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22.06.2011
TLZ: FC Rot-Weiß: Emmerling glaubt an mehr Qualität

Die Nationalitäten können unterschiedlicher nicht sein. Einer ist Belgier, der andere Deutsch-Libanese, ein anderer Deutsch-Kroate oder Franzose-Marokkaner.


Erfurt. Multikulti ist in der kommenden Saison beim FC Rot-Weiß angesagt. Sieben Spieler hat der Drittligist bei 14 Abgängen bislang verpflichtet.

"Wenn wir grünes Licht vom Präsidium erhalten", hofft Stefan Emmerling, "würden wir den Kader gern noch etwas aufstocken." Nachdem die Neuen vornehmlich die Defensive stabilisieren sollen, wünscht sich der Cheftrainer wenigstens noch eine Verstärkung für die Offensive. Der Paderborner Gaetano Manno (TLZ berichtete) ist ein heißer Kandidat dafür. Doch momentan beleuchtet das Präsidium noch die finanziellen Möglichkeiten. Immerhin soll der Etat um 300 000 Euro gesenkt werden. Selbst die Vertragsverlängerung mit Co-Trainer Henri Fuchs steht derzeit weiter in den Sternen.

Vorerst ist Emmerling aber zufrieden: "Wir haben jetzt mehr Konkurrenzkampf innerhalb des Kaders und noch mehr Qualität." Für die spricht in erster Linie Bernd Rauw, bislang namhaftester Zugang, der von Zweitligist Union Berlin nach Erfurt wechselte. Der 31-Jährige soll nach dem Abgang von Jens Möckel Chef der neuen Abwehr werden. "Ich will helfen, Stabilität in die Abwehr zu bringen und mit Rot-Weiß gleich eine gute Rolle in der Liga spielen", sagt Rauw, der seinen Wechsel von der 2. in die 3. Liga übrigens nicht als Rückschritt sieht: "Bei Union habe ich nur sporadisch gespielt. In Erfurt will ich für die Mannschaft wichtig sein."

Rauw hat sich vor seinem Wechsel in Berlin bei Spielern (Kohlmann, Brunnemann) umgehört, die einst in Erfurt waren. Alle hätten nur positives berichtet. Zu Stefan Emmerling hat der Belgier ohnehin in Kontakt gestanden. Beide arbeiteten einst zusammen in Aachen und Emden. Rauw wird in der neuen Saison die Rückennummer vier tragen.

In der Vorbereitung wird sich nun entscheiden, wer neben Rauw in der Innenverteidigung spielen wird: Tom Bertram oder Joan Oumari, der aus Babelsberg an den Steigerwald gewewechselt ist. Der 22-jährige Deutsch-Libanese hat nach Emmerlings Worten in der abgelaufenen Saison "einige Stürmer zur Verzweiflung gebracht". Oumari selbst gibt sich kämpferisch, gibt als sein Ziel sogar den Kampf um den Aufstieg aus: "Mit Babelsberg haben wir nur gegen den Abstieg gespielt. Mit Erfurt will ich nun einen Schritt nach vorn machen."

Das wollen all die anderen Zugänge auch. Wie Smail Morabit, einst Stammspieler bei Eintracht Braunschweig. Die Niedersachsen wollten damals mit ihm verlängern, doch der 22-Jährige lehnte aus privaten Gründen ab und ging in die Oberliga zur SF Köllerbach. "Ich habe nicht lange überlegt, in Erfurt zu unterschreiben", sagt er. Das hat auch Igor Jovanovic nicht, der noch vor einem Jahr in der ersten finnischen Liga gespielt hat und mit Turku sogar Pokalsieger wurde und in der Europa-League-Qualifikation spielte. Jovanovic lagen nach seinem Wechsel im Frühjahr nach Babelsberg nach eigenen Worten mehrere Angebote in Deutschland vor, "aber bei Rot-Weiß hatte ich das beste Gefühl". Ein gutes Gefühl, das ist es, was Stefan Emmerling auch bei den anderen Neuen hat.

Beim ersten Härtetest am kommenden Sonntag in Bad Langensalza gegen Eintracht Braunschweig werden sie erstmals zeigen können, ob Mulit-Kulti auch sportlich passt.

