TA: Die Serie hält
Von Michael JAENICKE
Der FC Rot-Weiß verabschiedete sich mit einem 0:0 in Offenbach in die Winterpause, trauerte allerdings am Ende zwei verlorenen Punkten in dem Spitzenspiel nach.
OFFENBACH. Der Bieberer Berg ist für die Erfurter immer wieder eine Reise wert. Seit 1993 sind sie dort ungeschlagen. Gestern Abend errang die Mannschaft ein 0:0 und blieb zum fünften Mal in Folge unbesiegt. Es war jedoch mehr drin als nur ein Punkt. Doch so richtig freuen konnte sich niemand: "Wir waren klar die bessere Mannschaft und haben zwei wichtige Punkte verloren", ärgerte sich Präsident Rolf Rombach nach der Partie. "Positiv ist, dass wir weiterhin ungeschlagen sind", sagte Dirk Orlishausen. Trotzdem sprach er auch von einer "verpassten Chance".
Mit der siegreichen Elf aus dem Spiel gegen Braunschweig (2:1) startete Trainer Rainer Hörgl in Offenbach. Bölstler kehrte in die Startformation zurück, Smisek nahm wieder nur auf der Ersatzbank Platz. Bei den Hausherren war Heitmeier für Hysky in die Innenverteidigung gerückt. Die Partie begann mit 15 Minuten Verspätung bei winterlichen Temperaturen und schneebedecktem Rasen - trotz laufender Heizung. Die Rot-Weißen kamen zunächst besser mit den schwierigen Platzverhältnissen zurecht. Erst scheiterte Semmer an Wulnikowski (1.), wenig später traf der auffällige Hauswald nur die Querlatte (3.). Die Hausherren hatten Mühe, sich zu befreien. Doch auch Bölstler sowie Cinaz vergaben aus der Distanz (12.) gute Chancen zur Führung. "Das Toreschießen bleibt unser Problem", sagte Malura, im Vorjahr noch für Offenbach aktiv.
Pospischil aus sechs Metern (18.) und Pfingsten-Reddig (22.) sorgten für die einzige Gefahr für Orlishausen im Erfurter Tor, der in kurzen Hosen ("In einer langen Hose würde ich mich zu eingeengt fühlen") insgesamt jedoch wenig zu tun bekam. "Im Spiel nach vorn fehlte uns die Durchschlagskraft", erkannte Offenbachs Trainer Steffen Menze an. Dafür sorgte auch die starke Rot-Weiß-Defensive, die "kaum Torchancen zugelassen hat", sagte Hörgl. Pech hatte nur Linksverteidiger Hillebrand, der kurz vor der Pause mit Verdacht auf Zerrung im Oberschenkel ausgewechselt werden musste.
Im zweiten Durchgang blieben die Gäste am Drücker. Sie schafften es aber nicht, den reaktionsschnellen Wulnikowski zu überwinden. Er parierte einen Rockenbach-Freistoß (50.) und hatte Glück, das Kammlott freistehend über sein Tor schoss (67.). Kurz vor Schluss scheiterte auch Semmer am Offenbacher Schlussmann (81.). "Er hat überragend gehalten", sagte der Stürmer nach dem Abpfiff und gab zu, "dass ich gern die drei Punkte mitgenommen hätte, da wir das Spiel über weite Strecken bestimmt haben".
Seinem Trainer ging es ähnlich: "Mit der Leistung bin ich sehr zufrieden. Aufgrund der vergebenen Torchancen hadern wir natürlich etwas", analysierte Hörgl. Dennoch sieht er eine "positive Entwicklung meiner Mannschaft". Die wird nach der Weihnachtsfeier am heutigen Abend und dem Hallenturnier in Riesa in die Weihnachtspause gehen, ehe schon am 4. Januar der Start in die Vorbereitung zur zweiten Halbserie erfolgt. "Jetzt freuen wir uns auf Weihnachten und greifen nach der Pause in der Liga an", gibt Semmer die Richtung vor. Um Punkte geht es bereits am 30. Januar mit einem Heimspiel gegen Ingolstadt. Und die Spitzenteams scheinen Erfurt ja zu liegen. . .
Unterdessen fällt das für heute, 14 Uhr, angesetzte Spiel des FC Carl Zeiss gegen Sandhausen aus - trotz Rasenheizung. "Zur Unbespielbarkeit unseres Platzes kommt hinzu, dass die Sicherheit der Zuschauer auf den vereisten Zuwegen und Rängen nicht gewährleistet ist", sagte Jenas Geschäftsführer Michael Born. Die Partie wird, sofern der DFB zustimmt, am 23. Januar nachgeholt.
Quelle:
http://www.thueringer-allgemeine.de