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22.03.2010
TLZ: Rot-Weiß-Fans sind restlos bedient

Fußball-Drittligist Rot-Weiß Erfurt stehen turbulente Tage bevor. Am Sonntag unterlag man in Wehen-Wiesbaden 0:2, was den eigenen Anhang auf die Palme brachte. Er forderte lautstark den Rücktritt von Sportchef Rainer Hörgl.
Wiesbaden. (tlz) Fast schon unter Zwang mussten sich Erfurts Spieler gestern nach dem Abpfiff in der Wiesbadener BRITA-Arena den gut 300 mitgereisten Fans stellen. Dass sie sich dabei nach der 0:2-Niederlage ihre Schelte abholten, versteht sich von selbst. «Wir haben die Schn... voll», skandierte der rot-weiße Anhang, der wie schon zuletzt nach der Niederlage nur einen von der Kritik herausnahm, Dirk Orlishausen. «Uns steht eine eklige Zeit bevor», ahnt Erfurts Keeper.

Die Luft wird in der Tabelle immer dünner. Auch für Sportchef Rainer Hörgl? Der 53-Jährige verschwand nach Spielschluss als erster ebenso wortlos und mit versteinerter Miene in die Kabine wie Klubchef Rolf Rombach, ehe er später vor der Presse zugab, dass die Begegnung ein Spiegelbild der vergangenen Spiele gewesen sei, weil momentan keine klaren Aktionen nach vorn gelingen würden.

Zufall oder nicht, auf der Tribüne hatten sich neben dem Koblenzer Patrick Sander mit Gerd Dais, Erfurts Ex-Coach Pavel Dotchev und Rudi Bommer auch drei momentan arbeitslose Trainer die Partie angeschaut ...

Vom FC Rot-Weiß sahen sie in den 90 Minuten jedoch so gut wie nichts - nicht einen einzigen Eckball, ganze zwei Torschüsse. Martin Hauswald verfehlte da das Tor aus 20 Metern nur knapp (10.), Dennis Malura traf kurz vor dem Pausenpfiff nur das Außennetz (42.). Da lag seine Mannschaft schon zurück. Und auch wenn es ein zweifelhafter Handstrafstoß war, den Innenverteidiger Martin Pohl («Soll ich mir in der Szene die Hand abhacken?») im Zweikampf mit Wehens Marcel Ziemer verschuldet haben sollte, das 0:1 war zu diesem Zeitpunkt verdient. Die Gastgeber hielten von Beginn an das Zepter in der Hand, wollten sich mit aller Macht aus der sportlichen Krise schießen. «Die haben uns gezeigt, wie man sich in einer solchen Situation reinknien muss», lobte selbst Orlishausen den Gegner.

Und der FC Rot-Weiß? Er verweigerte nach dem Rückstand fast schon jegliches Aufbäumen. «Wir spielen», gab Malura später enttäuscht zu, «im Moment keinen Fußball mehr.» Das wird Erfurts rechter Verteidiger am Mittwoch im Derby gegen Jena ohnehin nicht tun. Er sah gestern sein fünftes Gelb.

Während Hörgl mit dem Anstoß an seinem zuletzt erfolglosen 4-2-3-1-System festhielt (nur Hillebrand und Hauswald ersetzten den gesperrten Julien Humbert bzw. den an einer Sprunggelenksverletzung leidenden Thiago Rockbach da Silva), stellte er nach dem Wechsel auf 4-4-2 um - erfolglos. Denn im zweiten Durchgang passierte bis auf einen Freistoß von Thomas Ströhl (59.) rein gar nichts in Richtung Wehener Tor. Stattdessen gab es auf der anderen Seite aus Erfurter Sicht das 0:2, als Abwehrspieler Thorsten Barg nach einer Ecke unbedrängt einköpfen konnte (66.). Schlimmeres verhinderte danach einzig Dirk Orlishausen, der gegen den frei durchgelaufenen Jovan Damjanovic Sieger blieb (77.).

