert per Freistoß einige Probleme (10.). Doch der Anfangsschwung ebte schnell ab. Fehlabspiele und Unzulänglichkeiten bei der Ballannahme zerstörten auf beiden Seiten den Spielfluss. Es schien, als hätten die Akteure mehr mit der eigenen Nervosität als mit dem Gegner zu tun.
So spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Dass die Erfurter Führung durch eine Standardsituation entstand, war bezeichnend. Nachdem Landeka den agilen Reichwein nur festhalten konnte, servierte Caillas den fälligen Freistoß Oumari herrlich auf den Kopf (30.). Die Chance zur Vorentscheidung vertändelten kurz vor der Pause Manno und Caillas, als sie es nicht schafften, einen Jenaer auszuspielen. Reichwein schoss letztlich drüber (45.).
Der zweite Durchgang begann mit der spielentscheidenden Szene. Bei einem Jenaer Abstoß trat Hähnge abseits des Geschehens Reichwein in die Beine. Der Berliner Bundesliga-Schiedsrichter Gräfe zögerte keine Sekunde, zeigte Hähnge die Rote Karte und auf den Elfmeterpunkt. Den Strafstoß verwandelte Pfingsten-Reddig gewohnt sicher zum 2:0 (50.).
Damit war die Partie gelaufen. Jena versuchte zwar noch einmal alles und kam in Unterzahl binnen zwei Minuten zu drei Chancen: Fries scheiterte an Rickert, danach rettete Ofosu-Ayeh auf der Torlinie und Pichinot verzog knapp (60.). Aber in Gefahr geriet der Erfurter Erfolg nicht mehr. Rot-Weiß kontrollierte fortan das Spiel und erhöhte durch den starken Reichwein sogar noch auf 3:0 (71.). Anschließend rollte die Welle über die Ränge und ob der Zwischenstände stimmten einige Fans bereits in der Schlussphase "Spitzenreiter"-Gesänge an. Nach dem Abpfiff schallten aber nur noch die "Derbysieger"-Rufe durch das Stadion.
Trainerstimmen
Stefan Emmerling (Erfurt): "Das ist natürlich ein perfekter Start für uns. In dieser Höhe war der Sieg zwar nicht gerechtfertigt, wir nehmen ihn natürlich gerne mit. Die Spieler sollen es genießen. Aber nur heute Abend, denn es gibt noch eine Menge aufzuarbeiten."
Heiko Weber (Jena): "Es ist eine Schmach. Wir haben heute nicht verloren, weil wir an die Wand gespielt wurden, sondern weil uns erfahrene Spieler durch unbegreifliche Aktionen geschadet haben. Solche Aktionen wird man in Jena nicht wieder sehen. Dafür müssen jetzt starke Personen im Verein sorgen."
Statistik
Erfurt: Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Ströhl - Weidlich (72. Jovanovic), Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein (78. Drexler), Manno (61. Morabit).
Jena: Berbig - Zickert, Maul, Schulz, Landeka - Schmidt (56. Pichinot), Voigt - C. Siefkes (82. Ullmann), Simak (56. Fries), Miatke - Hähnge.
Sch.: Gräfe (Berlin), Z.: 13.841, T.: 1:0 Oumari (30.), 2:0 Pfingsten-Reddig (50./Foulstrafstoß), 3:0 Reichwein (71.). Gelbe Karten: Zedi, Weidlich, Reichwein - Schmidt, Landeka, Voigt. Rote Karte: Hähnge wegen Tätlichkeit (49.).
Marco Alles / 24.07.11 / tag
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine
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OTZ: Hähnge sieht Rot - Jena verliert Thüringenderby 0:3
Das wurmte Heiko Weber. Erstmals fand er sich mit einem von ihm trainierten Verein auf dem letzten Platz wieder.
