MZ: Hansa startet nach Maß
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TLZ: FC Rot-Weiß: Doppelter Schock in Rostock
Rot-Weiß Erfurt hat in Rostock nicht nur 0:3 verloren, sondern auch Mittelfeldass Olivier Caillas, der sich schwer verletzt hat.
Rostock. Wer am Samstag in der Rostocker DKB-Arena die Aufstellungen von Hansa Rostock und den Erfurter Rot-Weißen las, dem war klar: Das würde ein hartes Stück Arbeit werden für die Thüringer. Nicht nur, dass Hansas erste Elf durchaus Zweitligaformat hat - RWE war schwer ersatzgeschwächt.
Doch es waren nicht Youngster wie Dominck Drexler, der erst 17-jährige Maik Baumgarten oder Verteidiger Rhys Tyler, die bei der 0:3-Niederlage gegen Rostock enttäuschten. Es waren Stammspieler wie Dennis Weidlich oder Nils Pfingsten-Reddig.
Dabei vermasselten die Erfurter - nicht zum ersten Mal in dieser Saison - vor allem den Auftakt: Das Spiel lief gerade drei Minuten, da velor Pfingsten-Reddig den Ball leichtfertig an Hansas Lartey. Der bediente Ziegenbein auf der rechten Rostocker Seite, wo man Martin Hauswald als Interims-Linksverteidiger vergeblich suchte - die Folge war das 0:1.
Als RWE besser ins Spiel kam, schlugen die Hansestädter erneut zu.
Julian Lüttmann verlor auf links den Ball bei einem Klärungsversuch - Hauswald wirkte wieder indisponiert. Über Ziegenbein kam der Ball zu Lartey, der aus gut 20 Metern abzog. Dirk Orlishausen war zum zweiten Mal geschlagen (18.).
Rot-Weiß wirkte nun ängstlich, die Gastgeber hatten aber in der ersten Hälfte nur eine weitere Chance, die Jänicke per Fernschuss vergab (32.). Trotzdem brachte RWE wenig zu Stande, einzig Lüttmann konnte für Gefahr sorgen (20./36.).
Nach der Pause sollte alles besser werden, aber es folgte Tiefschlag Nummer drei: Pfingsten-Reddig und Tom Bertram "vergaßen" Schied, der von Pannewitz schön bedient wurde. Der Stürmer verwandelte kühl zum 3:0 für Hansa - da lief gerade die erste Minute von Halbzeit zwei.
Die Chance zur Ergebniskosmetik vergaben Olivier Caillas sowie Marcel Reichwein und Lüttmann mit diversen Nachschüssen kurze Zeit später auch wegen des starken FCH-Keepers Hahnel (55.), ähnlich gut war Orlishausen auf der Gegenseite gegen Jänicke (58.) und Vujanovic (84.).
Bitter: Caillas musste verletzt raus. Gestern begab sich der Mittelfeldspieler nach Düsseldorf, wo er heute untersucht werden soll.
Der Spieler selbst, so RWE-Pressesprecher Wilfried Mohren gegenüber TLZ, vermutet im schlimmsten Fall einen Kapselriss im Sprunggelenk. Für ihn kam A-Junior Baumgarten und machte in der schwachen Erfurter Mannschaft wirklich Mut - das fand am Ende auch RWE-Trainer Emmerling.
Rostock: Hahnel - Schyrba, Wiemann, Großöhmichen, Pelzer - R. Müller - Ziegenbein, Lartey, Jänicke, Pannewitz - Schied.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Bertram, Möckel, Hauswald (57. Tyler) - Weidlich, Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas (66. Baumgarten) - Reichwein, Lüttmann (57. Drexler).
Schiedsrichter: Cortus (Nürnberg) - Zuschauer: 14 100 - Tore: 1:0 Ziegenbein (3.), 2:0 Lartey (18.), 3:0 Schied (46.).
Fabian Zacharias / 23.01.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Harmloser FC Rot-Weiß unterliegt in Rostock 0:3
Eine nicht unerwartete Niederlage, die trotzdem einige Fragen aufwirft. Nach der schwachen Vorstellung und dem 0:3 des FC Rot-Weiß beim Aufstiegsanwärter in Rostock sieht sich Trainer Stefan Emmerling gezwungen, die Zügel anzuziehen.
