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23.04.2010
TA: Erfurt kämpft um die Existenz

Betriebsamkeit im Steigerwaldstadion. Die Pressekonferenz vor einem Auswärtsspiel lockt gewöhnlich eine handvoll Journalisten. Diesmal ist der Presseraum voll. TV-Teams, Radiostationen, Fotografen und die schreibende Zunft - alle lauern darauf, dass nach dem Pokal-Aus in Pößneck harte Worte fallen.

Erfurt. Er habe in der Nacht nicht gut geschlafen, sagt RWE-Präsident Rolf Rombach außerhalb des Protokolls. Auch Trainer Stefan Emmerling gibt sich eher diplomatisch, auch wenn ihm die Enttäuschung noch deutlich im Gesicht geschrieben steht. Warum er nicht die Stammelf in Pößneck habe beginnen lassen, wird der 44-Jährige gefragt. Emmerling gibt zu, dass einige Spieler (Möckel, Stenzel) leichte grippale Infekte gehabt hätten, andere (der für den Verein "unverkäufliche" Kammlott) für den Abstiegskampf in der Liga geschont werden sollten. "Egal wer aufläuft", stellt der Cheftrainer klar, "jeder muss in der Lage sein, den Platz in diesem Spiel als Sieger zu verlassen."

Es scheint, als fehlen am Tag danach beim FC Rot-Weiß irgendwie die passenden Worte. "Wir wissen alle nicht", sagt Thiago Rockenbach, "was mit uns los war." 150 000 Euro garantierter DFB-Pokaleinnahmen fehlen dem Verein in der kommenden Saison, wenn man den Landespokal denn letztlich gewonnen hätte. Rockenbach muss sich darüber nicht solche heftigen Gedanken machen, wie andere bei Rot-Weiß. Der 25-Jährige spielt ab Sommer in Düsseldorf. "Die Unterschrift dort", sagt er, "ist nur eine Frage der Zeit." Der Brasilianer freut sich auf seinen neuen Arbeitgeber. Womöglich, falls die Fortuna aufsteigt, spielt er dann sogar in der Belle-Etage. Rosige Aussichten für ihn.

Noch, sagt Rockenbach, verdränge er die Gedanken an das, was sein wird. Noch steckt er mit seinen Rot-Weißen, für die er drei Jahren ehrliche Arbeit abgeliefert hat, mitten im Abstiegskampf. "Ich werde bis zum Schluss alles geben", verkündet er. Fürs erste ist Pößneck abgehakt, denn schon morgen geht es beim Tabellenletzten in Kiel um die Existenz des FC Rot-Weiß. "45 Punkte werden nicht ausreichen, um die Klasse zu halten", glaubt Emmerling, dem angesichts des bevorstehenden Punktspiels in Kiel gar nichts anderes übrig bleibt, als die Versager von Pößneck vorerst noch mit Bewährung zu strafen. "So groß ist unser Kader auch nicht, dass ich hier für dieses wichtige Spiel personelle Konsequenzen ziehen könnte. Ich verlange in Kiel eine Trotzreaktion", sagt er und fügt hinzu: "In den Wochen, in denen ich hier bin, schaue ich genau hin, mit welchen Spielern wir hier in Zukunft weiter arbeiten werden."

Der Klassenerhalt galt beim FC Rot-Weiß vor der Saison als Selbstverständlichkeit. Der Landespokalsieg als Pflicht. Nun ist am Tag danach die Pflicht eine andere. "Die Spieler sollen schon in Kiel zeigen", fordert Emmerling, "dass sie in Pößneck nur einen rabenschwarzen Tag hatten, dann wird so was, wie es am Mittwoch passiert ist, auch mal verziehen."

Im Steigerwaldstadion herrscht auch nach der Pressekonferenz weiter heftige Betriebsamkeit. Ex-RWE-ler Norman Loose parkt seinen PKW vor der Geschäftsstelle. Er soll ab der neuen Saison als Trainer der A-Junioren Heiko Nowak beerben, die aus der Bundesliga absteigen werden. Ob das die einzige neue Personalie nach einer für den FC Rot-Weiß verkorksten Saison bleiben wird?

Thomas Czekalla / 22.04.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de
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TA: FC Rot-Weiß: Aufsichtsratschef plädiert für Stadion mit Jena

Drittligist FC Rot-Weiß könnte heute beim Spiel in Kiel endgültig den Klassenerhalt perfekt machen. Das wäre die Mindest-Ausbeute in einer verkorksten Saison, in der es auch ungewöhnlich viel Unruhe gibt. TA sprach mit dem Aufsichtsratsvorsit-zenden des Fußball-Clubs, Wolfgang Nürnberger.

Das Personalkarussell des FC Rot-Weiß dreht sich seit Monaten heftig. Hat es der Aufsichtsrat in Schwung gebracht oder kann er es nicht bremsen?

Die Satzung gibt prinzipiell keine Möglichkeit, in das Tagesgeschäft einzugreifen. Dieses ist nicht Sache des Aufsichtsrates. Alle Entscheidungen, die unter 100.000 Euro liegen, bedürfen nicht unserer Zustimmung.