Mit 0:3 (0:1) verlor der FC Carl Zeiss das Thüringenderby beim FC Rot-Weiß Erfurt. "Wir haben jetzt zehn Tage Zeit, in denen wir wenig reden, aber viel arbeiten werden", sagte der Trainer. Am 2. August kommt Wacker Burghausen zum ersten Heimspiel der Saison.
Am Ende reduzierte sich das Spiel auf die 50. Minute. Der bis dahin unauffällige Sebastian Hähnge foulte im eigenen Strafraum Marcel Reichwein. Bundesliga-Referee Manuel Gräfe zeigte dem Jenaer Rot und gab Elfmeter, den Nils Pfingsten-Reddig sicher verwandelte. Hähnge nahm den Feldverweis ohne Regung hin, stapfte vom Platz das wirkte wie ein Eingeständnis seiner Schuld. Hähnge hatte zweimal die flache Hand Reichweins ins Gesicht bekommen, ließ sich offenbar deswegen zu einem Tritt in die Beine hinreißen. Unbedacht und dumm. "Ich versuch vor Hähnge zu kommen, um den ballführenden Jenaer unter Druck zu setzen", schilderte Reichwein, "da hab ich einen Tritt von hinten gespürt". Ob es Absicht war, wisse er nicht, ihn habe es gewundert, "dass es Elfmeter gab".
Weber brachte null Verständnis für seinen 33-jährigen Stürmer auf. "Das war eine unbegreifliche Aktion, eine klare Tätlichkeit. Und das in einem Derby, in dem es keine bösen Attacken gab." Das dürfe nicht passieren, werde Konsequenzen haben. "Wir haben die Situation mit Sebastian Hähnge ausgewertet. Er bekommt eine vereinsinterne Strafe, die ihm wehtut", sagte Präsident Rainer Zipfel am Sonntag.
Jena gab sich auch mit einem Spieler weniger nicht geschlagen, doch die wenigen guten Chancen blieben ungenutzt. "Hätten wir den Anschlusstreffer erzielt, dann wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen. Aber im Fußball gibt es keinen Konjunktiv", sagte Weber.
Das 0:1 fiel nach einem Standard. Allerdings hatte sich zuvor Reichwein im Sprintduell mit Josip Landeka fallen gelassen der Jenaer beschwerte sich und sah die Gelbe Karte. Den Freistoß brachte Olivier Caillas herein. Joan Oumari (30.) war mit einem Flugkopfball aus Nahdistanz erfolgreich. Der zugeordnete Hähnge blieb einfach stehen. "Ich hab mir am Abend im Bett noch vorgestellt, wie es wäre, ein Tor zu schießen", sagte der Neuling im rot-weißen Dress. Tino Berbig, Rückkehrer im Jenaer Tor, war beim 0:1 ohne Abwehrchance. "Freilich hätte ich mir meinen Einstand in Jena anders vorgestellt", sagte der Keeper.
Nur vier Jenaer und fünf Erfurter standen auf dem Feld, die auch in der vergangenen Saison das blau-gelb-weiße bzw. rot-weiße Trikot trugen. Beim 0:3 erlief Reichwein einen langen Pass von Bernd Rauw, hatte die Ruhe, den Ball herunterzunehmen und ins Eck zu schieben. Trotz des klaren Sieges hielt RWE-Trainer Stefan Emmerling den Ball flach. "Wir konnten die Unruhe nie ablegen." Zu viele leichte Bälle gingen verloren. "Ich habe meinen Spielern gesagt, genießt den Augenblick, doch es gibt sehr viel auszuwerten." Der Sieg sei "um das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen". Die Jenaer können sich zwar nichts dafür kaufen, doch ansehnlich war es, was sie teilweise zeigten.
