TA Sömmerda: Fußball: Hohe Kunst auf Kunstrasen
SÖMMERDA. Nachdem die Rot-Weiß-Routiniers zuletzt in Leubingen und Nöda ihre Visitenkarte abgegeben hatten, versetzten sie die vielen Fans im Spiel beim FSV Sömmerda "Team Seitz"in einen wahren Torerausch.
Bevor es losging, wurden aber erstmal Erinnerungen ausgetauscht. Immerhin reisten mit Martin Busse, Thomas "Matz" Vogel, Hans-Jürgen "Mops" Kinne, Volker Appelt und der Sprötauer Mario Franke gleich sechs Spieler an, die in den 80er- und 90er-Jahren das Trikot der Sömmerdaer trugen. So kam es auch zu einem Wiedersehen zwischen Udo Rothenberg - jetzt Platzwart - und "Matz" Vogel. Beide hatten sich über 20 Jahre nicht mehr getroffen.
"20 Tore? Ich weiß nicht, ob wir schon einmal so viele geschossen haben", fragte sich Martin Busse nach dem Abpfiff des unentgeltlich agierenden Schiedsrichter Olaf Grube aus Großbrembach (Dank dafür vom Team Seitz). Busse, der bis 1991 in Sömmerda als Spieler und Trainer aktiv war, hatte selbst sechsmal getroffen, das meist im Zusammenspiel mit Thomas Vogel. Der später über Erfurt zum Deutschen Meister Kaiserslautern gewechselte Tausendsassa trug sich aber "nur" zweimal in die Torschützenliste ein. Schuld daran war mit Rüdiger Jungkurth der Mann zwischen den Pfosten, der zu sensationeller Form auflief und den Schaden gemeinsam mit seinen aufopferungsvoll kämpfenden Vorderleuten - hier ragten vor allem die einsatzfreudigen Christian Dähne, Michael Thal und "Bernie" Vockrodt heraus - einigermaßen in Grenzen hielt. Denn - ehe sich die fast ausschließlich in der Halle und auf dem Kleinfeld agierenden Sömmerdaer auf das ungewohnt große Grün eingestellt hatten, stand es schon 7:0 für die Erfurter.
Auf fiel dabei auch Heiko Nowak mit einem äußerst lauffreudigen Spiel. Klar, denn als Co-Trainer des Regionalligateams muss man sich fit halten. Diese Fitness wollte auch sein ebenfalls angekündigter Chef Karsten Baumann unter Beweis stellen, musste aber kurzfristig absagen. Offizieller Grund für sein Fehlen war "Termin auf höchster Leitungsebene". Stimmte auch irgendwie, war doch seine Frau kurzfristig angereist. Eine Tatsache, die verständnisvoll akzeptiert wurde.
Akzeptiert von den Rot-Weißen wurde dann ohne Murren der Anschlusstreffer zum 1:11, dem eine Überstimmung des Assistenten durch den Schiedsrichter vorausging. Der umjubelte Torschütze Jens Bauer sollte abseits gestanden haben. "Kann gar nicht sein, ich war ganz einfach zu schnell", kommentierte Jens, Aktiver, Sponsor und Initiator dieses Spiels zugleich, verschmitzt diese Szene und nahm die Glückwünsche seiner Kameraden entgegen.
In Hälfte zwei hatten dann die Sömmerdaer gegen die auf mehreren Positionen umgestellten und die Abwehrarbeit etwas vernachlässigenden Erfurter etwas mehr vom Spiel. Leider wurde jedoch die ein oder andere Überzahlaktion nicht konsequent genug ausgespielt. Auf der anderen Seite machte vor allem Ilia Gruev Betrieb. Der Ex-Zweitbundesligaspieler, der auch ein Jahr im Erfurter Regionalligateam aktiv war, überwand Rüdiger Jungkurth noch zweimal. Kurz darauf musste Sömmerdas Keeper verletzt den Kasten verlassen. Für ihn wechselte Ricardo Vestewieg zwischen die Pfosten. Er bekam dort gleich mehrfach Gelegenheit zu zeigen, dass er ein würdiger Ersatzmann war. Vor allem in 1:1-Situationen war er nur schwer zu überwinden. In Erinnerung bleiben werden aber nicht nur seine Paraden, sondern auch ein tollkühner Abwehrversuch von Uwe Wechselberger, der zweite Ehrentreffer von Ingo Bley und das letzte Tor des Tages, erzielt von Sömmerdas Ulli Wächter - das aber in den eigenen Kasten. "Ich wollte den Spielstand abrunden", so sein witziger Kommentar.