Wenig Mitspracherecht.

Ja, zumal es sich um potente Geldgeber für den Verein handelt. Auf dem Trikot hätte für diese Saison angesichts der gezahlten privaten Summen auch AR als Hauptsponsor stehen können. Durch eine Satzungsänderung, die von der Mitgliederversammlung beschlossen werden muss, wollen wir unbedingt mehr Mitspracherecht, ich möchte zudem den Kreis der aktiven Aufsichtsratsmitglieder von 5 auf 7 erhöhen.

Ist das im Sinn von Präsident Rolf Rombach?

Das weiß ich nicht. Ich verehre ihn sehr. Rolf Rombach hat für den Verein Historisches geleistet, aufopferungsvoll sanierte er im Ehrenamt den Club. Doch wir haben den Eindruck, dass die Treffsicherheit bei den Entscheidungen deutlich nachgelassen hat. Und oft waren wir nicht eingebunden.

Die Absetzung von Manager Stephan Beutel?

Diese passierte während meines Jahres-Urlaubs. Ich hätte sie so nicht vorgenommen.

Die Ernennung von Wilfried Mohren als Pressechef?

Davon habe ich aus der Presse erfahren.

Die Ablösung von Medienkoordinator Oliver Ruhe?

Von ihr wusste ich nichts.

Die Inthronisierung von André Ockenfels als Marketing-Verantwortlichen?

Das haben wir mit einer Anschubfinanzierung auf Empfehlung des Präsidiums unterstützt. Allerdings ist ein Erfolg dieser Maßnahme bisher überhaupt nicht sicht - und spürbar.

Die Ausdehnung der Machtbefugnisse für Rainer Hörgl und sein Einsatz als Spielbeobachter trotz Beurlaubung?

Nach der Trennung von Manager Beutel musste es eine Lösung geben. Das Präsidium hat diese beschlossen, wir wurden über die Doppelfunktion informiert. Dass Rainer Hörgl nach der Jena-Pleite beurlaubt wurde, war zwingend notwendig. Und sicherlich steht die Frage jetzt zu Recht, ob es sinnvoll ist, ihn weiter als Spielbeobachter zu beschäftigen. Auf jeden Fall ist uns die Notwendigkeit der Entscheidungen in der Winterpause noch nicht richtig erklärt worden. Aber letztlich haftet der Vorstand.

Und warum hat der Aufsichtsrat stets geschwiegen?

Man sollte nicht alles öffentlich kommentieren. Doch natürlich ist es Pflicht des Aufsichtsrates Aufsicht zu üben, aktiv zu sein und zu kontrollieren.

Haben Sie Bange, wenn Sie an die Zukunft des Clubs denken?

Ich bin erst einmal maßlos über die Gegenwart enttäuscht das Abschneiden in der Liga, das Ausscheiden im Pokal. Die Zukunft hängt davon ab, ob es uns gelingt, zumindest mittelfristig den Aufstieg in die 2. Liga zu schaffen. Und für die Perspektive ist der Bau eines Fußballstadions wichtig. Ich denke, dass man den Gedanken eines gemeinsamen Stadions mit dem FC Carl Zeiss wieder aufgreifen sollte. Ich sehe diese Variante als die derzeit einzige finanzierbare Möglichkeit in Thüringen. Über den Standort in der Mitte zwischen Erfurt und Jena gab es ja auch schon Ideen.

Es soll im Club angeblich weitere Personalwechsel geben, beispielsweise im Bereich der langjährigen Physiotherapeuten. Auch die Zukunft von Co-Trainer Thomas Köhler ist offen. Können Sie das bestätigen?

Ich höre natürlich auch so einiges. Noch mal: Wir wollen als Aufsichtsrat mehr in Entscheidungen mit eingebunden werden. Dann können wir sie auch beeinflussen.

Drohen Rücktritte von Aufsichtsratsmitgliedern?

Die sind bei der gegenwärtigen Lage nicht ausgeschlossen.

Von Ihnen?

Von mir nicht. Ich genieße Vertrauen, bin gewählt worden. Ich will gemeinsam mit dem Präsidium, gemeinsam mit Rolf Rombach, den Verein nach vorn bringen. Das dürfte von uns beiden Herzensangelegenheit sein. Aber auch von anderen: Mit meinem Stellvertreter, einem gestandenen Brauerei-Unternehmer aus Thüringen, bin ich beispielsweise in fast allen Dingen einer Meinung.

Sie hatten mal das Ziel geäußert, den FC Carl Zeiss in der Mitgliederzahl zu überholen. Wie ist der Stand?

Zumindest hat sich die Mitgliederzahl in den letzten zweieinhalb Jahren verdoppelt, wir liegen jetzt bei rund 2500, Jena hat etwa 1000 mehr. Ich finde es toll, wenn ein Fan bereit ist, 60 Euro im Jahr zu bezahlen. Geld, das manchmal schwerer erwirtschaftet ist, als 10.000 Euro eines Sponsors. Alle Mitglieder sind insofern auch Kleinsponsoren.