Alexander Voigt, in der vergangenen Saison noch in der Viererkette gesetzt, kam auf der Sechser-Position gut zurecht. Nils Miatke und Sebastian Fries zeigten gute Ansätze, Kai-Fabian Schulz bestätigte die guten Leistungen aus der Vorbereitung. Doch es war auch nicht zu übersehen, dass Jan Simak noch Zeit braucht. Zwar dribbelte der Tscheche eineinhalb Stunden vor dem Spiel in der Kabine umher, schoss den Ball immer und immer wieder gegen die Wand, doch das Jenaer Spiel konnte der 32-Jährige noch nicht leiten und lenken, musste in der 56. Minute vom Platz. "Er war eher verhalten als auffällig", bemerkte der Trainer.
Andreas Rabel / 24.07.11 / OTZ
Quelle: http://www.otz.de
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MZ: Erfurts Traumstart mit Tabellenführung belohnt
Der FC Rot-Weiß Erfurt hat zum Auftakt der Saison in der 3. Fußball-Liga das Thüringenderby gegen den FC Carl Zeiss Jena mit 3:0 gewonnen. Knapp 14.000 Zuschauer verfolgten die Partie im Steigerwaldstadion.
Erfurt. Die La-Ola-Welle erlebt man im Steigerwaldstadion wahrlich nicht alle Tage. Gegen Jena hielt es die Rot-Weiß-Anhängerschaft nach Marcel Reichweins Treffer zum 3:0 (71.) nicht mehr auf den Sitzen. Das die Welle spätestens am vollbesetzten Jenaer Fanblock zum Stocken kam, liegt auf der Hand. Denen war die Lust auf den Thüringer Fußball-Klassiker nämlich längst vergangen. "Ein Derby stellt man sich anders vor", war die Enttäuschung über die Demütigung im Gesicht von Tino Berbig deutlich abzulesen.
Jenas Keeper war einer von insgesamt gleich zwölf (fünf bei Erfurt, sieben bei Jena) Gesichtern, die im Gegensatz zur Vorsaison neu in den Startelfs der beiden Thüringer Vereine standen. Die Gäste schienen damit zumindest in der Anfangsphase weniger Probleme zu haben. Denn nachdem auf Seiten des FC Rot-Weiß Reichwein von der Strafraumgrenze aus knapp verzog und ein erstes zögerliches Signal gesetzt hatte (5.), gehörten die folgenden 20 Minuten den Saalestädtern, denen freilich entgegenkam, dass Erfurts Verteidigungsspiel sehr zögerlich begann und die Aktionen nach vorn mit zu vielen Ungenauigkeiten behaftet waren.
Jena allerdings nutzte sein Mehr an Ballbesitz nicht aus, wenn auch Neuzugang Christoph Siefkes im rechten Mittelfeld einige gute Aktionen hatte. Chancen ergaben sich jedoch nur bei ruhenden Bällen. So nach Freistoß von Jan Simak, als Sebastian Hähnge mit langem Bein an der neuen Nummer eins im Erfurter Kasten Marcus Rickert scheiterte (10.). Eine gute halbe Stunde lang herrschte unter den 2600 Jenaer Fans lautstarke Zuversicht.
Führung fiel wie aus dem Nichts
Der Geräuschpegel aber sank dann stark, als Joan Oumari mit seinem Flugkopfball nach Freistoß von Olivier Caillas wie aus dem Nichts Erfurt in Führung gebracht hatte (30.). Ein Schuss neben das Tor des jungen Nils Miatke (36.) war danach alles, was die Gäste auf den Rückstand zu entgegnen hatten. Und je mehr nun vor allem Jenas gestandene Akteure - allen vorab Josip Landeka - untertauchten, zog Rot-Weiß im Tempo an und musste Sekunden vor dem Pausenpfiff auf 2:0 erhöhen, als Gaetano Manno und Caillas im Duell mit Landeka beim Konter das Überzahlspiel nicht nutzten und Reichwein den Ball im Nachsetzen übers Tor jagte.