«Fußball-Derbys haben ihre eigenen Gesetze. Aber wir müssen uns jetzt schleunigst steigern. Und das geht nur über den Kampf», gab Malura vor dem Derby die Parole aus. Dort steht Rot-Weiß am Mittwoch gehörig unter Druck. Gelingt gegen Jena erneut kein Sieg, dürften am Steigerwald richtig ungemütliche Zeiten anbrechen.

Wehen: Domaschke - Billick, Barg, Schönheim, Benjamin Hübner - Reinert, Boskovic, Wolf, Bohl (68. Kunert) - Öztürk (46. Ziegenbein), Ziemer (64. Damjanovic).

Erfurt: Orlishausen - Malura, Pohl, Möckel, Ströhl - Bölstler, Hillebrand - Pagenburg (71. Smisek), Becker, Hauswald (64. Semmer) - Lüttmann (46. Kammlott).

Schiedsrichter: Robert Hartmann (Augsburg) - Zuschauer: 3113 - Tore: 1:0 Ziemer (20., Handelfmeter), 2:0 Barg (66.

Rene Arand / 21.03.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: RWE-Klub-Zweite verliert erneut

In der Fußball-Oberliga Süd hat Rot-Weiß Erfurt II wieder verloren. Gegen den VfL Halle gab es in der Grubenstraße ein 0:1.

Erfurt. (tlz) Nach zwei in den Sand gesetzten Spielen ohne Punkte folgte am Sonnabend das dritte in Folge - diesmal gegen den VfL Halle 96. «Meine Jungs haben heute gerackert. Da kann ich ihnen keinen Vorwurf machen. Halle kommt ein Mal vor das Tor von uns und macht den Treffer», so Trainer Albert Krebs.

Vor der Minuskulisse von nur 194 Zuschauern entwickelte sich ein recht ausgeglichenes Spiel in der Grubenstraße. Erfurt hatte die ersten Möglichkeiten im Spiel. Montabell setzte einen Schuss neben den linken Pfosten (15.). Brandau zielte mit seinen Freistoß in die Arme von Torhüter Hartleib (20.). Brenzlig wurde es in der 39. Minute auf der Gegenseite, als nach einem Schuss vom Hallenser Braun Erfurts Verteidiger Rahn mit einem Flugkopfball vor der Torlinie klärte.

Halbzeit zwei verlief ähnlich. Die Hausherren hatten den besseren Start. Walter zielte knapp über das rechte Dreiangel (59.). Montabell köpfte knapp neben den rechten Pfosten (63.). Folgenschwerer auf der Gegenseite dann das Tor des Tages. Bäcker stiefelte nach missglückter Abseitsfalle über die rechte Seite, flankte Richtung langer Pfosten, wo Maruhn keine Probleme, hatte das Leder zu versenken (77.). RWE bemühte sich danach, noch zum Remis zu kommen. Walter setzte zum Schuss an. Dessen Knaller entschärfte Hartleib und lenkte den Ball im letzten Moment über die Latte (80.). Und der eingewechselte A-Junior Höhn setzte seinen Kopfball nach Freistoß von Göbel knapp über das Tor (84.). Mehr passierte nicht mehr.

Erfurt II : Heidrich - Strauß (78. Zöckel), Rahn, Eckermann, Ziegler - Walter, Grohs, Brandau, Göbel - Montabell (70. Höhn) - Beck.

VfL Halle 96: Hartleib - Karau, Weber, Sund, Huth - Cramer (90. Penev), Stein, Hempowicz, Maruhn, Heidel (68. Bäcker) - Braun.

Schiedsrichter: Lutz Rosenkranz (Plauen). Zuschauer: 194. Tor: 0:1 Maruhn (77.).

Rene Arand / 21.03.10 / TLZ

Quelle: http://www.tlz.de

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MDR: Erfurt blamiert sich bei Wehen Wiesbaden

Kicker: Barg macht den Deckel drauf

Wiesbadener Kurier: SV Wehen Wiesbaden besiegt Rot-Weiß Erfurt mit 2:0
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eyep.tv: Die Punkte bleiben beim SVWW

SVWW: Englische Woche vergoldet
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TA: 29. Spieltag: Rot-Weiß Erfurt weiter im Winterschlaf

Der Negativlauf des FC Rot-Weiß hält an. Harmlose Erfurter verloren 0:2 bei Wehen-Wiesbaden und haben nur noch fünf Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone.