Gerald Müller / 23.04.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA: Rot-Weißen droht der Rauswurf

Die peinliche Pokal-Pleite in Pößneck wird für einige Spieler des FC Rot-Weiß Konsequenzen haben. Obwohl es am Samstag in Kiel (14 Uhr) vor allem darum geht, die Klasse endgültig zu sichern, ist schon jetzt klar: Das Gesicht der Mannschaft muss (und wird) sich ändern.

Erfurt. Rolf Rombach ähnelte gestern einem brodelnden Vulkan - jeden Moment drohte der emotionale Ausbruch. "Durch diese Niederlage verlieren wir viel Geld und jede Menge an Image", sagte der Präsident, überließ das Kopfwaschen der Spieler jedoch seinem Trainer. Und dieser erklärte, in der morgendlichen Auswertung "deutlich und direkt" gewesen zu sein. Vor allem im Hinblick auf die Partie beim Tabellenletzten Kiel, wo die für den Klassenerhalt nötigen Punkte geholt werden sollen, hielt sich Stefan Emmerling allerdings mit einer Generalabrechnung oder einzelnen Suspendierungen zurück: "Wir können in unserer jetzigen Situation auf niemandem verzichten."

Auch sein Chef sieht in dem Erreichen des rettenden Ufers am Wochenende das primäre Ziel, sagt aber auch unmissverständlich: "Die Mannschaft wird sich in der kommenden Saison verändern. Es geht gar nicht mehr anders. Spätestens nach dieser Blamage ist die Schmerzgrenze erreicht." Durch sie sei der Graben, der sich zwischen den Akteuren und Fans bereits während des Jahres aufgetan hat, noch tiefer geworden. Während Emmerling "Typen auf dem Platz vermisste, die sich wehren", stellte Rombach den Charakter einiger Akteure infrage - und gab zu: "Es wurden bei der Zusammenstellung der Mannschaft Fehler gemacht." Eine eindeutige Kritik an die Adressen von Ex-Trainer Rainer Hörgl und vor allem Ex-Manager Stephan Beutel.

In den aktuellen Frust mischt sich beim Klubchef eine gewisse Ohnmacht: Bis auf Ersatz-Stürmer Petr Smisek haben alle Akteure Verträge, die über die Saison hinaus Gültigkeit besitzen. Ein Groß-Reinemachen scheint von der Papierform her gar nicht möglich. Auch Emmerling hält es deshalb für sehr schwer, die personelle Struktur des Teams zu verändern. Trotzdem kündigte Rombach trotzig an: "In manchen Fällen müssen wir sicherlich die Reißleine ziehen." Was nichts anderes als die Trennung mittels Abfindung bedeutet.

Doch viel Geld kann der Verein nicht nur wegen der fehlenden sechsstelligen Einnahmen durch den DFB-Pokal - nicht in die Hand nehmen. Der drastische Zuschauerschwund in dieser Saison hat ein klaffendes Loch in die Klubkasse gerissen. Für das neue Spieljahr planen die Erfurter zudem mit einem abgespeckten Etat. Nur ein Verkauf von Torjäger Carsten Kammlott würde etwas finanziellen Spielraum bringen. An dem 20-Jährigen bekundeten bereits einige Erst- und Zweitligisten Interesse. Doch Trainer Emmerling betonte gestern noch einmal: "Wenn es nach mir ginge, ist er unverkäuflich." Verständlich: Kammlott ist die Lebensversicherung von Rot-Weiß, traf in den letzten drei Spielen drei Mal. Auch morgen in Kiel ruhen die Hoffnungen auf dem Youngster.

Emmerling nimmt jedoch alle Pokal-Versager in die Pflicht: "Es geht darum, diese Schmach vergessen zu machen - so weit das möglich ist", sagte er. Bis auf den gesperrten Bölstler stehen alle Akteure zur Verfügung. Und seit gestern spielen sie auf Bewährung - ob gebunden oder nicht. Welcher halbwegs ehrgeizige Fußballer will seine Vertragszeit schon auf der Tribüne absitzen?

Marco Alles / 23.04.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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BILD THÜRINGEN
Von MICHAEL WINDISCH
Nach dem peinlichen 1:2-Pokalaus gegen Oberliga-Absteiger Pößneck, folgte gestern die nächste Blamage: Die Pleite hat KEINE Konsequenzen für die RWE Profis! Trainer Stefan Emmerling (44): „Wir brauchen in unserer Situation jeden Spieler, können auf niemanden verzichten.“ Rumms!
Eine schallende Ohrfeige für die Fans, die sich das Drama in Pößneck mit ansehen mussten. Wenigstens RWE Boss Rolf Rombach sorgte für deutliche Worte: „Diese Leistung ist eine Schande für den Verein. Wir verlieren durch die Niederlage 150000 Euro und eine Menge Ansehen in Thüringen.“ Rombach war auch einen Tag später noch fix und fertig: „Das muss man sich mal überlegen: in der ersten DFB Pokalrunde sind dann Pößneck oder Meuselwitz. Eigentlich ist mir egal wer da spielt – aber wir sind nicht dabei!“
Und Rombach droht der Mannschaft: „Ich habe alles gespeichert. Wir müssen jetzt den Klassenerhalt sichern und dann wird aufgeräumt.“
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