Dass Jena die Partie, wie Heiko Weber später sagte, nach der Pause noch drehen wollte, blieb ein Vorhaben, das von Sebastian Hähnge sprichwörtlich mit Füßen getreten wurde. Kurz nach der Pause drehten beim Routinier alle Sicherungen durch, als er Reichwein bei einem belanglosen Zweikampf im Strafraum von den Beinen holte und dafür Rot sah (50.). Nils Pfingsten-Reddig tat danach das Seine vom Punkt. "Nach dem 2:0 war das Spiel für uns gelaufen", fand Alexander Maul angesäuert. Auch Jenas Cheftrainer, der nicht ohne Grund die beiden schwachen Routiniers Simak und Ralf Schmidt vom Platz holte, war längst der Kragen geplatzt. Die eingewechselten Youngster Sebastian Fries (59.) und Nils Pichinot (61.) gaben zwar noch kurze Jenaer Lebenszeichen, doch danach spielte nur noch der Gastgeber, der durch Reichwein später erhöhte (71.). "Unsere Nachlässigkeiten haben wir aber auch nach dem 3:0 nicht abgestellt", hatte Stefan Emmerling erkannt, dass der klare Sieg seiner Rot-Weißen so manches Kritikwürdige kaschierte. "Ein perfekter Start", wie Erfurts Cheftrainer fand, war es aber allemal. La-Ola-Wellen gibt es im Steigerwaldstadion halt wirklich nicht oft.
Thomas Czekalla / 25.07.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Rot-Weiß Erfurt gewinnt Thüringen-Derby klar mit 3:0
Rot-Weiß Erfurt hat das mit Spannung erwartete Thüringen-Derby zum Auftakt der neuen Drittliga-Saison mit 3:0 gewonnen. Nils Pfingsten-Reddig sorgte mit einem Elfmeter in der 50. Minute für die 2:0-Vorentscheidung. Zuvor hatte Jenas Routinier Sebastian Hähnge für ein Foul an Marcel Reichwein die Rote Karte gesehen.
Erfurt. Das Thüringen-Derby zum Auftakt der 3. Liga elektrisierte die Massen. Fast 14.000 Zuschauer, darunter etwa 3000 Jenaer Fans, strömten ins Steigerwaldstadion. Eine prächtige Kulisse, die von beiden Mannschaften vor dem Anpfiff per Transparent noch einmal zu Fairness aufgefordert wurde. Und die Anhänger hielten sich daran. Kaum Pyrotechnik, nur ganz wenige Schmähgesänge, stattdessen lautstarke Unterstützung für die eigenen Farben - es herrschte eine tolle Atmosphäre im weiten Rund.
Während der FC Carl Zeiss mit den erwarteten sieben Zugängen in der Startelf antrat, bot der FC Rot-Weiß sechs Neue auf. Überraschend dabei: Manno erhielt im Angriff für den in den Testspielen überzeugenden Morabit den Vorzug. Im Tor stand Rickert, der das Duell mit Sponsel um die Orlishausen-Nachfolge gewonnen hatte.
Anscheinend angestachelt vom vollen Stadion suchten beide Teams von Beginn an die Offensive. Reichwein verfehlte aus 18 Metern knapp das Tor (5.) und Simak bereitete Rickert per Freistoß einige Probleme (10.). Doch der Anfangsschwung ebte schnell ab. Fehlabspiele und Unzulänglichkeiten bei der Ballannahme zerstörten auf beiden Seiten den Spielfluss. Es schien, als hätten die Akteure mehr mit der eigenen Nervosität als mit dem Gegner zu tun.
So spielte sich das Geschehen hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Dass die Erfurter Führung durch eine Standardsituation entstand, war bezeichnend. Nachdem Landeka den agilen Reichwein nur festhalten konnte, servierte Caillas den fälligen Freistoß Oumari herrlich auf den Kopf (30.). Die Chance zur Vorentscheidung vertändelten kurz vor der Pause Manno und Caillas, als sie es nicht schafften, einen Jenaer auszuspielen. Reichwein schoss letztlich drüber (45.).
