TA: Pokal-Aus für Rot-Weiß nach Blamage in Pößneck
In Pößneck erlebt der FC Rot-Weiß seine bittersten Stunden. 2007 verloren die Erfurter im Stadion an der Warte das Thüringer Pokalfinale gegen Gera (0:1). Gestern schieden sie im Halbfinale des laufenden Wettbewerbs gegen den gastgebenden VfB sensationell aus.
Pößneck. Rolf Rombach war außer sich: Das ist eine Schande für unseren Verein, eine absolute Frechheit, schimpfte der Rot-Weiß-Präsident, nachdem er von dem schockierenden Ergebnis erfahren hatte. Wegen beruflicher Verpflichtungen war der Insolvenzanwalt nicht in Pößneck gewesen. Umso größer fiel sein Ärger aus: Das lasse ich mir nicht mehr bieten und hat mit Profifußball nichts zu tun. Für seine Spieler kündigte er Konsequenzen an, weil uns dadurch mindestens 160.000 Euro verloren gehen. Allein der Thüringenpokal-Sieg und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal hätten 100.000 Euro gebracht, der Rest wären Einnahmen durch die Zuschauer bei einem Heimspiel gewesen.
Die Erfurter verloren nicht nur das Spiel gegen einen fünftklassigen Abstiegskandidaten und viel Geld, sondern auch jede Menge Ansehen. Die gestrige Blamage stellte den Tiefpunkt einer völlig verkorksten Saison dar, in der der Drittliga-Klassenerhalt nach Wuppertals Sieg bei Stuttgart II noch keinesfalls sicher ist. Der Vorsprung auf den WSV beträgt acht Punkte bei noch vier offenen Spielen und Rot-Weiß ist in der kommenden Woche noch zu Gast in Wuppertal...
Am Mittwoch blieb Thomas Köhlers Warnung unerhört. Das wird ein heißer Tanz. Die Pößnecker werden sich zerreißen, hatte Erfurts Torwarttrainer, der den VfB bis 2009 betreute, vor der Partie gesagt. Er schien nicht ernst genommen worden zu sein. In der ersten Halbzeit lieferten die Akteure eine indiskutable Vorstellung ab. Pagenburgs Schuss aus der Drehung (15.) war die einzige Offensivszene. Ansonsten stolperten die Rot-Weißen von einer Peinlichkeit in die nächste, traten überheblich und lustlos auf. Der Außenseiter kämpfte dagegen um jeden Ball und wurde auch gefährlich. Eine Minute nach Hujdurovics Kopfball an die Latte war es Nunes, der zum 1:0 einköpfte (26.). Am langen Pfosten hatte Ströhl geschlafen. Zur Strafe musste er wenig später vom Feld.
Weil auch Lüttmann und Humbert die ihnen gebotene Chance in der Startelf kläglich vergaben, blieben auch sie zur Halbzeit draußen. Es kamen Hauswald und Kammlott. Allerdings dauerte es bis zur 76. Minute, ehe Hillebrand per Freistoß das 1:1 gelang. Vorher hatte Kammlott eine Riesen-Möglichkeit ausgelassen (70.). Danach rannten die Erfurter zwar an, wirkten teilweise jedoch völlig planlos. Als in der Verlängerung trotzdem alle mit dem Favoritensieg rechneten, schlug Hujdurovic zu. Ausgerechnet dem Ex-Jenaer gelang mit wuchtigem Kopfball das 2:1 (104.). Die Sensation war perfekt.
Rot-Weiß-Trainer Stefan Emmerling sprach nach dem Abpfiff von einem kollektiven Versagen seiner Mannschaft. Die Einstellung hat bei niemandem gestimmt. Dafür sind wir zu Recht abgestraft worden.
René Arand; Marco Alles / 21.04.10 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TLZ: FC Rot-Weiß blamiert sich in Pößneck
Aus im Landespokal-Halbfinale für den FC Rot-Weiß! Und das beim Fünftligisten in Pößneck. Entsprechend sauer war Cheftrainer Stefan Emmerling nach der Partie.
Pößneck. Jeder blamiert sich so gut er kann: Drittligist FC Rot-Weiß tat das gestern beim Fünftligisten Pößneck und flog nach dem 1:2 .n.V. im Halbfianle aus dem Landespokal. So schnell wie gestern Abend waren die Rot-Weißen wohl noch nie mit ihrem Mannschaftsbus nach einem Spiel verschwunden. Von kollektivem Versagen sprach Erfurts Trainer Stefan Emmerling mit versteinerter Miene, der den Sieg des Außenseiters als «völlig verdient» empfand.
Nicht einmal Pößnecks kleine Fangemeinde hatte vor der Partie an die Überraschung geglaubt. Gerade einmal 328 Zuschauer (darunter 100 aus Erfurt) wollten das Oberliga-Vorletzten gegen Rot-Weiß sehen. Sie hatten ihr Kommen nicht bereut. Denn zur Pause führte der Gastgeber fast schon sensationell mit 1:0. Nachdem Erfurts Pagenburg mit einem Drehschuss nach Semmer-Vorlage nach 15 Minuten die einzige Gelegenheit vergab - Jovanovic hatte den Ball gehalten - führte Pößnecks erste Chance gleich zur Führung. Nach Vorarbeit von Heimlich traf Nunes per Kopf am langen Pfosten (26.). Rot-Weiß in dieser Phase völlig von der Rolle.
