TLZ: Zeit der rot-weißen Jubiläen
Erfurt. (tlz) Lars Heller schaut aus dem Fenster des Presseraumes unterhalb der Tribüne. Im Steigerwaldstadion hält gestern der Winter mit weißem Flockenwirbel Einzug. Und Heller grinst. "Das ist ein richtiges Kampfschweinwetter. Mir ist das lieber als 30 Grad im Schatten", sagt der 30-Jährige, dessen Lieblingsposition die linke Seite der Viererkette ist.
Oft hat er dort zuletzt nicht gespielt, zumeist das Nachsehen gegenüber Patrick Kohlmann gehabt. Am Sonnabend hofft Heller wieder auf seinen Einsatz von Beginn an. Dann geht es gegen Rot-Weiß Oberhausen, seinen Ex-Verein. "Ich hatte dort gute Zeiten - auch wenn es zuletzt eine sportliche Katastrophe war, weil wir abgestiegen sind", erinnert er sich. Fünf, sechs Spieler kennt er von damals noch bestens. Am Sonnabend wird es vor dem Anpfiff ein freundliches Hallo und einen Schwatz geben. Doch nach dem Anpfiff ruhen die Freundschaften 90 Minuten.
Lars Heller hat gute Karten, dass er spielen wird. "Er spielt zu hundert Prozent", sagt Pavel Dotchev augenzwinkernd, als die TLZ bei ihm nachbohrt. Eine angenehme Überraschung für Heller, dies vorab aus dem Munde seines Chefs zu hören.
Überrascht aber wurde gestern auch Pavel Dotchev selbst, denn der rot-weiße Chefstatistiker Kurt Gaida konnte ihm mitteilen, dass die Partie gegen Oberhausen sein 100. Pflichtspiel als Erfurter Trainer ist. So lange durfte zuletzt zwischen 1997 und 2000 Jürgen Raab die sportlichen Geschicke des FC Rot-Weiß leiten. Dem folgten in den folgenden fünf Jahren noch sechs Trainer, ehe Dotchev das Amt übernahm. Es ist ein besonderes Spiel, auch weil es zugleich das 1900. Pflichtspiel des Erfurter Vereines seit 1949 ist.
Selbst mit einem Remis würde Rot-Weiß sogar am diesmal spielfreien Tabellenführer Kickers Emden vorbeiziehen. Das macht die Brisanz des Duelles gegen den Neuling aus.
Verein sauer auf Pohl
"Es geht mir nicht um die Tabellenführung, sondern um drei Punkte", verkündet Dotchev dennoch. Unterstreichen will das auch Lars Heller: "Bislang haben wir zwar schon 31 Punkte. Aber damit steigt man nicht auf, sondern eher ab. Also müssen wir weiter fleißig punkten." Vom Aufstieg träumen will momentan keiner am Steigerwald. "Ich träume frühestens im April. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt", sagt Pavel Dotchev.
Und das wird schwer genug gegen Hellers Ex-Verein. In den letzten zehn Spielen verlor Oberhausen nur zwei Mal, und das gegen Emden und Braunschweig äußerst unglücklich. Platz sechs ist derzeit der Lohn für das Team, das auswärts bereits drei Siege und zwei Remis eingefahren hat.
"Wir müssen kämpferisch und läuferisch alles abrufen", fordert Pavel Dotchev, der bis auf den wohl länger verletzt ausfallenden Philipp Schubert alle Mann an Deck hat.
Einer wird wohl dennoch nicht im Kader stehen, Martin Pohl. Der für die Innenverteidigung vorgesehene Neuzugang konnte sich seit seiner Verpflichtung im Sommer sportlich nicht durchsetzen und äußerte nun in einer Thüringer Zeitung seinen Unmut, dass er nicht spielen kann. Pohl schloss einen vorzeitigen Wechsel öffentlich nicht aus. Für Pavel Dotchev war dieser Tobak etwas zu stark: "Als Trainer kann ich solche Äußerungen nicht tolerieren. Das ist unakzeptabel." Pohl wird sich wohl im Winter einen neuen Verein suchen können. Demnächst sitzt er am Tisch des Trainers und Manager Stephan Beutel.