Das Endergebnis spielte jedoch vor allem für die Sömmerdaer eine untergeordnete Rolle. "Wichtig ist die Tatsache, einmal gegen die Idole vergangener Tage gespielt zu haben", zeigte sich Jens Bauer nach dem Abpfiff hoch zufrieden. Fast entschuldigend fügte Erfurts Mannschaftsleiter Hans-Günter Hänsel, den Insidern als Hauptgeschäftsführer des Thüringer Fußball-Verbandes, beim gemeinsamen Abendessen hinzu: "Wenn wir gewusst hätten, dass in Sömmerda eine reine Freizeitmanschaft auf uns wartet, hätten wir uns mit der Aufstellung etwas zurückgehalten."
Damit nicht zurückhalten müssen sich die Erfurter bei ihrem nächsten Auftritt in Sömmerda am 30. Mai. Dann heißt der Gegner FSV 1976 Sömmerda. Anpfiff dieser Partie wird um 18.30 Uhr sein. "Da können sich die Rot-Weißen warm anziehen", blickte Karsten Müller, seiens Zeichens Aktiver und Sponsor der 76-er, augenzwinkernd voraus. "Mehr als fünf Gegentore lassen wir nicht zu. Selbst treffen wir sechsmal", so sein optimistischer Tipp nach dem gleichzeitig erzielten 11:0-Sieg gegen Auerbach. Von Uwe GERICKE
Statistik
Aufgebote - FSV Sömmerda "Team Seitz": Jungkurth, Thal, Mehlgarten, Bauer, Bergmann, Wechselberger, R. Bley, Marcus Abraham, Wächter, I. Bley, Marcel Schmitutz, Berd Schmitutz, M. Bley, Vockroth, Nelle, Dähne, Vestewieg; FC Rot-Weiß Erfurt - Traditionself: Michalowski, Appelt, Franke, Egel, Wiederhold, Kinne, Vogel, Gruev, Nowak, Brater, Busse, Heller, Geisler, Hampel, Pyorushev TF: 0:1 Gruev (4.), 0:2/0:3/0:4 Busse (10./15./20.), 0:5/0:6 Vogel (22./28.), 0:7 Brater (30.), 0:8/0:9 Nowak (35./37.), 0:10 Vogel (39.), 0:11 Busse (42.), 1:11 Bauer (44.), 1:12 Busse (49.), 1:13/1:14 Gruev (54./61.), 1:15 Nowak (67.), 1:16 Busse (71.), 1:17 Nowak (81.), 1:18/1:19 Gruev (85./87.), 2:19 I. Bley (88.), 2:20 Wächter (90. ET) Schiedsrichter: Grube/Großbrembach.
21.05.2008
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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WAZ: Zwei Mal werden wir noch wach
SÖMMERDA. Nachdem die Rot-Weiß-Routiniers zuletzt in Leubingen und Nöda ihre Visitenkarte abgegeben hatten, versetzten sie die vielen Fans im Spiel beim FSV Sömmerda "Team Seitz"in einen wahren Torerausch.
Bevor es losging, wurden aber erstmal Erinnerungen ausgetauscht. Immerhin reisten mit Martin Busse, Thomas "Matz" Vogel, Hans-Jürgen "Mops" Kinne, Volker Appelt und der Sprötauer Mario Franke gleich sechs Spieler an, die in den 80er- und 90er-Jahren das Trikot der Sömmerdaer trugen. So kam es auch zu einem Wiedersehen zwischen Udo Rothenberg - jetzt Platzwart - und "Matz" Vogel. Beide hatten sich über 20 Jahre nicht mehr getroffen.
"20 Tore? Ich weiß nicht, ob wir schon einmal so viele geschossen haben", fragte sich Martin Busse nach dem Abpfiff des unentgeltlich agierenden Schiedsrichter Olaf Grube aus Großbrembach (Dank dafür vom Team Seitz). Busse, der bis 1991 in Sömmerda als Spieler und Trainer aktiv war, hatte selbst sechsmal getroffen, das meist im Zusammenspiel mit Thomas Vogel. Der später über Erfurt zum Deutschen Meister Kaiserslautern gewechselte Tausendsassa trug sich aber "nur" zweimal in die Torschützenliste ein. Schuld daran war mit Rüdiger Jungkurth der Mann zwischen den Pfosten, der zu sensationeller Form auflief und den Schaden gemeinsam mit seinen aufopferungsvoll kämpfenden Vorderleuten - hier ragten vor allem die einsatzfreudigen Christian Dähne, Michael Thal und "Bernie" Vockrodt heraus - einigermaßen in Grenzen hielt. Denn - ehe sich die fast ausschließlich in der Halle und auf dem Kleinfeld agierenden Sömmerdaer auf das ungewohnt große Grün eingestellt hatten, stand es schon 7:0 für die Erfurter.
Auf fiel dabei auch Heiko Nowak mit einem äußerst lauffreudigen Spiel. Klar, denn als Co-Trainer des Regionalligateams muss man sich fit halten. Diese Fitness wollte auch sein ebenfalls angekündigter Chef Karsten Baumann unter Beweis stellen, musste aber kurzfristig absagen. Offizieller Grund für sein Fehlen war "Termin auf höchster Leitungsebene". Stimmte auch irgendwie, war doch seine Frau kurzfristig angereist. Eine Tatsache, die verständnisvoll akzeptiert wurde.
