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20.03.2008
TLZ: Baumann unbeeindruckt


Erfurt. (tlz) Dominick Kumbela kann es nicht mehr, Albert Bunjaku kann es wieder - für den FC Rot-Weiß Erfurt gegen Union Berlin ins Tor treffen. Denn während sich RWE vom Afrikaner wegen dessen zahlreicher Verfehlungen getrennt hat, rückt der gesperrte Schweizer wieder ins Team zurück. Im Hinspiel am 9. September vorigen Jahres vor über 10 000 Zuschauern im Steigerwaldstadion hatten Bunjaku zum 1:0 und Kumbela zum 2:0-Endstand für Rot-Weiß getroffen.

Doch das Rückspiel an der "Alten Försterei" steht unter anderen Vorzeichen. Erfurt, das am Wochenende spielfrei war und tatenlos zusehen musste, wie die Konkurrenz punktete, ist mit 39 Punkten auf Platz neun zurückgefallen. Berlin (43 Zähler) liegt dank des 3:0-Erfolges in Babelsberg auf Rang zwei.

RWE-Chef-Trainer Karsten Baumann sagte auf der gestrigen Pressekonferenz: "Die sind gefestigt, spielerisch stark und besonders bei Standards gefährlich. Es wird also ein hartes Stück Arbeit für uns. Aber wir können auch dort bestehen. Das ist ein schönes Stadion. Es wird eine schöne Erfahrung für meine Spieler." Davon, dass RWE auf Platz neun abgerutscht ist, zeigt sich Baumann unbeeindruckt: "Jeder hat die Tabelle registriert. Aber deshalb herrscht keine Unruhe bei uns. Wir werden definitiv in die dritte Liga kommen."

Personell fehlen die verletzten Alexander Schnetzler, André Maczkowiak, Martin Pohl, Denis Wolf und Jörn Nowak. Dafür rücken die zuletzt gesperrten Albert Bunjaku und Matthias Holst ins Team. Wer im Sturm neben Bunjaku auflaufen wird, wollte Baumann nicht verraten. Er sagte nur: "Wir werden nicht mit nur einem Stürmer in Berlin spielen."

Keeper Dirk Orlishausen, der sich in den vergangenen Spielen in Braunschweig und gegen Babelsberg einige Unsicherheiten geleistet hatte, hat weiter das Vertrauen vom Trainer, sicher auch, weil Maczkowiak weiter verletzt ist. "Er ist in sich gefestigt. Wir mussten nicht großartig psychologisch tätig werden. Er ist für uns ein guter Torwart, der in Berlin seine Sache machen wird", sagte Baumann, der als Spieler mit Wuppertal in Berlin aktiv war. "Ich musste aber schon in der 10. Minute verletzt vom Platz - und wir haben verloren", so Baumann.

Am Karfreitag wird sich der RWE-Tross in Richtung Berlin begeben und in der Nähe der Hauptstadt übernachten. Ob die Erfurter einen Tag später ein paar Ostereier in Form von Punkten mit auf den Heimweg nach Thüringen nehmen können, ist offen. In der vergangenen Saison gelang das mit einem überzeugenden 4:2-Sieg. Darauf lässt sich aufbauen. Etwa 1000 Rot-Weiß-Fans werden ihre Lieblinge in Berlin unterstützen. Schon, um in der Tabelle nicht noch weiter in Not zu geraten.

! Union Berlin - FC Rot-Weiß Erfurt, Sonnabend, 22. März, 14.00 Uhr

19.03.2008 Von Jens Pachmann

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: Erfurt mit Baustellen vor Auswärtsspiel bei Union


Erfurt/Berlin (dpa) - Fußball-Regionalligist FC Rot-Weiß Erfurt strebt beim 1. FC Union Berlin den zweiten Sieg unter dem neuen Trainer Karsten Baumann an.

Obwohl es innerhalb der Mannschaft einige Baustellen gibt, wollen die Erfurter die beim jüngsten 1:1 gegen Babelsberg verlorenen Punkte wiederholen. »Wir freuen uns auf die tolle Kulisse und möchten gewinnen«, sagte Baumann trotz personeller Probleme. So fallen mit Alexander Schnetzler (Muskelriss), Martin Pohl ( Achillessehnen-Beschwerden) und Denis Wolf (Bänderriss im Sprunggelenk) drei Stammkräfte aus. Auch Torwart Andre Maczkowiak (Bänderriss) ist noch nicht spielfähig.

