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21.01.2010
TLZ: Keinen unnötigen Druck

Jena. (tlz) René van Eck lehnt sich zufrieden zurück. Sein Blick geht nach draußen, raus zum satten Grün des Hauptplatzes des Ernst-Abbe-Sportfeldes. "Sieht gut aus, oder?". Es soll gespielt werden - am Samstag gegen Sandhausen. "Es ist doch immer schön, wenn es wieder los geht." Der Trainer des FCC lächelt; gleich so, als wenn alles in Butter wäre im Paradies.

Und ja, es geht aufwärts. Das virtuelle Stadion wird in der Nacht von heute auf morgen nun endlich freigeschaltet - es sind noch Plätze zu haben neben Bernd Schneider oder Carsten Nulle. Von nun an kann man sich reinklicken ins virtuelle Paradies, um die realen Sorgen zu vergessen. René van Eck ist stolz auf seine Mannschaft, weil die mitgeholfen hat, den finanziellen Kollaps abzuwenden. "Sie haben mitgezogen, wir sind enger zusammengerückt", sagt er. Und nein, in ein Trainingslager zu fahren, war doch gar nicht nötig. "Mag ich sowieso nicht", bemerkt der Holländer lapidar. Viel besser sei es doch, wenn die fußballtretenden Angestellten in ihren eigenen Betten träumen. "Wir haben jeden Morgen zusammen gefrühstückt, nach dem ersten Training gemeinsam zu Mittag gegessen und dann wieder trainiert. Das war wie ein kleines Trainingslager." Beim Kickboxen lernten sie, sich zu vertrauen; im Fitness-Studio tankten alle Mann Kraft. Ein Schwerpunkt war auch die Kondition, so sagt es der Trainer, der sich mit seinem Verein so sehr identifiziert wie es seit Jahren keiner seiner vielen Vorgänger tat. Man dürfe aber nicht zu viel machen, sonst seien die Jungs auch ganz schnell platt. Gefragt, wer für ihn der Gewinner der Vorbereitung ist, muss René van Eck doch etwas überlegen. "Was die Hinrunde angeht, würde ich Tim Wuttke sagen. Der hat einen großen Sprung nach vorn gemacht." Auf die dreiwöchige Vorbereitung beschränkt, überrascht van Eck dann: "Torsten Ziegner." Der sei nun unglaublich fit, durchtrainiert. "Das ist das, was er braucht. Denn Fußballspielen kann er."

Im letzten Testvergleich gegen den SV Babelsberg hat Ziegner das mit drei Torvorlagen unter Beweis gestellt. Deutlich zu sehen war aber auch, dass van Eck in der Grundformation auf das 4-1-4-1 setzt. "Sind wir im Ballbesitz wird daraus ein 4-3-3", sagt der Fußball-Lehrer. Mit dieser Taktik soll der SV Sandhausen geschlagen werden. Die kickten am Dienstag beim 1. FC Nürnberg II - und verloren dort mit 0:1. René van Eck war vor Ort. "Die haben sich in der Defensive schwer getan", sagt er. Einen neuen Abwehrspieler habe er beim kommenden Gegner ausgemacht, zudem habe sich Sreto Ristic die Nase gebrochen. Van Ecks Lazarett ist im Vergleich gut gefüllt. Marco Riemer und Felix Holzner werden nicht vor März erwartet, Timo Nagy musste das Training wegen Schmerzen an der Fußsohle abbrechen. Seit Montag trainiert Jan Sievers wieder, er ist ein Kandidat für die Bank. Spielen werden Melvin Holwijn und Stefan Kühne - trotz ihrer Knieprobleme.

Man wolle so auftreten, wie man es in der Vorbereitung die ganze Zeit gezeigt habe. "Die Spieler haben eine positive Einstellung gezeigt. Wir müssen Konstanz zeigen, Gas geben, alles versuchen und schauen, was daraus wird." Wie im letzten Jahr die Aufholjagd nach oben auszurufen, darauf wird an den Kernbergen verzichtet. "Wir wollen die Mannschaften, die jetzt hinter uns stehen, hinter uns lassen. Wir müssen hier nicht unnötig Druck aufbauen", sagt van Eck. Den macht sich die Mannschaft schon selbst genug, speziell was die Derbys angeht. Die Partie bei RWE soll - so erfuhr es die TLZ - verlegt werden, weil am 13. Februar nicht genügend Polizeikräfte zur Verfügung stehen. Als Ausweichtermin wurde vom Thüringer Innenministerium der Mittwoch danach ins Spiel gebracht.

Vor dem Eingang zur Mannschaftkabine stehen in einer Vitrine die Gastgeschenke früherer internationaler Kontrahenten. René van Eck schaut lächelnd hinein, sieht die Münzen von Real Madrid, den silbernen Teller von West Bromwich Albion oder auch ein Schild von Ajax Amsterdam. René van Eck ist gerade wieder etwas stolzer geworden. Jetzt nur nicht zufrieden zurücklehnen ...

20.01.2010 Von Michael Ulbrich

Quelle: http://www.tlz.de
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BILD ERFURT:

Neuer Spitzname für Rockenbach


Erfurts Brasilianer Thiago Rockenbach da Silva (24) hatte jahrelang den Spitznamen „Rocke“ – bis jetzt! Seit dem Türkei-Camp will der Mittefeldmann nur noch „Amigo“ genannt werden.
Rockenbach: „Den Namen ,Rocke‘ bekam ich von Werder-Trainer Thomas Schaaf. Er hat mir damals schon nicht so gefallen, aber man muckt ja nicht auf, wenn der Chef-Trainer was sagt. Amigo gefällt mir besser.“
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