Der zweite Durchgang begann mit der spielentscheidenden Szene. Bei einem Jenaer Abstoß trat Hähnge abseits des Geschehens Reichwein in die Beine. Der Berliner Bundesliga-Schiedsrichter Gräfe zögerte keine Sekunde, zeigte Hähnge die Rote Karte und auf den Elfmeterpunkt. Den Strafstoß verwandelte Pfingsten-Reddig gewohnt sicher zum 2:0 (50.).
Damit war die Partie gelaufen. Jena versuchte zwar noch einmal alles und kam in Unterzahl binnen zwei Minuten zu drei Chancen: Fries scheiterte an Rickert, danach rettete Ofosu-Ayeh auf der Torlinie und Pichinot verzog knapp (60.). Aber in Gefahr geriet der Erfurter Erfolg nicht mehr. Rot-Weiß kontrollierte fortan das Spiel und erhöhte durch den starken Reichwein sogar noch auf 3:0 (71.). Anschließend rollte die Welle über die Ränge und ob der Zwischenstände stimmten einige Fans bereits in der Schlussphase "Spitzenreiter"-Gesänge an. Nach dem Abpfiff schallten aber nur noch die "Derbysieger"-Rufe durch das Stadion.
Trainerstimmen
Stefan Emmerling (Erfurt): "Das ist natürlich ein perfekter Start für uns. In dieser Höhe war der Sieg zwar nicht gerechtfertigt, wir nehmen ihn natürlich gerne mit. Die Spieler sollen es genießen. Aber nur heute Abend, denn es gibt noch eine Menge aufzuarbeiten."
Heiko Weber (Jena): "Es ist eine Schmach. Wir haben heute nicht verloren, weil wir an die Wand gespielt wurden, sondern weil uns erfahrene Spieler durch unbegreifliche Aktionen geschadet haben. Solche Aktionen wird man in Jena nicht wieder sehen. Dafür müssen jetzt starke Personen im Verein sorgen."
Statistik
Erfurt: Rickert - Ofosu-Ayeh, Rauw, Oumari, Ströhl - Weidlich (72. Jovanovic), Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein (78. Drexler), Manno (61. Morabit).
Jena: Berbig - Zickert, Maul, Schulz, Landeka - Schmidt (56. Pichinot), Voigt - C. Siefkes (82. Ullmann), Simak (56. Fries), Miatke - Hähnge.
Sch.: Gräfe (Berlin), Z.: 13.841, T.: 1:0 Oumari (30.), 2:0 Pfingsten-Reddig (50./Foulstrafstoß), 3:0 Reichwein (71.). Gelbe Karten: Zedi, Weidlich, Reichwein - Schmidt, Landeka, Voigt. Rote Karte: Hähnge wegen Tätlichkeit (49.).
Marco Alles / 24.07.11 / tag
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine
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OTZ: Hähnge sieht Rot - Jena verliert Thüringenderby 0:3
Das wurmte Heiko Weber. Erstmals fand er sich mit einem von ihm trainierten Verein auf dem letzten Platz wieder.
Mit 0:3 (0:1) verlor der FC Carl Zeiss das Thüringenderby beim FC Rot-Weiß Erfurt. "Wir haben jetzt zehn Tage Zeit, in denen wir wenig reden, aber viel arbeiten werden", sagte der Trainer. Am 2. August kommt Wacker Burghausen zum ersten Heimspiel der Saison.