Trainer Emmerling reagierte scharf, nahm bereits nach 34 Minuten Ströhl vom Platz, um im Spiel nach vorn mehr Akzente zu setzen. Mit Kammlott für Lüttmann und Hauswald für Humbert schöpfte RWE zur Pause sein Auswechselkontingent aus.
Erst nach einer Stunde fand Rot-Weiß etwas statt. Semmers Schuss zwölf Metern ging knapp vorbei (62.). Fortan drängte der Drittligist den müde werdenden Außenseiter in deren Hälfte. Der Ausgleich hätte nach 71 Minuten fallen müssen. Doch Kammlott vergab aus sechs Metern. Hillebrand per Freistoß aus 17 Metern machte es wenig später besser (76.). Doch in der regulären Spielzeit passierte danach nichts mehr.
Weit in der Verlängerung ging Pößneck, das vor Wochen noch 0:2 gegen Erfurts Zweite und jüngst 1:5 gegen Jenas Zweite daheim verloren hatte, dann erneut durch einen Kopfball von Hujdurovic in Führung (104.) und hielt das 2:1 bis zum Abpfiff.
«Wir haben die Bedingungen hier nicht angenommen», gab Torschütze Hillebrand zu. Eine Tatsache, die den Rot-Weißen nun 100 000 Euro Fernsehgelder im DFB-Pokal kosten wird. Das Finale bestreiten nun Pößneck gegen Meuselwitz am 16. Mai.
Pößneck: Jovanovic - Tröger, Bronec, Hujdurovic, Horn - Güttich, Staskewitsch, Heimlich, Spanier - Nunes (53. Hörger), de Oliveira.
Erfurt: Sponsel - Malura, Handke, Pohl, Ströhl - Humbert (46. Hauswald), Cinaz, Rockenbach, Semmer - Pagenburg, Lüttmann (46. Kammlott).
Schiedsrichter: Kleinschmidt (Mühlhausen) - Zuschauer: 328 - Tore: 1:0 Nunes (26.), 1:1 Hillebrand (76.), 2:1 Hujdurovic (104.),
Rene Arand / 21.04.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de
In Pößneck erlebt der FC Rot-Weiß seine bittersten Stunden. 2007 verloren die Erfurter im Stadion an der Warte das Thüringer Pokalfinale gegen Gera (0:1). Gestern schieden sie im Halbfinale des laufenden Wettbewerbs gegen den gastgebenden VfB sensationell aus.
Pößneck. Rolf Rombach war außer sich: Das ist eine Schande für unseren Verein, eine absolute Frechheit, schimpfte der Rot-Weiß-Präsident, nachdem er von dem schockierenden Ergebnis erfahren hatte. Wegen beruflicher Verpflichtungen war der Insolvenzanwalt nicht in Pößneck gewesen. Umso größer fiel sein Ärger aus: Das lasse ich mir nicht mehr bieten und hat mit Profifußball nichts zu tun. Für seine Spieler kündigte er Konsequenzen an, weil uns dadurch mindestens 160.000 Euro verloren gehen. Allein der Thüringenpokal-Sieg und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal hätten 100.000 Euro gebracht, der Rest wären Einnahmen durch die Zuschauer bei einem Heimspiel gewesen.
Die Erfurter verloren nicht nur das Spiel gegen einen fünftklassigen Abstiegskandidaten und viel Geld, sondern auch jede Menge Ansehen. Die gestrige Blamage stellte den Tiefpunkt einer völlig verkorksten Saison dar, in der der Drittliga-Klassenerhalt nach Wuppertals Sieg bei Stuttgart II noch keinesfalls sicher ist. Der Vorsprung auf den WSV beträgt acht Punkte bei noch vier offenen Spielen und Rot-Weiß ist in der kommenden Woche noch zu Gast in Wuppertal...
Am Mittwoch blieb Thomas Köhlers Warnung unerhört. Das wird ein heißer Tanz. Die Pößnecker werden sich zerreißen, hatte Erfurts Torwarttrainer, der den VfB bis 2009 betreute, vor der Partie gesagt. Er schien nicht ernst genommen worden zu sein. In der ersten Halbzeit lieferten die Akteure eine indiskutable Vorstellung ab. Pagenburgs Schuss aus der Drehung (15.) war die einzige Offensivszene. Ansonsten stolperten die Rot-Weißen von einer Peinlichkeit in die nächste, traten überheblich und lustlos auf. Der Außenseiter kämpfte dagegen um jeden Ball und wurde auch gefährlich. Eine Minute nach Hujdurovics Kopfball an die Latte war es Nunes, der zum 1:0 einköpfte (26.). Am langen Pfosten hatte Ströhl geschlafen. Zur Strafe musste er wenig später vom Feld.