Rostock. Der 44-Jährige, für seine ruhigen und sachlichen Analysen bekannt, wurde nach dem 0:3 deutlich: "Für mich war Maik Baumgarten der beste Spieler." Eine Aussage, die für die aus gestandenen Dritt- und Zweitliga-Spielern bestehende Erfurter Startelf wie eine schallende Ohrfeige klingen muss. Lob für einen in der 68. Minute eingewechselten A-Junior, Schelte für den Stamm - so etwas hat es in Erfurt selten gegeben.
Dass man beim heimstarken FC Hansa nicht nach Belieben dominieren würde, war zu erwarten. Dass die Erfurter aufgrund der Verletzungsmisere und den Gelbsperren für Tino Semmer und Fabian Stenzel nicht ihre beste Formation aufbieten konnten, war hinlänglich bekannt. Und trotzdem zeigte sich Emmerling zu Recht sauer, wie einfach sich seine Mannschaft in ihr Schicksal ergab. Mut- und ideenlos, fast abwesend wirkten einige seiner Akteure und machten es den Rostockern leicht. Hinzu kam, dass sich ausgerechnet die Arrivierten derbe Schnitzer leisteten. Beim frühen 1:0 Björn Ziegenbeins stand der sonst so zuverlässige Nils Pfingsten-Reddig durch einen Ballverlust gegen Mohammed Lartey Pate (3.) auf verlorenem Posten. Vor dem 2:0 Larteys per Winkelschuss vertändelte Julian Lüttmann das Streitobjekt an der Seitenlinie, obwohl er es zuvor clever erkämpft hatte (18.).
Marcel Schieds 3:0 kurz nach dem Wechsel erdrückte jegliche Hoffnungen der Erfurter auf einen Punktgewinn im Keim. "Wir haben viel zu ängstlich agiert, sind halbherzig in die Zweikämpfe gegangen", sagte Emmerling, der sich eine kleine Spitze gegenüber seinen Spielern nicht nehmen ließ: "Bei manchen klafft die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit doch weiter auseinander." Immerhin zeigten sich die Betroffenen selbstkritisch. "Bisher war bei uns alles gut - vielleicht zu gut. Manche wussten gar nicht mehr, wie man verliert", sagte Jens Möckel, der neben dem emsigen Dennis Malura als Einziger Normalform erreichte und dafür sorgte, dass sich das Resultat noch im Rahmen hielt.
Woran es lag, dass sich seine Nebenleute ohne größeren Widerstand ergaben? "Ich weiß nicht so recht. Eigentlich müsste man sich auf so ein Spiel wie hier in Rostock vor so großer Kulisse freuen."
Der Großteil tat es offensichtlich nicht, versteckte sich hinter Alibipässen und war froh, wenn der Ball zum Nebenmann gespielt wurde. Für die Rostocker, die längst nicht am Leistungslimit agierten, ein dankbarer Gegner. Ihnen genügte eine durchschnittliche Vorstellung, um drei Punkte einzufahren und sich schon nach 26 Minuten vom Publikum mit La-Ola-Wellen feiern zu lassen. "Wir haben alles das vermissen lassen, was wir uns vorgenommen hatten", meinte Martin Hauswald, dessen Aushilfe auf der Linksverteidiger-Position erfolglos blieb. Vor allem die "dummen Fehler" in den Startphasen beider Halbzeiten hätten das eigene Konzept über den Haufen geworfen.
Dagegen war das Vorhaben von Hansa, sofort Druck aufzubauen und Tore zu schießen, glänzend aufgegangen. Beim Rot-Weiß dürfte der Ton diese Woche rauer ausfallen als gewohnt. Emmerling, der wie Möckel die vielen verletzten Akteure nicht als Ausrede gelten lassen wollte, will die Situation genau auswerten. "Einige können sich schon einmal warm anziehen", kündigte er an.
Ausgenommen von seiner Kritik wurden indes die eingewechselten Junioren, Rhys Tyler und Baumgarten, die - ins kalte Wasser geworfen - ihre Aufgabe ordentlich machten und Pluspunkte sammelten. Sie könnten beim Heimspiel gegen Koblenz am Samstag neben den zurückkehrenden Semmer und Stenzel wieder im Kader stehen. Ob auch Olivier Caillas dabei ist, scheint indes fraglich. Er musste nach einem bösen Foul von Rostocks Wiemann ausgewechselt werden. Es besteht der Verdacht auf einen Kapselriss im Sprunggelenk.
Holst kämpft um Rückkehr
Er verfolgte das Geschehen von der Tribüne aus mit. Dabei hätte Matthias Holst am liebsten selbst auf dem Platz gestanden. Doch ein hartnäckiger Knorpelschaden setzt den früheren Rot-Weiß-Kapitän seit fast einem Jahr außer Gefecht. Seit dem Wechsel von Paderborn nach Rostock im Sommer 2010 hat er noch keine Minute für den FC Hansa gespielt. An ein Comeback ist frühestens zur neuen Saison - vielleicht in der zweiten Liga - zu denken.