Dafür kehren Kapitän Matthias Holst und Torjäger Albert Bunjaku in die Startformation zurück. Vermutlich kommt auch Winter-Neuzugang Willy Fondja zu seinem ersten Regionalliga-Einsatz von Beginn an. »Union ist eine gefestigte Mannschaft, die sehr viel Selbstvertrauen hat«, sagte Baumann und verwies auf die Erfolgsserie des Gegners, der seit sieben Partien ungeschlagen ist.

Nach dem Absturz auf Tabellenplatz neun steht der FC Rot-Weiß unter Zugzwang. Hoffnung schöpft das Team aus der positiven Bilanz gegen die Berliner. Die drei bisherigen Duelle in der Regionalliga Nord konnte Erfurt gewinnen - unter anderem im Oktober 2006 in der Wuhlheide mit 4:2. Damals war Union sogar Tabellenführer.

19.03.2008 dpa

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: Kritik an der neuen 3. Liga


Profifußball oder Provinzkick: Spätestens in zehn Wochen entscheidet sich die Zukunft der 37 Fußball-Regionalligisten.

Doch obwohl bis auf den insolvenzbedrohten VfB Lübeck alle Vereine die Lizenz für die 3. Liga beantragt haben, ist die anfängliche Euphorie für die neu geschaffene Profiklasse großer Ernüchterung gewichen. «Wenn diese Liga das Premiumprodukt des Deutschen Fußball- Bundes sein soll, muss sich das auch wirtschaftlich widerspiegeln», sagt Stefan Beutel, Manager des Nord-Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt und drückt damit die Stimmungslage der meisten Drittligisten aus. Einhellige Meinung der Clubs: Sportlich überaus reizvoll, könnte sich die Spielklasse aus finanzieller Sicht als Überlebenskampf unter Profibedingungen entpuppen.

Für Kopfschütteln und klamme Kassen sorgt vor allem das Fernsehgeld. Statt der erwarteten Millionen bekommt jeder Verein nur 625 000 Euro. «Wir hatten uns mehr erhofft», formuliert Wolfgang Marx, Geschäftsführer des Süd-Regionalligisten SV Elversberg, vorsichtig sein Unverständnis. Während viele Kollegen hinter vorgehaltener Hand schimpfen, redet Beutel Klartext: «Das ist durch nichts zu rechtfertigen, denn der sportliche Aufwand und die Strukturen sind in Liga drei genauso groß wie in der 2. Liga», ärgert sich der Manager und verweist auf die sicheren vier bis fünf Millionen Euro, die der bis 2009 laufende Fernsehvertrag den Zweitligisten beschert.

Doch damit nicht genug: Um die Lizenz zu erhalten, müssen die künftigen Drittligisten hohe Sicherheitsauflagen erfüllen, Stadien mit mindestens 10 000 Plätzen bieten und zweitligataugliche technische Voraussetzungen schaffen. Ab der Saison 2010/2011 ist zudem ein Nachwuchsleistungszentrum weiteres Zulassungskriterium.

Beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) wissen die Verantwortlichen um den Spagat zwischen den verlangten professionellen Bedingungen und einem gleichzeitig solide geplanten Saison-Etat. «Wir gehen den Schritt bewusst, um eine enge Verzahnung zur 2. Liga herzustellen. Nicht zuletzt hatten auch die Vereine diese Professionalisierung gefordert», erklärt der zuständige DFB-Pressesprecher Stephan Brause einen Prozess, den Beutel als «Balance-Akt am Abgrund» bezeichnet und deshalb eine Verdopplung des Fernsehgeldes fordert.

An der sportlichen Qualität der neuen Spielklasse, die auf Drängen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) nicht 3. Bundesliga heißen darf, zweifelt indes niemand. «Das wird hochinteressant», vermutet Rot-Weiß Oberhausens sportlicher Leiter Jürgen Luginger. Auch Brause ist überzeugt, dass «die Liga gleich einschlägt. Denn als eine von 54 Profimannschaften in Deutschland ist man eine echte Hausnummer.» Dem will Beutel nicht widersprechen, doch er relativiert: «Die Fans und Sponsoren sind alle neugierig. Aber keiner kann richtig einschätzen, was uns erwartet.» Nur eines sei sicher: Wer sich nicht für die 3. Liga qualifiziert, wird in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.