Akzeptiert von den Rot-Weißen wurde dann ohne Murren der Anschlusstreffer zum 1:11, dem eine Überstimmung des Assistenten durch den Schiedsrichter vorausging. Der umjubelte Torschütze Jens Bauer sollte abseits gestanden haben. "Kann gar nicht sein, ich war ganz einfach zu schnell", kommentierte Jens, Aktiver, Sponsor und Initiator dieses Spiels zugleich, verschmitzt diese Szene und nahm die Glückwünsche seiner Kameraden entgegen.
In Hälfte zwei hatten dann die Sömmerdaer gegen die auf mehreren Positionen umgestellten und die Abwehrarbeit etwas vernachlässigenden Erfurter etwas mehr vom Spiel. Leider wurde jedoch die ein oder andere Überzahlaktion nicht konsequent genug ausgespielt. Auf der anderen Seite machte vor allem Ilia Gruev Betrieb. Der Ex-Zweitbundesligaspieler, der auch ein Jahr im Erfurter Regionalligateam aktiv war, überwand Rüdiger Jungkurth noch zweimal. Kurz darauf musste Sömmerdas Keeper verletzt den Kasten verlassen. Für ihn wechselte Ricardo Vestewieg zwischen die Pfosten. Er bekam dort gleich mehrfach Gelegenheit zu zeigen, dass er ein würdiger Ersatzmann war. Vor allem in 1:1-Situationen war er nur schwer zu überwinden. In Erinnerung bleiben werden aber nicht nur seine Paraden, sondern auch ein tollkühner Abwehrversuch von Uwe Wechselberger, der zweite Ehrentreffer von Ingo Bley und das letzte Tor des Tages, erzielt von Sömmerdas Ulli Wächter - das aber in den eigenen Kasten. "Ich wollte den Spielstand abrunden", so sein witziger Kommentar.
Das Endergebnis spielte jedoch vor allem für die Sömmerdaer eine untergeordnete Rolle. "Wichtig ist die Tatsache, einmal gegen die Idole vergangener Tage gespielt zu haben", zeigte sich Jens Bauer nach dem Abpfiff hoch zufrieden. Fast entschuldigend fügte Erfurts Mannschaftsleiter Hans-Günter Hänsel, den Insidern als Hauptgeschäftsführer des Thüringer Fußball-Verbandes, beim gemeinsamen Abendessen hinzu: "Wenn wir gewusst hätten, dass in Sömmerda eine reine Freizeitmanschaft auf uns wartet, hätten wir uns mit der Aufstellung etwas zurückgehalten."
Damit nicht zurückhalten müssen sich die Erfurter bei ihrem nächsten Auftritt in Sömmerda am 30. Mai. Dann heißt der Gegner FSV 1976 Sömmerda. Anpfiff dieser Partie wird um 18.30 Uhr sein. "Da können sich die Rot-Weißen warm anziehen", blickte Karsten Müller, seiens Zeichens Aktiver und Sponsor der 76-er, augenzwinkernd voraus. "Mehr als fünf Gegentore lassen wir nicht zu. Selbst treffen wir sechsmal", so sein optimistischer Tipp nach dem gleichzeitig erzielten 11:0-Sieg gegen Auerbach. Von Uwe GERICKE
Statistik
Aufgebote - FSV Sömmerda "Team Seitz": Jungkurth, Thal, Mehlgarten, Bauer, Bergmann, Wechselberger, R. Bley, Marcus Abraham, Wächter, I. Bley, Marcel Schmitutz, Berd Schmitutz, M. Bley, Vockroth, Nelle, Dähne, Vestewieg; FC Rot-Weiß Erfurt - Traditionself: Michalowski, Appelt, Franke, Egel, Wiederhold, Kinne, Vogel, Gruev, Nowak, Brater, Busse, Heller, Geisler, Hampel, Pyorushev TF: 0:1 Gruev (4.), 0:2/0:3/0:4 Busse (10./15./20.), 0:5/0:6 Vogel (22./28.), 0:7 Brater (30.), 0:8/0:9 Nowak (35./37.), 0:10 Vogel (39.), 0:11 Busse (42.), 1:11 Bauer (44.), 1:12 Busse (49.), 1:13/1:14 Gruev (54./61.), 1:15 Nowak (67.), 1:16 Busse (71.), 1:17 Nowak (81.), 1:18/1:19 Gruev (85./87.), 2:19 I. Bley (88.), 2:20 Wächter (90. ET) Schiedsrichter: Grube/Großbrembach.
21.05.2008
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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WAZ: Zwei Mal werden wir noch wach