Wiesbaden. Ein kopfschüttelnder Präsident, Spieler mit hängenden Köpfen und keine Erklärung für die dargebotene Leistung. "Es war ein Spiegelbild vom Dienstag gegen Stuttgart", sagte ein enttäuschter Rainer Hörgl. Der Sportchef hatte mit zwei Veränderungen aufgewartet. Hauswald begann für den gesperrten Humbert, Hillebrand für Rockenbach, der sich im Abschlusstraining eine Kapseldehnung im Sprunggelenk zugezogen hatte und gar nicht mit nach Wiesbaden gefahren war.

Am Spielsystem hielt der Erfurter Sportchef indes fest. Er setzte erneut auf das 4-2-3-1 mit Lüttmann als einzigem Stürmer. Unterstützt wurde der FC Rot-Weiß von 350 Fans, die bereits vor dem Spiel ihrer Mannschaft mit positiven Sprechchören und Anfeuerungen den Rücken stärken wollten. Beide Teams begannen verhalten, bis Hauswald von der Strafraumgrenze verzog (9.). Es sollte die einzige Erfurter Chance im ersten Abschnitt bleiben.

Glück hatten die Erfurter, als Billick per Kopf nach einen Schönheim-Freistoß den Außen-pfosten traf (14.) Weiter zwingende Offensivaktionen waren nicht zu verzeichnen. Bis Referee Hartmann eingriff und ein Handspiel von Pohl im Strafraum gesehen haben wollte. Ziemer ließ sich diese Gelegenheit nicht entgehen (20.). "Der Ball springt mir unglücklich an die Hand, den Elfmeter muss man nicht geben", sagte Pohl. Der Rückstand verunsicherte die ohnehin harmlosen Gäste zusätzlich. Bohl verpasste für die Hessen per Freistoß gar knapp das 2:0 (37.). "Uns fehlt im Moment das Selbstvertrauen, so war es nach dem 0:1 schwer für uns, wieder zurück ins Spiel zu kommen", sagte Sebastian Becker. Zur Halbzeit reagierte Hörgl und brachte Kammlott für den völlig abgemeldeten Lüttmann und stellte gleichzeitig sein System auf 4-4-2 mit Pagenburg als zweitem Stürmer neben Kammlott um.

Am Erfurter Spiel änderte sich zunächst jedoch wenig. Zielstrebiger und mit mehr Offensivdrang blieb Wehen. Ziegenbein (48./64.) und Bohl (56.) verpassten freistehend aus Nahdistanz die Entscheidung. "Da müssen wir früher das 2:0 erzielen", sagte Wehens Trainer Gino Lettieri, der seiner Elf trotzdem "ein Kompliment für das aggressive Spiel" aussprach. Erneut mussten sich die Erfurter bei Torwart Orlishausen bedanken, der seine Mannschaft lange im Spiel hielt. Gegen einen Kopfball von Barg nach einer Ecke war auch er machtlos (67.). "Wir wollen Euch kämpfen sehen", ertönte es aus der Gästekurve.

Den Kampf konnte man der Hörgl-Elf nicht absprechen, die spielerischen Elemente hingegen waren äußerst limitiert. "Die Mannschaft war bemüht, es fehlte jedoch der Druck nach vorn und klare Offensiv-Aktionen", sagte Hörgl. Chancen waren trotz der Einwechslungen von zwei weiteren Angreifern (Semmer, Smisek) Mangelware. Die beste Chance hatte Kammlott, zielte jedoch über das Tor (69.). "Das war zu wenig", so Hörgl fast schon resignierend. "Spielerisch war Wehen nicht besser als wir, sie haben aber kämpferisch alles gegeben", kritisierte dagegen Orlishausen. "Die nächsten Wochen werden nicht schön werden. Aber wir müssen jetzt enger zusammenrücken, um da gemeinsam wieder herauszukommen", fordert der Erfurter Schlussmann, der erneut als einziger Spieler von den mitgereisten Fans gefeiert wurde. Lautstark forderten sie erneut die Entlassung von Hörgl. "Diese Rufe gibt es bereits seit dem ersten Spieltag, an Trainer-Diskussionen beteilige ich mich nicht", sagte Orlishausen. Die Position des Sportchefs scheint jedoch wackliger denn je.