Mit der Leistung seiner Kollegen war der frühere Erfurter dennoch sehr zufrieden. "Auch wenn Rot-Weiß ersatzgeschwächt war, haben wir eine tolle Vorstellung abgeliefert", sagt der 28-Jährige, der drei Jahre das Dress der Thüringer trug und noch mit vielen Spielern in Kontakt steht. Ihnen drückt er für die restliche Spielzeit die Daumen: "Jetzt, wo das Spiel gegen uns vorbei ist, wünsche ich Erfurt nur noch Siege", erklärte er nach dem Abpfiff.
Thomas Rudolph / 24.01.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA: Parallelen
Was hatten sie nicht alles getan, um diesmal den Fehlstart in die Rückrunde zu vermeiden. Kein Trainingslager: Das sparte Reisestress und Kosten. Keine Neuzugänge: Das sollte Vertrauen in den bestehenden Kader dokumentieren. Keine Ausreden: Trotz großer Verletzungssorgen redete der Trainer sein Team permanent stark.
Genutzt hat nichts von alledem. Die Erfurter bekamen in Rostock klar die Grenzen aufgezeigt und dürften sich in den September zurückversetzt gefühlt haben. Da hatten sie in Braunschweig eine ähnliche Lehrstunde erhalten (0:4). Damals wie heute war das Ergebnis noch das Beste am gesamten Auftritt. Was beweist: Rot-Weiß ist von den wahren Aufstiegsaspiranten leistungsmäßig genauso weit entfernt, wie es die Tabelle belegt.
Mit Koblenz kommt nun eine Mannschaft auf Augenhöhe nach Erfurt. Gelingt gegen sie kein Sieg, kann sich Stefan Emmerling hinter Pavel Dotchev, Karsten Baumann und Rainer Hörgl einreihen. Sie waren alle mit dem Versuch gescheitert, Rot-Weiß erfolgreich aus der Winterpause zu führen.
Marco Alles / 24.01.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TLZ: FC Rot-Weiß: Doppelter Schock in Rostock
Rot-Weiß Erfurt hat in Rostock nicht nur 0:3 verloren, sondern auch Mittelfeldass Olivier Caillas, der sich schwer verletzt hat.
Rostock. Wer am Samstag in der Rostocker DKB-Arena die Aufstellungen von Hansa Rostock und den Erfurter Rot-Weißen las, dem war klar: Das würde ein hartes Stück Arbeit werden für die Thüringer. Nicht nur, dass Hansas erste Elf durchaus Zweitligaformat hat - RWE war schwer ersatzgeschwächt.
Doch es waren nicht Youngster wie Dominck Drexler, der erst 17-jährige Maik Baumgarten oder Verteidiger Rhys Tyler, die bei der 0:3-Niederlage gegen Rostock enttäuschten. Es waren Stammspieler wie Dennis Weidlich oder Nils Pfingsten-Reddig.
Dabei vermasselten die Erfurter - nicht zum ersten Mal in dieser Saison - vor allem den Auftakt: Das Spiel lief gerade drei Minuten, da velor Pfingsten-Reddig den Ball leichtfertig an Hansas Lartey. Der bediente Ziegenbein auf der rechten Rostocker Seite, wo man Martin Hauswald als Interims-Linksverteidiger vergeblich suchte - die Folge war das 0:1.
Als RWE besser ins Spiel kam, schlugen die Hansestädter erneut zu.
Julian Lüttmann verlor auf links den Ball bei einem Klärungsversuch - Hauswald wirkte wieder indisponiert. Über Ziegenbein kam der Ball zu Lartey, der aus gut 20 Metern abzog. Dirk Orlishausen war zum zweiten Mal geschlagen (18.).
Rot-Weiß wirkte nun ängstlich, die Gastgeber hatten aber in der ersten Hälfte nur eine weitere Chance, die Jänicke per Fernschuss vergab (32.). Trotzdem brachte RWE wenig zu Stande, einzig Lüttmann konnte für Gefahr sorgen (20./36.).
Nach der Pause sollte alles besser werden, aber es folgte Tiefschlag Nummer drei: Pfingsten-Reddig und Tom Bertram "vergaßen" Schied, der von Pannewitz schön bedient wurde. Der Stürmer verwandelte kühl zum 3:0 für Hansa - da lief gerade die erste Minute von Halbzeit zwei.