Auch Lars Heller musste lange auf seine Einsatzchance warten. Gemurrt hat er öffentlich darüber nie. Am Sonnabend will er bei seinem "Kampfschweinwetter" mit dazu beitragen, drei weitere Punkte einzufahren.
i FC Rot-Weiß - Oberhausen: Sonnabend, 14.00 Uhr, Steigerwaldstadion
15.11.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de
Erfurt. (tlz) Lars Heller schaut aus dem Fenster des Presseraumes unterhalb der Tribüne. Im Steigerwaldstadion hält gestern der Winter mit weißem Flockenwirbel Einzug. Und Heller grinst. "Das ist ein richtiges Kampfschweinwetter. Mir ist das lieber als 30 Grad im Schatten", sagt der 30-Jährige, dessen Lieblingsposition die linke Seite der Viererkette ist.
Oft hat er dort zuletzt nicht gespielt, zumeist das Nachsehen gegenüber Patrick Kohlmann gehabt. Am Sonnabend hofft Heller wieder auf seinen Einsatz von Beginn an. Dann geht es gegen Rot-Weiß Oberhausen, seinen Ex-Verein. "Ich hatte dort gute Zeiten - auch wenn es zuletzt eine sportliche Katastrophe war, weil wir abgestiegen sind", erinnert er sich. Fünf, sechs Spieler kennt er von damals noch bestens. Am Sonnabend wird es vor dem Anpfiff ein freundliches Hallo und einen Schwatz geben. Doch nach dem Anpfiff ruhen die Freundschaften 90 Minuten.
Lars Heller hat gute Karten, dass er spielen wird. "Er spielt zu hundert Prozent", sagt Pavel Dotchev augenzwinkernd, als die TLZ bei ihm nachbohrt. Eine angenehme Überraschung für Heller, dies vorab aus dem Munde seines Chefs zu hören.
Überrascht aber wurde gestern auch Pavel Dotchev selbst, denn der rot-weiße Chefstatistiker Kurt Gaida konnte ihm mitteilen, dass die Partie gegen Oberhausen sein 100. Pflichtspiel als Erfurter Trainer ist. So lange durfte zuletzt zwischen 1997 und 2000 Jürgen Raab die sportlichen Geschicke des FC Rot-Weiß leiten. Dem folgten in den folgenden fünf Jahren noch sechs Trainer, ehe Dotchev das Amt übernahm. Es ist ein besonderes Spiel, auch weil es zugleich das 1900. Pflichtspiel des Erfurter Vereines seit 1949 ist.
Selbst mit einem Remis würde Rot-Weiß sogar am diesmal spielfreien Tabellenführer Kickers Emden vorbeiziehen. Das macht die Brisanz des Duelles gegen den Neuling aus.
Verein sauer auf Pohl
"Es geht mir nicht um die Tabellenführung, sondern um drei Punkte", verkündet Dotchev dennoch. Unterstreichen will das auch Lars Heller: "Bislang haben wir zwar schon 31 Punkte. Aber damit steigt man nicht auf, sondern eher ab. Also müssen wir weiter fleißig punkten." Vom Aufstieg träumen will momentan keiner am Steigerwald. "Ich träume frühestens im April. Wir haben aus unseren Fehlern gelernt", sagt Pavel Dotchev.
Und das wird schwer genug gegen Hellers Ex-Verein. In den letzten zehn Spielen verlor Oberhausen nur zwei Mal, und das gegen Emden und Braunschweig äußerst unglücklich. Platz sechs ist derzeit der Lohn für das Team, das auswärts bereits drei Siege und zwei Remis eingefahren hat.
"Wir müssen kämpferisch und läuferisch alles abrufen", fordert Pavel Dotchev, der bis auf den wohl länger verletzt ausfallenden Philipp Schubert alle Mann an Deck hat.
Einer wird wohl dennoch nicht im Kader stehen, Martin Pohl. Der für die Innenverteidigung vorgesehene Neuzugang konnte sich seit seiner Verpflichtung im Sommer sportlich nicht durchsetzen und äußerte nun in einer Thüringer Zeitung seinen Unmut, dass er nicht spielen kann. Pohl schloss einen vorzeitigen Wechsel öffentlich nicht aus. Für Pavel Dotchev war dieser Tobak etwas zu stark: "Als Trainer kann ich solche Äußerungen nicht tolerieren. Das ist unakzeptabel." Pohl wird sich wohl im Winter einen neuen Verein suchen können. Demnächst sitzt er am Tisch des Trainers und Manager Stephan Beutel.
Auch Lars Heller musste lange auf seine Einsatzchance warten. Gemurrt hat er öffentlich darüber nie. Am Sonnabend will er bei seinem "Kampfschweinwetter" mit dazu beitragen, drei weitere Punkte einzufahren.
i FC Rot-Weiß - Oberhausen: Sonnabend, 14.00 Uhr, Steigerwaldstadion
15.11.2007 Von Thomas Czekalla
Quelle: http://www.tlz.de