Quelle: http://www.tlz.de
TA: FC Rot-Weiß: Rückblick sorgt für Zuversicht


Beim 1. FC Union erwartet den FC Rot-Weiß Erfurt an diesem Samstag ein schweres Auswärtsspiel in der Fußball-Regionalliga Nord. ERFURT. In seiner kurzen Trainer-Amtszeit in Thüringen hat Karsten Baumann in drei Punktspielen von einem Sieg (Wolfsburg) über eine Niederlage (Braunschweig) bis hin zum Unentschieden (Babelsberg) schon alle Ausgänge erlebt. Und er musste tatenlos mit zusehen wie seine Mannschaft am spielfreien letzten Wochenende auf den neunten Platz abstürzte. Das verpflichtet sie fast mit dem immer geringer werdenden Abstand zum existenznotwendigen zehnten Rang, beim 1. FC Union Berlin etwas Zählbares zu holen. Obwohl "keinerlei Unruhe" (Baumann) aufgekommen sei, dennoch ein schwieriges Unterfangen.

Schließlich ist der Gegner 2008 ungeschlagen, kletterte so in der Tabelle weit nach oben und kann in der Wuhlheide auf die Unterstützung von vielen tausend Anhängern bauen. Hinzu kommt, dass die Erfurter von personellen Problemen geplagt sind. Nicht einsatzfähig sind Schnetzler, Pohl und Wolf, nach Verletzungen reicht es für Nowak und Torwart Maczkowiak höchstens zum Sprung in den 18er-Kader. Bitter vor allem für den Keeper, der sonst gute Chancen für eine Nominierung als Nummer 1 gehabt hätte. Doch dem zuletzt unsicher wir-kenden Orlishausen gehört unabhängig davon weiter das Vertrauen von Baumann. "Er war und ist ein guter Torwart", ist dieser überzeugt.

Unklar ist sich der 37-jährige Coach noch, wer neben Holst der zweite Manndecker sein wird (Fondja oder Rrustemi), ob in der Anfangself zwei defensive Mittelfeldakteure (Cinaz sowie Peßolat) stehen und wer neben Bunjaku stürmt. In Frage dafür kommen Laumann, Jabiri und Hampf.

Trotz mancher Fragezeichen fährt der FC Rot-Weiß morgen durchaus zuversichtlich in Richtung Hauptstadt. Den Optimismus zieht er aus der Vergangenheit. In der Hinrunde wurde 2:0 gewonnen und in der letzten Saison beim damaligen Spitzenreiter Union sogar überraschend 4:2 gesiegt. "Wir wollen uns die verlorenen Punkte aus dem Babelsberg-Spiel zurückholen", gibt Baumann die Marschroute für den Auftritt in Berlin vor. Er selbst hat nicht so gute Erinnerungen an das Stadion in der Wuhlheide. Mit Wuppertal verlor er dort als Spieler, der auch noch verletzt vorzeitig zum Duschen musste. Doch nun ist er Rot-Weiß-Trainer und will als dieser sein erstes Erfolgserlebnis in der Fremde feiern.

19.03.2008 Von Gerald MÜLLER

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de

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TA: Überschrittene Grenze


Erst verehrt, dann verdammt: Wenn Fußballer zum Erzrivalen wechseln, werden aus Publikumslieblingen schnell Verräter. Doch Fans können auch verzeihen.

ERFURT. Er kennt die imaginäre Grenze, die Thüringens Fußball-Welt teilt. Jene von Nord nach Süd verlaufende Linie, irgendwo zwischen Weimar und Magdala. Eine psychologische Barriere, die nur wenige Spieler überschritten haben.

Doch er hat sich getraut.

Einfach wäre es nicht gewesen, gibt Rüdiger Schnuphase zu. Wer einmal Rot-Weiß getragen hat, kann sich nur schwer mit Blau-Gelb-Weiß anfreunden. Doch der Reiz des Europapokals war größer als die Sorge, in der Heimatstadt auf ewig zum Verräter gestempelt zu werden. So entschied sich der Mann, der Erfurt zwei Jahre zuvor bei der Weltmeisterschaft vertreten hatte, 1976 für den Wechsel nach Jena.