Die Chance zur Ergebniskosmetik vergaben Olivier Caillas sowie Marcel Reichwein und Lüttmann mit diversen Nachschüssen kurze Zeit später auch wegen des starken FCH-Keepers Hahnel (55.), ähnlich gut war Orlishausen auf der Gegenseite gegen Jänicke (58.) und Vujanovic (84.).
Bitter: Caillas musste verletzt raus. Gestern begab sich der Mittelfeldspieler nach Düsseldorf, wo er heute untersucht werden soll.
Der Spieler selbst, so RWE-Pressesprecher Wilfried Mohren gegenüber TLZ, vermutet im schlimmsten Fall einen Kapselriss im Sprunggelenk. Für ihn kam A-Junior Baumgarten und machte in der schwachen Erfurter Mannschaft wirklich Mut - das fand am Ende auch RWE-Trainer Emmerling.
Rostock: Hahnel - Schyrba, Wiemann, Großöhmichen, Pelzer - R. Müller - Ziegenbein, Lartey, Jänicke, Pannewitz - Schied.
Erfurt: Orlishausen - Malura, Bertram, Möckel, Hauswald (57. Tyler) - Weidlich, Zedi, Pfingsten-Reddig, Caillas (66. Baumgarten) - Reichwein, Lüttmann (57. Drexler).
Schiedsrichter: Cortus (Nürnberg) - Zuschauer: 14 100 - Tore: 1:0 Ziegenbein (3.), 2:0 Lartey (18.), 3:0 Schied (46.).
Fabian Zacharias / 23.01.11 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Harmloser FC Rot-Weiß unterliegt in Rostock 0:3
Eine nicht unerwartete Niederlage, die trotzdem einige Fragen aufwirft. Nach der schwachen Vorstellung und dem 0:3 des FC Rot-Weiß beim Aufstiegsanwärter in Rostock sieht sich Trainer Stefan Emmerling gezwungen, die Zügel anzuziehen.
Rostock. Der 44-Jährige, für seine ruhigen und sachlichen Analysen bekannt, wurde nach dem 0:3 deutlich: "Für mich war Maik Baumgarten der beste Spieler." Eine Aussage, die für die aus gestandenen Dritt- und Zweitliga-Spielern bestehende Erfurter Startelf wie eine schallende Ohrfeige klingen muss. Lob für einen in der 68. Minute eingewechselten A-Junior, Schelte für den Stamm - so etwas hat es in Erfurt selten gegeben.
Dass man beim heimstarken FC Hansa nicht nach Belieben dominieren würde, war zu erwarten. Dass die Erfurter aufgrund der Verletzungsmisere und den Gelbsperren für Tino Semmer und Fabian Stenzel nicht ihre beste Formation aufbieten konnten, war hinlänglich bekannt. Und trotzdem zeigte sich Emmerling zu Recht sauer, wie einfach sich seine Mannschaft in ihr Schicksal ergab. Mut- und ideenlos, fast abwesend wirkten einige seiner Akteure und machten es den Rostockern leicht. Hinzu kam, dass sich ausgerechnet die Arrivierten derbe Schnitzer leisteten. Beim frühen 1:0 Björn Ziegenbeins stand der sonst so zuverlässige Nils Pfingsten-Reddig durch einen Ballverlust gegen Mohammed Lartey Pate (3.) auf verlorenem Posten. Vor dem 2:0 Larteys per Winkelschuss vertändelte Julian Lüttmann das Streitobjekt an der Seitenlinie, obwohl er es zuvor clever erkämpft hatte (18.).
Marcel Schieds 3:0 kurz nach dem Wechsel erdrückte jegliche Hoffnungen der Erfurter auf einen Punktgewinn im Keim. "Wir haben viel zu ängstlich agiert, sind halbherzig in die Zweikämpfe gegangen", sagte Emmerling, der sich eine kleine Spitze gegenüber seinen Spielern nicht nehmen ließ: "Bei manchen klafft die Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit doch weiter auseinander." Immerhin zeigten sich die Betroffenen selbstkritisch. "Bisher war bei uns alles gut - vielleicht zu gut. Manche wussten gar nicht mehr, wie man verliert", sagte Jens Möckel, der neben dem emsigen Dennis Malura als Einziger Normalform erreichte und dafür sorgte, dass sich das Resultat noch im Rahmen hielt.