Zumal mögliche Nachfolge-Kandidaten in Wiesbaden vor Ort waren: Erfurts Ex-Trainer Pavel Dotchev verfolgte die Partie ebenso auf der Tribüne mit wie Sandhausens Ex-Coach Gerd Dais und Rudi Bommer (bis November 2008 in Duisburg). Viel Zeit zum Luftholen bleibt für die Rot-Weißen nicht. Bereits am Mittwoch steigt im Steigerwaldstadion das ewige junge Duell gegen Jena. Fehlen wird im Thüringenderby Verteidiger Dennis Malura, der seine fünfte Gelbe Karte sah. "Die Mannschaft muss begreifen, dass wir uns im Abstiegskampf befinden", sagte ein frustrierter Präsident Rolf Rombach und erwartet von seinem Team "ein ganz anderes Auftreten". Dann muss es endlich den Winterschlaf beenden und anfangen, Punkte zu sammeln und Image zu gewinnen.

Michael Jaenicke / 22.03.10 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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BILD THÜRINGEN: RWE ohne Thiago-Samba ins Derby?

Ohne ihn geht bei Erfurt nach vorne gar nichts! Thiago Rockenbach da Siva (Foto) fehlte bei der Pleite in Wiesbaden mit einer Kapselverletzung im linken Sprunggelenk. Damit war der brasilianische Zauber hinter den Spitzen bei Rot-Weiß verflogen. Torchancen? Null! Trainer Rainer Hörgl: „Thiago hat sich Dienstag gegen Stuttgart II kurz vor Ende verletzt. Er konnte seitdem nicht mehr trainieren.
Wir haben in Wiesbaden bewusst auf ihn verzichtet, damit er Mittwoch im Derby gegen Jena hoffentlich wieder einigermaßen einsatzfähig ist.“ Heute soll Rockenbach wieder mit leichtem Lauftraining beginnen. Frühestens Dienstag wird der brasilianische Spielmacher ins Mannschaftstraining einsteigen können. Ob das für die Jenaer Seriensieger reicht?

0:2! Fans haben die „***** voll“
Ganz in schwarz lief Erfurt bei Wehen-Wiesbaden auf. Und was Rot-Weiß auf dem Platz bot, war auch ein Trauerspiel. 0:2 (Ziemer/20., Handelfmeter Barg/67.) ging RWE unter. Kurz vor Spielende riefen die rund 300 mitgereisten Anhänger frustriert: „Wir haben die ***** voll.“
Als Präsident Rolf Rombach die Fans nach dem Schlusspfiff beruhigen wollte, schlug ihm ein gellendes Pfeifkonzert entgegen. Der Boss wurde angebrüllt: „Hörgl raus.“ Den Spielern erging es nicht besser. Der Sportchef Rainer Hörgl jedoch sieht die Leistung nicht so katastrophal wie die Fans: „Es war ein Spiegelbild der letzten Spiele. Wir haben nicht ganz schlecht gespielt, aber es fehlt der Druck nach vorn.“ In Wahrheit fehlt es an allem. Hörgl räumt zumindest ein: „Wir haben momentan die Seuche. Man kann der Mannschaft das Bemühen nicht absprechen, aber unterm Strich ist das zu wenig.“ Torwart Dirk Orlishausen, der als einziger RWE-Spieler Normalform hatte, angefressen: „Die nächste Zeit wird sehr eklig für uns.“
Ausgerechnet Mittwoch steigt das Thüringen-Derby gegen Erzrivale Carl Zeiss Jena, die gerade einen Lauf haben. Co-Trainer Henri Fuchs bringt es auf den Punkt: „Wir stecken mitten im Abstiegskampf – und das nicht erst seit heute.“
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