So könnte RWE demnächst spielen:
Sponsel (Rickert) - Jovanovic, Oumari (Bertram), Rauw, Ströhl - Weidlich, Pfingsten-Reddig, Zedi, Caillas - Reichwein, Drexler (Morabit).
Mehr zum FC Rot-Weiß Erfurt

Thomas Czekalla / 22.06.11 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Sieben Neuzugänge des FC Rot-Weiß Erfurt vorgestellt

Der Belgier Bernd Rauw ist einer von sieben Neuzugängen und soll die Erfurter Defensive stärken. Trainer Stefan Emmerling möchte für kommende Saison gern noch einen Stürmer haben. Wir stellen die Zugänge vor, zu denen noch ein Stürmer stoßen könnte.


Am Freitag veröffentlicht der DFB den Spielplan der 3. Liga, die am 22. Juli beginnt. Bisher hat Rot-Weiß sieben neue Spieler verpflichtet:

Bernd Rauw

Der 31-jährige Belgier kommt von Zweitligist Union Berlin und verfügt über reichlich Erfahrung. 26 Erstliga- sowie 134 Zweitligapartien hat der Abwehrspieler schon bestritten. Trainer Stefan Emmerling sieht den Routinier als neuen Abwehrchef, um die in der letzten Saison schwächelnde Defensive zu verstärken. Rauw hat mit dem FC Büllingen einen besonderen Lieblingsverein: "Mein Heimatklub. Sie spielen in der untersten Liga Belgiens. Vielleicht werde ich für den Verein noch einmal auflaufen, wenn ich 40 Jahre alt bin."

Joan Oumari

Mit Joan Oumari verpflichtete Rot-Weiß einen weiteren Innenverteidiger. Der 22-Jährige Ex-Babelsberger soll sich mit Tom Bertram einen Kampf um den Platz neben Rauw liefern. Der Deutsch-Libanese hat keine klassische Fußball-Ausbildung hinter sich. "Ich habe erst durch meinen Bruder mit 17 in Reinickendorf angefangen." Der Fußball hielt ihn davon ab, auf die schiefe Bahn zu geraten. Oumari: "Wenn man in Berlin kein Hobby hat, macht man schnell die falschen Dinge."

Igor Jovanovic

Der zweite Babelsberger hat trotz seines jungen Alters (22) schon viel erlebt. Er spielte nicht nur bei 1860 München und Kleve, sondern auch für den finnischen Spitzenklub Palloseura. Mit diesem wurde der Deutsch-Kroate Pokalsieger und spielte die Qualifikation zur Europa League. Seine heimliche Liebe ist aber England. "Irgendwann möchte ich dort spielen. Ich mag die Spielart."

Smail Morabit

Als wendiger Offensiv-Mann (22) überzeugte er in Braunschweig, wechselte dann aber den Klub. "Ein Fehler", wie er jetzt sagt. Morabit ist dankbar für die neue Chance, die er in Erfurt erhält. "Ich möchte mich in der 3. Liga etablieren", so Morabit, der vom Oberligisten Köllerbach kommt.

Phil Ofosu-Ayeh

Ebenfalls als Alternative für die rechte Verteidigung wurde er aus Wilhelmshaven geholt. Er machte trotz seiner erst 19 Jahre 30 Spiele in der Regionalliga und will nun den nächsten Schritt schaffen. Kürzlich nahm er statt Schlüter den Nachnamen seines ghanaischen Vaters an. Er wurde bereits in die U-20-Auswahl Ghanas berufen.

Serge Yohoua

Yohoua gilt als Perspektivspieler, überzeugte im ersten Training mit guter Technik und Durchsetzungsvermögen. Der Deutsch-Ivorer gilt als talentiert und gibt neben dem Platz gerne den Spaßvogel. Emmerling ist von den Qualitäten des 22-Jährigen überzeugt, hat mit ihm eine Alternative im Angriff.

Marcus Rickert

Der 27-Jährige von Wilhelmshaven soll sich mit Andreas Sponsel einen Zweikampf um die Nummer eins im Tor liefern. Der Rostocker bestritt auch schon sechs Spiele in der zweiten Liga für Koblenz, bis ihn eine Verletzung zurückwarf.

Thomas Rudolph / 22.06.11 / tag

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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