Woran es lag, dass sich seine Nebenleute ohne größeren Widerstand ergaben? "Ich weiß nicht so recht. Eigentlich müsste man sich auf so ein Spiel wie hier in Rostock vor so großer Kulisse freuen."
Der Großteil tat es offensichtlich nicht, versteckte sich hinter Alibipässen und war froh, wenn der Ball zum Nebenmann gespielt wurde. Für die Rostocker, die längst nicht am Leistungslimit agierten, ein dankbarer Gegner. Ihnen genügte eine durchschnittliche Vorstellung, um drei Punkte einzufahren und sich schon nach 26 Minuten vom Publikum mit La-Ola-Wellen feiern zu lassen. "Wir haben alles das vermissen lassen, was wir uns vorgenommen hatten", meinte Martin Hauswald, dessen Aushilfe auf der Linksverteidiger-Position erfolglos blieb. Vor allem die "dummen Fehler" in den Startphasen beider Halbzeiten hätten das eigene Konzept über den Haufen geworfen.
Dagegen war das Vorhaben von Hansa, sofort Druck aufzubauen und Tore zu schießen, glänzend aufgegangen. Beim Rot-Weiß dürfte der Ton diese Woche rauer ausfallen als gewohnt. Emmerling, der wie Möckel die vielen verletzten Akteure nicht als Ausrede gelten lassen wollte, will die Situation genau auswerten. "Einige können sich schon einmal warm anziehen", kündigte er an.
Ausgenommen von seiner Kritik wurden indes die eingewechselten Junioren, Rhys Tyler und Baumgarten, die - ins kalte Wasser geworfen - ihre Aufgabe ordentlich machten und Pluspunkte sammelten. Sie könnten beim Heimspiel gegen Koblenz am Samstag neben den zurückkehrenden Semmer und Stenzel wieder im Kader stehen. Ob auch Olivier Caillas dabei ist, scheint indes fraglich. Er musste nach einem bösen Foul von Rostocks Wiemann ausgewechselt werden. Es besteht der Verdacht auf einen Kapselriss im Sprunggelenk.
Holst kämpft um Rückkehr
Er verfolgte das Geschehen von der Tribüne aus mit. Dabei hätte Matthias Holst am liebsten selbst auf dem Platz gestanden. Doch ein hartnäckiger Knorpelschaden setzt den früheren Rot-Weiß-Kapitän seit fast einem Jahr außer Gefecht. Seit dem Wechsel von Paderborn nach Rostock im Sommer 2010 hat er noch keine Minute für den FC Hansa gespielt. An ein Comeback ist frühestens zur neuen Saison - vielleicht in der zweiten Liga - zu denken.
Mit der Leistung seiner Kollegen war der frühere Erfurter dennoch sehr zufrieden. "Auch wenn Rot-Weiß ersatzgeschwächt war, haben wir eine tolle Vorstellung abgeliefert", sagt der 28-Jährige, der drei Jahre das Dress der Thüringer trug und noch mit vielen Spielern in Kontakt steht. Ihnen drückt er für die restliche Spielzeit die Daumen: "Jetzt, wo das Spiel gegen uns vorbei ist, wünsche ich Erfurt nur noch Siege", erklärte er nach dem Abpfiff.
Thomas Rudolph / 24.01.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TA: Parallelen
Was hatten sie nicht alles getan, um diesmal den Fehlstart in die Rückrunde zu vermeiden. Kein Trainingslager: Das sparte Reisestress und Kosten. Keine Neuzugänge: Das sollte Vertrauen in den bestehenden Kader dokumentieren. Keine Ausreden: Trotz großer Verletzungssorgen redete der Trainer sein Team permanent stark.
Genutzt hat nichts von alledem. Die Erfurter bekamen in Rostock klar die Grenzen aufgezeigt und dürften sich in den September zurückversetzt gefühlt haben. Da hatten sie in Braunschweig eine ähnliche Lehrstunde erhalten (0:4). Damals wie heute war das Ergebnis noch das Beste am gesamten Auftritt. Was beweist: Rot-Weiß ist von den wahren Aufstiegsaspiranten leistungsmäßig genauso weit entfernt, wie es die Tabelle belegt.
Mit Koblenz kommt nun eine Mannschaft auf Augenhöhe nach Erfurt. Gelingt gegen sie kein Sieg, kann sich Stefan Emmerling hinter Pavel Dotchev, Karsten Baumann und Rainer Hörgl einreihen. Sie waren alle mit dem Versuch gescheitert, Rot-Weiß erfolgreich aus der Winterpause zu führen.
Marco Alles / 24.01.11 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de