Er war nicht der Erste. Vor ihm zog es Seifert, Preuße oder Meixner von der Unstrut an die Saale. Nach ihm waren es Lindemann, Vogel, Sänger, Cramer oder Bärwolf. Vor der Wende gab häufig die DDR-Sportführung diesen Weg vor. Trotzdem sorgte Schnuphases Weggang zum Erzrivalen unter den Rot-Weiß-Fans für den größten Aufschrei. Zu viele Hoffnungen hatten sie in den Nationalspieler gesetzt. Zu enttäuscht waren sie über dessen "Fahnenflucht".

In den folgenden Derbys bekam er die ganze Wucht der Wut zu spüren. Mit Verräter-Rufen, gellenden Pfiffen, der erbarmungslosen Häme, als er für Jena in Erfurt einen Elfmeter verschoss, musste Schnup-hase leben (und spielen). "Die ersten beiden Jahre waren am schlimmsten", sagt er heute.

Bei seinem neuen Klub blieb der 45-fache Auswahlspieler zwar immer der dazugekommene "Jenaer", weil sich nur die in der Stadt Geborenen als "Jenenser" bezeichnen dürfen. Da jedoch die Leistung stimmte, spielte seine Herkunft genauso wenig eine Rolle wie jener Sonderstatus, der ihm von Hans Meyer gewährt wurde.

Der damalige Zeiss-Trainer erlaubte Schnuphase als einzigem Akteur, zwischen Erfurt und Jena zu pendeln. Die Liebe zu seiner heutigen Ehefrau Jutta, die damals an der Erfurter Oper tanzte, war stärker als der Druck der Klubleitung. So kam es, dass der spätere Oberliga-Torschützenkönig (1982) jedes Wochenende zu einem Auswärtsspiel reiste. "Heute wäre es sicher undenkbar, das Auto mit dem Erfurter Kennzeichen regelmäßig im Jenaer Stadion abzustellen", sagt er. Auch zu Hause hielten sich die Pöbeleien in Grenzen. Wurde er auf der Straße erkannt, gab es die eine oder andere Stichelei; boshafte Anfeindungen aber so gut wie gar nicht.

Vermutlich, weil das Verhältnis zwischen den beiden größten Thüringer Fußball-Vereinen auf einer Rivalitäts-Skala eher im unteren Drittel angesiedelt ist. Kein Vergleich zur Konkurrenz zwischen Schalke und Dortmund, dem HSV und St. Pauli, Bayern oder 1860; und erst recht nicht zur Feindschaft zwischen Inter und AC Mailand, Fenerbahce und Ga-latasaray Istanbul oder Real Madrid und Barcelona. Wer die Grenze dort überschreitet, braucht viel Mut. Ein Zurück gibt es nicht mehr.

Rüdiger Schnuphase, der in Jena Europacup-Finalist und Pokalsieger wurde, kehrte dagegen 1984 wieder heim. Fast ohne Nebengeräusche, dafür aber mit jeder Menge Erfahrungen in Beinen und Kopf. Aus dem jungen "Schnuppi" war ein alter "Hase" geworden. Einer, der sich in beiden Vereinen wohl gefühlt hat - und der sich noch immer mit beiden Klubs verbunden fühlt. So spielt der mittlerweile 54-Jährige in beiden Traditionsmannschaften. Mal hier mit Heun, Busse und Romstedt; mal dort mit Kurbjuweit, Irmscher und Raab. Als Landestrainer des Thüringer Fußball-Verbandes kennt er die größten Talente aus Erfurt und Jena. Und als Tribünengast ist er sowohl im Steigerwaldstadion als auch im Abbe-Sportfeld gern gesehen.

Seine Grenzverletzung wurde ihm längst verziehen.

19.03.2008 Von Marco ALLES

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
Bild-Thüringen

Orlishausen: Wie kommt er aus dem Tief?

Hoffentlich bekommt er sich wieder in den Griff.
Erfurts Torhüter Dirk Orlishausen (25) ist für die letzten drei der vier Gegentore verantwortlich. Das kostete RWE schon 5 Punkte in der Regionalliga. Im Landespokal gegen Jena (5:1) hatten einige Fans nur Häme für ihn übrig.
Immer wenn “Orle” einen Ball festhielt, wurde er lautstark und spöttisch beklatscht. Hält er das nervlich aus? Schließlich geht es Samstag zum Spitzenreiter zu Union nach Berlin. Dirk: “Mir ist das egal. Ich habe es registriert, will mich aber nur auf meine Leistung konzentrieren.” mw




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