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20.02.2008
TLZ: Vom FC Arbeitslos an den Steigerwald


Erfurt. (tlz) Kollektives Schweigen hatten sie sich auferlegt beim FC Rot-Weiß, obwohl die Gerüchteküche schon den ganzen Tag gebrodelt hatte. Karsten Baumann, so vermeldeten es Agenturen und Rundfunksender schon am Mittag, soll neuer RWE-Cheftrainer werden.

Erst am Abend war das Gerücht als solches nicht mehr zu halten. "Es ist richtig, Karsten Baumann erhält von uns das Vertrauen", bestätigte Vorstandsvorsitzender Rolf Rombach der TLZ, nachdem der Verein punkt 20.02 Uhr eine offizielle Presseinformation abgesetzt hatte.

Für den 38-jährigen Baumann ist Rot-Weiß die erste Trainerstation. 261 Bundesligaspiele für den 1. FC Köln und Borussia Dortmund hat er auf dem Buckel und hat eine fünfmonatige Trainer-Ausbildung an der Hennes-Weisweiler-Akademie in Köln als Jahrgangsbester beendet. Zuletzt machte Baumann in Duisburg beim "FC Arbeitslos" arbeitslose Profifußballer fit für die Rückkehr ins Fußball-Geschäft. "Ich werde meine Tätigkeit hoch motiviert angehen und werde versuchen, die bisher so positiv verlaufene Saison 2007/2008 erfolgreich zu beenden. Für den gemeinsamen Weg dorthin habe ich klare Vorstellungen. Die Qualifikation für die 3. Bundesliga bleibt weiterhin oberstes Ziel", so Baumann.

"Er hat beste Referenzen und auf uns in den vielen Gesprächen in den letzten Tagen einen sehr guten Eindruck gemacht", so Rombach über den Nachfolger für den am 8. Februar nach Paderborn geflüchteten Pavel Dotchev. Baumann sei einer von über 80 Bewerbern auf das Traineramt beim Regionalligisten gewesen und stand zuletzt im engsten Kandidatenkreis von zwölf Trainern.

"Wir haben uns über Karsten Baumann unter anderen auch bei Erich Rutemüller, seinem damaligen Lehrgangsleiter an der Sportschule, erkundigt", so Rombach. Baumann passt mit seinem Alter und seiner Erfahrung als Profispieler genau in das Anfordderungsprofil der Rot-Weiß-Verantwortlichen. "Wenn einer wie er so viele Profispiele hinter sich hat, dann hat er für unsere Spieler eine große Vorbildfunktion. Karsten Baumann ist jung und strebt in seinem Job zum Erfolg. Genau das passt zu unseren klaren Saisonzielen", sagt Rolf Rombach.

Dass der neue Chef bislang als Trainer noch ohne jegliche Erfahrungen ist, ist für die Rot-Weißen kein Nachteil. "Auch einen Jürgen Klopp oder Christian Hock, der Wehen-Wiesbaden erfolgreich trainiert, kannte am Anfang kaum einer", verteidigt Manager Stephan Beutel die Entscheidung in der Trainerfrage. So startet Karsten Baumann ab sofort wie einst Jürgen Klinsmann in seinen ersten Trainerjob.

Ein Klinsmann-Typ aber ist der 38-Jährige nicht. "Er wird hier beim FC Rot-Weiß Erfurt", so Rolf Rombach, "nicht alles über den Haufen werfen, weil unser System steht und die Mannschaft intakt ist." Baumann, der einen befristeten Vertrag bis 30. Juni 2008 erhält, sitzt am Samstag gegen Wolfsburg II erstmals auf der Erfurter Bank und soll heute Mittag der Öffentlichkeit offiziell vorgestellt werden.

19.02.2008 Von Thomas Czekalla

Quelle: http://www.tlz.de

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TLZ: Zug für Fans


Erfurt. (tlz) Ein Entlastungszug wird eingesetzt von DB Regio, Erfurter Fanprojekt und FC Rot-Weiß Erfurt, wenn das Fußball-Regionalligateam am 1. März in Braunschweig spielt. Zugtickets zu 8 Euro sowie Eintrittskarten gibt es im Fanhaus am Stadion, dienstags bis donnerstags von 16 bis 20 Uhr, freitags 12 bis 16 Uhr oder unter Tel. (0174) 4316294.

