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21.09.2011
TA: Ex Rot-Weiß-Schlußmann: "Wir müssen raus aus dem Sog"

Der Karlsruher SC mit 19 Gegentoren: Dirk Orlishausen steht in der Schießbude der Liga. Marco Alles sprach mit dem Ex-Erfurter
Das 0:2 gegen St. Pauli war die fünfte Karlsruher Niederlage in Folge.

Sehen wir Sie nächste Saison in der 3. Liga wieder?


Ich hoffe nicht, und bin auch davon überzeugt, dass wir den Bock umstoßen. Die Leistung gegen St. Pauli war trotz der Niederlage ein Schritt nach vorn. Wenn man aber unten drin steht, trifft man nur Pfosten und Latte. Aus diesem Sog müssen wir raus.

Sie kassierten mit 19 Gegentoren in acht Spielen so viele wie kein anderer Torhüter in der 2. Liga. Wie sehr schmerzt das?

Angenehm ist das nicht. Ich hinterfrage mich deshalb schon und tausche mich mit unserem Torwarttrainer ständig aus. Aber 13 Gegentreffer fielen nach Standards: Was soll ich da machen?

Spüren Sie schon Gegenwind?

Den kriegen wir alle mit. Das Publikum hier ist sehr emotional - sowohl in positiver als auch in negativer Hinsicht. Aber da müssen wir jetzt durch. Die Euphorie nach den Erfolgen am Saisonanfang haben wir ja auch genossen.

Besitzt die neu formierte Mannschaft die Qualität für die Liga?

Auf jeden Fall. Die letzten Fitness- und Lauftests haben auch gezeigt, dass wir körperlich sogar besser in Schuss sind als zu Saisonbeginn. Allerdings müssen wir die individuellen Fehler verringern. Sonst wird es schwer.

Ist Ihnen nicht bange vor dem harten Abstiegskampf?

Nein. Den habe ich ja in meinem ersten Jahr in Erfurt auch erlebt. Jetzt bin ich erfahrener und mache mich nicht mehr so schnell verrückt. Wichtig ist aber, dass wir uns als Mannschaft nicht auseinanderdividieren lassen.

Beruhigt es, dass Trainer Rainer Scharinger sowohl von Präsident Wellenreuther als auch von Sportdirektor Kreuzer eine Jobgarantie erhalten hat?

Ich kann nur sagen, dass der Trainer gute Arbeit macht. Wenn wir in den entscheidenden Situationen patzen, kann dies kein Trainer der Welt verhindern.

Fühlen Sie sich trotz der angespannten sportlichen Situation wohl in der neuen Heimat?

Doch, das ging schnell. Karlsruhe ist ein schmuckes Städtchen. Meine Freundin hat gleich eine Arbeit gefunden. Wir wohnen etwas außerhalb und sind von allen gut aufgenommen worden. Nur die wärmeren Temperaturen hier sind nicht so angenehm. Ich mag es lieber etwas kühler.

Beim FC Rot-Weiß ging es zuletzt auch heiß her. Wie empfanden Sie die Fan-Anfeindungen gegen Marcel Reichwein?

Das ist eine Sauerei. Respektlos! Jedem steht sportliche Kritik zu, aber persönliche Angriffe gehen gar nicht. Ich habe das damals bei Rainer Hörgl erlebt. Da lief es mir eiskalt den Rücken runter.

Marco Alles / 21.09.11 / TA

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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