Am Ende reduzierte sich das Spiel auf die 50. Minute. Der bis dahin unauffällige Sebastian Hähnge foulte im eigenen Strafraum Marcel Reichwein. Bundesliga-Referee Manuel Gräfe zeigte dem Jenaer Rot und gab Elfmeter, den Nils Pfingsten-Reddig sicher verwandelte. Hähnge nahm den Feldverweis ohne Regung hin, stapfte vom Platz das wirkte wie ein Eingeständnis seiner Schuld. Hähnge hatte zweimal die flache Hand Reichweins ins Gesicht bekommen, ließ sich offenbar deswegen zu einem Tritt in die Beine hinreißen. Unbedacht und dumm. "Ich versuch vor Hähnge zu kommen, um den ballführenden Jenaer unter Druck zu setzen", schilderte Reichwein, "da hab ich einen Tritt von hinten gespürt". Ob es Absicht war, wisse er nicht, ihn habe es gewundert, "dass es Elfmeter gab".
Weber brachte null Verständnis für seinen 33-jährigen Stürmer auf. "Das war eine unbegreifliche Aktion, eine klare Tätlichkeit. Und das in einem Derby, in dem es keine bösen Attacken gab." Das dürfe nicht passieren, werde Konsequenzen haben. "Wir haben die Situation mit Sebastian Hähnge ausgewertet. Er bekommt eine vereinsinterne Strafe, die ihm wehtut", sagte Präsident Rainer Zipfel am Sonntag.
Jena gab sich auch mit einem Spieler weniger nicht geschlagen, doch die wenigen guten Chancen blieben ungenutzt. "Hätten wir den Anschlusstreffer erzielt, dann wäre das Spiel vielleicht anders gelaufen. Aber im Fußball gibt es keinen Konjunktiv", sagte Weber.
Das 0:1 fiel nach einem Standard. Allerdings hatte sich zuvor Reichwein im Sprintduell mit Josip Landeka fallen gelassen der Jenaer beschwerte sich und sah die Gelbe Karte. Den Freistoß brachte Olivier Caillas herein. Joan Oumari (30.) war mit einem Flugkopfball aus Nahdistanz erfolgreich. Der zugeordnete Hähnge blieb einfach stehen. "Ich hab mir am Abend im Bett noch vorgestellt, wie es wäre, ein Tor zu schießen", sagte der Neuling im rot-weißen Dress. Tino Berbig, Rückkehrer im Jenaer Tor, war beim 0:1 ohne Abwehrchance. "Freilich hätte ich mir meinen Einstand in Jena anders vorgestellt", sagte der Keeper.
Nur vier Jenaer und fünf Erfurter standen auf dem Feld, die auch in der vergangenen Saison das blau-gelb-weiße bzw. rot-weiße Trikot trugen. Beim 0:3 erlief Reichwein einen langen Pass von Bernd Rauw, hatte die Ruhe, den Ball herunterzunehmen und ins Eck zu schieben. Trotz des klaren Sieges hielt RWE-Trainer Stefan Emmerling den Ball flach. "Wir konnten die Unruhe nie ablegen." Zu viele leichte Bälle gingen verloren. "Ich habe meinen Spielern gesagt, genießt den Augenblick, doch es gibt sehr viel auszuwerten." Der Sieg sei "um das eine oder andere Tor zu hoch ausgefallen". Die Jenaer können sich zwar nichts dafür kaufen, doch ansehnlich war es, was sie teilweise zeigten.
Alexander Voigt, in der vergangenen Saison noch in der Viererkette gesetzt, kam auf der Sechser-Position gut zurecht. Nils Miatke und Sebastian Fries zeigten gute Ansätze, Kai-Fabian Schulz bestätigte die guten Leistungen aus der Vorbereitung. Doch es war auch nicht zu übersehen, dass Jan Simak noch Zeit braucht. Zwar dribbelte der Tscheche eineinhalb Stunden vor dem Spiel in der Kabine umher, schoss den Ball immer und immer wieder gegen die Wand, doch das Jenaer Spiel konnte der 32-Jährige noch nicht leiten und lenken, musste in der 56. Minute vom Platz. "Er war eher verhalten als auffällig", bemerkte der Trainer.
Andreas Rabel / 24.07.11 / OTZ
Quelle: http://www.otz.de
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