19.02.2008

Quelle: http://www.tlz.de
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TA: Kommentar: Gespür


Dieser Schritt ist mutig. Ein Trainer, der noch nie eine Mannschaft betreut hat, soll den FC Rot-Weiß zumindest in die 3. Liga führen.

Dass Karsten Baumann die Fähigkeiten und Voraussetzungen dazu hat, beweist sein Abschluss als Bester des Trainerlehrgangs. Das bringt dem Erfurter Klub zwar nicht die Sicherheit auf Erfolg in den kommenden Monaten, doch mit wem wäre diese vorhanden gewesen? Auch die Verpflichtung eines Klinsmann, Capello, Meyer, Wenger, Schaaf oder Mourinho hätte diesen nicht garantiert.

Hoffnungsvoll ist, dass die Vereinsspitze in den letzten zwei, drei Jahren mit Personalentscheidungen nie völlig danebengelegen hat. Im Gegenteil. Präsident Rolf Rombach und Manager Stephan Beutel haben vielmehr ein Gespür dafür bewiesen, wer zum Club passt und wer nicht.

Der neue Trainer muss sich Sympathie in Thüringen, beim Verein, im Umfeld und bei den Fans erst erarbeiten. Doch er hat Vertrauen verdient und als junger Trainer auch Unterstützung nötig. Vor allem natürlich durch die Mannschaft. Sie entscheidet letztlich darüber, ob Karsten Baumann eine Zukunft in Erfurt hat.

19.02.2008 Von Gerald MÜLLER

Quelle: http://www.thueringer-allgemeine.de
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Dotchev: Abschied unter Tränen


Gestern um 10.13 Uhr betrat Erfurts Ex-Trainer Pavel Dotchev (42) wohl zum vorerst letzten Mal die RWE-Geschäftsstelle. Über 45 Minuten verabschiedete sich der Bulgare von seiner ehemaligen Mannschaft. Kapitän Matthias Holst (25): „Es war ungewohnt emotional. Er hat uns seine Sichtweise noch mal dargelegt und gesagt das es ihm leid tut.“ In der Kabine flossen Tränen!
Dotchev war eine Woche vor Regionalliga-Saisonstart über Nacht zu Zweitligist Paderborn gewechselt. Dotchev gestern: „Ich habe einige Fehler gemacht. Wichtig ist jetzt, dass die Mannschaft Erfolg hat. Da bin ich gerne das Opfer. Ich wünsche ihr viel Glück.“
Das braucht Dotchev auch: Paderborn ist Vorletzter in der 2. Liga... mw
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Baumann neuer RWE-Trainer
Kann dieser Neuling den Aufstieg packen?
Von MICHAEL WINDISCH


Ob das wirklich die beste Entscheidung für Rot-Weiß Erfurt ist? Karsten Baumann (38) wird ab heute neuer Trainer des Regionalligisten.
Der frühere Bundesliga-Profi (261 Spiele für Köln und Dortmund) kann bisher noch keinerlei Erfahrung als Trainer im Berufsfußball vorweisen. Rot-Weiß-Manager Stephan Beutel (41): „Es ist eine mutige Entscheidung, aber eine richtige.“
Nach seinem Karriere-Ende 2006 bei Wattenscheid 09 in der Regionalliga machte Baumann seinen Fußballlehrer-Schein an der Sporthochschule in Köln – schloss als Lehrgangsbester mit einem Durchschnitt von 1,1 ab. Dazu trainierte er die Vereinigung der arbeitslosen Vertragsfußballer.
Erich Rutemöller (63), Ausbildungsleiter an der Sporthochschule hatte Erfurt den ehemaligen Abwehrspieler empfohlen. Beutel: „Die Vita spricht für Baumann. Mit seiner Profi-Erfahrung wird er helfen, unsere Ziele zu erreichen.“ Und genau daran muss sich die RWE-Führung messen lassen.
Für Rot-Weiß ist es die wohl wichtigste Rückrunde in der Vereinsgeschichte. Warum kommt da ausgerechnet ein Trainer-Lehrling?
Beutel: „Wir vertrauen ihm und sind von seinen Qualitäten überzeugt. Wir hatten sehr gute Gespräche.“ Ob das am Ende reicht, wird man sehen...
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