Weil auch Lüttmann und Humbert die ihnen gebotene Chance in der Startelf kläglich vergaben, blieben auch sie zur Halbzeit draußen. Es kamen Hauswald und Kammlott. Allerdings dauerte es bis zur 76. Minute, ehe Hillebrand per Freistoß das 1:1 gelang. Vorher hatte Kammlott eine Riesen-Möglichkeit ausgelassen (70.). Danach rannten die Erfurter zwar an, wirkten teilweise jedoch völlig planlos. Als in der Verlängerung trotzdem alle mit dem Favoritensieg rechneten, schlug Hujdurovic zu. Ausgerechnet dem Ex-Jenaer gelang mit wuchtigem Kopfball das 2:1 (104.). Die Sensation war perfekt.
Rot-Weiß-Trainer Stefan Emmerling sprach nach dem Abpfiff von einem kollektiven Versagen seiner Mannschaft. Die Einstellung hat bei niemandem gestimmt. Dafür sind wir zu Recht abgestraft worden.
René Arand; Marco Alles / 21.04.10 / TA
Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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TLZ: FC Rot-Weiß blamiert sich in Pößneck
Aus im Landespokal-Halbfinale für den FC Rot-Weiß! Und das beim Fünftligisten in Pößneck. Entsprechend sauer war Cheftrainer Stefan Emmerling nach der Partie.
Pößneck. Jeder blamiert sich so gut er kann: Drittligist FC Rot-Weiß tat das gestern beim Fünftligisten Pößneck und flog nach dem 1:2 .n.V. im Halbfianle aus dem Landespokal. So schnell wie gestern Abend waren die Rot-Weißen wohl noch nie mit ihrem Mannschaftsbus nach einem Spiel verschwunden. Von kollektivem Versagen sprach Erfurts Trainer Stefan Emmerling mit versteinerter Miene, der den Sieg des Außenseiters als «völlig verdient» empfand.
Nicht einmal Pößnecks kleine Fangemeinde hatte vor der Partie an die Überraschung geglaubt. Gerade einmal 328 Zuschauer (darunter 100 aus Erfurt) wollten das Oberliga-Vorletzten gegen Rot-Weiß sehen. Sie hatten ihr Kommen nicht bereut. Denn zur Pause führte der Gastgeber fast schon sensationell mit 1:0. Nachdem Erfurts Pagenburg mit einem Drehschuss nach Semmer-Vorlage nach 15 Minuten die einzige Gelegenheit vergab - Jovanovic hatte den Ball gehalten - führte Pößnecks erste Chance gleich zur Führung. Nach Vorarbeit von Heimlich traf Nunes per Kopf am langen Pfosten (26.). Rot-Weiß in dieser Phase völlig von der Rolle.
Trainer Emmerling reagierte scharf, nahm bereits nach 34 Minuten Ströhl vom Platz, um im Spiel nach vorn mehr Akzente zu setzen. Mit Kammlott für Lüttmann und Hauswald für Humbert schöpfte RWE zur Pause sein Auswechselkontingent aus.
Erst nach einer Stunde fand Rot-Weiß etwas statt. Semmers Schuss zwölf Metern ging knapp vorbei (62.). Fortan drängte der Drittligist den müde werdenden Außenseiter in deren Hälfte. Der Ausgleich hätte nach 71 Minuten fallen müssen. Doch Kammlott vergab aus sechs Metern. Hillebrand per Freistoß aus 17 Metern machte es wenig später besser (76.). Doch in der regulären Spielzeit passierte danach nichts mehr.
Weit in der Verlängerung ging Pößneck, das vor Wochen noch 0:2 gegen Erfurts Zweite und jüngst 1:5 gegen Jenas Zweite daheim verloren hatte, dann erneut durch einen Kopfball von Hujdurovic in Führung (104.) und hielt das 2:1 bis zum Abpfiff.
«Wir haben die Bedingungen hier nicht angenommen», gab Torschütze Hillebrand zu. Eine Tatsache, die den Rot-Weißen nun 100 000 Euro Fernsehgelder im DFB-Pokal kosten wird. Das Finale bestreiten nun Pößneck gegen Meuselwitz am 16. Mai.
Pößneck: Jovanovic - Tröger, Bronec, Hujdurovic, Horn - Güttich, Staskewitsch, Heimlich, Spanier - Nunes (53. Hörger), de Oliveira.
Erfurt: Sponsel - Malura, Handke, Pohl, Ströhl - Humbert (46. Hauswald), Cinaz, Rockenbach, Semmer - Pagenburg, Lüttmann (46. Kammlott).
Schiedsrichter: Kleinschmidt (Mühlhausen) - Zuschauer: 328 - Tore: 1:0 Nunes (26.), 1:1 Hillebrand (76.), 2:1 Hujdurovic (104.),
Rene Arand / 21.04.10 / TLZ
Quelle: http://www.tlz.de